Rund um die Erziehung

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Wie verhält man sich da richtig ??

Thema: Wie verhält man sich da richtig ??

Unser Tochter (fast 3) hat seit einigen Tagen das TROTZEN für sich entdeckt. Ich kenne sie fast nicht wieder. Sie ist eigentlich ein sehr ausgeglichenes, fröhliches Kind, aber wenn jetzt als etwas nicht nach ihrem Kopf läuft wird sie total hysterisch, kreischt wie verrückt und das ewig lang (gestern waren es ca. 10 Minuten am Stück). Das passiert aus den banalsten Situationen heraus. Hier ein Beispiel ... sie hat heute im Kiga im Rindenmulch gesessen und da sie Barfuß in den Sandalen war, haben ihre Füße entsprechend ausgesehen. Ich habe ihr draußen vor der Tür etwas die Kleider abgeklopft und ihr angekündigt, dass ich sie reintrage und ihr dann kurz am Waschbecken noch die Füße wasche. Bis dahin war alles gut. Als wir am Waschbecken angekommen sind, hat sie getobt wie verrückt. Sie hat gegen alles getreten, was sie erwischt hat, dazu hat sie gekrischen, dass es mir echt in den Ohren weh tat. Danach hat sie sich dann auf den Boden geschmissen und dort weitergestampft und geschrieen. Es ging ewig, bis sie sich wieder beruhigt hat. Ich habe sie so gut es ging in Ruhe gelassen, das Problem ist nur, wenn sie so tobt, dass sie sich so hinwirft, dass sie sich dabei echt ernsthaft verletzten kann. Ganz weglaufen kann ich also nicht. Ich habe ihr dann liebevoll gesagt, dass sie jederzeit zu mir kommen kann, wenn sie sich beruhigt hat. Als sie fertig war mit ihrem Anfall wollte sie auch in meinem Arm. Ich hab sie dann hochgenommen und ihr gesagt, dass ich sie lieb habe. Später habe ich versucht rauszufinden, warum sie so getobt hat, aber sie konnte mir keine Antwort darauf geben. In den letzten Tagen kam es auch vor, dass sie geschlagen und gebissen hat, das hat sie zuvor noch nie getan. Was mich inzwischen ganz arg auf die Palme bringt, sind solche Sätze wie 'Ich kann nicht mehr laufen', 'Ich kann nicht alleine den Mund aufmachen (beim Essen) ... Mama mach mir den Mund auf' usw., das bringt sie so oft. Wie würdet ihr Euch in solchen Situationen verhalten? Herzlichen Dank für Eure Antworten schon mal im Voraus. LG Julia

von julia2010 am 05.07.2012, 18:12



Antwort auf Beitrag von julia2010

Tja...ich hab das zum Glück lange hinter mir ..erinnere mich aber mit Grausen. Es gab bei mir damals 2 Arten wie ich darauf reagiert habe. Wenn ich gut drauf war, dann hab ich das mit Humor genommen und irgendwas witziges drauf gesagt: ich kann nicht mehr laufen....................dann schau doch mal ob du hüpfen, kriechen etc kannst mama mach mir den Mund auf.........lachend eine Kneifzange holen und zahnarzt spielen etc. Wie gesagt..da musste ich gut drauf sein und das ging auch nur eine gewisse zeit bis Kind das nicht mehr witzig fand und ich genervt war. danach folgte Variante 2: ich kann nicht mehr laufen: Ok, dann bleibst du sitzen..und weitergehen. Zum Glück hatte ich ein Kind, das nicht sehr stur war und nach wenigen meter motzend hinterhergerannt kam ich kann den Mund nicht alleine aufmachen.....ok, dann kann auch kein Essen rein....teller weg! Kommt aber auch auf dein Kind an. Da musst du eben etwas fingerspitzengefühl zeigen, dann merkst du schon was den Knoten löst. Viel erfolg und gute nerven Lg reni

