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Tochter 4,5 Jahre

Thema: Tochter 4,5 Jahre

Hallo, ich habe momentan ein Problem mit meiner grossen Tochter und zwar weis ich nicht wie ich reagieren soll. Ich hatte einen Arzttermin und musste beide Kinder mitnehmen . Ich habe meiner grossen schon vor dem Besuch gesagt dass ich von ihr erwarte dass sie nicht rumrennt und überall rangeht mit Konsequenz keine Gute Nacht geschichte kein Sandmännchen. Trotzdem machte sie das ganze Programm durch indem sie im Behandlungszimmer rumrannte, ihre Schwester annimierte mitzumachen und solaut redete dass ich die Ärztin nicht mal Verstand, Schubladen aufmachte undundund.Ich hatte richtige Schweißausbrüche Ich forderte sie ständig auf leise zu sein und aufzuhören. Ich setzte sie auf den Stuhl wo sie dann anfing zu bocken "ich will nicht auf den Stuhl etc" die Ärtzin ging kurz raus, daraufhin hab ich zu meiner Tochter gesagt wenn du jetzt nicht aufhörst dann gehst du nicht in den Kindergarten heute. Geheule war das Resultat.Zuhause klappt es mit den Konsequenzen und so eigentlich immer aber dort beim Arzt habe ich mich heute wirklich für das Verhalten meines Kindes geschämt und vorallem für meine unfähigkeit diese Situation in den Griff zu kriegen. Wie hätte ich reagieren sollen? was für Lösungsansätze könnten Sie mir empfehlen? Als wir im Auto sahsen endete alles in einem verbalen Wutausbruch was mir im nachhinein auch wirklich Leid tut, ich konnte mich kaum beruhigen.So kannte ich mich garnicht !Abgeben zu manchen Terminen geht nicht da wir keine Familie hier haben. Vielen Dank für jeden Tip

Mitglied inaktiv - 03.02.2011, 20:31



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Erst mal ein bisschen Trost meinerseits: Ich bin sicher, der Arzt hat das nicht zum ersten Mal gesehen und es gibt keinen Grund sich zu schaemen. Aber unangenehm ist es allemal. Fuer mich habe ich das so loesen koennen: Es gibt einen speziellen Blick und Tonfall "Boese Mama", der ihr den Ernst der Lage vermittelt und dass es in diesem Fall weder Diskussion noch Verhandlung gibt. Mir ist es passiert, dass mein Kind bei meiner Jobsuche waehrend eines wichtigen Bewerbungstelefonats vorsaetzlich dazwischen geschrien hat, ohrenbetaeubend, unfassbar. Ich war vor Wut ausser mir, musste aber gute Mine zum boesen Spiel machen und habe ihr hinterher erklaert wie wuetend und enttaeuscht ich bin. An dem betreffenden Nachmittag musste sie sich heulend selber beschaeftigen, hat aber die Lektion gelernt. Und sie wusste, wenn das jemals wieder vorkommt, sie sich ohne Spielsachen allein im Kinderzimmer wiederfinden wird und zwar fuer laengere Zeit.

von Pamo am 03.02.2011, 21:07



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Hej! Zuerst einmal: Mit einem KIGA-Kind (und auch noch etwas später) kann man noch keine so langfristigen Verabredungen treffen. Kinder leben jm Moment - da nützt es gar nichts, ihnen eine Strafe anzudrohen, die erst Stunden ach dem "Bösesein" kommt. Und das "Bösesein" kam ja auch noch später. Das ist also kein "ist mir wurscht" des Kindes oder Bösartigkeit,sondern schlichtweg Nicht-Können. Und dann habe ich schonsehr früh gelernt (gemerkt), daß Kinder kleine und sehr genaue Seimographen sind. He angespannter wir sind, umso mehr sind sie es auch - un sie reagieren eben ab. Dadurch machen sie meistens genau das, was wir NICHT wollen. Nicht um bösezu sein sondern sie leben im Moment und sie leben Spannung aus. Wenn Du klar machst,daß Dein Kind nicht so tickt wie Du, daß Du eben erwachsen und Den wirklich noch ein kleine Kind ist, dann hilft das meistens. Und wie Pamo schon schreibt: Sowas sieht eine (Kinder-)Ärztin nicht zu merstenmal. Je nervöser aber Du reagierst, umso mehr dreht das Kind auf. Bei Zeiten, wo ich ein Kind in den Mittelpunkt stellen und das andere eher still haben mußte, hatte ich Spielzeug, Malbuch, Büchlein mit. Und es hilft auch, so eine Geschwisterchen durchaus miteinzubeziehen - laß es doch mitreden, wie groß, wie schwer Baby ist, wie laut Baby brüllt und wann etc. Versuch, sie auch zuhause helfen uz lassen, nimm sie ernst - aber voir allem auchernst als noch kleines Kind. denn große Geschwister werden, egal wie alt sie sind, sehr leicht für zu groß und vernünftig gehalten. Letzter Tip: Arbeite weniger mit Strafe, sondern mit Lob und Verständnis, mit Anerkennung und positiver Aufmerksamkeit. ich hätte vielleicht gesagt: "Wenn wir bei der Ärztin schnell fertig werden, dann können wir nachher noch ... "und dann was Schönes für das große Kind planen(Eis essen, auf den Spielplatz, in den Spielzeugladen - was-weiß-ich.) Und ich hätte ihr schon erklärt, daß es eben schnellergeht, wen ndie Ärztin und ich eine Weile auch mal in Ruhe reden können, vielleicht könnte sie ja helfen, i nder zeit das Baby ruhig zu halten? Verstehst Du, dann gibst Du ihr nicht den Buhmann schon in die Hand, vorab! Und natürlich darf ein kind auch mal aufstehen, mal hopsen, mal was sagen - also nicht gleich beim ersten Geräusch, bei der ersten Bewegung den bösen Blick und die Strafe androhen -- gelassen bleiben. Kinder sind Kinder, und je klarer Du ihr erklärst, was Du gerne möchtest (statt was Du nicht möchtest), umso besser kannsie sich dazu verhalten. Zuviele regeln machen Kinder verwirrt. und zuviele Worte Dich auch, deshalb schließe ich hier. Gelassenheit - Kinder sind eben Kinder! Gruß Ursel, DK

