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Wenn du nicht sofort...

Thema: Wenn du nicht sofort...

Meine 3jährige ist oft soooo störrisch, ich weiß nicht, wie ich ihr dann begegnen soll. Obwohl ich das eigentlich nicht mag, weiß ich mir oft nicht anders zu helfen als eben zu "drohen" - wenn du nicht sofort..., dann können wir nicht raus spielen gehen/darfst du nicht fernsehen/räum ich dein lieblingsspielzeug weg... Soweit möglich, versuche ich das mit Bezug zur "Tat" zu machen, aber oft ist das nicht möglich, dann muß eben fernsehverbot herhalten. Ich brauche Tipps, wie ich das anders lösen kann. Der Vollständigkeit halber sei noch erwähnt, dass sie eine 1jährige Schwester hat und die Sturheit bestimmt auch ein Teil Eifersucht ist.

Mitglied inaktiv - 27.09.2010, 09:08



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lass doch das sofort weg - gib ihr die Zeit die sie braucht und fange dann halt ein bischen eher an - und 3-jähriger können mit einer Zeiteinteilung nichts anfangen sondern nur nachdem wie sie sich beschäftigen nach dem Prinzip: Wenn Du diese Puppe angezogen hast müssen wir gehen- zögert sie es hinaus dann genauer: Wenn sie die Hose anhat müssen wir gehen. Lass sie soweit es geht selber entscheiden und gibt ihr die Zeit dazu die sie braucht. Wie geht sie mit ihrer Schwester um??? Wieviel Zeit hast Du allenie für Deine Große??? Mit 3 fangen sie an selbständig zu werden, das ICH kommt zum vorschein sie fangen an zu sagen ich will und sie sagen nicht mehr zuerst ihren Namen und dann will. Sie entwickeln ihre Persönlichkeit und dann muss man neu überdenken: Was kann sie schon wo muss ich andere Grenzen setzen wo können Grenzen wegfallen. Das wiederholt sich über die Lebensjahre hinweg ständig dass man aufgestellte Grenzen überdenken muss. Wann sagst Du beeile Dich??? Mein Großer hatte immer die Zeit die er brauchte - dann kam er halt später in den Kindi - er musste auch nie wirklich Rücksicht auf seinen kleien Bruder nehmen sondern wir giengen auf den Spiele wenn es für ihn richtig war (der kleine Bruder ist genau 3 Jahre jünger) - der hat dann halt gut eingepackt im Kinderwagen geschlafen und auf dem Spiele haben andere mir bekannte Mütter geschaut wenn ich den Großen z.B. anschuckte auf der großen runden Schaukel. Ich habe so wenig wie möglich den Kleinen als Grund genommen dass was nicht geht es hat geklappt irgendwie. Sicher ist mein Haushalt auf der Strecke geblieben zu dem Zeitpunkt - das war mir aber egal denn es war mir wichtig Zeit für beide zu haben und das ausreichend und zu schlafen wenn es die Möglichkeit gab da ich sehr schlechte schläfer hatte. Gib Deiner Großen mehr das Gefühl wirklich die Große zu sein dann wird einiges einfacher und immer dran denken: Sie meinen nicht uns sie müssen sich nur erst finden in der Entwicklung dann klappt es wieder Streckenweise. Gruß Birgit

Mitglied inaktiv - 27.09.2010, 10:15



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Hallo Susanne, ich habe diese Drohungen auch endlose male durch und fand sie dann auch doof. Bis mir eine freundin ein Buch empfohleN "Kinder lernen aus den Folgen". Dort geht es darum Kinder nicht zu bestrafen, sondern die natürlichen Folgen zu zulassen und das lässt die Kinder zu einem anderen Verhalten zu erziehen. wenn sie ihr Zimmer eben nicht aufräumen will ist die logische Folge, das sie dann nicht mehr darin spielen kann. Möchte sie den Tisch nicht decken, kann eben nicht gegessen werden. Dann muss man als Eltern eben mitspielen und dann sollte es funktionieren, dauert aber eben auch ein paar Tage. sie wird testen ob es immer so ist. Viel Glück

Mitglied inaktiv - 27.09.2010, 19:52



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Ich kann nur empfehlen: Jesper Juul: Dein kompetentes Kind darin ist der andere Weg beschrieben - der ohne Strafen. (Und nicht essen, wenn der Tisch nicht gedeckt wird, ist eine Strafe, ebenso nicht im Zimmer spielen können, wenn nicht aufgeräumt wird, denn Kinder haben kein Problem damit in einem unaufgeräumten Zimmer zu spielen!)

