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Terror beim einschlafen

Thema: Terror beim einschlafen

Hilfe.! Ich bin am Ende.. Meine knapp 4 Jährige macht gefühlt nur das was sie auch will.. Im Mittelpunkt steht das einschlafen. Abends wenn ich sie ins Bett bringe beginnt die Diskussion. Sie will nicht in ihr Bett,die Tür muss auf Leoben, noch etwas trinken, 100mal auf Klo, sie muss mir was wichtiges Sagen, usw... Das zieht sich schonmal 3-4 Stunden.. Am nächsten Tag in der Kita haben die Erzieher dann zu tun das sie am mittags Tisch nicht einschläft. Ich habe wirklich alles probiert. Sie hatte ein Radio, doch sie stand ständig auf und drückte an dem Ding rum. Ich las ihr vor, doch sie unterbricht die ganze zeit oder sagt ich soll aufhören. Ich singe für sie, Doch sobald ich aufhöre sitzt sie wieder im Bett und diskutiert. Sie durfte sich auch Bücher anschauen, die puppe hat einen Platz im Bett.. Nachtlichter... Spieluhren... Rituale vor dem ins Bett gehen... Kuscheln... NICHTS HILFT! schläft sie dann nach Stundenlangem Theater mal dauert es nur 1-2 Stunden dann steht sie wieder vor meinem Bett oder schleicht sich leise zu mir so das ich es nicht merke. Dazu kommt das sie auch jede Nacht die Tür auf haben will (falls ich sie dazu bekomme in ihrem Bett zu schlafen) in der Zeit muss ich so in der Stube auf dem Sofa sitzen das sie mich sieht... Dann geht das Theater trotzdem mit dem, ich will trinken, Klo, Usw... Los. Für mich ist es schrecklich! Ich gehe volle 40 stunden arbeiten und absolviere nebenbei eine medizinische Ausbildung für die ich noch keinen abend lernen konnte weil ich garnicht weiß wie... Vielleicht hat jemand von euch einen Rat... Denn selbst Konsequenzen wie Spielsachen wegnehmen funktionieren nicht da sie mir die Sachen dann meist freiwillig gibt nur um ihren willen zu bekommen.. Sie diskutiert auch immer... Man kann ihr Garne den Mund verbieten und sagen das jetzt mal ruhe ist.. Sie gibt erst auf wenn sie ausgesprochen hat und das gehört hat was sie hören wollte... Sonst diskutiert sie Stunden mit mir rum und heult. Es muss doch möglich sein das sie endlich mal abends schläft... Und dann in ihrem Bett... Und auch durch.. So das ich auch endlich mal wieder Erholung für mich selber finde.. PS. Heute hat sie 2 Stunden lang geschrien, geweint, um sich geschlagen und getreten nur weil sie in ihrem Bett schlafen sollte...

von Nikki.Www. am 27.11.2019, 22:03



Antwort auf Beitrag von Nikki.Www.

Viele Kinder in dem Alter haben alleine einfach Angst. Das Mal vorweg, aber ich habe es so verstanden, du wünscht kein Familienbett (mehr)? Hat es denn da geklappt? An Ideen hätte ich noch: - körperlich mehr auslasten (Sport/Bewegung) - 2 Stunden vor dem Zubettgehen keine „Aufregungen“ mehr (keine Kitzelattaken mit dem Vater, keine wilden Verfolgungsjagden...hier wäre Platz für ein Vorleseritual) - Abendessen zuckerfrei, eher eiweißreich - Medien reduzieren - gezielt Raum zum Erzählen geben (das Familienessen ist geeignet, dabei sollten alle Familienmitglieder Raum haben von ihrem Tag zu berichten) - Einschlafbegleitung, also wirklich im Raum bleiben, bis das Kind schläft - oder Rausgehen („ich muss aufs Klo“, „ich räume schnell die Spülmaschine aus“) und vereinbaren, dass man in 5 Minuten wieder kommt (Intervall verlängern) - gemeinsame Meditation, Traumreisen oder Ähnliches Aber prinzipiell solltest du dir einfach klar machen, das Kind macht das nicht weil es verzogen ist oder dich ärgern will, sondern aus einer Not und Angst heraus. Gib ihr Raum zu erzählen, höre ihr zu, frage nach.

von Mutti69 am 28.11.2019, 07:25



Antwort auf Beitrag von Nikki.Www.

