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Trotzphase

Thema: Trotzphase

So langsam reisst mir echt der Geduldsfaden. Unser Sohn, knapp 2, hört überhaupt nicht mehr, weder bei uns noch bei der Tagesmutter. Auf Augenhöhe und ihm erklären warum ich das nicht möchte hilft nicht, er dreht den Kopf weg und hört nicht. Ihm den Hintern zu versohlen, ist keine Lösung des Problems. Und das möchte ich auch nicht, ich muss es meinen Eltern nicht nachmachen. Ignorieren hilft auch nicht. Jetzt sitzt er seit fast 30 Minuten in seinem Zimmer und heult. Ich bin kurz davor ihn nur zum Essen rauszuholen. Vielleicht wirkt das mal. Es gibt einfach Dinge bei denen ich Gezicke nicht toleriere. Dazu gehören: - Zähnputzen - Schlafenszeit - Essen - Wickeln - anziehen lassen

Mitglied inaktiv - 29.11.2009, 10:59



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- Zähnputzen Vorher "Karius und Baktus" lesen, und aus dem Zähneputzen keinen Krampf machen. Er putzt ein bißchen, Du ein bißchen. - Schlafenszeit Wenn er zu überdreht ist: Vor dem Schlafen lesen, tagsüber viel raus, ihm helfen wenn er zu müde ist. Macht er nocht Mittagsschlaf? - Essen Was ist da das Problem? Meistens! machen die Erwachsenen daraus den Krampf... - Wickeln Ihn ablenken, kitzeln, helfen lassen. - anziehen lassen Laß ihn ein bißchen selber machen, vielleicht will er das. Ich bin kurz davor ihn nur zum Essen rauszuholen. Vielleicht wirkt das mal. Das ist eine kindische Reaktion Deinerseits. Du bist die Erwachsene, und solltest in ihm nicht einen kleinen Erwachsenen sehen. Er ist ein Kind, das sich normal verhält. solltest ein Buch über Trotz etc. lesen. Denn Dein Kind ist absolut normal, und Trotz ist wichtig. Es liegt an DIR, den Trotz möglichst nicht aufkommen zu lassen. Laß ihn mitreden, stell ihn nicht nur vor vollendete Tatsachen. Laß ihn mithelfen im Haushalt, wenn er sich anzieht. Er kommt jetzt in das Alter, in dem er selber was machen will aber merkt, daß er noch nicht so weit ist. Das erzeugt Frust, der mündet in Trotz. Auf Augenhöhe klappt deswegen nicht, weil er unsicher ist und Dir nicht in die Augen blicken KANN. Er fühlt sich unwohl. Trotz allem machst Du das richtig. Und überdenke DEIN Verhalten. extremer Trotz tritt meistens auf, wenn man das Kind zu wenig "mitreden" läßt und/oder zu streng ist.

Mitglied inaktiv - 29.11.2009, 11:31



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Ich denke ebenso. Es ist eine ganz normale Phase. versuche es spielerisch, ein Machtkampf hilft hier nicht, sondern führt dazu, dass er eben in seinem Zimmer sitzt und weint. Ein 2jähriges Kind sollte man auch nicht allein im Zimmer weinen lassen, der Kleine weiß selbst nicht, was los ist und kann sich noch nicht allein trösten. Du überforderst ihn!!! Setzt Dich zu ihm, nimm ihn in den Arm und tröste ihn! Und beim nächsten Mal: die Sätze immer mit : ich möchte, dass Du... anfangen. Das hilft nicht sofort, aber in der Zukunft. Also, er ist 2, und er benimmt sich wie jedes andere Kind, nicht wie ein 'vernünftiger' Erwachsener. Lies ein bißchen darüber, kann mich meiner Vorschreiberin nur anschließen!