von Reni+Lena am 05.07.2012, 18:19



Antwort auf Beitrag von julia2010

Danke für deine Antwort! :-) Bei der Aussage 'Ich kann nicht mehr laufen' hab ich vergessen, dazu zu schreiben, dass sie das zuhause sagt. Sie sitzt dann hin oder bleibt einfach stehen und heult und schreit die ganze Zeit 'Ich kann nicht mehr laufen - Trag mich' Sie bekommt von mir wirklich ganz viel Liebe und Kuscheleinheiten, daran kann es also nicht liegen. Tragen kann ich sie nicht mehr so häufig, sie wiegt jetzt um die 15 kg und ich musste auch schon zur Krankengymnastik, weil mein Rücken nicht mehr mit macht. Das habe ich ihr auch schon ganz oft erklärt, ich denke sie versteht es auch. Ich verstehe ja, dass sie gerne möchte, dass ich den ganzen Tag Zeit für sie habe, aber da ich halbtags arbeite, muss ich mich mittags nunmal auch ein bißchen um den Haushalt kümmern, ich möchte auch gerne mal in Ruhe duschen oder so. :-(

von julia2010 am 05.07.2012, 18:30



Antwort auf Beitrag von julia2010

Du musst dich doch nicht rechtfertigen, weil du ein 3jähr. Kind nicht trägst. Mit 3 kann es kaufen und gut is. Gehst du erst seit kurzem arbeiten? Vielleicht ist es ja die Umstellung, weil Mama jetzt weniger Zeit hat. Aber an sich... keine untypischen Szenen, kenne ich und tausende andere Mütter auch, nervt ohne Ende und lässt wieder nach. Das "nicht laufen können" hatten meine auch. Und ich trug sie nie seit sie laufen konnten. Ist wohl eine der berühmten Phasen ;) Ich muss sagen ich bin sehr froh das ich die ich-werf-mich-auf-den-Boden-Phase und andere Späße hinter mir habe

von mf4 am 05.07.2012, 19:01



Antwort auf Beitrag von julia2010

Also seit ca. 2 Wochen benimmt sich unser Sohn (Ende Juli 3 Jahre) ebenfalls sehr trotzig mit schreien, beißen, kratzen, hauen. Erst dachte ich es ist nur in Situationen wo er schon müde ist aber nein. Ich flippe schon ziemlich schnell aus u werde auch mal laut (ich verauch das grad umzustellen) aber ich kann da irgendwie nicht anders. Ganz normale Situationen arten plötzlich aus, wo ihm was nicht passt. NEIN akzeptiert er gar nicht. Eine Situation gestern: Er schlief am frühen Abend auf dem Sofa ein. Ich wollt ihn ins Bett bringen und Geschichte vorlesen. Er schrie plötzlich auf, haute mich, trat mit den Füßen... Ich ließ ihn kurz in Ruhe zum Abreagieren. Zurück bei ihm war er wieder am einschlafen. Da er keinen Mittagschlaf hatte, hätte er da wohl die ganze Nacht verbracht. Das wollt ich verhindern. Gutes Zureden - keine Chance! Ich trug ihn ins Bett, er schrie die Wohnung zusammen u wehrte sich. Er war in seinem Einschlafen gestört worden, versteh ich ja. Ich wollte ihn einfach nur beruhigen u ihm alles erklären. Ich musste laut werden damit er mich hört. Es blieb lurz ruhig dann haute er ab in Wohnzimmer und schmollte. Das ging dann noch über 1 Std.so, er war mittlerweile nicht mehr müde. Ich hatte so ne Wut u gleichzieitg ein schlechtes Gewissen, ich heulte erstmal ne Weile. Das passiert nun immer öfter so. Auch aus einem NEIN von uns kann er plötzlich losschreien und auf sein "Ding" bestehen. Kratzen,schreien, hauen, spucken gibts bei uns nicht....okay manchmal müssen wir laut werden, obwohl ich das auch nicht sooo ok finde. Das hat er dann wohl von uns, aber den Rest? Von der Kita? Wir stecken also mitten in der Trotzphase drin, ich find das sch... aber da müssen wir durch. Er mag sich in dem Moment selber nicht u brauch eigentlich viiieel Zuwendung, aber wenn leises Zureden in solchen Momenten nichts bringt u er weiter schreit, was soll man da machen? Ihn echt kurz allein lassen bis er sich beruhigt, denk ich. Dann kommt er von allein und dann kann man drüber reden.

