Rund um die Erziehung

Forum Rund um die Erziehung

Unser Sohn der Chaot ... ;-)

Thema: Unser Sohn der Chaot ... ;-)

Hallo, ich habe wieder mal ein Problem(chen)... Wir haben einen prima Kerl von 6 1/2 Jahren zu Hause, alles soweit okay, ABER... Er ist so unordentlich und kann sich so vehemt ums Aufräumen drücken... Ich muss dazu sagen, dass ich relativ penibel bin und langsam finde ich mich selbst nervig, wenn ich andauernd sage, räum´dies weg, mach das dort hin,... und je mehr Druck ich mache, um so "schlimmer" wird´s... Wir haben einen Saubermachplan für sein Zimmer, da trägt er dann ein, an welchem Tag wir gemeinsam sein Zimmer auf Vordemann bringen (aufräumen, Staub wischen, saugen). Das klappt so einigermaßen, ich mache natürlich mehr, aber egal... Auch habe ich ihm mehrfach deutlich gemacht, dass das, was man rausräumt, verursacht etc hinterher von einem selbst wieder wegeräumt werden soll... Fragen danach, was er im Haushalt gern macht, damit er mich dabei unterstützen kann, werden mit "eigentlich nichts" beantwortet... Das Blumengießen nach Plan war dann auch eher eine nervige Angelegenheit als irgendwas anderes. Manchmal hilft er von sich aus (kochen, Wäsche aufhängen, W.maschine füllen, Tisch decken, Schildkröte füttern) aber wirklich nur, wenn er Lust hat... Aber sonst... Er "streut ein", kommt aber nicht auf die Idee, dass das Ganze auch mal wieder weg muss... Toll, ich bin dann wieder am Sabbeln:" Fällt Dir auf, was hier weggeräumt werden muss?" "Was ist damit?" etc., etc. Ich nerve mich schon selbst, kann aber dieses Chaos manchmal einfach nicht "ertragen"... Aber ich merke ja auch, dass er noch ein total anderes Verständnis von Ordnung hat, als ich es habe. Und der Druck, den ich aufbaue, verleidet ihm die Ganze Geschichte noch mehr... Auch so Aktionen, wie: "Wenn das nicht weggeräumt wird, dann pack ich es unerreichbar für dich weg.", finde ich irgendwie doof... Er soll doch durch Einsicht lernen... Was tun, sprach Zeus?! Habt Ihr einen Tipp? Danke!

von M. am 06.05.2012, 13:36



Antwort auf Beitrag von M.

der arme kerl. wenn du dich selbst schon nervst, was soll ER dabei denken? er ist ein kind. ich habe mich von so einem ordnungsfanatiker getrennt. ein kind muß da durch, hat keine wahl. laß ihn einfach in ruhe, du hast noch so lange zeit, ihn zum pedanten zu erziehen!

Mitglied inaktiv - 06.05.2012, 13:56



Antwort auf diesen Beitrag

Danke für deine Nachricht! Aber was bedeutet das übersetzt? Dass er sein zeugs nur wegzuräumen braucht, wenn er gerade mal von sich aus Lust hat? Mmmmh, da kann ich warten bis ich schwarz werde, glaube ich...

von M. am 06.05.2012, 14:30



Antwort auf Beitrag von M.

ich würde mal deine anforderungen überdenken und einen anderen kindgerechten "plan" aufstellen, zb abends das kinderzimmer begehbar machen, der boden also frei. das ist seine verantwortung und/oder die schildkröte füttern. den ganzen rest würde ich einem so jungen kind nicht aufbürden. mein kleines kind ist bald 8 und muß ihre klamotten abends in die tonne werfen und von zeit zu zeit ihr zimmer klar schiff machen, d.h. aber sicher nicht saugen oder gar staub wischen. die große wird 17 und macht das...aber auch erst seit ein paar jahren, ich glaub so mit 13 hat das angefangen, da sieht sie dann auch die notwendigkeit. ein extremer ordnungssinn wird ( gsd ) nicht vererbt.

