Rund um die Erziehung

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Wie verhalte ich mich bei einem jähzornigen Kleinkind?

Thema: Wie verhalte ich mich bei einem jähzornigen Kleinkind?

Hallo, ich brauche mal Eure Hilfe. Mein Sohn ist jetzt 21 Monate alt, er ist recht wild, recht neugierig und probiert alles aus. Er klettert überall, ist aber vorsichtig. Er turnt überall herum, aber auch mit Vorsicht. Alles in allem würde ich ihn schon als schlaues kleines Kerlchen bezeichnen. Allerdings ist er auch ziemlich frech, kann recht schnell wütend werden und ist aber auch weinerlich und anhänglich. Ist es einfach gerade die Phase, in der er sich und seine Fähigkeiten wiedre mal neu entdeckt? Wie gehe ich damit um? Was mache ich wenn er schreit und tobt? Wenn er heult, weil das Wasser im blauen statt im grünen Becher ist? Wenn das Brot von links geschmiert ist und nicht von rechts? Wenn es in Stücke geschnitten wird, er aber scheinbar eine ganze Scheibe wollte? Helft mir mal, meine Tochter war das genaue Gegenteil von ihm.... Daher weiß ihc nicht, wie ich mit ihm umgehen soll, wie ich ihm Gutes tun kann, ohne ihn noch mehr zu (ver)ärgern.... er versteht mich ja grad dann nicht, weil er voller Wut ist..... Danke Euch. melli

Mitglied inaktiv - 02.10.2010, 17:33



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Kann dich beruhigen,es ist ne Phase.Ich hab mit meiner Kleinen auch viel mitgemacht aber nicht alles.Sag auch öfter mal ein lautes nein wenn er Dinge tut die er nicht soll.Meine Kleine wusste dann genau was sie durfte u was nicht,sie hat mir weder Schränke ausgeräumt noch die Deko in der Wohnung vernichtet.wenn sie einen wutanfall hatte,hab ich sie ausbocken lassen.auch wenn das viele anders sehen,aber die Erziehung fängt in de Alter an.gerade mit dem essen,hab ich dann eben ein neues Brot gemacht.ich hab dann je nach Aufwand entschieden ob ich was mitmache was Madam will oder nicht.

Mitglied inaktiv - 02.10.2010, 18:07



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Tja, man muss Grenzen setzen! Hört sich jetzt erstmal hart an, aber ich habe nach dem 2. mal Theater und Geschrei wegen z.B. Wasser in roten statt in blauen Becher klipp und klar gesagt: entweder so oder gar nichts! Und habe es auch gnadenlos durchgezogen. Es hat freundlicherweise niemals lange gedauert und die Phase war recht schnell durch! ich habe dann aber auch dafür gesorgt, dass man meiner Stimme anmerken konnte, dass ICH jetzt mit dem Theater nichts im Sinn hatte. Nicht schreien oder so, aber bestimmt kurz und knapp eine Ansage machen. Heulen und jammern und Schreien gab es bei mir auch - aber auch da bin ich dann irgendwann mal konsequent stur geblieben! Wer schreit und knatscht bekommt eben dies und jenes auch erst recht nicht! Natürlich sind die Kinder "noch klein" aber nicht mehr zu klein um mit Erziehung zu beginnen. Meine Kinder sind heute 4 und 9 und super entspannt - bis auf Ausnahmen ;-)) LG

Mitglied inaktiv - 02.10.2010, 19:39



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Hallo, ich musste gerade schmunzeln. Ist bei uns nicht anders. Mein Sohn ist 2,5 Jahre alt und wenn ich ihm die falschen Schuhe oder die falsche Jacke anziehe, oder das Spielzeug nicht so will wie er, dann ist Theater. Ich lasse ihn austoben, gehe ggfs. aus dem Zimmer, wenn er wütend sein Spielzeug durch die Gegend schmeißt. Meist beruhigt er sich schnell wieder. Meist versuche ich es so zu machen, wie er es gern hätte, ruhig auf ihn einzugehen, z.B. andere Jacke oder so. Aber wenn es dann immer noch nicht gut ist, gibt es kein Hin und Her und es wird gemacht, wie ich es sage. Lg