Hallo, ich glaube, Du übernimmst vielleicht zu wenig die Führungsrolle bei Deinem Kind. Du bist eine erwachsene Frau, erlaubst aber einer Vierjährigen, dass sie Deinen Feierabend zerstört, Dir die letzte Kraft wegfrisst und allabendlichen einen großen Auftritt hinlegt. Das ist genau das, was Fachleute an manchen Eltern kritisieren: Sie wissen nicht mehr, dass SIE die Führungsrolle übernehmen müssen. Wenn Eltern diesen Job nicht machen wollen, dann übernimmt das Kind das selbst - mit genau den Folgen, die Du allabendlich erlebst. Deine Tochter hat eine starke Persönlichkeit. Das ist gut. Das heißt aber auch, dass sie eine starke Mutter braucht. Du musst ihr viel Halt und Orientierung geben, und das kann für Dich auch mal unbequem sein, denn Du musst Dich durchsetzen. Du musst ihr zutrauen, dass sie es aushält (und das tut sie!), dass DU sagst, wo es langgeht, und nicht sie. Eine Vierjährige ist überfordert damit, wenn sie die Führung im Tagesablauf übernehmen soll. Dann entsteht das emotionale Chaos, von dem sie allabendlich geschüttelt wird und unter dem auch sie sehr leidet. Heißt: Stelle feste Regeln auf. Wenn sie getrunken und Pipi gemacht hat, dann bleibt sie im Bett, fertig. Und wenn man sie zehnmal wieder hinlegen muss. Ich weiß, das klingt hart, aber Deine Tochter zeigt mit ihrem stundenlangen Theater, dass sie Klarheit braucht - mit Dauerbespaßung und Erfüllung aller 1000 Wünsche und Launen jeden Abend kommt sie nicht zurecht, und dieses mütterliche Gehampel tut ihr nicht gut, denn sie ist am nächsten Tag übermüdet und seelisch überdreht. Mache mit ihr abends ein kurzes Einschlafritual, auch wenn sie sich anfänglich sperrt. Es ist wichtig, dass da Kontinuität drin ist und es jeden Tag gleich abläuft. Hörspiele und Musik sind nicht so gut, die machen das Gehirn eher unruhiger. Vorsingen ist gut, sich eine kleine Geschichte ausdenken auch. Und dann ist Feierabend. Weiteres Unterhaltungs- und Serviceprogramm gibt es nicht. Setz‘ Dich durch - souverän, aber glasklar und unnachgiebig. Nach einiger Zeit wird Deine Tochter erleichtert sein, dass sie mit dem abendlichen Terror aufhören kann, weil Du ihr endlich die Klarheit gibst, um die sie förmlich kämpft. LG

von Jorinde17 am 28.11.2019, 09:32



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Feste Regeln beim Einschlafen... Hat Einschlafen nicht auch immer mit Entspannung und Wohlfühlen zu tun? Das kann mit einem "du bleibst jetzt im Zimmer/ich möchte nicht mit dir diskutieren" wenig harmonisch sein, finde ich. Natürlich muß man auch nicht jede Diskussion vom Kind mitmachen. Je nachdem worum die Diskussion geht. Nochmal aufstehen geht natürlich auch in meinen Augen nicht und da ist die feste Regel liegenuubleiben absolut angebracht. Ein Bettkantengespräch ist vielleicht hilfreich, um da mehr Struktur reinzubringen. Kind liegt im Bett, hat aber Mama noch bei sich und kann auch loslassen, weil Mama eben da ist und sich das Kind nicht 1000 Dinge überlegen muß, was es nun doch nochmal aus dem Zimmer und näher zur Mama bringen kann. Pipi, Durst Mal ausgenommen, aber das kann man auch als Teil des Rituals VORHER mit integrieren. Nach dem ZHneputzen nochmal auf Toilette, dann noch was trinken und im Bett runterfahren. Kein oder wenig Licht, ein Gespräch, ein Kuscheln, ein liebes Wort. All das hilft ungemein

von Monroe am 28.11.2019, 12:15



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Und mich würde mal interessieren, was das für Fachleute sind, von denen du sprichst. Ich kenne keine Fachleute die propagieren, man soll über Ängste oder Bedürfnisse von kleinen Kindern hinweggehen.