Mitglied inaktiv - 29.11.2009, 11:45



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hi Ich glaube auch, dass du ihn damit verunsicherst und überforderst, wenn er allein weinen muss. Versuch ihn abzulenken oder ihm im Arm zu nehmen, dann merkt er "Ich bin zwar sauer und Mama hat eine andere Meinung, aber sie liebt mich trotzdem". So ein Zwerg kann noch nicht wissen, was er will. Deshalb ist zu viel erklären auf der Vernuftsebene auch quatsch, ein Kind in dem Alter versteht noch nicht oder ihm ist es egal ob er Lächer in den Zähnen bekommt, wenn er nicht putzt. Sowas erkläre ich gar nicht, denn ihm geht es ja um den Moment und nicht um die Konsequenzen. Er will Sicherheit und Geborgenheit und durch den Trotz "testet" er, wieviel Sicherheit du ihm gibst. Und die gibst du ihm, indem du die Abläufe, die du nennst, durchziehst. In diesem Punkten lasse ich mich auch nicht auf Diskussionen ein (meiner ist auch knapp 2). Meistens bleibe ich ruhig, rede so gut wie gar nicht(mit Reden, erklären bringt man die Kids nur mehr in Rage und sie bek. Aufmerksamkeit, denen ist es egal ob negativ oder positiv) nehme ihn auf den Schoss und ziehe schon mal die Hose aus, dann lässt er sich auf den Wickeltisch legen. Meistens mag er sich selbst eincremen, das ist total toll für Kinder. Und beim Anziehen nehme ich ihn auch auf den Schoss, wenn es mir zu bunt wird. Er holt vorher seine Schuhe/Jacke. Aus der Mütze oder Jacke machen wir dann ein lustiges Fangen-Spiel- er rennt lachend in eine Ecke und da kann ich ihn dann die Mütze aufsetzen- also heißt: Mit Humor nehmen, einfach mal lachen mit dem Kind. Zähneputzen ist auch bei uns immer mal wieder ein Krampf. Unsere neuste Methode: Im Bett, im Schlafsack macht er den Mund auf, muss aber immer etwas "mehr" Zahnpasta drauf machen. Dann darf er noch selbst putzen. Und Essen- auch immer aufs neue ein echter Kampf- furchtbar! Seitdem ich ihn das Essen vorsetze und beim Essen über andere Dinge als das Essen spreche und ihn nicht dränge, probiert er wenigstens. Ich berufe mich meistens darauf, dass Kinder sich das holen, was sie brauchen. Natürlich schafft es mich innerlich auch, dass er wochenlang keine anständige Mittagsmahlzeit isst- aber was soll ich machen? Solange er kein Süßkram bekommt, kann ich damit gut leben, dass er von Brot und Obst lebt. Aber leider gibt es ja immer wieder die Menschen, die meinen das Kinder Kekse und Co brauchen... ein Thema, was mir auch die Nerven raubt- glaube mir! Aber torztdem viel Glück beim entspannter werden und Spaß machen!

Mitglied inaktiv - 29.11.2009, 20:22



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einer Deiner Beiträge: ********************************* Geht mir genauso, nur mit dem Unterschied, dass meiner grade mal 1,5 Jahre ist. Wusste bis dato nicht dass die in dem Alter schon so trotzen können, dachte das kommt so mit 2 oder 2,5 Jahren. Auf Nein hört meiner generell nicht. Ich versuche ihn immer und überall irgendwo wegzuziehen, werde auch mal laut, aber links rein und rechts raus und dann lacht er mich noch aus. Meine TaMu sagt, jetzt musst du hart durchgreifen, sonst tanzt er dir mit 3 auf der Nase rum. Also gibt es bei uns jetzt regelmäßig ne Auszeit im Kinderzimmer, immer so 2 Minuten lang. Oder ich ignoriere ihn 2 Minuten, hängt er an meinem Bein nehme ich seine Hände und gehe weg für 2 Minuten. Er muss lernen, dass es nicht immer nach seinem Trotzköpfchen geht. Zum Glück ziehen wir da alle (Ich, Mann, TaMu) am gleichen Strang. Oma kann net mitreden, die ist zu weit weg. Würde es ihr aber verbieten, wenn sie sich in meine Erziehung einmischt. Hab mich da erst letzte Woche mit einem Bekannten angelegt. Ich habe mein Kind dauernd um mich, mein Sohn muss auf mich hören und nicht auf Fremde. Wenn es gar nicht geht draussen, Lauflernleine an und dann wird er halt geführt, und mir ist egal ob das bescheuert aussieht. Das Risiko, dass er mir auf die Straße rennt, obwohl ich Stopp brülle ist mir einfach zu groß. Denn am Ende bekomme ich Ärger, weil ich ja meine Aufsichtspflicht verletzt habe. ************************** ...so wie man in den Wald hineinschreit... Ansonsten...Trotz ist ein wichtiger Bestandteil einer gesunden Entwicklung! Am besten: kritische Situationen vermeiden, Eskalationen vermeiden, "harte" Strafen wie "stiller Stuhl" o.ä. sollten nur im äußersten Notfall eingesetzt werden, dem Kind mehr Eigenständigkeit zutrauen... Sandra

