Rund um die Erziehung

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ich verstehe nur bahnhof...

Thema: ich verstehe nur bahnhof...

kann mir jemand sagen was "nicht-erziehung" und was "erziehung" beduetet. möchte aber kein roman, nur ne klare antwort. manchmal denke ich, ich habs vestanden, dann kommt wieder ein kommentar von einer anderen person, und sie schildert es wieder mal total anders. hmmmm... lg jana

Mitglied inaktiv - 19.03.2007, 23:34



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Definition: Zu dem Begriff Nicht-Erziehung definiere ich dir erstmal was unter Erziehung verstanden wird: Unter Erziehung werden planmäßige (absichtliche) und zielgerichtete Tätigkeiten zur Formung von (meist jungen) Menschen verstanden. Erziehung findet nicht "ganz natürlich" bei jeder Kommunikation, bei jeder Beeinflussung, statt, sondern nur, wenn sich einer über den anderen erhebt und meint, ihn zu einem Ziel (hiner-)ziehen zu dürfen oder zu müssen. Erziehung bedeutet weiterhin, dass erziehende Menschen ihre Vorstellung darüber, wie eine zu erziehende Person sein soll – wenn "nötig" auch gegen den Willen dieser Person durchsetzen. Erziehung hat den Anspruch, Menschen zu ändern. Eigenschaften des Zöglings, die der/die Erziehende als negativ ansieht, versucht er zu unterdrücken, während er "positive" Eigenschaften verstärken will. Unter Erziehung wird z.B. NICHT verstanden: die Pflege eines Babys/Kindes, der Einfluss der Gesellschaft auf das Kind, der unbewusste Einfluss der Eltern auf das Kind, DAS ELTERLICHE VORBILD etc. Erziehung oder Nicht-Erziehung unterscheidet sich insbesondere in 3 Punkten: erzieherische Intention: Die Intention wie "er/sie muss lernen/ begreifen, dass es so nicht geht", ist eine erzieherische Absicht. Ziel ist es, das andere Wesen für die Zukunft zu Formen. Diese erzieherische Intention entfällt bei der Nicht-Erziehung. Freiheit und Grenzen: bei Nicht-Erziehung endet die Freiheit des einen dort, wo die Freiheit des anderen beginnt. Durch erzieherische Maßnahmen wird gern in die Freiheit des anderen eingegriffen durch willkürliche Strafen (dann muss er etwas abschreiben, es gibt kein Naschen, kürzere Gute-Nachtgeschichte, kein TV,...) oder Bestechungen (dann bekommst du auch ein Eis...). Wohinter sich dann wieder die erzieherische Intention versteckt. Strafen, Konsequenzen oder Bestechungen gibt es bei Nicht-Erziehung nicht. Bei Nicht-Erziehung wird maximal eine Konsequenz folgen, um die eigene Grenze zu wahren. Aber auch nur als letztes Mittel und auch nicht zur Formung des anderen Wesens. Zuvor werden Angebote gemacht und miteinander kommuniziert, aber ohne die Erwartung, dass der andere darauf eingeht. Kann die Grenze (Schutz von Eigentum, Beeinträchtigung des eigenen Wesens,...) so nicht gewahrt werden, folgt in letzter Instanz die Konsequenz (wodurch das Eigentum geschützt werden kann, man selbst nicht mehr beeinträchtigt wird,...). Ebenen: Innerhalb der Nicht-Erziehung stehen alle auf einer Ebene - niemand meint höher zu stehen und den anderen zu etwas zwingen zu können (Bestrafung, Belohnung,...). Die Entscheidung etwas zu tun oder zu unterlassen liegt allein beim anderen. Dringt er in deine Grenze (Eigentum zerstören, Beeinträchtigung deines Wesens, Zerstörung deines Körpers,...) ein, musst du dafür sorgen, dass er/ sie wieder hinter deine Grenze kommt (sprich die Grenzüberschreitung ein Ende hat). LG, hoffe es ist noch kein Roman ;-) Falls jetzt noch was unklar ist, dann entweder Suchfunktion oder www.unerzogen.de