von DanaSchmied am 05.07.2012, 21:10



Antwort auf Beitrag von julia2010

" Später habe ich versucht rauszufinden, warum sie so getobt hat, aber sie konnte mir keine Antwort darauf geben" Sie ist noch nicht mal drei. Erwartest Du ernsthaft daß sie ihr Verhalten reflektiert Trotzanfall auffangen. Nicht wegrennen. Ein Kind trotzt zu 99% gegen sich selbst. Versuchen solche Anfälle im Vornherein zu verhindern. Wenn sie den Mund nicht aufmachen kann einen Spaß draus machen. Sie soll Dir den Mund aufmachen und Dich füttern. Wenn sie nicht mehr laufen kann sagen daß sie doch Füße hat. Spaß draus machen und um die Wette gehen. Das Kind ist nicht Dein Gegner. Also sollte es auch nicht so behandelt werden. Wichtiger Buchtip: Babyjahre von Remo Largo

von anbin39 am 06.07.2012, 09:23



Antwort auf Beitrag von julia2010

Ich finde es gerade zu "albern", zu behaupten, KINDER würden TROTZEN. Es sind fast immer die Eltern, die sich trotzig verhalten und nicht in der Lage sind, auf die Bedürfnisse der Kleinkinder einzugehen bzw. gewisse Situationen durch Mitdenken schon im Vorfeld zu entschärfen. Was ist so schlimm daran, wenn man die Füße im Garten abwäscht, vielleicht auch nicht sofort, sondern später? Oder wenn das Kind halt mal mit etwas (sie ist ja nicht durch den Matsch gewatet, oder?) schmutzigen Füßen reinläuft und sich im Badezimmer die Füße selbst wäscht (Wanne?Dusche?). Man könnte die Füße auch draußen mit einem Handtuch voher grob abwischen. Es gibt zahlreiche Möglichkeiten. Ich denke, Dein Kind hat Dein Verhalten einfach als übergriffig empfunden und sich altersentsprechend "gewehrt". In dem Alter werden Kinder zunehmend selbständiger und das muß man ihnen auch zugestehen. Daß der Erwachsene einfach bestimmt und das Kind mit sich machen läßt (wie im Babyalter) ist nicht mehr, jetzt mußt Du umdenken. Wie gesagt, im Vorfeld etwas weiterdenken (Du kennst ja Deine Tochter), Maßnahmen ankündigen und das Kind auch gewisse Dinge selbst bestimmen lassen, es als kompetenten Menschen und nicht wie ein Baby behandeln und seine Empfindungen und Entscheidungen respektieren (solange es um banale, ungefährliche Alltagsdinge geht, versteht sich) usw. usf. Das erfordert viel Geduld und Einfühlungsvermögen. Mit der Holzhammermethode und Trotzreaktionen Deinerseits (das erlebt man oft: "Wenn Du jetzt nicht.., dann mache ich..!) kommst Du nicht weit. Ich kenne das alles, was Du beschreibst, gar nicht. Auf den Boden werfen und kreischen gab es hier nie. Und wie gesagt, es ist nicht "normal", daß "alle Kinder trotzen", sondern solche unschönen Situationen entstehen meist einfach nur aus Defiziten, die Eltern in Sachen Erziehung haben, weil sie auf Teufel komm raus IHREN Willen JETZT durchsetzen wollen. Außerdem kannst Du doch nicht ernsthaft von einem knapp 3jährigen Kind erwarten, daß es Dir sein (in Deinen Augen Fehl-) Verhalten erklärt..! Geh mal in eine Buchhandlung. Von Jesper Juul gibt es gute Ratgeber in dieser Richtung.

