Rund um die Erziehung

Forum Rund um die Erziehung

Hochsensibel?

Thema: Hochsensibel?

Hallo, ich wollte mal fragen, ob es hier Eltern von hochsensiblen Kindern gibt und wie sich das bei euren Kindern gezeigt hat bzw.wer die Diagnose gestellt hat. Ich vermute fast, dass es bei meiner Dreijährigen so ist... LG Sunny

von Sunflowergirl am 11.09.2012, 19:58



Antwort auf Beitrag von Sunflowergirl

was konkret veranlasst dich zu der annahme?

von mama.frosch am 11.09.2012, 21:00



Antwort auf Beitrag von Sunflowergirl

Hochsensibel? Wie äußert sich das denn? Diagnose? Soll das eine Krankheit sein?

von mf4 am 11.09.2012, 23:09



Antwort auf Beitrag von Sunflowergirl

Sensibel in Bezug auf Gefühle oder sensibel gegen Umwelteinflüsse (Multiple Chemical Sensitivity o.ä.)?

von Nachtwölfin am 11.09.2012, 23:13



Antwort auf Beitrag von Sunflowergirl

Von einer ärztlichen Diagnose kann ich nicht sprechen, aber mein Kind gehört zu den Sensibelchen. Sowas ist ja per se keine Krankheit, sondern eine Besonderheit - wie so vieles andere. Es ist nicht immer einfach damit umzugehen, aber korrekturbedürftig finde ich das nicht. Oder missverstehe ich jetzt deine Frage?

von Pamo am 12.09.2012, 08:38



Antwort auf Beitrag von Pamo

korrekturbedürftig finde ich das nicht. Aha.Eigentlich schon.Bei sowas steckt immer was dahinter.Sowas zeigt sich auch immer anders und je nach Auswirkung sollte man da schon was unternehmen.

von Saarmama03 am 12.09.2012, 10:22



Antwort auf Beitrag von Saarmama03

Ja, je nach Auswirkung. Bei uns besteht kein Handlungsbedarf.

von Pamo am 12.09.2012, 10:36



Antwort auf Beitrag von Saarmama03

also laut des oben genannten links gibt es weder wirkliche diagnosemöglichkeiten noch "behandlungsmöglichkeiten". ich hasse dieses pathologisieren normaler menschlicher bandbreite.

von mama.frosch am 12.09.2012, 10:41



Antwort auf Beitrag von mama.frosch

Ich habs gelesen und stimme dir zu. Ich interpretiere, dass Saarmama meint, dass die Hochsensibilität oftmals mit anderen, behandlungsbedürftigen Problemen einhergeht. Das ist ja nicht vollkommen verkehrt, ergo meine freundliche Antwort.

von Pamo am 12.09.2012, 10:51



Antwort auf Beitrag von Pamo

Genau.Es gibt ja immer ein Grund,wenn Kinder auf etwas reagieren.Sei es Spannung zwischen der Mutter des Kindes und dessen Mutter oder eine Diskussion zwischen den Eltern des Kindes. Ich will Dir aber damit aber nichts unterstellen.

von Saarmama03 am 12.09.2012, 10:56



Antwort auf Beitrag von Saarmama03

nicht jede eigenart hat was mit "reaktion" auf etwas zu tun. manches sind auch einfach angeborene charakterliche eigenarten.

von mama.frosch am 12.09.2012, 11:00



Antwort auf Beitrag von Saarmama03

Saarmama, lies mal den Link. Dann wirst du sehen, dass es nicht immer eine Reaktion auf etwas ist. Ich beispielsweise habe Prosopagnosie. Das ist kein Reaktion auf irgendwas, keine Krankheit, nicht behandlungsbedürftig. Es ist eben eine "Besonderheit" wie Musikalität oder Introvertiertheit.

von Pamo am 12.09.2012, 11:09



Antwort auf Beitrag von Pamo

Ok,verstanden. :-) Man kann immer noch was lernen. :-)

von Saarmama03 am 12.09.2012, 11:22



Antwort auf Beitrag von Sunflowergirl

Ja,hier. Mein Sohn ist aber mittlwerweile fast 13;-) Guck mal hier : http://www.hochsensibel.org/ Da sind verschiedene Adressen (unter Kontakte vor Ort).Bei uns gings von Kinderazt über SPZ über Psychologen. Ach ja...und lass dich nicht verrückt machen von allen die meinen es sei nur"Spinnerei"-sag ich dir gleich vorweg;-)