Mitglied inaktiv - 29.11.2009, 22:14



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du läßt allen Ernstes einen knapp 2jährigen ALLEIN 30 min IN SEINEM ZIMMER HEULEN??? erinner dich: wir waren im gleichen Januar08 Bus, meiner hat also exakt das Alter deines Kleinen! Und ich würde ihn noch nicht mal 30min allein im Zimmer spielen lassen, ohne zwischendurch 1 oder 2x geschaut zu haben, ob alles i.O ist!!! auch die Variante von dir und deiner TaMu (aus dem älteren Posting) ist einfach entsetzlich! Wie kann man den ein Kind, was sich einen ans Bein klammert wegschubsen und 2 min ignorien oder ins Zimmer schicken?! Meiner bockt auch, z.Z. aufs Heftigste! Ignorieren oder gar strafen würde ich ihn deswegen aber nie. Das einzige was ich bisher mal gemacht habe, war flg. Situation: er wollte Kekse haben - hatte aber schon ein Schüsselchen voll Kekse in der Hand (also er wollte noch mehr Kekse rein haben!) und ich sagte Nein. erklärte ihm, zeigte sein Schüsselchen...er stellte es weg und warf sich auf den Boden. So richtig schön unter Protestgeheul, wie im Bilderbuch. Ich sprach ihn nochmal an, sah aber das es nichts bringt. Also setzte ich mich ins Wohnzimmer, ließ die Tür offen - so das er mich sehen konnte. Ansonsten ließ ich ihn bocken...nach 2min nahm er das Angebot der offenen Tür an, und kam zu mir! Bocken lassen: ja! Aber keine 30min allein im Zimmer! Dein Kind versteht die Welt sicher nicht mehr!

Mitglied inaktiv - 29.11.2009, 22:53



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Hallo Hotsprings Versuch es gelassener zu sehen. Bei den von dir aufgeführten Dingen diskutiere ich auch nicht viel rum, suche aber nach Alternativen und das geht sehr gut. Naja, bis auf manche Tage, da hilft fast nichts. Beim Zähneputzen singe ich ein Lied und wir haben die Abmachung das erst ich bei ihm putze, dann darf er selbst und auch selbst den Becher mit Wasser halten. Nützt alles nichts muss ich eben putzen, was mit Geschrei verbunden ist, kommt aber nicht oft vor. Wir haben jeden Abend das gleiche Ritual. Umziehen, Zähneputzen, Papa gute Nacht sagen, sich ein Buch aussuchen, im Bett ne Runde hüpfen, vorlesen, kuscheln, einschlafen. Stress bekomm ich mit ihm da nur wenn sein Vater dann nochmal ins Geschäft muss wenn er schon liegt oder grade kommt, aber das verstehe ich auch. Er hängt sehr am Papa und da muss ich eher mit Papa ein ernstes Wort reden das er nicht zur Schlafenzeit in der Wohnung rumläuft, sein Zeug sucht und mit dem Schlüssel klimpert, denn sonst ist es sein Part ihn ins Bett zu bringen, ganz einfach. Beim Essen seh ich es mir eine Weile an. Wenn er es wieder ausspuckt ist er halt fertig und steht auf. Ich biete es ihm dann später nochmal an. Was Wickeln und Anziehen betrifft ist es bei uns derzeit auch ein Krampf. Gerade dann wenn wir wohin wollen. Zum kotzen grad, geb ich zu. Aber wenn´s mir zu bunt wird und alles Ablenken und Singen nicht hilft kitzel ich ihn durch und zwar so lange bis er vor Lachen kaum noch kann. Wenn wir Pulli oder Hose anziehen rufen wir nach den Körperteilen und suchen sie in den Klamotten bis sie aufgetaucht sind. Das macht er gern. Hilft das auch alles nichts und er schmeisst sich hin wenn ich ihm die Jacke anziehen möchte lass ich ihn liegen, zieh mir selbst Schuhe und Jacke an, nehme Schlüssel und Tasche und sage ihm das ich dann eben alleine gehen muss. Draussen wär´s kalt und so halb angezogen könnte ich ihn nicht mitnehmen. Dann wende ich mich zum gehen und was meinst du wie schnell er vor mir steht und sich problemlos anziehen lässt, nachdem er mindestens 5 Mal "MIT!" gerufen hat. Ich frag dann immer "Ach, du willst mit? Dann komm her und lass dich anziehen". Er nickt dann heftigst und es geht. Gestern auf dem Weg vom Weihnachtsmarkt zum Parkplatz wollte er weder laufen noch vom Papa getragen werden und trat mitten auf dem Gehweg erstmal in den Sitzstreik. Mein Mann wollt gleich hin und ihn eben aufheben und trotzdem tragen, aber ich hab ihm gesagt er soll einfach mal beobachten. Klein Trotzkopf haben wir kurz da sitzen gelassen und ich hab ihm gesagt gut, wenn er lieber da sitzen bleibt gehen Papa und ich eben jetzt zum Auto. Der war ratz fatz wieder bei mir an der Hand und lief weiter. Mein Mann ist eigentlich immer dafür bloß kein Aufsehen zu erregen, aber auch er lernt inzwischen das Kinder nunmal so sind und unseres nicht das Einzige ist was mal bockt. Mir selbst ist es egal ob mich vielleicht jemand ansieht. Ich schlage mein Kind nicht, werde nicht oft laut und mit dem oben geschriebenen kommen wir zurecht. Anderen geht´s doch auch so. Also versuch es gelassen zu sehen, biete ihm Alternativen an, lass ihn bei seiner Kleidung zwischen zwei Sachen wählen, all sowas halt. Das wird wieder. LG Neniel