von stella_die_erste am 06.07.2012, 12:48



Antwort auf Beitrag von stella_die_erste

Hallo, ich mag die Bücher von Jesper Juul sehr, aber dem obigen Beitrag muss ich jetzt doch mal widersprechen. Ich habe drei Kinder, alle dem Trotzalter entwachsen. Kind1 (Sohn) hatte eine schlimme Trotzphase mit auf-den-Boden-werfen und kreischen Kind2 (Sohn) hat sich niemals auf den Boden geworfen und Schreianfälle gehabt. Von ihm kenne ich sowas gar nicht. Nun könnte man meinen, die Defizite, die ich Deiner Meinung nach ja dann wohl bei Kind1 noch in Sachen Erziehung hatte, habe ich wohl beim zweiten Kind ausgebügelt, und es dann besser gemacht? Dazu passt allerdings nicht dieses Phänomen: Kind3 (Tochter) hatte wiederum eine mittelprächtige Trotzphase (wahrscheinlich war sie nicht viel weniger schlimm als bei Kin1 ich war davon nur nicht so schockiert wie bei Kind1) mit auf-den-Boden-werfen und Türenknallen. Jedes Kind ist anders, und nicht alles, was Kinder so machen, ist mit Defiziten in der Erziehungsfähigkeit der Eltern zu erklären. Mit etwas Übung kann man sicher die ein oder andere Situation im Vorfeld entschärfen - aber eben nicht jede und bei jedem Kind. Manchmal gibt es die Situation auch nicht her, und auch Trotzkinder müssen lernen, dass es Konflikte gibt zwischen dem, was die Eltern wollen und dem was sie selbst wollen. Wenn ich jeden Konflikt vermeide, dann lernen sie das nicht. Spätestens in der Schule sind das dann die Zwerge, die nicht verstehen, was daran so schlimm ist, wenn sie dazwischenquatschen oder mitten im Unterricht rumlaufen etc. Jesper Juul kann ich übrigens auch nur empfehlen, soweit ich weiß, empfiehlt er aber den Eltern auch Authentizität - was zum Beispiel auch bedeutet, dass man einem Kind durchaus zumuten kann, zu sagen "ich will jetzt nicht mit dir spielen, weil ich nicht so gerne spiele". Man kann durchaus dem Wunsch des Kindes mit Respekt begegnen, ohne gleich jeden zu erfüllen. Wenn ich nicht will, dass das Kind mit schmutzigen Füßen reinläuft, dann gibt es vielleicht Alternativen zum Reintragen, aber der Wunsch der Mutter ist berechtigt, und wenns schnell gehen muss, hat es vielleicht auch nicht so viel Sinn, es lange zu diskutieren. Wenn das Kind deswegen so außer sich war, kann man es ja hinterher besprechen und / oder fürs nächste Mal ein anderes Vorgehen wählen. Alles Gute, Anna

von AnnaMa am 06.07.2012, 14:00



Antwort auf Beitrag von stella_die_erste

Und warum nennt man dann auch eine Phase TROTZ-PHASE? Weil die Eltern dann in der Phase sind?

von Saarmama03 am 06.07.2012, 16:42



Antwort auf Beitrag von Saarmama03

durchsetzen wollen. Es gibt sicherlich Situationen oder Regelungen, da gibt es einfach keine Diskussion. Da MUSS das Kind einfach hören und Anweisungen befolgen. Genauso gibt es aber auch soooo viele Dinge im Leben eines Kindes/der Eltern, die es nicht wert sind, Machtkämpfe auszutragen. Wo ist das Problem wenn das Kind grad mal keine Wurst will, sondern nur Butterbrot? Ist es sooo schlimm, wenn nur Fleisch gegessen wird, ohne Klöße oder andersherum, nur Kloß, ohne alles? Ist es ärgerlich, wenn das Kind allein das Brot schmieren will und kleckert, es möchte doch nur lernen und selbständig werden?!?! Seit ich denken kann, versuchte meine Mama immer und immer wieder, IHREN Willen aufzudrängen, bis heute. Es hat mich so - pardon - angekotzt. Jedesmal dieser Zwang, nur weil sie es so wollte. Es waren Lappalien.... Und weißt Du was? ICH lebe mit meinen Kindern leichter und entspannter, wenn ich sie machen lassen, was sie für richtig halten. Nicht immer, das ist klar. Es gibt Dinge, da "bestimme" einfach ich, keine Frage. Aber bei sovielen Kleinigkeiten sollte man sich überlegen, dass das Kind es einfach nur selber lernen will und ausprobieren will. melli

