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Ständig Streit...

Thema: Ständig Streit...

Hallo, ich bräuchte mal ein bisschen Rat und vielleicht Aufmunterung... mit meinem Freund gibt es irgendwie ständig Streit weil er findet, dass ich unseren Sohn (13 Monate) zu wenig erziehe. Zur Info: Er stammt aus dem Osten, ich aus dem Westen. Würde normal keine Rolle spielen, doch in punkto Kindererziehung habe ich da schon sehr viele Unterschiede bemerkt. Er war als ganz kleines Baby schon in der Krippe, ich wurde bis zur Kindergartenzeit daheim von meiner Mutter betreut. Sie ist auch eine sehr intuitive Mutter gewesen, hat uns nach Bedarf gestillt obwohl damals die 4-Stunden-Regel galt und hat uns auch mit ins Bett genommen als wir noch ganz klein waren. Und so habe ich es bei meinem Sohn auch gemacht. Bei ihm ging es auch gar nicht anders, er war sehr anhänglich, alleine schlafen, daran war gar nicht zu denken, und wollte auch sehr viel gestillt werden. Ich habe mich auch immer darum gekümmert wenn er geweint hat, obwohl meine Schwiegereltern oft meinten ich würde ihn verziehen.. das alte Thema halt! Bei meinem Freund fallen solche Worte immer auf fruchtbaren Boden, erst war ihm das lange Stillen ein Dorn im Auge und er hat mich teilweise total unter Druck gesetzt weil es mit dem Abstillen nicht gleich geklappt hat. Dass der Kleine noch bei mir schläft gefällt ihm auch nicht - und wenn unser Sohn eine schlechte Phase hat wo er quengeliger ist als sonst bin ich natürlich schuld weil ich ihn ja total verwöhnt habe. Ich muss dazu sagen, seit er krabbeln kann renne ich auch nicht mehr gleich hin wenn er was will, auch als er noch ziemlich klein war habe ich öfter mal gewartet ob er jetzt wirklich was von mir braucht, und oft hat er sich nach einer Minute auch von selber wieder beruhigt. Wenn jedoch nicht, bin ich auch sofort hin! Mein Freund ist leider auch ein sehr reizbarer und ungeduldiger Mensch, wenn der Kleine geweint hat, ist er sehr schnell genervt gewesen, von daher hatte ich auch Druck ihn schnell wieder zu beruhigen. Seit er nun mobil ist und auch an vieles ran will gibt es irgendwie dauernd Streit... der Kleine hört mit seinen 13 Monaten natürlich noch nicht auf Verbote (was ich normal finde, mein Freund jedoch nicht), und zornt auch oft wenn er etwas nicht bekommt. Heute gab es nun totalen Zoff. Grundsätzlich gibt es durchaus Dinge, die er nicht haben darf und an denen er nicht rumspielen soll, wie Zimmerpflanzen, Steckdosen, Herd, etc. Das verbiete ich jedoch auch konsequent und phasenweise lässt er es dann auch ganz bleiben. Ich sehe jedoch nicht ein dass ich wirklich alles verbieten soll! Heute hat er beispielsweise mit einem Topf und ein paar Deckeln gespielt... das macht natürlich etwas Krach, doch es war vormittags, ich wollte kochen und war froh dass er sich alleine beschäftigt. Mein Freund jedoch flippte aus, bei mir dürfte er ja alles, jedes Verhalten würde entschuldigt, etc... Lustigerweise hat er ihn vor ein paar Wochen noch selber fotografiert wie er mit Töpfen gespielt hat. Auch dass er in letzter Zeit öfter mal kreischt wenn ihm was nicht passt oder er Aufmerksamkeit will sei "Erziehungssache". Ich denke, das sind Phasen, die gehen auch vorbei. Das heißt nicht dass er bei mir alles darf, momentan ist echt eine schwierige Phase wo ich täglich einige Kämpfe mit ihm habe weil ich ihm auch nicht alles erlaube, aber ich sehe eben keinen Sinn darin alles zu verbieten was vielleicht Krach oder Dreck macht. Kann man ein einjähriges Kind wirklich schon in dem Sinn erziehen??? Natürlich soll er manche Regeln lernen, zum Beispiel dass er beim Essen im Hochstuhl sitzen bleiben soll, dass manche Dinge tabu sind, dass Zornen nichts bringt, etc., aber ich finde dass mein Freund zuviel erwartet. Der meint, das müsse reichen wenn es einmal gesagt wird, und fängt sogar an mit Klaps auf die Finger und so weiter, außerdem brüllt er den Kleinen dauernd an wenn er ihn nervt. Ich denke, so ein kleines Kind weiß doch noch gar nicht was es falsch macht! Wer hat Rat für mich?