Mitglied inaktiv - 02.10.2010, 20:04



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Liebe Melli, Aus persönlicher Erfahrung gebe ich dir den Tip, zu beobachten, wann er solche Wutausbrüche bekommt. Bei unserem Sohn steckt hinter der scheinbaren Ursache immer noch eine andere, i.d.R. Hunger, Durst oder Müdigkeit. Manchmal versteht er auch die Situation nicht (z.B. dass ich keinen Führerschein habe und nicht mit ihm Autofahren kann, dass bei der Omi die Haustür aufbleibt, obwohl unsere immer zu ist...). Mir fällt es dadurch leichter, diese Wut nicht persönlich und ihn darin anzunehmen. Ich sage ihm immer "Ja, du bist wütend weil..., dass kann ich gut verstehen. Richtig wütend bist du jetzt!", biete ihm Körperkontakt an (den er nicht immer will), und bleibe bei ihm, bis die Wut vorbei ist. Manchmal hilft Stillen. Eine Grenze setze ich (außer in Situationen, in denen es um sein Leben und seine Gesundheit geht) nur dann, wenn ich sie (für mich) mit einem "Ich will ... , weil ich ..."-Satz begründen kann. Wenn er aufnahmefähig ist, sage ich ihm den auch so und oft kann er es akzeptieren. Wenn er einen anderen Becher will, bekommt er ihn - dann wollte er sich oft einfach selbst einschenken. Wenn er bei Regenwetter Sandalen anziehen will, kann er das - dann stecke ich die Gummistiefel ein und ziehe sie ihm vor der Haustür an. Sein Brot schneide ich nur dann in Häppchen, wenn ich das mit meinem auch tue (also äußerst selten), er darf Schränke ausräumen, in den Kühlschrank schauen, meine Bücher "lesen"... Ich helfe nur dann, wenn er mich darum bittet. Ausbocken lassen, konsequent stur bleiben, gnadenlos durchziehen oder dies und jenes erst recht nicht bekommen lassen, weil das Kind schreit und knatscht, kämen für mich als Erziehungsmethoden nicht in Frage. Ich bezeichne ihn nicht als Monsieur und glaube nicht, dass unser Sohn Theater macht, sondern seine Wut echt und authentisch ist. Er ist übrigens 24 Monate alt und durchaus erzogen (nur anders). LG

Mitglied inaktiv - 02.10.2010, 22:22



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Mit Geduld und Kreativität. Ich unterschreibe bei Kuscheling. Übrigens fällt mir da eine Geschichte ein: Ich war wohl knapp vor drei, bekam ein Eis mit zwei Kugeln und die Kugeln waren in der *falschen* Reihenfolge. Vielleicht kennt ihr das -bei Vanille und Erdbeere musste Vanille den Abschluss bilden. Mein Vater hat nicht drauf geachtet, in welcher Reihenfolge die Kugeln in die Waffel kamen. Ich war zu schüchtern, um etwas zu sagen. Ich kann mich noch sehr deutlich dran erinnern, wie frustriert und hilflos ich war und dass ich gar nicht wusste wohin mit mir. Das mir gereichte Eis habe ich -furchtbar unglücklich- auf den Boden geworfen. Und was machte mein Vater -Winterhoff hätte wohl heftigen Brechreiz bekommen? Er kaufte mir ein neues Eis -mit den Kugeln in der richtigen Reihenfolge. Ich erinnere mich heute noch genau an das glückliche Gefühl verstanden zu werden, gerade weil ich so hilflos war und mich nicht ausdrücken konnte und nehme mir die Erinnerung gern als Richtschnur für meine Kinder. Ich habe übrigens nie wieder ein Eis auf den Boden geworfen.