von sojamama am 06.07.2012, 17:56



Antwort auf Beitrag von sojamama

Ents/huldigt bitte, aber ich halte das für einen ausfesprochenen Blödsinn. Die eltern trotzen nicht, sondern setzen ganz einfach Grenzen. Das Kind trotz weil er diese grenzen nicht akzeptieren will. Allwedings gehört es einfach zu der Entwicklung eines menschsens zu lernen, dass nicht immer und überall so läuft wie man es möchte. Wenn eine mutter es nicht möchte, dass ein Kind mitschmutzigen Füssen in die Wohnung läuft, dann ist das ihr gutes Recht und es ist auch ihr gutes Recht diese Regel gegenüber dem Kind auch durchzusetzen.

von Fuchsina am 06.07.2012, 21:42



Antwort auf Beitrag von Fuchsina

Genau.Wer macht das denn wieder sauber?Kind oder Mutter?Die Mutter!

von Saarmama03 am 06.07.2012, 23:40



Antwort auf Beitrag von Saarmama03

Hi, meiner war nie so, jedenfalls gab es nie eine solche Phase. Er hat das ein paar mal gemacht, weil er müde war oder ihm was nicht gepasst hat. Wird demnächst 6, bekannt als aussergewöhnlich sozialverträglich, und auch heute noch manchmal übel drauf und sogar agressiv. Aber selten (und nur daheim) (Ja mann bist du immer gut drauf oder was? Und wenn nein, wem gegenüber lässt du es dann raus?) Wenn das so ist, da verhält man sich so, wie man eben meint, das man sich in der Situation verhalten muss, den Dreck aus den Zehen hätte ich auch rausgewaschen, raus damit, und gut ist, und in anderen Situationen lässt man das Kind in Ruhe, kommt drauf an, was es ist, und du entscheidest das ohnehin selbst anhand deiner Prioritäten. Bei vielen Sachen war ich auch konsequent, viel konsequenter als andere Eltern, obwohl ich immer dachte, ich bin so ein bisschen antiautoritär, aber nö anscheinend habe ich viel festere Werte, die ich auch vermittele, als der Mainstream (damit meine ich die, die das Kind bespassen und bekaufen, obwohl, oh je, auch ich komme da nicht 100% raus) Bei anderen Sachen war mir das egal... Oder jedenfalls bin ich da so larifari. Das kriegst du schon hin. Ciao Biggi

Mitglied inaktiv - 07.07.2012, 00:01



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Hi, und ich habe meinen mit 3 durchaus noch getragen, wenn er nicht mehr konnte. Oder Buggy dabei. Lieber ein ausgeschlafenes Kind, das sich vorm einschlafen eine Weile im Buggy fahren lässt, als ein müdes quengeliges. Oder rechtzeitig zum Bus rasenderweise und mit wehenden Haaren als Bus verpasst. Ciao Biggi