Mitglied inaktiv - 20.03.2007, 08:26



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Also, für mich hört sich das so an, als ob Nicht-Erziehung eher mit Nicht-falsch-Erziehen gleichgesetzt werden kann. Für mich ist das aber ganz klar Erziehung, wenn ich meinen Kinder beibringe, dass sie bestimmte Dinge nicht machen dürfen, weil... Im übrigen fängt das Grenzen setzen schon ganz früh an. Ich denke, wenn ein Kind von klein auf lernt, dass man bestimmte Dinge nicht machen darf, weil sie gefährlich sind, oder weil etwas kaputt gehen kann (zum Beispiel Schränke mit Porzellan sind tabu, weil...), dann kann man mit diesem Kind auch die "Nicht-Erziehung" weiterführen, weil es versteht, dass Verbote und Gebote Sinn und Zweck haben und nicht willkürlich sind. Verstehe ich richtig, dass der Ansatz des Nicht-Erziehens ist: "Du darfst erst fernsehen, wenn Du Deine Hausaufgaben gemacht hast" statt "Wenn Du Deine Hausaufgaben nicht machst, darfst Du nicht fernsehen", oder ist Ersteres auch schon Erziehung?

Mitglied inaktiv - 20.03.2007, 10:26



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Ja, ersteres ist auch Erziehung. Was meinst du was sich alles selber reguliert? Frag dich doch lieber, weshalb das Kind die HA nicht machen möchte. Was soll denn das Kind lernen, wenn du ihm etwas verbietest? Bspw. weil es kaputt geht, darf es nicht damit spielen. Es wird gerade damit spielen, um zu sehen, dass es auch wirklich kaputt geht und somit ob du Recht hast. Denkst du, dass das Kind dann immer Dinge kaputt macht, wenn du es ihm nicht verbietest? Kinder sind soziale Wesen und wollen auch ganz von selbst ein wertvoller Bestandteil der Gesellschaft sein. Das muss man nicht anerziehen durch Verbote, Lob oder Strafen... Wenn etwas gefährlich ist, versteht es sich von selbst das Kind zu schützen. Dazu zählen aber Fernsehreglementierungen, Essensreglementierungen, feste Zu-Bett-Gehenszeiten,... nicht ;-) Das ist eindeutig ein Eingriff in die Grenze des Kindes und somit in dessen körperliches Gleichgewicht. Kein Wunder, dass die Pendel dieser Kinder immer wieder extrem ausschlagen! LG

Mitglied inaktiv - 20.03.2007, 11:07



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Woher nimmst du nur die Gewißheit, daß Kinder in der Lage sind, sich z.B. in puncto Fernseh- und Süßigkeitenkonsum von selbst so einzupendeln, daß es ihnen auch guttut? Woher kommt dieses grenzenlose Vertrauen in die "Vernunft" (auch wenn das nicht das richtige Wort hier ist) der Kinder? Ich kenne einen bald fünfjährigen, der sehr viel fernsehen darf und das auch tut. Manchmal schaut er zwei Spielfilme nacheinander, und das jeden Tag. Als er der Mutter zu viel wurde, hat sie gesagt, der Fernseher sei kaputt. Das war die einzige Möglichkeit, ihn vom Fernsehen abzuhalten. Dieser Junge ernährt sich auch fast ausschließlich von Süßigkeiten, und das schon seit Jahren. Regelmäßig hat er mit Verstopfung zu kämpfen. WANN wird sich das regulieren? Mir wäre die Warterei schon zu lang geworden....

Mitglied inaktiv - 20.03.2007, 11:32



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Laut Aussagen der Nicht-Erzieher Wochen bis wenige Monate, aber nur wenn vorher erzogen wurde. Die Reaktion der Mutter zeigt, dass sie das Fernseh-Verhalten des Sohnes nicht toleriert/ akzeptiert hat. Hat sie ihm das täglich spüren lassen? Was hat der Junge im Fernsehen gefunden, dass die reale Welt ihm nicht bieten konnte? Wie war das familiäre Flair? Hat sie sich diesbezüglich mal zu den Filmen dazugesetzt um zu erkennen, was der Junge darin gesucht und gefunden hat? Hat sie daraufhin attraktive Angebote gemacht? Diese Fragen würde ich erstmal klären. Fernsehen kaputt oder verbieten ist eh keine Dauerlösung. LG