Mitglied inaktiv - 27.09.2010, 22:55



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...sondern? Kannst du kurz beschreiben, was in dem Buch steht? Danke

Mitglied inaktiv - 28.09.2010, 07:15



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Wie soll das denn gehen? Wenn man kurz beschreiben könnte, was in dem Buch steht, gäbe es das Buch nicht. Hier die Kurzbeschreibung von Amazon: "Auf der Suche nach neuen Werten für die Kindererziehung und eine moderne Familie ist eines deutlich geworden:Kinder haben von Anfang an eine eigene Persönlichkeit und sind damit menschlich und sozial kompetente Partner ihrer Eltern. Wir Erwachsenen müssen lernen, auch störendes Verhalten in Botschaften zu übersetzen. Denn Erziehung ist ein Entwicklungsprozess – für die Eltern ebenso wie für die Kinder." Wenn dich der Ansatz interessiert und du auf Strafen verzichten willst, ist es die Mühe wert, das Buch selbst zu lesen und die 8,95 € sind gut investiert. Vielleicht findest du es ja günstiger bei amazon oder eBay oder kannst es dir in der Bücherei ausleihen. Vielleicht findest du auch hier etwas: http://www.familylab.de/ LG

Mitglied inaktiv - 28.09.2010, 10:11



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Ich finde den Ansatz toll, ein Kind aus den Konsequenzen lernen zu lassen, statt Strafen zu verhängen, habe aber in diesem Forum schon oft die Beobachtung gemacht, dass beide Begriffe gleichbedeutend verwendet werden und den Eindruck gewonnen, dass einige sich mit der Umschreibung Konsequenz das Strafen schön reden. Ich glaube, dass es ganz schwer ist, die natürlichen Konsequenzen zu und das Kind daraus lernen zu lassen. Wenn ein Kind sein Zimmer nicht aufräumt, dann kann es nur im Chaos spielen. Selbst wenn das Kind sich daran nicht stört - mehr Konsequenz braucht es nicht, solange das Kinderzimmer ungezieferfrei bleibt. Wenn das Kind den Tisch nicht deckt, dann ist das Essen nicht mehr heiß, man verpasst den Bus oder den Anfang der Lieblingssendung oder es gibt eine Mahlzeit, bei der man den Tisch nicht decken muss - vorausgesetzt, dass Kind hat selbst oder mit entschieden, dass es fürs Tischdecken verantwortlich ist, aber das führt hier zu weit... Für mich persönlich kommt es nicht in Frage, zu drohen (auch nicht mit der natürlichen Konsequenz) und Fernsehverbot als Strafe finde ich widersprüchlich. Als ob Fernsehen etwas Tolles wäre und es schlimm wäre, wenn es das nicht gibt, aber auch das führt hier zu weit... Ich kann Jesper Juul auch empfehlen. LG

Mitglied inaktiv - 28.09.2010, 10:51



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... teilweise recht allgemein und irgendwie nicht immer besonders hilfreich in der Praxis. Aber das macht ja nichts, man kann es ja einfach als Denkanstoss nehmen, so im allgemeinen zur Eltern-Kind-Beziehung... Im Alltag richtet man sich eh nicht unbedingt nach irgendwelchen Ratgebern, kann aber zumindest ein paar Grundgedanken im Kopf haben. Das mit den möglichst Konsequenzen finde ich auch richtig, würde aber auch "Strafen" nicht total verdammmen - zumindest solche, wo der Übergang fliessend ist, wie Kuscheling schreibt. Wenn dann jemand meint, eine Konsequenz, die für uns "natürlich" ist, Strafe nennen zu müssen, ist mir das ehrlich gesagt egal. Fernsehverbot finde ich auch Quatsch, es wertet das Fernsehen unsinnig auf! Was es bei uns aber manchmal schon gab, war dass die Jungs den Sandmann schauen wollten, ihr Zimmer aber nicht rechtzeitig aufgeräumt hatten (trotz meherer Hinweise und "Vorwarnungen", dass es dann evtl. zeitlich knapp wird) - das ist aber für mich dann eine "natürliche" Konsequenz, ähnlich wie Bus verpasst etc.