Mitglied inaktiv - 07.07.2012, 00:18



Antwort auf Beitrag von stella_die_erste

wird glaube ich, gerade nach Juul gelebt, überbewertet. Juul findet auch, dass ein Kind nicht zwingend Zähne putzen muss, wenn es nicht will... Was nicht heißt, dass ein Kind nicht seinen eigenen Wille haben darf oder kann, keine Frage. Gibt sicherlich Sachen, die man ein durchaus jüngeres Kind mit entscheiden lassen kann, wenn nicht sogar selbst entscheiden. Die Frage "bist Du immer gut drauf" habe ich mir beim Lesen auch gestellt, ich kann mir das tatsächlich nicht vorstellen, aber man liest es ja doch immer wieder. Hätte ich mein Kind damals machen lassen, wie es wollte und hätte ich keine Regeln oder Grenzen aufgezeigt (oder der Kiga, die Tagesmutter...), hätte ich heute hier einen Terroristen am Werk, kein Scherz! Ich denke, man sollte eigenen Willen (auf den man ja als Mama soooo stolz ist... guck mal, der hat seinen eigenen Willen, der will jetzt einfach nicht an meiner Hand laufen) nicht mit Bocken oder Trotzen vergleichen. Ich bin sicherlich nicht immer konsequent gewesen, aber es gibt Sachen, die gibts bei mir einfach nicht, Punkt. Das hat nichts damit zu tun, dass ich mein Kind nicht machen lassen möchte, sondern einfach, dass ich bestimmte Sachen nicht akzeptiere und sie nicht akzeptabel sind - wie z.Bsp. rumhampeln an der Hauptstraße, Spielen oder Werfen mit Essen, Beleidigen von Erwachsenen oder anderen Kindern, schlagen, beißen, fahren ohne Fahrradhelm, Zähne nicht putzen - siehe Juul. Der Wille meines Kindes wird durchaus auch akzeptiert, eingebunden, toleriert und anerkannt/gesehen. Im RAHMEN. Ich kann aber mein Kind mit drei Jahren nicht selbst entscheiden lassen, ob es Zähne putzt oder nicht, an der Hauptverkehrsstraße mich an die Hand nimmt oder nicht. Das Beispiel der AP hätte ich vielleicht auch anders gelöst, da bin ich wieder lockerer. Mein Sohn kommt von jeher verdreckt heim, wenn ich ihn jedesmal nach der Schule oder damals im Kiga unter das Waschbecken gehalten hätte, hätte ich mir erstmal selbst Stress gemacht. Nicht, dass er sich das nicht hätte gefallen lassen, aber nee, MIR war das selbst zu viel Stress. Dann fahr ich halt mit einem dreckigen Kind heim und bade ihn daheim, gut ist es. Diese Trotzphasen treten immer wieder auf und nein, ich sehe es auch nicht als Trotzphase der Eltern, sorry, aber das ist absoluter Blödsinn. So, wie Du schreibst, Stella, heißt das ja automatisch, ich habe jeden Wunsch, jedes Aufbäumen meines Kindes zu analysieren bzw. sofort bedingungslos als eigenen Willen zu akzeptieren. Das geht einfach in bestimmten Situationen, in meinen Augen in den oben genannten, NICHT... Du sagst selbst, Stella, die AP hätte sich im Vorfeld Maßnahmen ausdenken müssen, was denn für welche? Und wären die getroffenen Maßnahmen nicht auch eine Form von Erziehung?! Oder Konsequenz? Und was, wenn das Kind sich partout im Garten nicht die Füße waschen, geschweige denn mit dem Handtuch abwischen lassen möchte - akzeptiere ich das dann als Mutter, Du als Mutter, oder was wäre die nächste Konsequenz?! Steig so ins Auto?! Gut, dann brauchen wir über gar nichts mehr diskutieren hier, dann lassen wir die Kinder so machen, wie es für sie am bequemsten ist... Frag doch mal ein Kind, was völlig verdreckt vom Spielplatz kommt, egal welche Altersklasse, ob es lieber jetzt oder später die Füße sauber machen möchte, da kommt grundsätzlich "später"... Ich sehe kein Fehlverhalten bei der AP. Du siehst eins, aber Du hast Trotz auch nie erlebt. Und wo es hier interessant wäre, wie Du reagieren würdest, WENN Du Trotz auf einmal erleben würdest.. wer hilft Dir dann, wenn wir es doch alle falsch machen?? LG aus der Hauptstadt

von Holzkohle am 07.07.2012, 00:54



Antwort auf Beitrag von Saarmama03

Manchen Eltern unterdrücken jeden Abnabelungsversuch des Kindes. Jedes Aufzeigen von Grenzen des Kindes. Großer Fehler daß Eltern Trotzen persönlich nehmen. Den Trotzanfall eskalieren lassen weil sie sich mit Kind auf eine Stufe begeben und zurückschreien. Ein 2jähriges will viel selber machen. Will mitentscheiden. Will seine Grenzen respektiert wissen. Beim Trotzanfall braucht es Eltern die es begleiten und das Kind vor sich schützen bei Eskalation. Leider ignorieren das zu viele Eltern und wundern sich wenn das Kind bis zum Nabelbruch trotzt und schreit.