Mitglied inaktiv - 02.10.2010, 22:55



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...ich mein Kind dadurch nicht verwöhne? Ich lese gerade mit Interesse eure Beiträge durch. Vor allem möchte ich eine Frage an Miebop" stellen..Ich habe deine Erinnerung vom Vanille und Erbeereis sehr interessant gefunden, natürlich ist mir auch klar, dass ein KInd verstanden werden möchte, und man sollte das Trotzen nicht einfach rücksichtslos ignorieren,und somit das Kind in seiner schwierigen Situation alleine lassen. Aber: wo wird dann die Grenze gezogen? Ehrlich gesagt bin ich was meine Erziehung angeht sehr viel strenger, bei einem Wutausbruch versuche ich natürlich zu verstehen, was in ihm gerade vorgeht.(18 Monate)ich rede ruhig mit ihm und bin da... am Beispiel Vanilleeis: wenn er es auf den Boden werfen würde, würde ich ihm sicher kein Neues Eis mehr kaufen, weil ich es nicht richtig finde, so geht man mit Essen nicht um (ich weiß ich bin eher altmodisch veranlagt) und wieso sollte ich Undankbarkeit noch belohnen?Klar ich kann mir vorstellen, dass für ein Kind diese "Reihenfolge" wichtig ist, aber so kann es ja mit 100 anderen Dingen auch später noch gehen, ich stelle mir auch oft etwas ganz anders vor als es dann tatsächlich ist, und bin im ersten Moment sehr enttäuscht.Sicherlich kann ein Kind noch nicht gut mit solchen "Enttäuschungen" umgehen, aber ab wann müssen sie es dann lernen?Meine Frage soll kein Angriff sein, ist wirklich nur aus reinem Interessen..jeder hat seine eigenen Methoden, mich interessiert wie du darüber denkst, weil ich mir natürlich auch selber oft Gedanken mache was jetzt richtig und was falsch ist... LG

Mitglied inaktiv - 02.10.2010, 23:46



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Hey, bei mir kommt Dein Text teils widersprüchlich an und ich weiß nicht recht, worauf ich zuerst eingehen sollte. Ich fürchte, es würde sehr lang werden und unvollständig bleiben. Die Fragen, die ich deshalb aufwerfe, sind auch nicht provokativ gemeint. Ich freue mich, wenn Du sie beantworten magst. "und wie kann ich dann sicher sein, dass ich mein Kind dadurch nicht verwöhne?" Welche Assoziationen hast du mit "Verwöhnen"? Was wünscht Du Dir für Dein Kind? "Aber: wo wird dann die Grenze gezogen?" Warum ist es Dir wichtig eine Grenze zu ziehen? "wenn er es auf den Boden werfen würde, würde ich ihm sicher kein Neues Eis mehr kaufen, weil ich es nicht richtig finde, so geht man mit Essen nicht um (ich weiß ich bin eher altmodisch veranlagt)" Welchen Unterschied hätte es gemacht, wenn mein Vater damals kein neues Eis gekauft hätte? Für das Eis und für das Kind. "und wieso sollte ich Undankbarkeit noch belohnen?" Ich habe im ersten Posting geschrieben, dass ich mich daran erinnere, mich hilflos und verzweifelt gefühlt zu haben. Wo siehst Du die Undankbarkeit? "Klar ich kann mir vorstellen, dass für ein Kind diese "Reihenfolge" wichtig ist, aber so kann es ja mit 100 anderen Dingen auch später noch gehen, ich stelle mir auch oft etwas ganz anders vor als es dann tatsächlich ist, und bin im ersten Moment sehr enttäuscht.Sicherlich kann ein Kind noch nicht gut mit solchen "Enttäuschungen" umgehen, aber ab wann müssen sie es dann lernen?" Wodurch lernt ein Kind?

