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Papa wird nicht akzeptiert

Thema: Papa wird nicht akzeptiert

Huhu zusammen! Mich beschäftigt schon lange ein kleines Problem, das immer massiver zu werden scheint. Vielleicht hat ja jemand eine Idee? Unser Sohn (2,5) akzeptiert den Papa kaum. Er läuft weg, wenn Papa Nähe sucht, lässt sich nicht von ihm trösten oder tragen oder ins Bett bringen. Alles muss ich machen. Das geht sogar soweit, dass der Zwerg nach dem Papa haut, wenn sich der Papa trotzdem "aufdrängt" und ihn ins Bett bringen will und ich unten im WoZi sitzen bleibe. An sich ist es zwar anstrengend alles "allein" zu machen, aber es ist okay. Das Problem ist eher, dass mein Mann das sehr persönlich nimmt, und verdammt traurig ist darüber. Unser Sohn lässt sich nun nicht mal mehr von ihm helfen (zB Schuhe zu machen, Joghurt öffnen), er schreit gleich "Nein! Mami!". Zu allem Überfluss dürfen andere meinen Sohn tragen oder ins Bett bringen (zB die Omis, die er nur 1x im Monat sieht oder seine Kindergärtnerin) - das kratzt natürlich noch mehr am Selbstbewusstsein meines Mannes. Unser Sohn ist eine Not-KS Geburt, ich bat vor der Narkose darum, den Kleinen nackt auf Papas Bauch zu legen, damit er wenigstens zu einem von uns direkt ne Bindung hat. Hat auch super geklappt, sogar so gut, dass nur der Papa den Jungen beruhigen konnte, wenn er als Baby weinte. Mein Mann verbringt sehr viel Zeit mit unserem Sohn. Ich habe nur so Verdachtsmomente die mir eine kleine Erklärung liefern: Wir schlafen getrennt, dass heisst, unser Sohn schläft mit mir allein, Papa woanders. Da er gerade nachts viel Nähe braucht und dort die Ängste lebt, die er tags verdrängt, bindet das ihn sicher mehr an mich als an den Papa. Wenn die Omis da sind, teilen die sich das Bett mit ihm. Mein Mann dagegen nie - er schnarcht halt auch furchtbar und erträgt die Unterbrechungen nachts nicht, wenn das Kind jammert, weil Schnulli weg oder Durst... hat nen Tinnitus, der sich dann besonders zeigt, wenn mein Mann schlecht schläft. Doof für nen Berufsmusiker. Deshalb mach ich die Nächte eben allein mit dem Kind. Ausserdem habe ich den Eindruck, er will dem Kleinen zu viel vorgeben (mach mal das, lies mal die Zahlen hier, ich les dir jetzt was vor, gib mir mal einen Kus, usw.), während ich so gut wie möglich den Kleinen entscheiden lasse, was er machen möchte. Wenn ich das jedoch als möglichen Grund angebe, verletzt das meinen ohnehin schon verunsicherten Gatten noch mehr, ich werd da wohl kaum die richtigen Worte finden (ist echt ein sensibles Thema für ihn). Und es ist ja nicht mal sicher, ob es daran liegt, es ist ja nur eine sehr subjektive Wahrnehmung von mir und eine Vermutung. Habt ihr ähnliches erlebt? Wie geht man damit um? Was kann ich meinem Mann als Trost sagen? Ist das vielleicht tendenziell eh so bei Söhnen und Töchter wären mehr das "Papakind"? Sorry, ist doch länger geworden, als gewollt.

Mitglied inaktiv - 10.09.2010, 17:47



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Hallo Püminsky, ich habe 2 Söhne und der Kleine ist auch ein absolutes Mama-Kind. Bei ihm ist es jetzt nicht so extrem, also er schmust auch mit Papa, trösten geht auch meistens, wickeln ist auch kein Problem aber z.B. zu Bett gehen und alles was damit zusammenhängt (also Zähne putzen, wickeln, Schlafi an) geht auch nur mit Mama.Liegt wohl auch daran, dass ich auch mit in seinem Zimmer schlafe seit er geboren wurde. Mein Mann bietet mir oft an, das auch zu machen, aber er hat so einen tiefen Schlaf, und ich wache manchmal schon auf, bevor sich der Kleine regt und kann den Schnulli reinmachen ohne dass er schon richtig wach ist. Gut, vielleicht ein Fehler....aber sonst kann ich auch nicht ruhig schlafen. Was da hilft ist eigentlich nur, dass ich WEG bin. Also wenn ich ab und an mal abends ausser Haus bin (was sehr selten vorkommt) und es ist eben nur Papa da, dann klappt das auch ohne mich. Zwar weint er manchmal zuerst, aber dann "darf" Papa schon machen. Man sollte sowas öfters machen und ich habe auch schon, wenn ich wusste ich bin z.B. in 3 Tagen abends nicht da, versucht dass Papa das ins Bett bringen übernimmt. Klappt aber meist nicht, weil er weil er weiss ich bin DA. So hab ich Dir nur den konkreten Rat: einfach mal öfters die beiden wirklich alleine lassen. Denn so ist es ja im Kindi auch: Mama ist nicht da, geht also auch alles ohne.