Mitglied inaktiv - 11.06.2008, 21:08



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Na du machst doch alles richtig, wie ich deinen Zeilen hier entnehme. Aber ich kenn´s auch. Meine Eltern" Wie lange willst du eigentlich noch stillen? Gib ihm endlich die Flasche!", sein Vater "Igitt!! Jetzt saut er wieder rum. Nun isser wieder unsauber", meine Oma "Gib dem Kind mal ordentlich Zucker (!!!), der is zu dünn", mein Opa "Pass auf das der nich zu dick wird" Es ist zum haareraufen, oder? Da gibt man sich Mühe, wirklich richtig viel Mühe und jeder mosert an dir nur rum. Einen Rat hab ich leider nicht für dich, denn du kannst (wie ich auch) noch so viel reden und das Richtige und die Wahrheit sagen, es will keiner glauben. Aber ich drück dich mal. Du bist nicht allein mit dem Theater. LG Neniel

Mitglied inaktiv - 11.06.2008, 21:24



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Hallo, als "erfahrene" Mama mit zwei Töchtern (3 Jahre und 9 Monate) kann ich dir nur sagen, dass du alles richtig machst - naja, soweit man das eben überhaupt kann. Jedenfalls finde ich es völlig albern von Kindern ein erwachsenen-gerechtes Verhalten zu fordern. Da kommt mir immer so der Gedanke an Kinder, deren Existenz man möglichst gar nicht spürt - wie furchtbar. Viele Grüße und lass dich nicht unterkriegen .... Jutta P.S. ab und zu hilft vielleicht ein Erziehungsratgeber, der deine Art der Erziehung unterstützt, sozusagen als Autorität im Hintergrund - "schau mal Schatz, der xy meint das auch ... "

Mitglied inaktiv - 11.06.2008, 22:34



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Hallo, vielleicht ist Dein Freund einfach ein wenig eifersüchtig, weil der Kleine eben immer im Vordergrund steht? Nimm Dir für den Großen auch mal Zeit. Mit dem Kleinen machst Du - denke ich - schon alles richtig. Versuch in Ruhe mit Deinem Freund zu klären, warum schreien und schlagen auf die Dauer keine positiven Effekte erzielen. Und dann versuch vielleicht die typischen Situationen mal zu entschärfen. Vielleicht möchte er einfach mal wieder in Ruhe mit Dir essen/sprechen/kuscheln und immer ist da der kleine dazwischen. Sicherlich gehört ihr alle zusammen, aber ihr seid auch immernoch ein Paar und solltet Euch die Zeit dafür gönnen, dann kann der Große den Kleinen sicherlich auch bald wieder besser akzeptieren wie er ist. (Mein Mann stört sich an den Kindern bzw. an deren Lärm/Dreck etc. immer dann, wenn er selbst gestresst ist, ansonsten kann ihn das alles nicht beeindrucken) LG, koesti