von anbin39 am 07.07.2012, 08:41



Antwort auf Beitrag von Holzkohle

WArum beziehst Du Dich jetzt ausgerechnet auf meinen Beitrag, wo doch ein paar andere User der gleichen Meinung sind? Vielleicht sollte ich auch mal den Nick wechseln. So von "Stella" zu "Brikett"..

von stella_die_erste am 09.07.2012, 01:22



Antwort auf Beitrag von julia2010

Ich finde auch, dass der Begriff TROTZ völlig daneben ist. Allerdings auch für die Eltern. Meine Kinder waren nicht trotzig, sondern sie waren wütend, verzweifelt, frustriert. Alles eben, was auftritt, wenn die Welt nicht mehr rund ist, wenn erste Grenzen sich zeigen. Die müssen im Übrigen gar nicht von den Eltern kommen. Mein Sohn hatte Wutanfälle, als er anfing sich fortzubewegen mit ein paar Monaten. Da hat er gemerkt, er kann manche Dinge nicht erreichen, weil er sich ja nur ein bisschen schieben kann, aber weder krabbeln oder laufen. Mein Sohn konnte Frust nie aushalten und hat bis er 9 oder 10 war dauernd sehr heftige Wutanfälle gehabt. Da habe ich mich auch immer wahnsinnig geärgert, wenn jemand "wohlwollend" meinte, "ach, der kleine Bock, trotzt er wieder......". Dieser Begriff ist so abwertend, mein Kind meinte es bitter ernst, er war völlig verzweifelt. Ich habe soweit es ging, meine Kinder sehr viel selber machen lassen, mir war Dreck am und ums Kind egal, ich hatte immer sehr wenige Regeln. Bei meiner Tochter war es sehr anstrengend, im Sinne von arbeitsaufwendig, aber war für sie OK. Bei meinem Sohn hat das nicht viel geholfen, leider.

von Sternspinne am 07.07.2012, 06:55



Antwort auf Beitrag von julia2010

dein Kind ist jetzt drei und kein Baby mehr dass alles ohne Widerstand mit sich machen lässt,sondern ein Kleinkind mit eigenen Wünschen und eigenem Willen. DAS solltest du dir klar machen...und auch dass Kinder in diesem Alter oft eben einfach ganz impulsiv reagieren-sie KÖNNEN ja noch gar nicht argumentieren und diskutieren so wie "wir" Grossen. Unmut wir da eben mit kreischen kommentiert. Überdenke ganz klar alle Situationen,zB: WARUM muss sie denn unbedingt die Füsse am Waschbecken waschen wenn sie denn offenbar grad nicht will-auch wenn sie 3 Minuten vorher noch einverstanden schien ;-) Du hättest auch einfach sagen können:Ach,so willst du jetzt doch nicht mehr Füsse waschen? Ok,dann machen wir das später...oder magst du sie dir selbst waschen" (nur ein Beispiel)