Mitglied inaktiv - 03.10.2010, 00:35



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Hi, mit Kind 2 1/2 und allein zuhause war ich da auch ziemlich kulant (ist ja noch klein), aber so mit steigendem Alter und steigenden Bekanntschaften habe ich ein Problem, das kindgerecht zu lösen. Ich löse das seit einer Weile, indem ich NICHT auf die Befindlichkeiten meines Kindes eingehe, wenn sie mit den Interessen anderer kollidieren (oder manchmal auch nur mit meinen Interessen, oder auch einfach nur absord sind) Das klappt auch prima. (Kind verhält sich meist sehr konform) Was mache ich z.B, wenn 6 Personen miteinander Suppe essen, in der Suppe liegt eine Hähnchenkeule, 3 Kinder wollen die unbedingt. Also wird die Hähnchenkeule geteilt. Alle zufrieden, bis auf 1 Kind, Das schreit "Nicht teilen!" Ich weiß warum. KIind möchte die Hähnchenkeule in die Hand nehmen, und dran rumknabbern. Absolut nachvollziehbar. Soll man darauf eingehen? Versuchen, eine Lösung zu finden, die anderen Kinder zufrieden zustellen, und das schreiende Kind auch, damit es alleine die Hähnchenkeule knabbern kann? Die anderen 2 kriegen eine Alternative, oder gehen leer aus, oder was? Wer am lautesten schreit, kriegt Recht? Danke, Ciao Biggi

Mitglied inaktiv - 03.10.2010, 00:39



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In der Ausgangsfrage ging es doch aber um ein Kind, das noch nicht einmal zwei Jahre alt war? Zu deinem Beispiel: Wenn ich eine Suppe koche, löse ich das Fleisch aus, bevor ich den Topf auf den Tisch stelle. Nein, MAN soll nicht darauf eingehen. Jeder muss das für sich entscheiden. ICH würde darauf eingehen, sagen, dass ich verstehen kann, dass es das Fleisch abknabbern will, aber heute nun mal nur eine Keule für alle da ist und das nicht geht. (und dem Kind dabei nicht unterstellen, dass er ein manipulierender Schauspieler ist, dem es nur ums Recht bekommen geht) Für mich heißt, auf die Befindlichkeiten des Kindes einzugehen nicht, dass es immer seinen Willen bekommt. (Schließlich setze ich mich nicht ohne Führerschein ans Steuer, auch wenn er noch so weint und schreit.) Für mich heißt das, solche Situationen MIT dem Kind durchzustehen und nicht GEGEN es. LG

Mitglied inaktiv - 03.10.2010, 09:03



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Woher soll ein Kind wissen, wie MAN mit Essen umgeht. Wenn es mit offenen Augen durch die Straße geht und gelegentlich den Müll raus bringt, dann wird es mit hoher Wahrscheinlichkeit den Eindruck gewinnen, dass MAN Essen sehr wohl weg wirft. DU gehst mit Essen nicht so um. Nicht nur theoretisch, sondern auch praktisch. Vertrau doch einfach deinem Vorbild (und deinem Kind) und lass ihm die Möglichkeit, eigene Wertvorstellungen zu entwickeln, die unter Umständen auch deinen nicht entsprechen. Ist ein zweites Eis wirklich Belohnung für Undankbarkeit? Oder vielleicht aus Liebe gekauft? Oder ein Zeichen dafür, dass man Fehler machen darf und die verziehen werden? Oder Nachsichtigkeit? Vielleicht lernt das Kind ja viel mehr aus dem zweiten Eis, als dass Undankbarkeit nicht belohnt wird, wenn es das nicht bekommt? ... LG

Mitglied inaktiv - 03.10.2010, 09:33



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Ganz ehrlich? Du warst damals niht mal 3 Jahre alt und willst Dich heute noch daran erinnern, dass Du damals das Eis wegen der falschen Reihenfolge auf den Boden geworfen hast? Das glaube ich nicht. Ich kann mich aber daran erinnern, dass es mir mit meiner Kleinen mal so ähnlich ging. Sie war aber etwas älter und ich habe mir einfach noch eine extra Waffel geben lassen und gut. Hätte sie das Eis einfach hingeworfen, hätte sie kein Neues mehr bekommen.

Mitglied inaktiv - 03.10.2010, 10:00



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"Ganz ehrlich? Du warst damals niht mal 3 Jahre alt und willst Dich heute noch daran erinnern, dass Du damals das Eis wegen der falschen Reihenfolge auf den Boden geworfen hast? Das glaube ich nicht." Was findest Du daran märchenhaft? Ein Alter von 3 Jahren ist für erste Erinnerungen nicht ungewöhnlich. Vielleicht irritiert Dich mein Posting, weil Du meinen Ausdruck "knapp vor 3" mit 2,5 Jahren übersetzt hast? Gemeint war: wenige Wochen vor dem 3. Geburtstag.