Mitglied inaktiv - 12.06.2008, 09:32



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Hallo, ich möchte mich meinen Vorrednerinnen anschliessen. Ergänzend habe ich noch eine Aufmunterung für Dich; ich habe selbst zwei Kinder und habe eigentlich alles ähnlich gehandhabt wie Du - nach Bedarf gestillt, mit ins Bett genommen, wenn´s nicht anders ging etc. und wir haben heute zwei tolle Kinder, fröhlich und durchaus wohlerzogen. Trocken waren beide mit knapp 2.5 Jahren (auch nachts) und zwar ohne Druck und "Töpfchen- training", welches mir dringend von meiner wohlmeinenden Schwägerin(übrigens auch aus dem Osten) angeraten wurde. Deine Geschichte mit den Töpfen: von Erziehungsexperten wird sogar empfohlen, dem Kind Töpfe oder Kochlöffel usw. zu geben, während die Mutter in der Küche zu tun hat. Deinem Freund kannst Du beruhigen, verziehen kann man so kleine Kinder nicht, außerdem zeigst Du ja durchaus da, wo es sinnvoll(!) ist, Grenzen auf und so solltest Du das auch beibehalten. Schau dochmal ins Forum von Dr.Posth, da sind tolle Ratschläge zu finden. Und bitte nicht auf die Finger klapsen, was ist dann der nächste Schritt, wenn das Kind nicht "gehorcht"? Alles Gute Bettina

Mitglied inaktiv - 12.06.2008, 10:07



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hallo püppi, also ganz zu anfang möchte ich mal feststellen, dass die sache mit den meinungsverschiedenheiten in punkto erziehung bei euch keines falls etwas mit den unterschieden zwischen ossi und wessi zu tun hat. ich kann da nur aus erfahrung sprechen, da wir beide (mein mann und ich) ossis sind und von anfang an in die krippe gegangen sind. wir sind uns in erziehungsfragen zum größten teil einig und wenn es mal zu einer unterschiedlichen ansicht kommt, dann wird das unter 4 augen geklärt, so dass das kind natürlich nix davon mitbekommt. was ich also damit sagen will, dass dein freund so gereizt und überreagiert liegt nicht daran, dass er aus dem osten kommt. denn wir reagieren auch ganz "normal", so wie du eben. dies erstmal nur als kleine anmerkung vorweg. mal ne andere frage, ist der kleine euer gemeinsamer sohn, oder stammt der kleine von einem anderen mann? (nur so aus interesse) darf ich auch mal fragen wie alt ihr beide seid? (sorry für die neugier!) also grundsätzlich finde ich deine beschreibungen von deinen erziehungsmethoden auch völlig in ordnung. wenn kinder spielen, dann macht es eben nun mal lärm und manchmal auch schmutz und so weiter, aber dafür sind es doch kinder. frag doch deinen freund mal, ob er früher in dem alter immer still an seinem platz saß und alles ganz leise gemacht hat und ob er nie irgendwelchen dreck gemacht hat. redet ihr denn auch über eure unterschiedlichen ansichten, was die erziehung angeht, oder streitet ihr euch nur darüber? wann und wie diskutiert ihr denn eure meinungsverschiedenheiten aus, unter 4 augen oder direkt vor dem kleinen? also ich kann dir sagen, auch wir kinder (aus dem osten) haben früher mit töpfen, klammern und knöpfen gespielt, mal die eine oder andere zimmerpflanze zu fall gebracht und sind trotzdem konsequent erzogen worden und anständig groß geworden. (klar früher gab es eher mal nen klapps, aber das hat uns nicht geschadet. allerdings machen wir das bei unserer tochter nicht und sie tanzt uns trotzdem nicht auf der nase herum.) meiner meinung nach sollte man mit der erziehung der kinder so früh wie möglich beginnen, natürlich im angemessenen rahmen. also was tabu ist für die kleinen, sollte ihnen auch schon von anfang an konsequent vermittelt werden, so dass sie das mitbekommen und dann mit der zeit auch lernen. denn auch einjährige kinder testen schon ihre grenzen und wollen herausfinden, was passiert, wenn sie etwas bestimmtes tun. wie würde das denn aussehen, wenn man einem kind erst bestimmt edinge durchgehen lässt und später (weil man denkt, man fängt mal an mit erziehen und grenzen setzen) verbietet man es plötzlich. Was das stillen angeht, habe ich unsere tochter auch gestillt, wenn sie hunger oder durst hatte, was soll man denn auch sonst tun. allerdings habe ich sie aus verschiedenen gründen nach 7 monaten abgestillt, was auch ganz gut geklappt hat. ich weiß ja nicht, ob du immernoch stillst, aber ich denke mal ein jahr wäre für mich persönlich das maximum beim stillen. aber das sollte jede mutter fü sich entscheiden. beim schlafen kann ich deine ansicht nicht teilen. unsere kleine hat von anfang an in ihrem bettchen (anfangs im stubenwagen und später im gitterbett) geschlafen. ich muss dazu sagen, dass sie da keinerlei anstalten gemacht hat, dass ihr das nicht passt oder so. wir haben es allerdinge einmal probiert, sie mit in unser bett zu nehmen, da sie einen abend total unruhig war und aller halbe stunde aufgewacht ist und geningelt hat, aber das haben wir nach einer stunde aufgegeben, da sie sich auch in unserem bett nur herumgewälzt hat und wir auch nicht mehr ruhe hatten. ich denke mal, wenn man das kind immer mit bei sich im bett schlafen lässt, dann gewöhnt es sich ja auch daran und mit zunehmenden alter wird es immer schwerer dem kind das abzugewöhnen, ich glaube kaum, dass er irgendwann (jedenfalls nicht in den nächsten jahren) von selbst in sein eigenes bett will. denn immerhin sollte man auch für sich als paar ein wenig privatsphäre haben. wie lange möchtest du denn den kleinen noch bei dir im bett schlafen lassen? also kurz zusammengefasst: ich finde deine erziehung auch völlig in ordnung und das solltest du mit deinem freund einmal konkret ausdiskutieren, da es keine punkte bringt, wenn ihr in punkto erziehung da verschiedene ansichten habt, das treibt den kleinen (und dich irgendwann auch) dann nämlich eher von deinem freund weg, da er ja bei ihm anscheinend viele dinge nicht darf (die eigentlich kindgerecht sind). und vor allem, lass dir von anderen "außenstehenden" (wie eltern, schwiegereltern oder sonst wem) nicht in deine erziehung reinreden! due kannst dir ja ihre ansichten gern anhören, aber wie du es machst, ist dann deine sache, da du ja selbst deine erfahrungen machen musst. bei denen war es früher sicher auch nicht anders...! na dann viel erfolg und hoffentlich werdet ihr euch bald einig, denn wenn man sich einig ist, macht das zusammenleben viel mehr spaß. vlg, = )