Mitglied inaktiv - 20.03.2007, 12:16



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Bei uns funktioniert es. Und das bei zwei Kindern, eines sechzehn, das andere vier. Wir haben beides nie reglementiert, aber es gab immer ein ausgewogenes Angebot sowohl an Aktivitäten als auch an "gesundem" Essen. Außerdem sind wir Erwachsenen ja auch keine Fernseh- oder Fast Food-Junkies. Beides gehört dazu, hat aber keinen überzogenen Stellenwert und wir können auch ohne. Je unbefangener der Umgang mit sowas in der Familie gehandhabt wird, um so weniger begehrenswert ist es, Sohn Nr.2 mag eigentlich nur sehr selten was Süßes, obwohl er sich selbst bedienen könnte. Die Obstschüssel muß ich allerdings regelmäßig auffüllen. *g* Gefährlich wird es, wenn das Kind keine Alternativen hat und/oder mit Fernseh/Süßigkeitenkonsum ein Defizit kompensieren will. Ansonsten haben Kinder nämlich ein ausgesprochen gutes Körpergefühl und wissen, was ihnen guttut und was nicht.

Mitglied inaktiv - 20.03.2007, 12:19



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*gg*: "Laut Aussagen der Nicht-Erzieher Wochen bis wenige Monate, aber nur wenn vorher erzogen wurde." Na, meine Tochter hatte auch mal eine Phase, da hat sie Fernsehen JEDER Beschäftigung vorgezogen - und ich bin zwar kein klassischer "Nicht"-Erzieher, aber Fernsehen und Essen reglementieren wir trotzdem nicht. Solche Phasen treten also trotzdem auf, nämlich eben nur zu einem früheren Zeitpunkt, wenn es gerade neu und spannend ist. Ist der Reiz aufgebraucht, ist´s auch wieder gut. Hält man diesen aber durch Reglementieren am Leben, wird´s wohl kaum nachlassen :-)))). LG Elke

Mitglied inaktiv - 20.03.2007, 12:21



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Dass es keine Lösung ist zu behaupten, der Fernseher sei kaputt, wissen wir wohl alle. Was das Vorhandensein von Alternativangeboten angeht, so kann ich darüber nichts 100%iges sagen, da ich ja nicht ständig da bin. Natürlich sind diese Ansätze die richtigen, um ihn vom Fernseher wegzubekommen und so wird sie auch handeln müssen, wenn sie ihn dauerhaft wegbekommen will. Ich will nur sagen, daß sich VON ALLEIN da gar nichts regelt. Gesundes Essen gibt es in der Familie schon, auch Obst steht immer griffbereit, aber der Kleine ißt nichts außer Süßigkeiten. Wenn er die nicht kriegt, ißt er nichts. Und da er recht klein und dünn ist.... Auch hier gibt es genug Lösungsansätze, das in den Griff zu bekommen, aber VON ALLEIN wird auch das sich nicht regeln. Da bin ich sicher. Wenn du z. B. beim Hausaufgabenproblem hinterfragt hast, warum dein Kind die HA nicht machen will, dann wird es dir vielleicht sagen, "weil Mathe doof ist." So, na prima, nun sind wir aber weitergekommen. Also frag ich, was an Mathe doof ist und erfahre, dass es meiner Tochter schwerfällt. Also muß man vielleicht üben, möglichst spielerisch und ohne dass sie es merkt. Ja klar, haben wir gemacht, und nun macht sie auch die HA, aber was nutzt es denn, wenn du nicht darauf bestehst, daß die HA gemacht werden und dein Kind vielleicht erst in Monaten Spaß an der Sache findet, wenn überhaupt. Dass deine Lösungsansätze oftmals den Idealfall darstellen, will ich gern zugestehen, und auch ich als "Erzieherin" strebe immer an, die Kinder dazu zu bringen, sich von selbst so zu verhalten, wie ich es wünsche. Aber das geht leider nicht immer. Und was tust du dann, wenn es von selbst nicht geht? Wie lange lebst du mit nicht gemachten Hausaufgaben, übermüdeten Kindern oder ungeputzten Zähnen? Ist das erste Loch in den Zähnen der Zeitpunkt, auf das Putzen zu bestehen oder wartest du, bis die bleibenden Zähne dahin sind, wenn deine spielerischen Konzepte oder deine Überzeugungsversuche ein Jahr brauchen, bis sie fruchten (ich habe es geschafft. meine in einem dreiviertel Jahr zu ruiinieren)? Verstehst du, was ich meine? Viele Sachen werden sich bei vielen Kindern vielleicht von allein regeln, aber viele eben auch nicht. Und wenn ich unten lese, daß hase67 die Erfahrung mit ihren Kindern gemacht hat, daß sich das Schlafensproblem eben nicht von allein eingespielt hat, dann bestätigt das genau meine Erfahrungen (mit drei Kindern), nämlich manche Sachen klappen bei den einen Kindern super und bei den anderen eben nicht. Einer braucht weniger "Führung", der andere mehr. Und ich behaupte, daß man Kindern, die eben etwas mehr Führung brauchen, überhaupt keinen Gefallen tut, wenn man ihnen diese Führung nicht gibt. Es wird hier immer darauf abgestellt, daß jedes Kind ein Individuum mit einer eigenen Persönlichkeit ist. Ist ja auch vollkommen richtig. Aber wie kann dann EIN Ansatz für ALLE passen und richtig sein?

