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Geschrieben von Lassemmi am 09.10.2014, 17:07 Uhr

Regeln für siebenjährige

Hallo,

Ich hatte gerade einen text für das expertenforum geschrieben, aber als och abschicken wollte war es schon geschlossen. Damit ich nicht alles umsonst geschrieben habe schreibe ich es mal hier rein. Vielleicht habt ihr ja auch eine meinung.

Es ist eigentlich nicht wahnsinnig schlimm, aber ich wollte mal eine andere meinung hören.

Unsere tochter ist sieben und ein aufgewecktes, fröhliches mädchen. Man kann ihr im prinzip vertrauen und sie ist zuverlässig.

Trotzdem ist es im moment so ( oder vielleicht war es auch schon immer so) dass sie öfter mal sachen macht, die sie nicht soll und es auch genau weiß,d ass sie es nciht soll. Es handelt sich zwar um kleinigkeiten, aber irgendwie nervt es im moment sehr.
Ich gebe mal ein paar beispiele:

Sie soll beim spielen kein wasser ins zimmer holen ( um die puppe zu füttern etc.)

Sie soll den spiegel im badezimmer nicht berühren ( dauernd sind riesige schmierereien am spiegel. Dazu muss sie extra auf den waschtisch steigen)

Sie soll nicht ungefragt ans ipad

Und so weiter.....

Das sind alles dinge die sie genau weiß. Es geht mir nicht um dinge die sie vergisst ( schuhe wegräumen, zahnpasta zu etc.) sondern um sachen die sie bewusst tut obwohl sie es nicht soll. Da es nur "kleinigkeiten" sind, bin ich mir unsicher ob ich da übertreibe, also ob das einfach zum kind sein dazu gehört oder ob das schon dinge sind, die eigentlich klappen sollten.

Bei allen " regeln" erkläre ich ihr warum ich das nicht möchte und hab auch das gefühl, dass sie das einsieht. Aber sobald sie am spielen ist, wirft sie alles über bord und macht nur noch was sie will. Ist danach ganz geknickt weil ich schimpfe. ( jetzt gerade sitze ich hier mit einer nassen socke, weil wieder eine pfütze wasser im zimmer war) ich verstehe nicht, warum sie das immer wieder macht. Ich sage ständig " kein wasser holen" manno!!! Ich will gar nicht immer meckern. Eigentlich haben wir so ein gutes verhältnis :-(

 
7 Antworten:

Re: Zu viele Regeln...

Antwort von Windpferdchen am 09.10.2014, 17:47 Uhr

Huhu,

wenn Kinder machen würden, was man ihnen sagt, gäbe es vermutlich keine Erziehungsratgeber. Es gehört halt zur natürlichen Entwicklung von Kindern, dass sie Grenzen, Regeln und Verbote immer wieder auch überschreiten müssen. Täten sie das nicht, würden wir Großen sie aus Angst, aus Bequemlichkeit oder damit das Haus sauber bleibt viel zu sehr einschränken und so in ihrer gesunden Entwicklung behindern. Damit wir das nicht schaffen, ist es Kindern genetisch in die Wiege gelegt, dass sie nicht alles tun, was wir ihnen sagen, sondern auch ihren eigenen Kopf entwickeln. Das ist es ja gerade was Erziehung bekanntlich so anstrengend macht.

Ein Deutscher Schäferhund zum Beispiel, der gut erzogen ist, gehorcht aufs Wort. Aber wer will schon ein Kind, dass so devot und gehorsam ist, wie ein Hund? Das wäre schlimm! Elternsein ist für mich deshalb ein ständiger Balance-Akt zwischen Regeln setzen und Freiheit gewähren. Den muss man täglich aufs Neue schaffen. Wichtig ist dabei vor allem, dass es möglichst wenige Regeln gibt. Wenn Du schon selbst schreibst "Ich will nicht IMMER meckern", dann gibt es bei Euch einfach schon zu viele Regeln - und die überfordern Kinder.

Überleg' doch mal bei jeder Regel, ob sie nur für Dich bequem (Spiegel darf nicht angefasst werden) - oder auch wirklich, wirklich nötig ist. Das Wasser-Beispiel wäre für mich auch ein No Go. Meine Kinder dürfen im Zimmer nicht mit Wasser spielen - tun es aber trotzdem gelegentlich heimlich. Tja, nervig, aber normal. Kinder merken sich Verbote einfach nicht so gern, auch wenn das für uns Eltern sehr praktisch wäre...

Mein Rat: Alle Regeln mal überdenken. Bei den ganz wenigen, wirklich notwendigen Regeln (drei oder vier maximal) auf Einhaltung bestehen. Wenn sie überschritten werden, nicht groß meckern. Gelassen bleiben und sagen: "Wasser im Zimmer mag ich nicht, Du kannst aber in der Küche am Waschbecken mit der Puppe spielen." Was den Spiegel und ähnliche Dinge angeht: Sprühreiniger bereit halten, ab und zu übern Spiegel flitschen - dauert 10 Sekunden, das ist vertretbar, oder?

LG

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Wissen alleine nützt ja nichts

Antwort von Strudelteigteilchen am 09.10.2014, 17:56 Uhr

Das Kind muß ja auch der Versuchung widerstehen. Das kann keiner komplett (kannst Du es? - ich kann es nicht), und Kinder können es noch weniger als Erwachsene.

Beispiel ipad: Einfach nicht rumliegen lassen. Das hilft dem Kind, denn es kommt gar nicht erst in den Konflikt zwischen "Mama hat er verboten!" und "Aber es ist so spannend!"

