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Sohn fast 5 Jahre, Provoziert, Beleidigt, hört GAR NICHT!

Thema: Sohn fast 5 Jahre, Provoziert, Beleidigt, hört GAR NICHT!

Hallo Zusammen.. Und zwar haben wir derzeit seit ein paar Wochen folgendes Problem.. Mein Sohn, fast 5 Jahre alt, Einzelkind, ich alleinerziehend. Er hört gar nicht mehr auf mich, macht was er will (läuft weg, sagt ständig Nein geht dann weg, ärgert STÄNDIG andere Kinder, provoziert mich und meine Mutter/Oma mit allem was nur geht, wird wütend - schmeißt dann dinge, knallt Türen) Meine Frage ist, was kann man machen, dass es hilft? ignorieren nützt nichts, reden nützt nichts, denn er hört nicht zu (läuft/geht dann weg) oder sagt sogar "Bla bla bla" Hab derzeit das Gefühl ich habe ein Teenager zuhause in der Pubertät.. Ins Zimmer für 10-15 Minuten bringt nur ab und zu etwas (ihn aus dem geschehen raus nehmen wenn er böse war) er kommt einfach wieder raus zB. oder wütend im Zimmer umher.... Fernsehverbot kratzt ihn nur für die ersten 5 Minuten. zB ( er darf am abend immer 2 Serien schauen) Ich sage ihm schon immer wir gehen dort und dort nicht mehr hin, selbst einkaufen wird eine Qual, er ärgert andere Kinder auch wenn wir privat verabredet sind. Im Kindergarten möchten schon viele Kinder nicht mher mit ihm spielen weil er die nur ärgert... habe versucht ihm das ruhig zu erklären dass es mittlerweile schon SO WEIT ist ... scheint ihm nicht viel auszumachen. Am schlimmsten finde ich, dass ich das Gefühl habe er nimmt MICH/UNS nicht als Respektperson wahr, und dass er 0 auf uns hört .. wirklich 0 Klar gibt es auch mal gute Morgende oder Abende, wo er lieb ist, sagt was man macht usw. Wir binden ihn eigtl recht viel mit ein (Tischdecken, beim Mittagessen helfen, aufräumen usw ) Ich weiß wirklich nicht mehr weiter Er war zB auch schon nachts trocken / Tags ist er trocken. Momentan ist es wieder so dass er nachts windeln braucht er nässt stark ein, er geht gar nicht mehr auf Toilette hatten vor kurzem erst wieder 2 x3 Wochen den Versuch ohne Windel leider ohne Erfolg?! Soll ich warten bis er wieder von allein trocken ist? Oder weiter versuchen? Ich weiß ist alles sehr viel, viele Fragen... viele Themen aber wir sind echt verzweifelt, wir möchten schon nirgens mehr mit ihm hin :( bitte helft uns. Lg

von Charlyliciouz am 08.03.2017, 20:32



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Hallo Es liest sich so, als ob von ihm erwartet wird sich zu ändern.dazu ist er aber noch viel zu jung, um sein Verhalten zu reflektieren und solche Schlüsse zu ziehen wie "wenn ich andere Kinder ärgere, wollen die nicht mehr mit mir spielen". Er weiss nicht, wie er Kontakt zu anderen aufnehmen soll und deshalb ärgert er sie. Da zu sagen "so weit ist es mit dir schon gekommen", führt nur dazu, dass er noch unsicherer wird und auch traurig darüber, wwas er für ein schlechtes Kind ist. Ihr bindet ihn viel mit ein, das ist gut, um ihn Teil der Familie sein zu lassen. Macht er die Dinge denn freiwillig und wird auch dafür gelobt? Das ist sehr wichtig, finde ich. Dass er auch Anerkennung für Dinge bekommt, die er gut macht (auch wenn er es vielleicht nicht perfekt macht, er bemüht sich) Mit dem Verhalten, was ein Kind an den Tag legt, signalisiert es ja ganz deutlich, was es braucht. Nicht hören ist meist ein Zeichen von zu wenig (positiver) Aufmerksamkeit. Versuch ihn zu verstehen und zu "lesen", was er gerade braucht. Vielleicht fehlt es ihm öfter in den Arm genommen zu werden, vielleicht fehlt ihm körperliches Auspowern. Ganz wichtig ist aber, ihn zu akzeptieren, wie er ist und ihm zu geben, was er braucht statt zu fordern, dass er sich ändert. Das kann er nicht, wenn ihr quasi gegen ihn seid und nicht auf seiner Seite steht. Es ist manchmal wirklich nicht einfach, wenn ein Kind viel trotzt und mit "blablabla" auf Erklärungen und Bitten reagiert. Versuch dennoch ihm zu zeigen, dass du ihn lieb hast und bemüht bist ihn zu verstehen. Wir haben im Nachbarort auch eine Mutter, die viel von dem Kind fordert. Z.B. soll das Kind sich zusammenreissen und seine Gefühle zügeln. Traurigkeit, Angst, Hilflosigkeit z.B. wenn es weint bekommt es nicht selten von der Mutter zu hören "xy, wenn du immer soviel weinst, dann nervt das. Dann sagen alle du bist ne Heulsuse". Das ist der falsche Weg. Ein besserer wäre, dem Kind so den Rücken zu stärken, dass es nicht weinen muss. Dazu braucht es aber viel Stärke und die erhält es eben im Elternhaus. Wenn es da satt an Liebe ist, kann es auch woanders stark sein. Verstehst du, was ich meine? Der Weg führt nicht über Vorschriften, wie dein Kind zu sein hat, sondern über Taten (und lobende, wertschätzende Worte), die dem Kind zeigen, dass es so wie es ist ganz toll ist und GELIEBT wird. Auch wenn du meinst du gibst deinem Sohn all das. Er zeigt dir ganz deutlich, dass es ihm nicht reicht, was du gibst. Und er zeigt dir auch, dass es im Gegenzug zuviel ist, was du forderst. Vielleicht tut euch auch eine Erziehungsberatung ganz gut. Ihn nirgends mehr mit hinzunehmen ist sicher alles andere als schön.für euch und noch mehr für ihn. Ich hoffe ihr findet einen Weg Alles Liebe

von mama-nika am 08.03.2017, 21:14



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Bei den vielen Punkten und der deutlichen Überforderung würde ich euch empfehlen, zur Erziehungsberatung zu gehen (z.B. Caritas, Diakonie, pro familia, städtisch etc.). Tipps aus einem Forum sind da nicht mehr genug.