von Mutti69 am 28.11.2019, 12:29



Antwort auf Beitrag von Nikki.Www.

ich gebe meinen beiden vorschreiberinen absolut recht und schließe mich der meinung an . ich habe mein kind auch lange in den schlaf begleitet, glaube bis sie ca 7 war. neben sie gelegt, gekrault und noch etwas erzählt. spätestens 20.30 war ruhe. es war so wesentlich entspannter, als die rennerei wie bei euch

Mitglied inaktiv - 28.11.2019, 09:43



Antwort auf Beitrag von Nikki.Www.

Ich glaube du probierst zu viel und erwartest, dass es ein Ding/Ritual gibt, mit dem es ganz von allein klappt. Das wird nicht passieren. Rituale schaffen Routine und das erleichtert eigentlich nahezu alles, weil es dann eben immer nach fester Struktur läuft. Das Frühstück stellt ihr wahrscheinlich auch nicht täglich zu verschiedenen Zeiten auf den Tisch, sondern es sind auch morgens klare Strukturen und immer gleiche Abläufe. Das schafft man auch abends, wenn man will. Bleib bei einer Sache. Die klappt dann eben nicht auf Knopfdruck, sondern braucht seine Zeit, bis es vom Kind auch verstanden wird. Eine andere Frage wäre wie euer Tagesablauf aussieht? Sieht deine Tochter dich genug und hat auch Zeit mit dir? Unterhaltet ihr euch, spielt ihr gemeinsam? Ansonsten holt deine Tochter das logischerweise abends nach. Wie aktiv seid ihr? Geht ihr viel raus? Das macht ebenfalls müde und dann braucht es vielleicht nur noch den kleinen Schubs mit festen immer gleichen Ritualen und dann läuft es. Dazwischenquatschen beim Vorlesen finde ich gar nicht so schlimm. Wenn es sich um die Geschichte dreht, gleich nochmal weniger. Vielleicht wäre es für euch eine gute Lösung abends im Bett einfach noch ein bisschen zu reden. Wie war der Tag, was ist passiert usw. Vielleicht ist es das, was sie braucht. Nochmal intensiv mit Mama quatschen.

von Monroe am 28.11.2019, 11:41



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Also offenbar immer - und das Einschlafen bildet dann den abendlichen Höhepunkt eines Tages, der bereits davon geprägt war, das sie bestimmt, wo es langgeht? Mhhh ... Dann würde ich nämlich sagen, da läuft grundsätzlich etwas schief - nicht nur das Einschlafen. Das ist dann lediglich die Krönung des ganzen weil sie merkt, wie wichtig das für dich ist. Ich finde es aber extrem schwierig, da Tipps zu geben. Einerseits kann man sagen "insgesamt mehr Konsequenz". Anderseits: du schreibst, du arbeitest 40 Std. und noch eine Ausbildung. Da bleibt ja nicht so viel Zeit für dein Kind mehr übrig - also Zeit, in der du entspannt bist und wirklich diese Zeit aktiv ihr zugewandt mit ihr verbringst? Und sie deswegen alles tut, um deine ungeteilte Aufmerksamkeit zu bekommen. Dann macht es nämlich wenig Sinn, sie am Abend jetzt mit Strenge zu behandeln, wenn das eigentliche Problem gar nicht das Einschlafen ist.