Mitglied inaktiv - 20.03.2007, 12:47



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Ich verstehe dich und will auch nicht behaupten, dass ALLE Kinder durch die Bank weg gleich sind und der eine mehr oder weniger Probleme in verschiedenen Bereichen hat. Aber: Ich finde jeder hat das Recht auf Wahrung seiner eigenen Grenzen, ohne dass ständig rumgezerrt wird, weil man so wie man ist NICHT GUT GENUG ist. Manchmal muss man einfach Kompromisse schließen, das macht ja Konfliktfähigkeit unter anderem aus. Wenn es bei den HA bspw. nicht am Lehrer, der Schule an sich, sondern wirklich an Mathe liegt, dann würde ich sicher auch nach Kompromissen suchen, weil ich nicht wöllte dass mein Kind abrutscht. Wahrscheinlich würde ich nach etwas suchen, wo ich weiß dass es sich mit etwas Interessantem (fürs Kind) verknüpfen lässt. Würde meine Bedenken erklären, warum ich es für wichtig halte, Mathe trotzdem nicht zu vernachlässigen und sicher auch sagen "ok, wir machen die HA jetzt zusammen und dann können wir noch xy machen. oder welchen Vorschlag hast du wie wir das am sinnvollsten erledigen?". Aber hier gibt es sicher auch Muttis, die das lockerer sehen könnten und die Entscheidung dem Kind überlassen, weil das Kind immer "gut" ist und nichts erst werden muss. Im Grunde genommen wäre mein letzter Satz ja auch eine Art Bestechung. Nur ist ein Kind halt von vornherein aufgeschlossener, wenn es nicht erwarten muss, dass man wiedermal über es hinwegbestimmt, weil man es einfach wieder mal für richtig hält, ganz einfach weil sie Kompromissbereitschaft am Gegnüber erfahren (aber die muss echt sein und nicht nur zum "Überlisten" dienen). Und wer lässt sich schon gern bestechen. Viele Kinder (zum Glück) nicht. Das fängt schon beim Essen an: "Wenn du das schön aufisst, dann kriegst du dann noch deinen Lieblingsyoghurt." Also, auch mir wird die praktische Umsetzung nicht immer (beim ersten Mal) gelingen. Dafür bin ich einfach "erzogen" geprägt. Aber den Ansatz finde ich goldrichtig - ehrlich gesagt für jedes Kind, weil wir alle Lebewesen sind, die innerlich den Drang verspüren ein wertvoller Teil der Gesellschaft zu sein. Nur deshalb fallen wir ja auch auf Erziehungsmethoden wie Strafen, Belohnungen und Bestechungen herein, aber andererseits haben wir auch einen gewissen Stolz uns gegenüber, der sich Fremdregulierung verbittet - eben weil wir alles irgendwann mal allein schaffen wollen. LG