von kanja am 09.03.2017, 11:16



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Ich würde nicht länger unter der Situation leiden, sondern ein-, zweimal zur kostenlosen Erziehungsberatung gehen. Da Dein Sohn mit seinem Verhalten bereits im Kiga aneckt, ist es jetzt der richtige Zeitpunkt dafür. Er grenzt sich ja bereits jetzt aus, und das Ganze wird in der Schule zu einem richtigen Problem werden, das wäre schade. Gerade weil Du alleinerziehend bist, brauchst Du überhaupt keine Scheu zu haben, Dir mal Tipps von außen zu holen. Meist sind hier nur wenige Gespräche nötig, um eine deutliche Verbesserung und Entspannung der Lage zu erreichen. Die Sicht von außen und erfahrener Rat sind extrem hilfreich, gerade bei willensstarken Kindern wie Deinem Sohn. Kostenlose Erziehungsberatung bieten die Caritas, die Diakonie und der Kinderschutzbund an. Ruf' einfach an und mach' einen Termin aus. Die sind froh, wenn man kommt, denn dafür sitzen sie ja da, es ist ihr Job. Die Beratung erfolgt durch studierte und erfahrene Kinder-Psychologen, die wirklich total nett sind. LG

von Windpferdchen am 09.03.2017, 11:18



Antwort auf Beitrag von Charlyliciouz

hast Du ihn mal gefragt, ob irgendwas passiert ist? So ein plötzlicher und heftiger Wandel kommt in der Regel nicht von alleine. Vielleicht kommt er im Kindergarten nicht mehr klar? Evtl. gibt es da Konflikte im Alltag... Wut ist bei Kindern oft ein Ausdruck von Hilflosigkeit :-(

von Majani+1 am 14.03.2017, 10:56



Antwort auf Beitrag von Charlyliciouz

Danke für eure Antworten werde es definitiv mal so angehen mit einer kostenlosen Beratung. Mittlerweile ist es soweit, dass die Kindergartenleitung mit mir gesprochen hat und gesagt hat ich solle doch mal mit ihm zum Kinderpsychologen zwecks ADHS da er ja nicht hört und sich nicht konzentrieren kann/möchte und Ergotherapie in Erwägung ziehen damit er lernen kann sich zu konzentrieren.. echt hart sowas zu hören aber naja bleibt mir wohl nichts anderes übrig als dies zu tun :(

von Charlyliciouz am 17.03.2017, 12:26



Antwort auf Beitrag von Charlyliciouz

Hallo, Hört sich fast so an als würdest du von meiner Tochter sprechen. Ich bin zwar nicht alleinerziehend aber die große hat einen anderen Vater. Durch dieses hin und her ist sie auch ziemlich durcheinander was ich gut verstehen kann. Es ist auch schwierig da er viel durchgehen lässt und wenn wir konsequent sind sie es nicht akzeptieren will. Sie macht dann mit absichtlich meine Sachen kaputt (zerreißt meine Sachen oder macht meine Blumen kaputt) und es ist so schwer zu sagen mach das . Dann hört sie auf. Ich kann dich sehr gut verstehen wie du dich fühlst. Wir sind vor einem Jahr zur Kinderärztin gegangen (da war sie 5) die hat uns dann zur Psychiaterin geschickt. Dort sind wir seit ein Jahr und es ist nicht viel passiert. Sie hat versucht mit dem Vater meiner Tochter und mir Gespräche zu führen, leider versteht er es nicht. Und vor 5 Wochen meinte sie dann plötzlich ich hätte keine Beziehung zu meiner Tochter daher benimmt sie sich so. Ein bisschen besser ist es geworden seit dem sie in die Ergotherapie geht. Vielleicht ist es ja auch was für euch. Zum Thema fernsehen: Erst ist sie hier immer am schreien "fernsehen, fernsehen und später ist es dann egal wenn sie nicht gucken darf. Seit drei Wochen gibt es abends gar kein fernsehen mehr und seit dem ist sie allgemein ruhiger geworden. Liebe Grüße

von Mullemausjasmin am 18.03.2017, 10:55



Antwort auf Beitrag von Charlyliciouz

Hallo, die anderen haben ja schon Tips gegeben. Was ich noch dazu sagen möchte: Dein Sohn ist noch keine 5 und guckt schon jeden Tag zwei Fernsehserien. Und dann noch am Abend. Ich würde das mal beenden. Das kratzt ihn nur auf. Geh lieber mit ihm spazieren oder lies ein Buch oder was. Ich gehe mit meinen Töchtern (5 und 2) immer noch spazieren, wenn ich von der Arbeit komme. Danach gibt es Abendessen und dann Bett. An Tagen, an denen ich zu spät nach Hause komme und wir nicht laufen, kaspern sie - vor allem die 2jährige - ewig herum. Fernsehen möchte ich mir da gar nicht vorstellen. Alles Gute, Anna

von AnnaC am 22.03.2017, 07:34