Mitglied inaktiv - 03.10.2010, 10:49



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Wie bitte?? Also ich erinnere mich (genau wie miebop offenbar) sehr wohl detailiert an einzelne Begebenheiten aus der Zeit, als ich 3 war, und noch jünger! Du etwa nicht? Das wundert mich ehrlich gesagt etwas! Nur weil du dich nicht an diese Zeit erinnerst, bezeichnest du miebops Geschichte als "Märchen"???

Mitglied inaktiv - 06.10.2010, 21:36



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Die sogenante Trotzphase ist eine Phase mit einer plötzlich auftretenden Wut über Dinge, die das Kind vorher nicht so gereizt haben und uns mit Unverständnis zurück lässt. Wichtig ist erst einmal zu wissen, dass das Kind die eigene Wut nicht oder nur kaum kontrollieren kann, es wird quasi von sich selbst überfahren. Manchmal kann man Absprachen treffen, Alternativen anbieten, ablenken. Manchmal müssen beide Parteien das ganze einfach mal aushalten, dann kann man immer noch da sein, trösten, abwarten. 2 Beispiele von meinem 2,5 Jährigen Sohn: 1. Für mich bisher unlösbar: Ich esse etwas, was er plötzlich haben will - habe es aber schon heruntergeschluckt und von selbigen ist auch noch genügend da (Kekse, Löffel Yoghurt... oder heute eine Gnocci, die er nicht einmal essen wollte). 3 mal gab es diese Situation nun schon, er wird unglaublich wütend, will das Teil unbedingt zurück, versucht einem den Mund zu öffnen. Zuerst habe ich den Mund aufgemacht, um ihm zu zeigen, dass da nichts ist. Das macht ihn nur noch wütender, er steckt einem die kratzenden Fingerchen wütend bis zu den Mandeln... Ein neues Stück anbieten beruhigt ihn genauso wenig, wie der "Trick", so zu tun, als hole man das alte wieder aus dem Mund (und nimmt dafür ein neues). Auch erklären, warum das nun nicht mehr geht, und das die anderen Teile genau gleich sind/schmecken, dringt nicht zu ihm durch. Neulich hatte der davon sogar einen Alptraum, und er fiel mich regelrecht im Halbschlaf an, zerkratzte mir fast das Gesicht ://// 2. ein einfaches Beispiel: wir gingen zum OBI. Da steht so ein Münz-Ferrari, in dem er auch immer fahren darf, wenn wir da sind. Er bekommt von mir 1-2 Geldstücke und kann sich die Fahrten einteilen, wenn ich nur eben schnell was besorgen muss, oder vorn beim Bäcker stehe. Diesmal wollte ich etwas länger nach Blumen gucken, die wir verschenlen wollten, und er sollte erst mit und DANN durfte er Auto fahren. Na, nicht schwer vorzustellen, was dann kam :) Er wurde wütend und schmiss sich auf den Boden. Alles "normal" zureden mit "du kannst doch GLEICH Auto fahren" bringt natürlich nichts. Ich habe dann das Cent-Stück aus der Tasche geholt und ihm gezeigt. Im Gegensatz zu Worten kommen optische Reize manchmal schneler an. Das Geld habe ich ihm gegeben, er wurde ruhiger und ich erklärte ihm ,dass er das Geld schon einmal behalten dürfe und sich in die Tasche stecken kann, damit er gleich Auto fahren kann. Wir suchten gemeinsam eine Tasche an seiner Jacke aus, wo das Geldstück aufbewahrt werden sollte und schon war alles okay, das Kind war wieder sonnig und wir haben schöne Blumen ausgesucht :) Auch hilfreich: Ansagen vorher machen (zB: "heute fährst du aber nur einmal, danach gehen wir nach Hause, okay?") - dann kann er sich drauf vorbereiten. Ansonsten: Soviel selber machen lassen, wie möglich. Es muss für uns nicht immer alles einen Sinn ergeben. Die Kinder wollen eigene Erfahrungen machen - auch mit Sandalen im Regen. Entweder nimmt man Ersatz mit, oder man ist gerade eh nicht weit von zu Hause. Ausserdem ist Geduld wichtig. Wenn ich irgendwo hin will oder ihn irgendwo abhole, versuche ich viel Zeit mitzubringen, damit ich ihn nicht drängen muss. Oft will er mir noch irgendwas zeigen (KiGa zB) oder noch was zu Ende spielen. Irgendwann sind sie mit dieser Wut auch wieder durch :) Es sind wichtige Erfahrungen für die Kinder. Je verstandener sie sich fühlen, desto besser können sie auch selber damit umgehen. So zumindest meine Herangehensweise.