Mitglied inaktiv - 20.03.2007, 13:22



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"Es wird hier immer darauf abgestellt, daß jedes Kind ein Individuum mit einer eigenen Persönlichkeit ist. Ist ja auch vollkommen richtig. Aber wie kann dann EIN Ansatz für ALLE passen und richtig sein?" Stimmt, Menschen sind verschieden. Aber JEDER Mensch hat doch ein Recht darauf, dass seine Grenzen, Bedürfnisse und Gefühle respektiert werden. Und WENN Respekt, Einfühlungsvermögen und Verständnis im Umgang mit dem Kind zum Ausdruck kommen, wird es die Kommunikation auch nicht verweigern. Kinder WOLLEN Teil einer Gemeinschaft sein und sie wollen sich auch in diese Gemeinschaft einbringen. Aber sie wollen nicht fremdbestimmt und unterdrückt werden. Das bekommt KEINEM Kind gut.

Mitglied inaktiv - 20.03.2007, 13:37



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Ich persönlich glaube auch nicht daran, dass sich die Kids plötzlich vernünftig verhalten würden, nur weil nix mehr verboten ist. Auch nicht nach längerer Zeit. Es ist denke ich eine Charaktersache, wie weit man ein Kind "laufen lassen kann" Die etwas fauleren und nicht so ehrgeizigen Exemplare muss man wahrscheinlich bis ans Schulende zum lernen anhalten, während andere es ab einem gewissen Alter auch von alleine machen. 6-jährige schaffen es kaum, bis in die nächste Woche zu denken, wie sollen sie denn Folgen abschätzen, die Jahre in der Zukunft liegen? Daher hat jedes Kind auch einen Erziehungsberechtigten und keinen Nicht-Erziehungsberechtigten. LG, Tina

Mitglied inaktiv - 20.03.2007, 16:22



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ihr wollt mir doch nicht sagen das ein-jähriger weiss was ihm gutn tut. spätestens beim besuch, also wenn er etwas nimmt, was vielleicht wertvolles und du weisst dass er es kaputt macht, wirst du sagen, dass er das nicht nehmen darf. ich war auch letztens beim arzt. da waren 3 jungs da ca 5-6 jahre. haben dermassen rumgeschrieen, obwohl ein ganz kleines baby schlief. doch die mütter sagten nichts. ich hätt schon längst was gesagt wenn das meine jungs wären. es ist doch respektlos, unter anderem dem kleinen baby gegenüber. wir sind doch nicht auf dem spielplatz sondern beim arzt. oder würdet ihr als Nicht-erzieher einfach da hocken und sich schon denken, er kommt von alleine drauf.

Mitglied inaktiv - 20.03.2007, 19:04



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Hallo zusammen, also ich muss mich jetzt mal einmischen. Ich find es furchtbar wenn Kinder keine Grenzen und Regeln bekommen. Kinder kommen nicht alleine darauf das man etwas nicht tun darf/soll. Sie brauchen Grenzen und Regel um sich später in der Gesellschaft zurecht zu finden da kann man ja auch nicht alles tun zu was man Lust hat. Nur mal ein Beispiel: Habe ich vor kurzem im Forum gelesen. Also ein Kind schlägt seiner Mutter ständig auf den Arm sie war der Meinung das sich sich von dem Kind entfernen müsste um seine Grenzen zu waren. das kann ich leider nicht so sehen denn woher soll das Kind den jetzt abschätzen können das es ihre Grenze überschritten hat wenn sie ihm diese nicht aufzeigt indem sie es ermahnt (dabei erklären warum man es nicht tut und damit und sagt das, dass Kind aufhören soll)und wenn das nichts bringt in dafür bestraft. Damit das Kind lernt bis hierher und nicht weiter. So läuft es in der Gesellschaft ja auch ich kann doch auch nicht auf der Strasse jemanden schlagen ohne bestraft zu werden. Grüssle Danie