Oder Alternativen aufzeigen, die den Konflikt auflösen. Beispiel Wasser: Einen Ort finden, an dem mit Wasser gespielt werden darf. Beispiel Spiegel: Wenn Dir Dein Badezimmerspiegel so heilig ist, dann hänge ihr einen Spiegel ins Kinderzimmer.

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Re: Wissen alleine nützt ja nichts

Antwort von Lassemmi am 09.10.2014, 18:30 Uhr

Ja, stimmt schon. Aber im bad darf sie ja ihre puppe baden etc.

Das mit dem spiegel finde ich jetzt eigentlich nicht so penibel. Man muss einen spiegel doch eigentlich nicht anfassen, oder? Gegen zahnpastaspritzer ist ja auch nichts einzuwenden. Da würde ich nie was sagen. Aber auf dem waschtisch rumklettern und mit labellofingern rumschmieren kann man doch eindach lassen wenn mama das nicht möchte, oder? Es ist ein riesen spuegel und der ist nicht mal eben geputzt ( vor allem nicht im moment mit riesen babybauch :-))

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Re: Wissen alleine nützt ja nichts

Antwort von Tinchenbinchen am 09.10.2014, 19:07 Uhr

"Aber auf dem waschtisch rumklettern und mit labellofingern rumschmieren kann man doch eindach lassen wenn mama das nicht möchte, oder?"


Wir reden von einer Siebenjährigen^^
Ich würde auch Regeln und Ansprüche überdenken.
Du kannst nicht erwarten, dass es reicht, zu wissen, was sie nicht darf.
Wenn dir der Spiegel sooooo wichtig ist, musst du ihn unzugänglich machen oder durchsetzen, dass sie davon bleibt.
Wäre mir die Sache nicht wert. Ich stelle nur Regeln auf, die ich ggf "durchboxe".
Ein eigener Spiegel klingt in dem Fall gut, finde ich.
Den darf sie dann auch selbst sauber machen

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Re: Regeln für siebenjährige

Antwort von Emmi67 am 09.10.2014, 22:49 Uhr

Vielleicht doch zu viele Regeln?
Meine Tochter darf z.B. mit Wasser im Zimmer spielen, wobei ich ihr gezeigt habe, wie man das macht (z.B. ein eher kleines Gefäß, Küchenpapier oder Handtuch unterlegen, Behältnis nicht zu voll machen...). Verschüttet sie was, soll sie es wieder aufwischen. Mit der Zeit wird das besser klappen als ein Verbot. Spiegel: würde ich auch nicht verbieten; wenn er zu stark verschmiert ist, lässt du sie den Spiegel putzen. Dann wird sie bald vorsichtiger damit sein. IPad ist zu verführerisch, das kann nicht klappen, besser verstecken/einschließen oder ähnliches.

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Re: Regeln für siebenjährige

Antwort von Trini am 10.10.2014, 7:53 Uhr

Ich hätte eher Angst, dass das Waschbecken abbricht als vor'm Spiegel putzen.
Und genau diese Bedenken würde ich meinem Kind vermitteln und ihm einen eigenen "Schminkspiegel" zur Verfügung stellen.

Die Wasserregel würde ich überdenken. Man spielt nun mal nicht gern im Badezimmer. Also tatsächlich lieber klären, wie man das mit dem Wasser im Kinderzimmer sicherer machen kann.

Trini

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Re: Wissen alleine nützt ja nichts

Antwort von Strudelteigteilchen am 10.10.2014, 8:02 Uhr

Na ja, man "muss" überhaupt nichts.

Wenn das mit dem Spiegel so wichtig für Dich ist, anderer Vorschlag: Puppe-Baden findet ab sofort nur noch in der Küche unter Aufsicht statt, weil sie den Spiegel im Bad nicht in Ruhe lassen kann. Oder gleich verhindern, daß sie Labello-Finger hat.

Wie kommt es denn, daß sie lange genug alleine im Bad ist um solche Kletter- und Schmieraktionen durchzuführen? Ist sie vielleicht nicht ausgelastet?

Ganz generell finde ich es einfach etwas viel verlangt, daß ein Kind in dem Alter sich selber so unter Kontrolle hat, daß es alle Regeln immer brav befolgt. Da sind schon wir Erwachsenen gefordert, die Kinder dabei zu unterstützen - auch, damit sie lernen, wie sie "später mal" mit Versuchungen umgehen.

Mal so aus Erwachsenensicht: Nehmen wir mal an, Du bist auf Diät und willst auf Schokolade verzichten. Da suchst Du Dir doch auch Strategien, damit es Dir leichter fällt. Zuallererst wirst Du keine Schokolade offen auf dem Tisch legen. Möglicherweise wirst Du schauen, daß Du nichtmal Schokolade zu Hause hast. Dann wirst Du Dich ablenken und beschäftigt halten, damit Du nicht aus Langeweile naschst. Und für die Fälle, in denen es Dich dann doch überkommt, wirst Du vielleicht eine Schüssel mit Obst oder Rohkost hinstellen, die Du alternativ knabbern kannst.

Das sind dann auch schon die drei Grund-Strategien, die Du für Dein Kind anwenden und dabei - ganz nebenbei - Deinem Kind beibringen kannst: Versuchung vermeiden (ipad wegpacken), Ablenken (auf den Spielplatz gehen, gemeinsam ein neues Spiel ausprobieren, das Kind im Haushalt helfen lassen), Alternativen anbieten (einen Spiegel im Kinderzimmer anbringen, Wasserspiele im Bad oder in der Küche erlauben).

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