Mitglied inaktiv - 28.09.2010, 12:30



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Aber für mich ist genau das der springende Punkt: Die "natürliche" (sich zwingend ergebende) Konsequenz von nicht Aufräumen ist Unordnung. Sandmännchen verpassen kann eine "natürliche" Konsequenz von z.B. Trödelei sein. Sanndmännchen verpassen als "Konsequenz" von nicht Aufräumen ist und bleibt eine Strafe, auch wenn du das als natürliche Konsequenz bezeichnest. Oder verpasst du deine zwangsläufig deine Lieblingssendung, weil du keine Lust hast, die Küche aufzuräumen?

Mitglied inaktiv - 28.09.2010, 14:13



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... waren doch in diesem Fall identisch ;-)! Die Kids haben beim Aufräumen getrödelt und waren halt nicht bis zum Sandmännchen fertig. Ich habe ja geschrieben, dass ich es nun auch nicht sooo relevant finde, wie das nun jemand Aussenstehendes nennt - "natürlich" ist eh so eine Kategorie... (ich meine, was ist bei Menschen, deren "Natur" es ist, die "Natur" umzugestalten, schon "natürlich" ;-) ???) Wir haben halt die Absprache, dass abends vor dem Sandmann aufgeräumt wird, denn danach ist Abendessen und Bettgehzeit. Bauwerke können natürlich stehen bleiben, aber ansonsten finde ich es schon sinnvoll, dass dei Kinder nicht alles einfach stehen und liegen lassen, denn dann häuft sich die Unordnung und stellt nach ein paar Tagen ein viel grösseres Problem dar, als wenn man es jeden Tag macht. Aber natürlich gibt es auch mal Ausnahmen. Und ja, wenn ich die Sendung gerne sehen will, dann beeile ich mich mit dem Kücheaufräumen :-)!

Mitglied inaktiv - 28.09.2010, 22:37



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Wenn sie störrisch ist, zeigt si8e Dir damit, dass Du auch nichts Besseres weißt. Du machst Druck und sie macht Gegendruck - das hat sie gut von Dir gelernt. Wenn Du schon so fantastischen ErZIEHungserfolg hast, warum lebst Du ihr dann ausgerechnet das Gegenteil von dem vor, was sie von Dir lernen soll? Als Ich-kann-Schule-Lehrer zeige ich seit Jahrzehnten, wie sehr Kinder der SPIEGEL von uns Erwachsenen sind. Wir sollten endlich SEHEN lernen. Du kannst es selber genau beobachten: Immer wenn die Erwachsenen dann an ihren Kindern rummachen, WÄCHST das Problem. Das zeigt doch eins mehr als deutlich: Sie sollten endlich die Kinder in Ruhe lassen und SICH SELBER WEITERBRINGEN! Sie sind es doch, die nicht können. Stell Dir vor, Deine Tochter wäre doppelt so stark und Dein Chef! Würdest Du wagen den so zu behandeln und mit Fernsehverbot zu bedrohen??? Bei dem würden Deine grauen Gehirnzellen doch auf Hochtouren laufen und Dir würde ganz bestimmt was einfallen, womit er hoch zufrieden wäre und dann gerne tun würde, was Du von ihm willst. Warum lässt Du diese, Deine genialen Fähigkeiten vergammeln und entwickelst sie nicht bei Deinem Kind? Als Ich-kann-Schule-Lehrer behandle ich jedes Kind wie einen Chef. Ich weiß, was ihn/es lockt; ich lasse mir was einfallen, was ZIEHT. Es ist einfach nur problemmehrend, Chef wie Kind zu nötigen. Ich denke, mit Deinen Talenten, wenn Du sie entfaltest,fällt Dir was ein. Ich freue mich auf Deinen Erfolg. Franz Josef Neffe

Mitglied inaktiv - 02.10.2010, 21:43