Mitglied inaktiv - 10.09.2010, 20:40



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Danke für eure lieben Antworten! Skywalker: Ja, das stimmt, ist bei uns auch so. Ich werde meinem Mann mal vorschlagen, das ab und zu so zu handhaben, wenn er will. Meist ist es aber schwierig, weil er erst gegen 19-20 Uhr nach Hause kommt. Und dann will er nicht gerade das Kind allein betreuen, sondern auch mit mir zusammen sein. Morgens geht es ja auch, da bin ich nicht da. Er weckt den Kleinen bzw nimmt ihn aus meinem Bett, zieht ihn an, frühstückt mit ihm und bringt ihn (nun seit 3 Wochen) in den KiGa. Da ruft der Kleine auch schon mal morgens nach ihm, wenn er eher wach ist. AnnikL: Hm Oropax geht leider nicht, denn die bräuchte ich ja auch dann ;) Wie gesagt, mein Mann schnarcht furchtbar, deshalb schlafen wir schon seit Ewigkeiten getrennt und somit besser. Ansonsten sag ich ihm auch immer wieder, dass das ne Phase ist, die irgendwann vorbei geht. Unser Sohn vergöttert ja auch seinen "Guitar-Hero" :) Der Papa ist nun mal der beste Gitarrenspieler für ihn und er findet alles mt Gitarren super, zB sein Pulli, den er anfangs auch zum schlafen anlassen wollte. Aber die Heftigkeit, mit der er seinen Vater wegdrängt oder haut, wenn er ihm in Alltagssituationen zu nahe kommt, erschrickt mich schon. Lilmissy: Nee, fremdeln ist es nicht. Wie gesagt, der Papa macht ja auch viel mit ihm. Ich bin halt nur erste Wahl, wenn verfügbar und das wird vehement verteidigt. Da fühlt sich der Papa als 2te Wahl halt ungeliebt. Gefremdelt hat er nie, auch heute setzt er sich bei öffentlichen Plätzen gern zu anderen Leuten, die er nicht kennt oder flirtet mit den Mamas der anderen Kinder. Unterm Strich hab ich langsam das Gefühl, er ist eher eifersüchtig auf meinen Mann. Vielleicht wär das ne Erklärung? Dass er die Mami allein für sich haben will?

Mitglied inaktiv - 11.09.2010, 14:41



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Liebe Püminsky, meine Tochter wird nächste Woche drei und wir hatten das gleiche in grün Ende Juni Anfang Juli diesen Jahres. Mein Mann hat ca. eine Woche nicht bei uns im Bett geschlafen da das Lattenrost kaputt war und es für ihn somit unmöglich war bei uns zu schlafen bis des wieder repariert war. Dann kam hinzu das wir im Urlaub getrennte Betten hatten da wir mit dem Wohnmobile unterwegs waren und das "große" Bett zu klein war um zu dritt drin zu schlafen und da ich schwanger bin konnte die Kleine nicht in einem der oberen Betten schlafen (sie kommt Nachts noch regelmäßig und ich konnte nicht immer hoch klettern). Somit hatte sie genau solche anwandlungen wie euer Sohn. Totale ablehnung gegen meinen Mann. Als wir dann zuhause waren und das Bett wieder ganz war und wir wieder regelmäßig in einem Bett geschlafen haben ging es langsam wieder. Mein Mann hat in der Zeit sehr darunter gelitten, das sie ihn so abwehrt. Was wäre denn wenn dein Mann Oropax rein macht, dann bekommt er den Kleinen Nachts ja nicht mit und ist bei euch. Das mit dem Vorgeben würde ich glaube ich nicht überbewerten, aber das mit der Nähe auch in der Nacht kann ich mir gut vorstellen das Kinder sowas spüren und übertragen. Aber ich denke da gibt es keine allgemeine Lösung und so einfach ist es nicht wie es sich anhört. Ich denke du musst deinen Mann stärken in dem du ihm zu sprichst und ihm klar machst das dass eine Phase ist die wieder weg geht.