Mitglied inaktiv - 30.11.2009, 09:51



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Was heisst genau "er hört überhaupt nicht mehr"??? Also ich kenne kaum einen knapp 2 Jährigen der sich tagtäglich brav und lieb die Zähne putzen lässt,sich wickeln lässt oder ins Bett geht... Da mit genervt sein und/oder Frust zu reagieren bringt dir rein gar nichts...das macht die Sache nur noch schlimmer. Darauf kommt es halt an diese Situationen zu"meistern" ,er ist da nicht anders als andere Kleinkinder auch-ich denke jeder hier kennt diese doofen Situationen zu genüge. Überleg doch mal wann genau er "austickt" oder warum-vielleicht lassen sich einige Sachen schon entschärfen indem du einfach ne andere Reihenfolge oder Vorgehensweise ausprobierst. Eine halbe Stunde im Zimmer allein heulen lassen ist im übrigens genauso schlimm wie den Hintern versohlen.

Mitglied inaktiv - 30.11.2009, 16:59



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Hallo, die anderen haben eigentlich schon alles zu dem Thema geschrieben, was ich auch sagen würde. Außer, dass ich den eindruck habe, Du denkst viel zu viel an 'Erziehung' statt an Dein Kind. Ich kann mir vorstellen, dass Deine Kindheit davon geprägt war, wenn du schreibst, dass Deinne Mutter viel den Hintern versohlt hat. Dein Wunsch ist es wahrscheinlich nun, ein genauso gut erzogenes Kind (sprich: artig, ruhig, folgsam) zu haben, nur eben ohne Schläge. Da musst Du aber umdenken, denn die Kinder damals waren ja nicht wirklich artig und folgsam und brav, sondern einfach nur verängstigt wegen der Schläge. Dein Sohn ist einfach genau wie jedes andere Kind, und die trotzphase gehört dazu, da muss man Grenzen setzen, aber in dem Alter noch sehr spielerisch wie schon von den anderen beschrieben. Allein lassen ist nicht der richtige Weg, er wird immer aggressiver werden oder total ängstlich. Wenn Du liebevoll auf ihn eingehst, obwohl er trotzt, vergeht diese Phase viel schneller als mit Härte oder ignorieren (das ist übrigens wirklich für ein Kind sehr schlimm!). Lies mal ein gutes Buch über das Thema, ich kann Dir z.B. 'Grenzen, Nähe und Respekt' von Jesper Juul oder 'Das Geheimnis glücklicher Kinder' von Steve Biddulph empfehlen, gibt's recht günstig über ebay. Viel Glück!

Mitglied inaktiv - 30.11.2009, 17:40



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In welchen Bereichen außer - Zähnputzen - Schlafenszeit - Essen - Wickeln - anziehen lassen könnte ein Zweijähriger denn sonst noch Anlass haben, zu trotzen, so wie er das wie alle Zweijährigen nunmal tun muss? Ich würde aufpassen, dass die Tamu mich nicht zu sehr beeinflusst (das klingt ein wenig danach als hätte sie eine sehr harte Vorstellung der Kindererziehung. Nur weil sie Tamu ist, musst Du die aber nicht übernehmen, sondern könntest Deinen Sohn ihr gegenüber auch verteidigen). Absichtlich schreien lassen bringt weder Deinem Sohn noch Dir etwas und lass Dir nicht einreden, man "müsse" irgendwas, wenn die Kinder nicht spuren - der Hintergedanke ist dann der gleiche, wie beim Hinternversohlen, nur dass es den heutigen Normen angepasst ist. Grüße

Mitglied inaktiv - 01.12.2009, 22:47