Mitglied inaktiv - 06.05.2012, 14:42



Antwort auf Beitrag von M.

mmh, habe auch so ein ähnliches Exemplar zu Hause, allerdings weiblich, gleiches Alter. Sie räumt wirklich nur das auf, was ihrer Meinung sein muss und auch nur auf Ansage. Von alleine würde sie nix machen - naja, selten, Es passiert alle Schaltjahre mal, dass sie ihren Schreibtisch aufräumt ohne Ansage. Allerdings bin ich jetzt nicht soooo penibel. Sie sieht vieles leider bei ihrem Papa, der leider, leider auch unordentlich ist, bzw. auch vieles nicht sieht. Der beste Spruch meiner Tochter war allerdings gestern und da bin ich doch, naja etwas sauer geworden. Sie sollte mir helfen beim Putzen, ich war am Staubsaugen, sie sollte den Wohnzimmertisch aufräumen (der immer von ihr mit allem möglichem belegt ist). Auf dem Tisch war vom Abend zuvor noch 1 Glas, eine Schüssel und ein paar Papierschnipsel von mir und meinem Mann. Also meine Tochter räumte schon auf, aber nur das was sie in Gebrauch hatte. Auf meine Frage hin, ob sie doch bitte auch unsere Sachen mit wegräumen würde, kam dann eine doch sehr freche Antwort: "Nein, warum sollte ich !" Wow, da war ich erstmal platt, bin gaaanz leicht ausgetickt, habe sie auf ihr Zimmer geschickt. Nachdem ich runter kam, haben wir darüber geredet, Einsicht kam keine, ihr Kommentar dazu: "wenn ich das noch gemacht hätte, hätte ich ja mehr machen müssen...." Tja was sagt man dazu. Sie bekam allerdings einige Male später von mir die Retourkutsche, wenn sie fragte ob ich ihr etwas machen oder helfen könnte. Ich antwortete dann mit: "Nein, warum sollte ich !." Ich glaube sie hat es kapiert... vorübergehend.... Tja, geholfen hat es dir wohl nicht, aber du siehst du bist nicht alleine :-) Lg. SelinaMama

von SelinaMama am 06.05.2012, 14:42



Antwort auf Beitrag von M.

Vor allem bitte ich Dich DRINGEND dieses "Was habe ich falsch gemacht?"-Raten zu unterlassen. Das hat mir das Aufräumen nachhaltig verleidet. Das ist so vorwurfsvoll und herablassend - gräßlich! Ich würde zu einem bestimmten Zeitpunkt - idealerweise abends - einen gewissen Grad an Ordnung erwarten. In den "allgemeinen" Räumen mehr als in seinem Zimmer. Da wird dann weggeräumt, was im Weg herumliegt - und bitte nicht in diesem vorwurfsvollen "Siehst Du das nicht, Du Depp?"-Ton, sondern mit klaren Ansagen: "Bitte räume Dein Lego in die Kiste und danach die Wäsche in den Wäschesack!" Oder, noch besser: "Während ich die Bauklötze ich die Truhe räume räumst Du die Autos ins Regal!" Mit KindKlein (11 Jahre) befinde ich mich gerade in der Findungsphase zum Thema "Wie viel Ordnung ist nötig?" Bisher wurden in seinem Zimmer meine Anforderungen an Ordnung erfüllt (und die sind niedrig, ich bin selber chaotisch). Seit einiger Zeit findet er selbst die zu hoch - und ich habe ihm erlaubt, das Zimmer so "ordentlich" zu halten, wie er es möchte. Er merkt langsam, daß das so nicht klappt - man findet nichts, man kann bald nirgendwo mehr hintreten, und da Staubsaugen derzeit nicht wirklich möglich ist, wird es dreckig. Ich gehe davon aus, daß wir nächstes Wochenende eine größere Aufräum- und Ausmisteaktion starten werden und ab dann zumindest Einigkeit bezüglich des erforderlichen Levels an Ordnung herrscht. Dann bleibt die Frage, wer diese Ordnung wie herstellt - aber das pendelt sich dann meistens schnell ein. Mit KindGroß (15) lief das ähnlich. Die erzeugt zwar immer noch Chaos im Zimmer - räumt aber anfallsartig in akzeptablen Abständen auf und macht dann auch selber sauber.

von Strudelteigteilchen am 06.05.2012, 15:27



Antwort auf Beitrag von M.