von Tathogo am 12.09.2012, 08:49



Antwort auf Beitrag von Tathogo

Hochsensibel? Hallo, sorry, dass ich jetzt erst antworte! War bis gerade noch unterwegs. Ich denke, dass sie hochsensibel ist, da etliche Merkmale auf sie zutreffen, die ich auf der Seite "Hochsensibilität.org"gefunden habe, z.B. ist sie - schnell frustriert, wenn was nicht klappt, - Veränderungen, fremde Umgebung bereiten ihr Angst - allgemein ängstlich - schüchtern/ zurückhaltend - Nachtschreck - perfektionistisch, pingelig - intuitiv/spürt z.B. wer es gut mit ihr meint u. wer nicht( Schwingungen der Umgebung) - empathisch -harmoniebedürftig - schnell überreizt - öffnet sich nicht schnell Fremden gegenüber - bemerkt schon kleinste Veränderungen, Z.B. eine neue Frisur - riecht und schmeckt oft was, was wir nicht empfinden Kennt ihr sowas? LG Sunny

von Sunflowergirl am 12.09.2012, 12:39



Antwort auf Beitrag von Tathogo

Auch mein Sohn ist nicht "krank" oder wird irgendwie "behandelt"-wie Pamo eben schreibt...es handelt sich um eine Besonderheit ...auf die man dennoch zumindest teilweise eingehen sollte bzw man kann (oder wir können) in manchen Bereichen einfach besser reagieren... Die"Diagnose"(wenn man es denn so nennen will) wurde nicht gezielt "gesucht",sondern ist im Rahmen von verschiedenen Untersuchungen/Begutachtungen,die wir eh hatten da mein Sohn ein Extremfrühchen ist quasi "gestellt" worden;-)

von Tathogo am 12.09.2012, 12:41



Antwort auf Beitrag von Sunflowergirl

Ausser dem Nachtschreck trifft das alles auch auf mein Kind zu. Zudem: tierlieb humorvoll kreativ rotzfrech intelligent sprachbegabt mathematisch begabt logisch argumentierend herausragendes Gedächtnis etc Ist doch eine tolle Mischung! Herzlichen Glückwunsch zum sensiblen Kind.

von Pamo am 12.09.2012, 13:00



Antwort auf Beitrag von Tathogo

Wirklich sehr interessant. Haben eure Kinder auch imaginäre Freunde? Meine hat 3. Das sind angeblich ihre besten Freunde. Außerdem ist die magische Phase sehr ausgeprägt bzw. sie sieht oft Dinge abends, die nicht existieren. Z.B. fliegende Punkte, Gespenster, Monster etc. Außerdem kann sie sich kaum allein beschäftigen, braucht ständig Aufmerksamkeit. Ist das bei euren Kids auch so? LG

von Sunflowergirl am 12.09.2012, 14:14



Antwort auf Beitrag von Sunflowergirl

Mein Kind ist 6. Sie hat eine blühende Fantasie und auch imaginäre Freunde gehabt. Sie liebt Rollenspiele. Ich muss bspw die böse Waisenhausleiterin Miss Hannigan spielen und sie ist das kämpferische Waisenkind, das sich gegen die Versklavung wehrt. Sie droht mir dann an, dass sie mich in der Wurstfabrik verarbeiten lassen will. Witzig war auch als sie den Bierverschluss fand, behauptete das sei ihr bester Freund und forderte, dass ich ein Kleidchen dafür nähe. Zur Zeit regieren bei uns die Einhörner. Sie ist ein Einzelkind und spielte mit 3 NULL ALLEIN. Jetzt manchmal. Alles im normalen Bereich, nur lustiger als bei anderen.

von Pamo am 12.09.2012, 14:24



Antwort auf Beitrag von Pamo

und andere komische Dinge, aber ich würde nicht sagen, das das ein merkmal ist, das nur bei "hochsensiblen" Kindern vorkommt. Wir fahren z.B.seit mehreren Jahren am 01.11. in den Wald, weil die Waldfee Zamute Geburtstag hat, aber mein Kind ist nicht hypersensibel.

Mitglied inaktiv - 12.09.2012, 18:16



Antwort auf diesen Beitrag

vielleicht weißt du es nur noch nicht ;-) heute sind kinder nicht einfach kinder mit unterschiedlichen charakterausprägungen, heutzutage gibt es ein "normkind" an dem offenbar heimlihc die vergleiche gezogen werden, das real aber garnicht existiert. stattdessen gibt es unmengen an adhs-kindern, hypersensiblen, vorpubertären, hochbegabten und "besonderen" kindern. ach, und die indigo-kinder natürlich nicht zu vergessen. JA, es gibt adhs. es ist aber eine modediagnose geworden die vielen kindern nicth gerecht wird und denen, die wirklich hilfe brauchen wahrscheinlcih diese eher erschwert.

von mama.frosch am 12.09.2012, 20:52



Antwort auf Beitrag von Sunflowergirl

ich seh da jetzt nichts außergewöhnliches drin.