Mitglied inaktiv - 20.03.2007, 21:01



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Wieso sollte ein 1-Jähriger nicht wissen, was ihm gut tut? Wie du oben liest, kommen 1-Jährige zu ihren Eltern, wenn sie sie brauchen. Sie Essen, wenn sie Hunger haben oder melden sich zumindest deshalb. Babys brauchen eigentlich gar keine Windel, wenn man ihnen das "pipi und kaka melden" nicht abtrainieren würde, um es ihnen später wieder anzutrainieren (wobei natürlich auch wieder viele meinen, zu wissen wann die Kleinen reif seien). Sie werden unausgeglichen, wenn man sie überfordert. Der Körper kennt sich sehr gut mit seinen Bedürfnissen aus. Und das die Bedürfnisse ein gesundes Maß annehmen, dafür hat die Natur gesorgt. Denn ansonsten hätten wir innerhalb der Evolution gar nicht überlebt. Die Natur hat Erziehung in Form von aktiver Formung nicht vorgesehen, weshalb es auch unnötig ist seine Zeit mit dem Blick in die Zukunft (die vielleicht so oder ganz anders kommt) für seine Kinder zu verschwenden ;-) Kinder brauchen Grenzen. Ja, logisch, aber nicht weil es Kinder sind, sondern weil es Menschen sind. Und die Grenzen gibt es auch in der Nicht-Erziehung und diese Grenzen werden sehr wohl kommuniziert. Trinity hat es mehrfach super beschrieben. Es gibt so viele natürliche Grenzen: im Winter draußen Sandalen tragen --> kalte Füße. Wo durchkrieschen obwohl zu eng --> geht nicht. Etwas tun, was gefährlich ist --> Kinder sowie Erwachsene werden von Freunden, Eltern, anderen Menschen... abgehalten. Die Grenzen anderer Menschen ignoriert --> andere wahrt seine Grenze aktiv. Wobei ich sagen muss: Wenn das Baby bei Kindergeschrei gut weiterschläft, existiert doch keine Grenze. Und gerade Babys aus Mehrkinderfamilien schlafen wunderbar dabei, denn es gehört zu den normalen Tagesgeräuschen, die dem Baby Sicherheit vermitteln. Aber bestrafen ist einfach ein Grenzüberschritt am Kind und vollkommen unnötig. Dafür sorgen, dass die Grenze für dieses mal eingehalten wird, ist ausreichend. Bei Strafen unterstellst du deinem Kind schon wieder, dass es die Grenzüberschreitung wiederholen wird und so wie es ist falsch ist. Es will lernen und es wird lernen, wenn du! für die Einhaltung der Grenze sorgst. Das ist auch eine Art Vorbild! Und sie wollen sich auch selber sozialisieren: sie bauen die Primärbindung aktiv ein, sie fordern die Loslösung, sie sprechen wenn sie sich bereit fühlen aber stets von allein,... Das nur noch mal für alle, die meinen, dass Kinder nicht freiwillig dazulernen würden. Wenn ich weiß, dass etwas kaputt geht, dann ist es im kritischen Alter nicht sicht- und greifbar. Sobald das Kind fähig ist, Dinge ordentlich zu behandeln, ist es schade, wenn man ihm nicht zutraut, dass es einem glaubt und andersrum der Person nicht geglaubt wird. Haben die Erziehungsmaßnahmen wie Strafen oder Bestechen euer Vertrauen schon so stark gestört? LG

Mitglied inaktiv - 20.03.2007, 22:05



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willst du mir sagen dass du keine pampers benutzt hast. essen und trinken verlangen - das tun babys seid geburt. und der rest ??? und wegen dem arztbesuch- das baby ist aufgewacht... und meine kinder würde ich ja nicht gleich bestrafen, sondern sagen dass wir nicht beim arzt sind und dass ein baby hier schläft.... und wenn er bei nem besuch was nimmt was er nicht nehmen sollte (was wertvolles), weil er ja kaputt machen könnte, würde ich es sagen bzw auch weg nehmen. was ist wenn er es ja kaputt macht? soll ich einfach sagen tut mir leid aber.....ich bin nicht erzieherin ???

Mitglied inaktiv - 20.03.2007, 23:48



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kennt ihr die sendung "nanny".... die schwarzhaarige.... welche methode nimmt sie ?? ist sie erzieherin oder nicht-erzieherin?