Erist 6 Jahre alt ! Du solltest mal deine Erwartungshaltung überdenken und dein Kind Kind sein lassen.

von montpelle am 06.05.2012, 15:36



Antwort auf Beitrag von M.

Mein Sohn ist zwar sehr speziell, was sein Zimmer betrifft. Da muss alles seinen Platz haben. Sein Bett macht er aber auch nicht. Er musste neulich in der Schule aufschreiben, was er zuhause beitraegt und hilft. Er schrieb: Jumping around and having fun Was hab ich doch fuer ein glueckliches Kind! Was anderes fiel ihm nicht ein.

von Cata am 06.05.2012, 16:07



Antwort auf Beitrag von Cata

Dafür würde ich ihn gleich mal umarmen! Er hätte ja auch statt "having fun" vielleicht "making a mess" oder so schreiben können. Meiner wurde das in der ersten Klasse auch gefragt, "was hilfst du denn der Mama zuhause schon?" Das Kind war ein einziges Fragezeichen......

von Sternspinne am 06.05.2012, 17:39



Antwort auf Beitrag von Sternspinne

Mitglied inaktiv - 06.05.2012, 17:52



Antwort auf Beitrag von Cata

Mei, wie süß! Meine Tochter sollte im Kindergarten mal erzählen, welche Regeln es bei uns gibt. Ihr fiel nur ein: "Wir tun keinem Anderen weh". Fand ich auch irgendwie süß. Und es stimmt. Wir haben wirklich kaum feste Regeln, und trotzdem läuft alles sehr gut. Nachdem sie eine Weile daheim über Regeln nachgedacht hatte, kamen dann auch noch Zähneputzen, im Auto Anschnallen, Fahrradhelm Aufsetzen. Ich glaube, sie hat schon verstanden, was wirklich wichtig ist. Zum Aufräumen: Wir sind alle recht unordentlich. Meine Tochter (6) darf überall spielen. Im Kinderzimmer und auf ihrem Schreibtisch darf sie alles stehen lassen (wenn sie in die Schule kommt, muss der Schreibtisch aber aufgeräumt sein), im Wohnzimmer kommen die Spielsachen abends in eine Kiste. Richtig aufgeräumt wird nur, wenn mal wieder ausgemistet wird. Und der Boden wird freigeräumt, wenn wir saugen müssen. Wir machen das noch zusammen, und sie hat für ihre Spielsachen Kisten, in die die Sachen sortiert eingeräumt werden sollen. Das klappt meistens gut (außer wenn die Oma mit ihr aufräumt, da kann ich danach alles wieder umsortieren). Meine Tochter füttert auch das Kaninchen und gießt unsere Blumen. Aber daran muss sie oft noch erinnert werden.

von Häsle am 06.05.2012, 19:15



Antwort auf Beitrag von M.

Die Wohnung ist bei uns MEINE Sache, ich habe hier dann 3 Chaoten sitzen.... die gerade im Schwimmbad sind, damit ich klar Schiff machen kann. Es stört mich nicht. Es gibt gewisse Grundregeln, an die halten sich alle. Schuhe ausziehen und Jacken aufhängen z.B. Essen nur mit Tellern und möglichst nicht im Wohnzimmer. Tiere verpflegen und reinigen wir gemeinsam. Die Kinderzimmer werden großteils von mir gemacht, aufräumen tun wir zusammen, putzen tu ich. Meine Kinder sind erst 3 und 8, sie müssen mir nicht im Haushalt helfen. Sie sind Kinder. Mein Mann muss auch nicht, er tut es zwar ab und an, aber er hat berufsmäßig vieeeel mehr zu tun als ich, warum sollte er dann auch noch den Haushalt schmeißen abends um 19 Uhr? Gib dem Kind noch Zeit, er hat Ordnung, seine eigene eben. Du lebst ihm Ordnung vor, er kommt schon noch dahinter, wie das alles so geht. melli

von bubumama am 06.05.2012, 16:34



Antwort auf Beitrag von M.