Mitglied inaktiv - 10.09.2010, 21:06



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Hallo. Manche Kinder fangen früher an, manche später und wieder andere nie. Meine Kleine ist 1 1/2 und da ist haar genau das Selbe. Sie war auch ein Ks- Baby und Papa war der 1. den sie sah, er hat sie gewickelt und angezogen- je 1x (!!) und danach nicht wieder. Er geht liebevoll mit ihr um, nur darf ich alles alleine machen. Klar das sie da fremdelt. Bei uns bezieht sich das auf Männer im Besonderen- da soll sich dein Mann also keine Sorgen machen. Das was du angesprochen hast- von wegen Vater- Tochter- und Mutter- Sohn- Verhältnis, kannn es natürlich auch sein. Aber das vergeht und ehe es sich dein Mann versieht, spielt er mit Sohnemann Fussball oder so und dann ist es eh vergessen. LG

Mitglied inaktiv - 10.09.2010, 22:12



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wieso "darfst du alles allein machen"? Dein Mann wickelt das Kind nie? warum???

Mitglied inaktiv - 11.09.2010, 16:58



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Bei uns zumindest wickelt der Papa genauso wie die Mama - manchmal sogar mehr :)

Mitglied inaktiv - 11.09.2010, 17:03



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Äh ja, klar, das war auf lilmissy bezogen. Hätte ich wohl dazuschreiben sollen.

Mitglied inaktiv - 11.09.2010, 17:05



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Mitglied inaktiv - 11.09.2010, 17:19



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Hallo. Tja, der Papa hat ein paar merkwürdige Ansichten und das ist auch oft ein Streitthema... Er hat sie nur damals gewickelt, weil ich mich am Tag des Ks nicht bewegen konnte (am nächsten Tag konnte ich das ganze Krankenhaus erkunden und somit auch die Kleine wickeln;) ) und er ja nicht wie ein Depp vor den Schwestern dastehen wollte. Es wäre kein grosses Problem, wenn es ums Wickeln allein gehen würde..... Aber wenigstens spielt er auch mal mit ihr, wenn sie das einfordert (geht eher selten von ihm aus). LG

Mitglied inaktiv - 12.09.2010, 12:33



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"wenigstens spielt er auch MAL mit ihr, wenn SIE das einfordert..." Himmel, manchmal wundere ich mich echt, was sich so alles an Männern rumtreibt, die sich dann noch ernsthaft VÄTER nennen... Dem würde ich mal ein paar Takte erzählen. DAs ist schließlich auch SEIN kind.

Mitglied inaktiv - 12.09.2010, 14:54



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Fahr doch mal allein übers Wochenede weg. Dein Mann und dein Sohn haben dann eine Chance, um zueinander zu finden.

Mitglied inaktiv - 11.09.2010, 20:40



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Hi, ich habe jetzt fast ein bisschen den Verdacht, daß der Papa vielleicht die erste Bezugsperson ist, und er sich gerade vom Papa ablöst? Gib dem Papa einen Knutscher und sag ihm, daß ist schon ok so. Mir ist das ja auch schon fast peinlich, wenn Kind auf der Kindergartenparty ständig der Erzieherin am Bein hängt, und mich ignoriert. Ciao, Biggi (sorry, wenn ich komplett falsch liege)

Mitglied inaktiv - 11.09.2010, 23:17



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Hi, Bei uns ist es ähnlich, nur das unser sohn erst 12 monate alt ist, aber seid seinem 6 monate klare vorzüge zeigt wer ihn ins bett bringen darf, bzw wer nicht. Papa ist absolut nicht gewollt. Auch schon pyjama anziehen und zähne putzen ist ein streit. Wenn die beiden dann endlich ins schlafzimmer verschwinden schreit unser sohn weiter vor sich hin. Mein mann, versucht aber nach ungefär 30 min gibte er doch meist auf. Dann hollt er mich und muss ich unser sohn erstmal beruhigen. Wenn papa dann im zimmer bleibt, gibt mein sohn alles um halb über mich rüber zu klettern oder hängen nur damit er papa wegschubsen kann. und solange papa im zimmer ist beruhigt er sich kaum. Ich frage mich dann immer, ob wir es weiterhin versuchen sollen das auch mein mann ihn mal ins bett bringt. Weil das ganze einschlaf prozedere zieht sich so locker auf 1.5-2 stunden aus. Während wenn ich ihn direkt ins bett bringe ist es inklusive zähne putzen usw 30 min. was meint ihr? Ich muss auch demnächst einige tage (4) nach USA für meine arbeit. Ich glaube zwar das es indertat weniger problematisch ist wenn ich auch garnicht da bin. Habe aber trotzdem angst das es vielleicht doch nicht an allen tagen klappt, und das die beiden sich die 'schädel gegenseitig einschlagen'.

Mitglied inaktiv - 12.09.2010, 22:13