Mitglied inaktiv - 03.10.2010, 00:41



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Wenn ich hier schon lese, mein Kind ist erzogen aber anders... kann ich das so verstehen dass sie machen dürfen was sie wollen? klar wenn mein kind alles bekommt was es will , ist es der reinste Sonnenschein. 2 solcher Exemplare haben mir fast meine Hochzeit versaut, obwohl beide schon zur Schule gehen.Sie haben die Toilette verwüstet, sie haben die Türklinken mit Seife eingerieben, sie haben riesen Steine in den Springbrunnen geworfen, sie haben unsere Tischkarten angebrannt, die Spielsachen in der Kinderecke zertreten und konnten nicht mal beim Foto bzw öffentlichen Reden den Mund halten (das alles in einer Gaststätte). Ich bin froh das wir da nicht rausgeflogen sind. Und die Eltern sagten nichts- aus dem einfachen Grund, weil man bei den Kindern auf taube Ohren stieß, selbst wenn die anderen Gäste freundlich sagten dass es aber jetzt mal genug sei. Selbst als man in bösem Ton, fragte ob jetzt mal Schluss sei, interessierte die das Null. Versteht man das unter einer anderen Erziehung???

Mitglied inaktiv - 03.10.2010, 09:00



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Nein, mein Kind darf weder machen was es will, noch bekommt es alles was es möchte. Ich weiß nicht, welchen Erziehungsstil die Eltern dieser zwei Kinder haben, die du beschreibst, aber es gibt unzählige Kinder, die mit vielen Grenzen, Regeln und Strafen und Belohnungen aufwachsen, die ausbocken durften und ihren Willen nie mit Schreien und Toben durchsetzen konnten und sich trotzdem (oder deshalb?) genau so verhalten. LG

Mitglied inaktiv - 03.10.2010, 09:11



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Vielleicht war ihnen aber auch einfach nur langweilig.

Mitglied inaktiv - 03.10.2010, 10:09



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Ach bei Langeweile darf ein Kind sich wohl so verhalten??Ob Langeweile oder nicht,für mich unakzeptabel!

Mitglied inaktiv - 03.10.2010, 11:33



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Bei Langeweile werden sich viele Kinder so verhalten, egal ob sie es dürfen oder nicht und die Erwachsenen das akzeptieren oder nicht. Von einem Kind zu erwarten, dass es sich auf Kommando nicht mehr langweilt, bei öffentlichen Reden aufmerksam zuhört, bei Fotoaufnahmen lange still steht und allein in der Kinderecke spielt ist für mich inakzeptabel, Hochzeit hin oder her. Aber darum ging es doch gar nicht.

Mitglied inaktiv - 03.10.2010, 12:23



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siehst du und das ist der unterschied zwischen uns. ich akzeptiere und toleriere es auch nicht wenn ein 8- jähriges kind fremdes eigentum beschädigt. ich finde das nicht in ordnung. solche kinder haben doch ihr leben lang probleme sich unterzuordnen. und wenn es spielsachen kaputt macht, nennst du das allein spielen?? da war kein einziges teil mehr ganz von der gesamten kinderecke. sorry man kann sich dinge auch schönreden. solche kinder sind den eltern doch im kindesalter schon entglitten. wie soll das in der pubertät werden. ne also ein unding für mich!!