von Tathogo am 07.07.2012, 09:52



Antwort auf Beitrag von julia2010

Hmmm, wurde ja schon viel geschrieben und ich würde zwar nicht sagen, dass die Eltern "trotzig" sind, aber ansonsten schließe ich mich den Aussagen weitgehend an. Ich würde eher sagen, Eltern sind häufig nicht besonders kompromissbereit. Wer erwartet, oder sich wünscht, dass Kinder kompromissbereit und auch mal nachgiebig sind, muss eben selbst kompromissbereit und auch mal nachgiebig sein. Wer möchte, dass das Kind "Grenzen" akzeptiert, muss die Grenzen des Kindes akzeptieren usw. Meine Tochter ist gerade 3 geworden und fängt bei Konflikten an, selbst nach Kompromissen zu suchen, das finde ich total schön. Wenn sie nicht mehr laufen kann, ich sie aber aus irgendwelchen Gründen nicht tragen will, schlägt sie z.B. total motiviert vor: "okay Mama, wir können es doch so machen: Ich lauf noch ein Stück und dann trägst du mich und dann lauf ich wieder ein Stück..." Wenn sie im Supermarkt irgendetwas kaufen will, mit dem ich nicht einverstanden bin (wir kaufen keine Süßigkeiten) dann darf sie sich ein Obst aussuchen oder Möhrensaft oder auch mal einen Joghurt. Wann immer es möglich ist, lass ich sie einfach machen was sie will. Will sie barfuß laufen obwohl ich denke es ist zu kalt, lass ich sie trotzdem und denke mir, sie wird es schon wissen. Und tatsächlich ist sie erstaunlich wenig krank. Sie kann essen was und wann sie will. Wir haben halt nur gesunde Lebensmittel im Haus. Sie "muss" nicht ins Bett - geht aber tatsächlich freiwillig. Ich denke, in sehr vielen Bereichen können auch kleine Kinder durchaus für sich selbst entscheiden wenn sie daran gewöhnt sind, das zu tun.

von Tine1 am 07.07.2012, 22:12



Antwort auf Beitrag von Tine1

meine Große hatte diese Phase nicht als Kleinkind, sondern erst mit 6 Jahren. Mir wurde schon öfter von Müttern gesagt, wo die Kinder schon älter als 18 sind. Das die Kinder, die als kleine Kinder sehr ruihg waren, die Phasen dann umso mehr als Jugendliche ausleben. So wie bei meiner Großen, die anscheinend gerade diese Phase aus dem Kleinkindalter nachholt. Ob das so stimmt? Gruß maxikid

von Maxikid am 09.07.2012, 14:56



Antwort auf Beitrag von julia2010

Meine grosse ist , im großem und ganzen ein Sonnenschein , sie quarkt wie eine Erwachsene und im Umgang mit Kindern ist sie recht dominant , teilweise dann auch etwas grob aber auch liebevoll. Ihren Cousin nimmt sie immer an die Hand und will mit ihm spielen und wenn er dann ausreissen will steht sie da und ruft *komm kuscheln*. ABERRR auch wenn er sich dann wehrt , sie geht dann irgendwann hin und er bekommt ein *alles gut küsschen und ein hab dich lieb , entschuldigung*. Wobei ich merke das sie das manchmal ebend nicht erfassen kann was durch ihr handeln geschieht. Sie ist unsere Erstgeborene und wir lernen eigentlich in jeglicher Hinsicht an und mit ihr ................ Sie wird im Januar 2013 dann genau 3 Jahre. Was wir seit Wochen bemerken , sie trotzt bei den kleinsten Dingen , entweder sie provoziert mich dann zusätzlich wenn ich sie ignoriere oder versucht es an ihrer kleinen Schwester 4 Monate auszulassen. Sie bleibt auf Gehweg stehen und schreit was das Zeug hält , weil sie auf den Arm will , und wenn ich nein sage wird sie in der Tonlage immer schriller , ich lass sie stehen bleibe aber in Reaktionsnähe wegen Straße. Sie spuckt am Esstisch , das essen nachdem sie es schon im Mund hat aus , mittlerweile sag ich dann auch , gut du hast keinen Hunger und geh mit ihr sie Bett fertig machen. Meine schlägt ab und an im grossen Ausraster , da halte ich die Händchen fest und sage ihr das wir nicht hauen , auch wenn sie dann ebend weiter tobt und schreit. Getreten hat sie mich auch schon und das auch noch bösartig , zumindest war es als ich krank war , direkt in die Stelle wo ich so schon schmerzen hatte. Ich glaube nicht das es Absicht war , aber es tat weh und sie hat ihre ganze Kraft dazu aufgebracht. Wenn sie zu Hause bockt und sich absolut nicht einbekommt , schick ich sie im ruhigen Ton in ihr Zimmer , und sage ihr das sie wieder raus kommen darf wenn sie fertig mit bocken ist.

von Farasha am 09.07.2012, 16:36