von mama.frosch am 12.09.2012, 20:54



Antwort auf Beitrag von Sunflowergirl

Nimm dein Kind wie es ist. Warum braucht man für jede Verhaltensweise des Kindes irgendeine Diagnose ?

von montpelle am 12.09.2012, 17:35



Antwort auf Beitrag von montpelle

Damit man eventuell was dagegen machen kann. Wäre ja mal eine Idee.

von Saarmama03 am 12.09.2012, 18:04



Antwort auf Beitrag von Saarmama03

"Damit man eventuell was dagegen machen kann." auch wieder "klug" gekontert...nachdem montpelle richtig schreibt"nimm dein Kind wies ist"..und ich denke Pamo hat dir die Sache erklärt...und du hattest doch geschrieben du hast es verstanden?! Offenbar nicht. Man muss nichts"dagegen" machen-man KANN auch nix dagegen machen.

von Tathogo am 13.09.2012, 08:51



Antwort auf Beitrag von Tathogo

Warum braucht man für jede Verhaltensweise des Kindes irgendeine Diagnose ? FÜR JEDE.Also beziehe ich mich mich NICHT auf das was hier genant wird.Es gibt Auffälligkeiten die man behandelt KANN.Weil es für jede Auffälligkeit andere Gründe gibt (die man behndeln kann und die behandelt werden müssen).

von Saarmama03 am 13.09.2012, 15:09



Antwort auf Beitrag von Saarmama03

Nein, man muss sicher nicht jede Verhaltensauffälligkeit oder das was Eltern oft für eine halten, behandeln. In den meisten Fällen wäre es allerdings sinnvoll, die Eltern zu behandeln, dann würde es vielen Kindern besser gehen und sie hätten wahrscheinlich auch keine "Verhaltensauffälligkeiten".

von montpelle am 13.09.2012, 15:28



Antwort auf Beitrag von montpelle

In den meisten Fällen wäre es allerdings sinnvoll, die Eltern zu behandeln, dann würde es vielen Kindern besser gehen und sie hätten wahrscheinlich auch keine "Verhaltensauffälligkeiten". Zum Glück gibt es Eltern die ihren Kindern helfen und die Kinder ihre "Auffälligkeiten" wegbekommen.Oder warum gibt es Ergo,Logo?Weil bei den Kindern was festgestellt worden ist.Die Kinder gehen nicht zum Spaß dahin. In den meisten Fällen wäre es allerdings sinnvoll, die Eltern zu behandeln Wow,was für eine Aussage.

von Saarmama03 am 13.09.2012, 15:45



Antwort auf Beitrag von Saarmama03

"Oder warum gibt es Ergo,Logo?" Man kann Kinder auch übertherapieren. Und viele Eltern brauchen es anscheinend einfach, dass ihre Kinder irgendetwas haben und wenn man lange genug sucht, findet man auch etwas. Kinder, die aktiv und lebhaft sind haben natürlich AD(H)S und Kinder, die sich im Lesen und Rechtschreiben schwertun haben direkt LRS. Traurig.

von montpelle am 13.09.2012, 18:53



Antwort auf Beitrag von montpelle

Und viele Eltern brauchen es anscheinend einfach, dass ihre Kinder irgendetwas haben und wenn man lange genug sucht, findet man auch etwas. Kinder, die aktiv und lebhaft sind haben natürlich AD(H)S und Kinder, die sich im Lesen und Rechtschreiben schwertun haben direkt LRS. Traurig. Das stimmt doch gar nicht.Käme bei einem Allergie-Test (Beispiel) nichts raus,dann wird auch nichts verschrieben.