Mitglied inaktiv - 03.10.2010, 12:43



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Das Eine hat nichts mit dem Anderen zu tun. Ich habe alle meine Kinder so erzogen, wie Kuscheling schreibt, die Ältesten sind jetzt 13 und 11 und niemals hätten sie sich so benommen. Im Gegenteil, sie wurden in Schule oder Vereinen immer für ihr Sozialverhalten gelobt. Außerdem heißt "möglichst oft dem Kind seinen Willen lassen" nicht, dass man alles erlaubt. Ob ich jetzt das Brot nochmal schmiere oder den grünen Becher nehme, die Hose nochmal ausziehe, weil wir mit dem falschen Bein angefangen haben usw...das schadet niemandem. Das heißt aber nicht, dass unsere Kinder Dinge zerstören dürfen oder anderen Menschen schaden.

Mitglied inaktiv - 03.10.2010, 16:34



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Kinder sind Kinder und keine kleinen Erwachsenen. Obwohl du nicht tolerierst und akzeptierst, dass Kinder fremdes Eigentum beschädigen, haben diese zwei alle Spielsachen in der Kinderecke kaputt gemacht. Das passt überhaupt nicht zusammen. Wenn ich zu meiner Hochzeit kleine Gäste einlade, dann sorge ich dafür, dass auch die gut unterhalten sind und sich JEMAND mit ihnen beschäftigt. Das ist nicht der Unterschied zwischen uns. Ich akzeptiere und toleriere ebenfalls nicht, wenn mein Kind mit 8 Jahren fremdes Eigentum beschädigt. Ich will ich um Himmels Willen kein Kind, dass sich unterordnet. Falls das passiert, habe ich ALLES falsch gemacht. ICH rede mir auch nichts schön. Wir können uns gern am 3.10.2022 wieder hier treffen und Bilanz ziehen, wie wir mit unseren pubertierenden Teenagern klar kommen. Ich sehe da für mich gar kein Problem.

Mitglied inaktiv - 03.10.2010, 16:39



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was du schreibst ist großer Käse. Soll sich ein Erwachsener ununterbrochen bei einem 8 und 10 jährigen Kind beim Spielen daneben setzen? Davon abgesehen saßen wir alle 2 m entfernt- gilt das auch als daneben?Außerdem hätten die eh nicht auf einen Erwachsenen gehört, weil zeitweise jemand dabei war und wie bereits erwähnt derjenige auf taube Ohren bei den beiden stieß. Wie du schreibst soll ein Kind also keinen Respekt vor Erwachsenen haben. Na Prost Mahlzeit. Hab auch keine Lust länger mit dir zu diskutieren. Erziehe deine Kinder wie du willst. Mir Schnuppe. Da bin ich ja gespannt was deine Kinder mal zu ihrem zukünftigen Chef sagen wenn dieser sie kritisiert .

Mitglied inaktiv - 03.10.2010, 20:29



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Ich bin mir sicher Kuschelings Kinder werden ihrem Chef widersprechen, wenn er unrecht hat und das ist auch gut so. "Man" sollte nur dann konform laufen, wenn man zustimmt. Sich unterzuordnen um des Unterordnens willen ist selbstschädigend und geistlos. Übrigens habe ich in meinem Leben oft widersprochen, habe mich selten untergeordnet und bin trotzdem zu einem gutbezahlten Job gekommen. Um genau zu sein wurde ich stets eingestellt, weil ich selbstständig denken und selbstverantwortlich handeln kann. Kleine Soldaten gibt es genug. Diese Gesellschaft braucht kreative Köpfe. LG

Mitglied inaktiv - 07.10.2010, 21:06



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Hallo, Du hast ja schon viele Antworten bekommen, deshalb halte ich mein Posting kurz. Ich wollte nur zwei Tipps geben: Erstens, gelassen bleiben. Diese Phase ist normal, alle Kleinkinder haben sie - wenn auch unterschiedlich stark ausgeprägt. Es ist das sog. Selbständigkeitsalter, in dem die Kleinen ihren eigenen Willen ausprobieren, ohne dass sie schon genau wüssten, worin der eigentlich besteht... Zum anderen: Jetzt ist der optimale Zeitpunkt, das wunderbare Buch "Das kompetente Kind" von Jesper Juul zu lesen. Für mich ein Muss, das einzige Ratgeberbuch, das wirklich etwas verändert. Bei meinen Kindern wurde danach sofort die Spitze aus dem Trotz und der Wut genommen - einfach, weil wir anders damit umgingen. LG