von DK-Ursel am 03.02.2011, 23:21



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Vielen Dank für Eure offenen und ehrlichen Worte. Ich habe sie mir gleich ausgedruckt damit ich sie immer vor mir habe. Manchmal braucht man einfach ein Werkzeug zur Erziehung :) Liebe Grüsse

Mitglied inaktiv - 04.02.2011, 02:02



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Noch ein Tipp: wenn du alles positiv formulierst, klappt es evtl. auch noch mal besser. Also anstatt, "du darfst die Schublade nicht anfassen", vielleicht sagen, "bleib bitte in der Spielzeugecke" oder so. Denn Kinder nehmen die Verneinung noch nicht so wahr, sondern im Kopf bleibt vor allen die "Schublade" und nicht das "nicht". Merkwürdig finde ich aber den Satz der Ärztin. Sich in der Form einzumischen finde ich nicht gut. Sie hätte sie ja ablenken können oder einfach ansprechen, darauf reagieren die Kinder meist besser bei anderen als der Mutter. Aber nicht umsonst sind sie nicht Kinderarzt geworden! Ich kenne das alles auch und denke mit Schrecken an einen ähnlichen Arztbesuch, wo auch der Arzt völlig überfordert war von meinem schreienden 3jährigen.

von Sternspinne am 04.02.2011, 07:12



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hmm, schwierig. Ich erwarte von meinen Kids auch das sie bei bestimmten Situationen sich benehmen und es klappt relativ gut, aber natürlich auch nicht immer Mit 4,5 Jahren begreifen sie schon wenn es der Mama ernst ist. Vielleicht versucht sie wieder ihre Grenzen auszutesten und da es dir wichtig war, war sie erst recht herausgefordert. Versuch mal es zu ignorieren. Vielleicht hört sie dann von selber auf, wenn ihr keiner Aufmerksamkeit in diesen Moment gibt. Mit Bestrafungen zu drohen, bevor die Situation überhaupt eingetroffen ist, bringt glaub ich nicht viel. Selber locke ich meine Kinder meistens mit einer Belohnung (sei es danach Spielplatz, Eis essen, mit ein paar Kids treffen) das zieht fast immer. Andere Tipps kann ich dir nicht geben, außer noch: Mach dir nicht so einen Kopf, Mamas sind auch nur Menschen Lieben gruß Ruth & 4er Rasselbande

von Mamsch3 am 05.02.2011, 17:06



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ICh denke für Kinder ist es immer schwierig, wenn die Konsequenz nicht direkt erfolgt/erfolgen kann. Bis zum Abend (Sandmännchen) könne sie oft nicht denken. Vielleicht wäre es eine Möglichkeit, anstatt eine negative Konsequenz folgen zu lassen, deiner Tochter vorher zu erklären: Pass auf meine Große. Du musst beim Arzt ganz brav sein, damit ich alles gut verstehen kann und er sieht, was für ein tolles großes Mädchen du schon bist. Wenn du brav bist, sind wir nämlich auch schneller fertig und haben dann auch Zeit danach noch ..... -auf den Spielplatz zu gehen - gemeinsam ... zu basteln - ... Ich hoffe du verstehst was ich mein. Oder dir eben eine direkte Konsequenz zu überlegen. Wenn du dich nicht ordentlich benehmen kannst, dann musst du -alleine im Wartezimmer warten (evtl. im Beisein vorher mit der Sprechstundenhilfe besprechen) macht meine Freundin immer Hoffe es ist eine Anregung dabei!

von kugelbauch2011 am 05.02.2011, 20:32