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Sie ignoriert mich

Thema: Sie ignoriert mich

Meine Tochter ist gerade 3 Jahre alt geworden. 'Ich finde es im Moment sehr schwierig mit ihr. Sie hört überhaupt nicht. Ich sage ihr was und sie ignoriert mich einfach. Manchmal sind es auch Sachen, die gefährlich sind, die sie dann lassen soll. Sie hört nicht und macht erst recht weiter. Ich weiß in solchen Situationen nicht, wie ich mich verhalten soll und was ich dann machen soll. Wenn ich schimpfe, werde ich wieder ignoriert. Zumindest nimmt sie sich das nicht zu Herzen. Wenn ich versuche, ihr das zu erklären, hört sie auch nciht richtig zu oder sie hört zu, macht es aber trotzdem wieder. Sie hat überhaupt gar keinen Respekt, habe ich so das Gefühl. Also ich habe mir sowas bei meinen Eltern nicht getraut. Was kann ich tun? Sie war immer so lieb!!

Mitglied inaktiv - 21.09.2009, 14:18



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das ist völlig normal - wird mit 5 Jahren wieder besser um mit 10 Jahren wieder zu erscheinen - so ist der Lauf der Dinge. Was Du machen kannst: Bei gefährlichen Aktionen eine klare Ansage 1x Warnen dann passiert das und das z.B. beim über die Straße rennen geht es sofort nach Hause nicht auf den Spieli und das auch wirklich durchziehen oder sie muss an der Hand und dann wirklich and die Hand nehmen bis der Weg wieder ungefährlich ist. Bei allem anderen überlegen ob es sich lohnt was zu sagen. Ignoriert wird man irgendwo immer - aber es kommt genügend durch auch wenn man sich den Mund fusselig redet. Ich kämpfe gerade mit einem kopf und hörlosen 12-jährigen der immer nur das Wort Nein oder geht nicht versteht aber bei einer Erklärung sofort dicht macht. also alles kehrt wieder Gruß Birgit

Mitglied inaktiv - 21.09.2009, 14:38



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Klare Ansagen im deutlichen Ton, mit sofortiger Konsequenz, wenn sie nicht hört. Konsequenz vorher einmal deutlich ankündigen (und dann auch wirklich durchziehen.) Nicht so viele Regeln, dann ziehen die Ansagen in den wichtigen Situationen besser. Sie testet ihre Grenzen, ist ganz normal. Besser, als wenn sie immer "lieb" wäre, dann würde sie vielleicht auch später mit dem "lieben Onkel" mitgehen. So sehe ich das. Liebe Grüße Petra

Mitglied inaktiv - 21.09.2009, 15:40



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noch ein tip: bein ansagen sich direkt vor sie hocken, darauf bestehen, dass sie dich anschaut, ggf. einfach arm locken um sie schlingen. das hilft besser als "rüberzurufen" oder so.

Mitglied inaktiv - 22.09.2009, 10:33



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Hallo, ich finde, es hilft immer schon sehr, wenn man sich klar macht, dass sich das eigene Kind normal verhält, und nicht anders als jedes andere Kind. Es ist absolut normal, dass ein dreijähriges Kind oft nicht hört. Das Weghören ist auch kein Zeichen von Renitenz, sondern altersgemäß: Kleine Kinder entdecken, dass sie einen eigenen Willen haben, und dass dieser vom Willen der Eltern auch mal abweicht. Das ist eine ganz neuartige Feststellung für sie, und etwas sehr Interessantes. Kinder sind genetisch darauf programmiert, diesen Willen auch mal zu erproben und sich gegen die Eltern zu behaupten.Dieses Verhalten ist angeboren, kein Kind entgeht ihm. Hier geht es auch gar nicht so sehr um den Inhalt eines Verbots: Das Kind kann Gefahren ja noch nicht einschätzen. Es geht einfach um die stückweise Emanzipation von der Mutter. Natürlich ist es für eine Mutter schön und auch bequem, wenn ihr Kind "immer so lieb" war. Doch mit Liebsein kann kein Mensch die Welt erobern. Irgendwann fängt jedes Kind deshalb an, sich in ganz kleinen Schritten von den Eltern zu entfernen, und dieser Prozess dauert, bis es erwachsen ist. Zu diesem Prozess gehört es auch, dass man nicht mehr nur der Mama gefallen will, sondern auch auf seinem eigenen Standpunkt beharren möchte. Nur so kann sich ja eine starke, gesunde Persönlichkeit entwickeln. Natürlich hast Du völlig Recht, wenn Du sagst, dass Deine Tochter aber trotzdem nicht einfach auf die Straße rennen darf. Deshalb musst Du hinterher sein und gut aufpassen, denn allein kann sie das noch nicht. Ich nehme meinen Sohn (4) an der Straße immer noch an die Hand, weil auch er die Gefahr noch nicht ernst nimmt. Im Alltag sollte man aber auch schon Dreijährigen - dort, wo es nicht gefährlich ist - viel Freiheit lassen, Dinge selbst zu entscheiden. Das ist jetzt ganz wichtig, auch wenn es oft schwer fällt, weil es Zeit kostet oder das Ergebnis nicht so ist, wie man es selbst entschieden hätte (z. B. bei der Kleidung). Manchmal fällt es auch besonders schwer, wenn man selbst recht streng erzogen wurde. Du schreibst ja auch, dass Du Dich das bei Deinen Eltern nie getraut hättest. Meine Eltern waren auch manchmal relativ autoritär, und ich kann nicht sagen, dass das gut für mich war, ganz im Gegenteil. Es gab zwar keine Gewalt, aber viel emotionale Erpressung (Enttäuschung, wenn ich mich nicht wohlverhielt etc.). Das möchte ich bei meinen Kindern anders machen, was mir gar nicht leicht fällt. Ich achte aber darauf, dass ich meinen Kindern wirklich erlaube, sich auch mal gegen mich zu stellen, ohne dass sie Angst haben müssen, meine Liebe deshalb zu verlieren. LG, BB

Mitglied inaktiv - 22.09.2009, 11:00