Mitglied inaktiv - 12.06.2008, 10:09



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Lass dich nicht runterkriegen..du machst alles absolut richtig..genauso erziehe ich auch mein Sohn und am anfang hatte ich auch mit mein Mann schwierigkeiten weil er sehr streng erzogen worden ist (bestrafungen, er wurde auch gehaut, nicht geglaubt..usw..).. also, seine Mutter hat immer gesagt ich erziehe ein Tyrann zuhause..mein mann war sehr verunsichert...mittlerweile sieht er wie Glücklich unsere Sohn ist..hat viel selbstvertrauen und ist total pflegeleicht..(ich hab ihn 24 monate gestillt)..ein wunderbares kind...also..jetzt ist er froh dass ich mich durchgesetzt habe...gib nicht auf..such dch wie schon gesagt ein Ratgeber und zeig mal ganz so ungeplant dein Freund..(Pelikan Briefe z.b)..er wird sich wundern wie richtig du liegst...Als mein Sohn 13 monate war hatte ich das gleiche wie du durchgemacht..jetzt ist alles wunderbar..es lohnt sich für euch Alle..besonders euer Kind..:-) lg, Ester

Mitglied inaktiv - 12.06.2008, 12:07



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Also, ich finde du machst das richtig. Ja ein Kind kann man mit 1em Jahr schon erziehen. Ich finde noch viel früher. Ich meine z.B. Steckdosenverbot oder Blumentopfverbot. Gruß carry2

Mitglied inaktiv - 12.06.2008, 20:52