von cube am 28.11.2019, 13:02



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Hier ist das Einschlafen mit 4 Jahren auch gerade etwas anstrengender geworden, so eine richtige Lösung haben wir auch noch nicht gefunden. Manchmal klappt es ein paar Tage reibungslos, aber wenigstens einmal die Woche geht bei uns auch nichts. Den Auslöser konnten wir noch nicht bestimmen, ich vermute dass sich bei unserer Maus wieder entwicklungstechnisch was tut. Bei uns läuft es meistens so ab, dass die Kinder abends noch eine Folge ihrer Wahl gucken, anschließend wird sich bettfertig gemacht. Bis etwa 20 Uhr können die Kinder noch im Wohnzimmer auf der Couch kuscheln (oder andere ruhige Dinge machen) oder alleine & leise im Kinderzimmer spielen. Wer vorher müde ist, kann bescheid geben und wird (abwechselnd von mir oder meinem Mann) ins Bett gebracht. Im Bett selbst gibt es bei meinem Mann eine Geschichte und anschließend Streicheleinheiten. Bei mir gibt es nur "Kuscheln & Streicheln", da alles andere die Kinder bei mir wieder aufdreht. Der "Große" (6) schläft inzwischen in seinem Zimmer und möchte neuerdings, dass wir nach einer kurzen Begleitung rausgehen (nach 5 Jahren Familienbett und einem weiteren Jahr, indem er ganz viel Begleitung im eigenen Zimmer brauchte, hätte ich davon nicht zu träumen gewagt xD). Töchterchen (4) braucht die Nähe noch und schläft noch bei uns im Zimmer. Sie würde auch gerne in ihrem Zimmer schlafen, traut sich wenn es soweit ist, aber oft nicht und macht dann einen "rückzieher", dann schläft sie wieder einige Tage bei uns und möchte es dann wieder in ihrem Bett versuchen. Ich denke es ist nur eine Frage der Zeit, bis es klappt. Wenn das Familienbett für euch keine Option mehr ist, könntet ihr es ja mit einer "Besuchermatratze" versuchen, also einer Matratze neben eurem Bett, so kann sie abends bei euch sein, ohne dass ihr euch nachts in die Quere kommt. :-)

von Baerchie90 am 28.11.2019, 14:01



Antwort auf Beitrag von Nikki.Www.

Hallo Nikki.Www., ich habe den Eindruck, dass Deine Tochter Deine volle Aufmerksamkeit und mehr Zuwendung einfordert. Sonst halte ich mich mit einem Rat zurück. Du schaffst das.

Mitglied inaktiv - 28.11.2019, 16:20



Antwort auf Beitrag von Nikki.Www.

Eines könnte ich dazu fragen: kann der Vater das Kind übernehmen, wenn Du auch abends mit Deiner medizinische Ausbildung eingespannt bist?

Mitglied inaktiv - 28.11.2019, 17:08



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hi für mich ist es ein klarer Fall. Dein Kind hat zu wenig Zeit mit dir. Es ist normal, dass Kinder in dem Alter das Einschlafen rauszögern, was du beschreibst, habe ich mit allen meinen 3 Kindern durchgemacht. Ich meine nicht den Terror, aber dass sie abends das Zubettgehen und Einschlafen rauszögern, hier noch Durst, da noch was erzählen, jetzt nochmal Pipi usw. ganz normal. 4 Jährige fangen an zu begreifen, dass Einschlafen eine Art Abschied bedeutet, das mögen Kinder in der Regel nicht. Dass deine so extrem Terror macht ist meiner Meinung nach ein klares Zeichen, dass sie zu wenig Zeit mit dir hat. Kein Wunder, du arbeitest voll und machst nebenbei noch eine Ausbildung, dann kommen noch Haushalt und normale Alltagsverpflichtungen dazu. Wann hast du Zeit für dein Kind? Ich meine nicht, wann ist es bei dir, sondern wann geht es denn nur um sie? Sie sucht Abends und Nachts deine Nähe. Deine Tochter hat Trennungsängste und das nicht ungerechtfertigt, sie weiss, sobald sie schläft, lässt du sie "allein". Tagsüber unter der Woche ja eh...... Vielleicht könntest du mehr Qualitime in euer Alltag einbauen. Dein Kind muss spüren, dass es bei dir an erster Stelle kommt. Denk mal drüber nach. LG

Mitglied inaktiv - 30.11.2019, 08:04