Mitglied inaktiv - 03.10.2010, 12:24



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Wenn es möglich ist, zu machen, was meine Tochter möchte, dann mache ich es. Wenn nicht, versuche ich, sie zu trösten oder abzulenken. Ansonsten: ruhig abwarten, bis der "Anfall" zu Ende ist. -das Wasser hätte ich in den grünen Becher umgegossen, passiert bei uns kaum, da ich sie den Becher selbst aussuchen lasse - das Brot: neu geschmiert; ich frage auch vor dem Kleinschneiden

Mitglied inaktiv - 03.10.2010, 16:29



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Eigentlich scheine ich es "richtig" zu machen, Ihr habt es mir schon bestätigt. Ich wäge ab, was tu ich, was mache ich nicht. Was erlaube ich, was nicht. Wo setze ich meine Grenze? Das Buch "das kompetente Kind" kenne ich, ich find es toll. Es gab und gibt mir neue Sichtweisen, ich sehe vieles anders, ich gehe anders an die Sache ran. Nicht so "verbissen" wie damals bei meiner Tochter.... wobei ich da eigentlich auch locker war.... aber eben ein starreres Muster hatte.... Danke jedenfalls für all Eure Beiträge. melli

Mitglied inaktiv - 03.10.2010, 22:01



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Hallo Also ich merke bei meiner dreijährigen Tochter immerwieder, dass meine Stimmung sich sofort überträgt. Werde ich nervös und ungeduldig, komme ich auch nicht so schnell zum Ziel, wie wenn ich Ruhe und Gelassenheit ausstrahle. Ist natürlich manchmal schwierig, wenn man sich beeilen muss und das Kind will sich nicht anziehen lassen, aber ich überlege mir dann immer, dass sie besser mitmacht, wenn ich mich nicht auf zickereien einlasse und weiterhin ganz freundlich mit ihr umgehe und ihr zuhöre, wenn sie was will. Manchmal wollen Kinder auch nur ernstgenommen werden und beispielsweise eine Sache kurz zuende machen und dann kommen. Ich habe damit immer gute erfahrungen gemacht und auch insgesamt ein sehr ausgeglichenes Kind. Diese Rückmeldung kriege ich auch aus der Kita. Klar, wenn der blaue Becher statt dem grünen gefordert wird und dann wieder andersrum, sollte man natürlich nicht den Diener spielen, sondern versuchen die Situation zu umgehen, indem man dem Kind einfach erzählt was einem gestern passiert ist. Oder eine quatsch Geschichte " Ich war eben im Bad und hab gedacht da sitzt ein Elefant auf dem Klo, aber das war nur Papa ". Meine Kleine "dankt" mir so ein Verhalten. Ich will damit nicht sagen, dass eine Kindererziehung nur aus Spaß besteht, sondern klare Regeln und auch mal ein deutliches Nein sind sehr sehr wichtig. Trotzdem darf man nicht vergessen, wie klein und sensibel sie noch sind und wie abhängig von den Stimmungen der Eltern. Viel schmusen, vorlesen und erzählen sowie zuhören bringt gaaaaaaaanz viel Liebe Grüße Lassemmi

Mitglied inaktiv - 04.10.2010, 12:23



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Aussuchen lassen, aus welchem Becher er trinken will (bevor das Wasser eingegossen wird) Brot in Streifen schneiden, dann kann er abbeissen (aber die Scheibe ist nicht zu gross) Kenn ich, habe ich auch durch. Je mehr du den Kleinen selbst entscheiden und machen laesst, desto weniger gibt es Geschrei. LG Connie

Mitglied inaktiv - 04.10.2010, 23:31