"Ich muss dazu sagen, dass ich relativ penibel bin und langsam finde ich mich selbst nervig, wenn ich andauernd sage, räum´dies weg, mach das dort hin,... und je mehr Druck ich mache, um so "schlimmer" wird´s..." Ja also...du beantwortest doch die Sache schon selbst...DU bist das Problem,nicht dein Sohn mit 6(!) Jahren... "Habt Ihr einen Tipp? " Ja-er ist ein sechsjähriges Kind und keine Haushaltshilfe. Mach dich also locker,erwarte mal NICHTS und freu dich wenn er nach ner Weile(wenn alle"Pläne" und Anordnungen mal verschwunden sind) ganz von selbst gerne mithilft!

von Tathogo am 06.05.2012, 17:10



Antwort auf Beitrag von M.

Dein Kind ist ein Kind. Kind haben keinen Nerv für Ordnung. Sie brauchen etwas Chaos. Kinder helfen im Haushalt wenn man nett fragt. Dazu braucht es keinen Plan oder Fragen. Nimm den Druck raus sonst hilft Dein Kind gar nicht mehr. Es scheint egal zu sein was es macht. Es ist nicht genug. Was sagt Dein Partner zu Deinem Verhalten? Dein ABER ist in Anbetracht dessen was Dein Kind hilft reichlich lächerlich. Du hast ein Problem. Nicht Dein Kind.

von anbin39 am 07.05.2012, 08:20



Antwort auf Beitrag von anbin39

Vielen Dank für Eure Meinungen! Ich werde sie mir mal zu Herzen nehmen! Lg M.

von M. am 07.05.2012, 08:53



Antwort auf Beitrag von M.

Selbst meine Teenager befinden sich - was Aufräumen und Hilfe im Haushalt betrifft - noch im Wolkenkuckucksheim! Ich versuche sie natürlich regelmäßig und nachhaltig auf den harten Boden der Tatsachen herunterzuholen und ihnen zu verklickern, dass sich das Haus nicht von selber putzt und das Essen nicht vom Lieferservice direkt aus dem Schlaraffenland.gebracht wird. Diese Überzeugungsarbeit ist wirklich harte Arbeit sage ich dir - selbst bei großen jugendlichen Kindern noch. Aber so langsam klappt es auch endlich mal. Mit 6 Jahren mussten die aber bei weitem nicht das leisten, was dein kleiner Sohn jetzt schon leisten muss. Naja, ehrlich gesagt mussten sie in dem Alter gar nichts.

von Grundlagentrottel am 07.05.2012, 12:05



Antwort auf Beitrag von M.

Er ist nicht unordentlich, seine Vorstellung von Ordnung sieht nur anders aus als deine, was bei Kindern aber durchaus normal ist. Bei uns ist es im Kinderzimmer so, daß meine Kinder alles so rumliegen/ rumstehen lassen können wie es ihnen gefällt. Es ist IHR Reich, sie müssen sich da wohlfühlen. Es gibt nur die Regel, daß eben an dem Tag, an dem ich durchputze der Boden freigeräumt sein muss, in alles andere misch ich mich nicht ein. Im Haushalt mithelfen tun aber beide, ganz ohne daß ich irgendwas sagen muss. Das ist bei uns selbstverständlich.

von mama von Joshua am 07.05.2012, 13:42



Antwort auf Beitrag von M.

Hallo unser Sohn (8) muss sein Zimmer nicht ständig aufräumen, es ist sein Reich u. Hauptsache man kommt noch ans Bett abends ... Er hilft schon im HH, Sachen wie Blumen gießen u Waschbecken säubern, auch mal saugen o. Staub wischen o. Müll wegbringen o. leere Flaschen aus der Wohnung in den Hof o. im Sommer den Garten wässern, Hof kehren etc.. Allerdings eher so "alle machen was, jeder hilft mit" u. dann wird eben entsprechend "eingeteilt" wer erledigt was. Wie war es denn vorher? Durfte er helfen o. eher nicht? Viele dürfen im Kleinkind-Alter gar nichts weil das mit mehr Arbeit oft verbunden ist, aber dann darf man sich nicht wundern wenn sie später dann nicht mehr wollen! viele Grüße

von RR am 07.05.2012, 16:51