von Saarmama03 am 13.09.2012, 20:13



Antwort auf Beitrag von Saarmama03

*

von Tathogo am 14.09.2012, 08:32



Antwort auf Beitrag von Tathogo

von Saarmama03 am 14.09.2012, 14:42



Antwort auf Beitrag von Sunflowergirl

Meine 6jährige ist sehr sensibel, aber ohne Krankheitswert. Sie ist extrem geschmacks- und geruchsempfindlich, hasst laute Geräusche oder "unschöne" Geräusche (wobei ich finde, dass Wirsing durchaus hübsch klingt, wenn er von der Gabel auf den Teller plumpst). Sie braucht unbedingt ihre MIttagspause, in der sie alleine in ihrem Zimmer spielen und zur Ruhe kommen kann, hat dafür uns schon mit anderthalb Jahren aus dem Zimmer geschoben. Sie kann sich insgesamt sehr gut und gerne alleine beschäftigen, hatte lange unsichtbare Freunde, wie z.B. die unsichtbare Giraffe und die unsichtbare große Schwester Lilli. Sie kann (auch wenn sie manchmal einen Hang zum Herumkommandieren und Bestimmen hat) sich sehr gut auf andere Menschen einstellen, so war sie und ist sie das einzige Kind, mit dem ein befreundetes autistisches Kind gerne spielt, obwohl sie sich nur wenige Male im Jahr sehen. Sie ist überaus schmerzempfindlich, was nicht immer einfach für alle Beteiligten ist. Das alles gehört einfach zu ihr und manche Dinge sind etwas schwieriger, wenn sie z.B. sich leicht irgendwo stösst, ja fast nur berührt und dann aber so reagiert, als wäre der Arm ab. Andere Dinge sind einfacher, so sorge ich dafür, dass das Auto für sie angenehm riecht, und dass sie vor allem ihre Mittagspause und Auszeiten bekommt(die sie ansonsten auch vehement einfordert). Ich hab mir die Hochsensibilität durchgelesen, aber bei uns ist es nicht erforderlich, diesen Eigenarten ihrer Persönlichkeit eine Diagnose geben zu müssen. Wenn sie nicht so wäre, wäre sie nicht sie. Liebe Grüße Lian

von Lian am 12.09.2012, 18:56



Antwort auf Beitrag von Lian

.

von Tathogo am 13.09.2012, 08:53



Antwort auf Beitrag von Sunflowergirl

um das es hier geht?

von mama.frosch am 13.09.2012, 12:46



Antwort auf Beitrag von mama.frosch

Hallo mama.frosch, meine Tochter ist 3,5 Jahre... Ich habe mir jetzt das Buch "Das hochsensible" Kind von Elaine Aron gekauft...Das ist echt sehr interessant. Es passt einfach alles zu meinem Kind. Ich will das alles ja gar nicht dramatisieren, aber es beruhigt einen einfach zu wissen, dass die erblich bedingte Eigenschaft "hochsensitiv" oder "hochsensiblel" zu sein, ganz normal ist. Das ca. 20 Prozent der Menschen diese Veranlangung haben. Selbst bei höheren Säugetieren kann man es beobachten.... Es ist ja keine Krankheit, aber der Alltag mit einem hochsensitiven Kind ist nun mal nicht immer leicht, deshalb tut es gut zu hören, dass es anderen auch so geht bzw. dass es nicht an unserer Erziehung liegt, dass wir sie so GEMACHT haben, wie die Schwiegermutter es z.B. meint... Wenn andere Mütter mir einfach Tipps geben können, dann ist das doch einfach hilfreich und schön... LG Sunny

von Sunflowergirl am 13.09.2012, 12:59



Antwort auf Beitrag von Sunflowergirl

Ich wünschte, ich könnte dir Tipps geben, aber letztlich sind doch alle Kinder so unterschiedlich, dass das wenig Sinn macht. Auch hochsensible Kinder sind ja nicht alle gleich. Ich kann dir nur von mir sagen, dass ich ganz intuitiv weiss wie vorzugehen ist. Das ist so, weil ich überdurchschnittlich Emotionen "lesen" kann (geht oft einher mit bestimmten Formen von Prosopagnosie) und deswegen auf der nonverbalen Ebene vieles verstehe. Ich "spüre" also wenn mein Kind wütend, ängstlich, unsicher etc. ist. Das hilft dir aber sicher nicht! Eins könnte helfen: Nicht immer ist "darauf eingehen" bei uns am sinnvollsten. Manchmal will das Kind eigentlich und braucht einen Schubs. Manchmal, vor allem wenn es um praktische Dinge geht, ist es sinnvoll eine Anweisung zu geben, die nicht diskutiert sondern befolgt werden muss. Sonst verrennt sich Kind in Verweigerung (trotzig ist sie auch). Bsp Turnkurs: Sie will und wollte da unbedingt hin. Sie hat auch den früheren Turnkurs sehr geliebt. Mit der neuen Gruppe hat sie zunächst Ängste und wäre am liebsten wieder umgekehrt, verweigerte zunächst. Ich habe sie dazu gezwungen, es wenigstens auszuprobieren, weil ich weiss dass sie unverrichteter Dinge auch sehr unglücklich wieder nach Hause gegangen wäre. Es sah sehr gruselig für Aussenstehende aus, wie ich das weinende Kind wieder in die Turnhalle schickte. Daher maße ich mir auch bei anderen nicht mehr ein Urteil an, auch wenn etwas äußerlich erst mal nicht verständlich ist. Manchmal hat man die Wahl zwischen Szene weil Kind am Turnkurs teilnehmen muss oder Szene weil Kind nicht am Turnkurs teilgenommen hat.

von Pamo am 13.09.2012, 13:47