Mitglied inaktiv - 20.03.2007, 23:49



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Doch, natürlich weiß er das. Er weiß, wann er Hunger hat und er weiß, wann er müde ist. Und er weiß auch, wann er wie viel Nähe braucht. Welches Übergangsobjekt wie lange wichtig ist. Ob es noch eine Flasche braucht oder gestillt werden möchte. Welches Spielzeug ihm am meißten Spaß macht, wie viel Aktivität ihm guttut, wann er lieber Ruhe und Zeit für sich haben möchte. Es ist nur oft so, dass die Signale des Kindes nicht entsprechend wahrgenommen oder bewußt ignoriert werden, wenn der Rythmus des Kindes nicht den Vorstellungen der Eltern entspricht. Dann wird er halt "passend" gemacht. Dass man nicht einfach was nehmen darf, was einem nicht gehört oder auch mal auf andere Rücksicht nehmen muß, hat ja vorrangig mit den Grenzen ANDERER zu tun. Diese zu respektieren, muß ein kleines Kind natürlich noch lernen. Dazu reicht es aber, wenn DIESE Grenzen IHM gegenüber kommuniziert werden. Ja, im Zweifelsfall nehme ich meinem Kind etwas weg, bevor es kaputt geht und ich würde mit ihm auch den Raum verlassen, wenn sein V Jedes gesunde Kind kann autonom mit seinen Grundbedürfnissen umgehen und diese auch sdeutlich kommunizieren.

Mitglied inaktiv - 21.03.2007, 07:52



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Jetzt hat mein Rechner Mist gebaut, der Text war noch gar nicht fertig. *g* Ja, im Zweifelsfall nehme ich meinem Kind etwas weg, bevor es kaputt geht und ich würde mit ihm auch den Raum verlassen, wenn sein Verhalten für andere unzumutbar wird. In wieweit das dann noch "Nichterziehung" wäre, weiß ich leider nicht. Ich nenne das einfach "Sozialverhalten vermitteln". *g* Das die eigenen Wünsche und Interessen mit den Grenzen anderer kollidieren, erfährt ein Kind jeden Tag, auch, dass da Kompromiße geschlossen werden müssen. Mit seinen BEDÜRFNISSEN und seinem KÖRPERGEFÜHL hat das aber nicht unbedingt was zu tun. Also bitte etwas differenzieren. *g* LG Trinity

Mitglied inaktiv - 21.03.2007, 07:58



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Nein, ganz ohne Regeln und Grenzen gehts nicht. Beides ergibt sich aus dem sozialen Miteinander. "Wir tun einander nicht weh" ist eine solche Grenze und Regel. Dummerweise dauert es, bis ein kleines Kind in der Lage ist, seine Gefühle sozialverträglich zu kommunizieren, denn dazu gehören nun mal soziale Fähigkeiten: Empathie, Selbstbeherrschung, Konfliktfähigkeit. Also muß der Erwachsene das erst mal VORMACHEN. Wenn ich mit meinem Kind in Konflikt gerate, weil es mich körperlich attackiert, sage und zeige ich ihm natürlich, dass das nicht in Ordnung ist. Auch dadurch,dass ich mich entferne und es dadurch am attackieren hindere. Damit wahre ich MEINE Grenze. Aber wofür sollte ich es bestrafen? Dass es sich nicht im Griff hat und noch keine entsprechenden Konfliktlösungsstrategien kennt? Dafür kann es nichts, oder? LG Trinity

Mitglied inaktiv - 21.03.2007, 09:22



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Noch nie was von windelfrei gehört? Da ist eindeutig zu erkennen, dass Babys ihre Ausscheidungen kontrollieren können - sozusagen angeboren, wobei dies natürlich noch nicht dem "Kontrollieren" eines 2-4jährigem entspricht. Da durch die Windel das Signal des Babys "ich muss mal pipi/ kaka" unwichtig geworden ist und wir es deshalb ignorieren, trainieren wir es ihnen ab - ja, sie können es dann nicht mehr. Eigentlich auch nicht schlimm, wenn wir dann nicht plötzlich meinen würden "jetzt ist es aber Zeit, dass mein Kind sauber oder trocken wird." Denn der Entwicklungsschritt, der die bewusste Kontrolle übernimmt, kommt von allein - vorher ist es antrainieren. Also, erst ab-, dann wieder antrainieren ist einfach nicht fair - zugegebener Maßen verstehen aber zunehmend Eltern, dass Training nicht gut ist und schaffen wenigstens die Sauberkeitserziehung ab. Und Trinity hat ja die Liste der Kompetenzen eines Babys und Kleinkindes noch wunderbar erweitert ;-). P.S.: Und nein, ich habe keine Pampers verwendet, ganz einfach weil ich noch kein Kind habe. Aber ich werde vermutlich später welche benutzen, weil es einfach komfortabler ist - aber Sauberkeitstraining werde ich auf keinen Fall durchführen *gg* Und wie es Trinity ja richtig beschrieben hat, fällt das Nehmen von Gegenständen in die Grenzen anderer. Den einen stört es, den anderen nicht. Nur leider erwarten besuchte Personen immer, dass doch die Eltern darauf achten, was ihr Kind macht. Tja, das hat sich eben so in der Erzieher-Erzogenen-Welt eingespielt. Aber eigentlich ist es Aufgabe des Gastgebers erstmal seine Grenzen zu kommunizieren. Versteht es das Kind noch nicht oder hält die Grenze nicht ein, dann können die Eltern gezielt unterstützend eingreifen und es ggfls. wegnehmen. Aber leider heißt es ja ganz schnell "mein Kind hört nicht", "es will mich provozieren" statt "mein Kind macht das noch, wenn die Zeit reif dafür ist. da vertrau ich drauf"... "Ich muss es dafür bestrafen" anstatt "Ich helfe ihm noch bei der Einhaltung der Regel." LG

Mitglied inaktiv - 21.03.2007, 10:00



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Ich meinte den Fall, dass mein 11 Monate altes Baby natürlich nicht aus dem Küchenschrank Teller und Glasschüsseln rausziehen darf. Die könnten kaputt gehen, und das Kind könnte sich verletzen. Ich habe weiter unten gelesen, dass Du noch kein Kind hast. Vielleicht siehst Du es dann ja mal anders. Sobald ein Kind krabbeln kann, muss man ihm entweder Grenzen setzen, um das Kind und vielen Sachen zu schützen, oder alles, wirklich alles in Reichweite des Kindes wegräumen, womit es nicht spielen soll. Das letztere ist utopisch und meiner Meinung nach nicht gut. Kinder brauchen Grenzen, um sich orientieren zu können. Das bedeutet aber erst einmal Erziehung, mit einem Säugling kann ich nicht diskutieren. Ich kann ihm nur Dinge erklären. Grüße Astrid

Mitglied inaktiv - 21.03.2007, 12:01



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Das letzte ist ausgesprochen sinnvoll und entspannt die Lage ungemein. *g* Und an eine Grenze stößt es unweigerlich, wenn ein Schrank z.B. NICHT aufgeht, weil er gesichert ist. Grenzen erreicht ein Kleinkind unheimlich schnell, da ist die eigene Unzulänglichkeit, die ihm immer wieder bewußt macht, was es alles noch nicht kann. Da sind die allmächtigen Erwachsenen, gegen die es nicht den Hauch einer Chance hat. Es gibt so viele NATÜRLICHE Grenzen, da muß man keine künstlichen schaffen. Frustration erlebt es ausreichend auch ohne, das man "erzieherisch" tätig wird. Ein so kleines Kind reagiert in erster Linie affektgesteuert, der sogenannte "erste Wille" ist vom Kind nicht kontrollierbar, es MUSS also fast zwanghaft immer wieder zu dem zurückkehren, was was interessiert. Wegräumen, sichern, was es nicht in die Finger kriegen sollte und ihm genug zum Erforschen lassen ist der verträglichste, konfliktfreieste Weg, damit umzugehen. Irgendwann sind sie einfach aus dem Alter raus und auch viel verständiger. Dann funktionieren auf einmal Dinge, die ein paar Wochen vorher noch unvorstellbar waren. *g*

Mitglied inaktiv - 21.03.2007, 15:48