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Wissen Eure Kinder über ihren Kontostand Bescheid? Und Euren?

Thema: Wissen Eure Kinder über ihren Kontostand Bescheid? Und Euren?

Hallo da draußen, vielleicht nicht unbedingt ein Erziehungsthema, aber mich würde folgendes interessieren: wissen Eure Kinder (welches Alter?) über ihren Kontostand Bescheid? Wir haben für jedes Kind ein Konto wo zur Geburt Taufe etc. das Geld drauf kam. Jetzt im Grundschulalter bekommt mein Sohn erstes Taschengeld und will natürlich wissen, wie viel Geld er insgesamt besitzt. Da es aber um Summen geht, die ihm nur den Kopf verdrehen würden (über 1000€), haben wir uns bisher bedeckt gehalten. Auch will er wissen, wie viel Geld WIR haben. Und was Papa verdient etc. Es ist reine Neugierde, klar, er macht halt erste Erfahrungen mit Geld .Dennoch muss er es nicht unbedingt wissen, denn ich möchte nicht, dass er es in der Klasse oder so rumerzählt. Erzählt doch mal, wie ihr das handhabt!!! Maxi

von hopsefrosch am 22.07.2016, 14:28



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Unsere Jungs sind 15 und 8 Jahre alt. Beide haben je ein Sparbuch, auf das einmal pro Jahr das draufkommt, was in den Spardosen ist (sind recht hohe Beträge, da dort das Geschenkegeld der Verwandschaft für Geburtstage, Weihnachten Ostern etc. gesammelt wird.) Der Große kennt diesen Kontostand,für grössere Anschaffungen kann er auch drüber verfügen; den Kleinen hat es bisher noch nicht interessiert. Zudem wird für beide seit der Geburt 50 Euro monatlich angespart, davon wissen beide nichts. Das ist dann für Führerschein, erstes Auto etc. Über UNSERE Kontostände und Verdienste wissen auch beide nichts. Der Große hat schon mal nachgefragt, einfach weil ihn interessierte, was man so in den einzelnen Berufen verdient. Wir erklärten dann, dass dies immer von vielen Dingen abhängt (Wie viele Jahre man schon arbeitet, Qualifikationen etc.) und wenn er einen bestimmten Beruf im Auge hätte solle er die Verdienstmöglichkeiten googeln. Er weiss, dass wir keine reichen Leute sind, aber das es uns doch sehr gut geht, Urlaube sind drin, es gibt zwei Autos. Auch das unser Haus bis in ein paar Jahren schuldenfrei ist haben wir ihm gesagt. Genauer muss er es nicht wissen und er gab sich auch damit zufrieden.

Mitglied inaktiv - 22.07.2016, 15:47



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Hallo, wir haben den Kindern erst im frühen Teenie-Alter gesagt, wieviel sie auf dem Sparbuch haben. Vorher können sie mit der Einschätzung der Summen nichts anfangen. Wir haben im Grundschulalter schwammig gesagt: "Es ist mehr als 100 Euro." Das hat sie sehr beeindruckt und erstmal als Info ausgereicht. Darüber, wieviel wir selbst verdienen, sprechen wir auch jetzt noch nicht ganz offen. Wir möchten nicht, dass sie bei Freunden oder auch der Familie darüber sprechen. Außerdem schätzen sie es noch nicht realistisch ein, wieviele Un- und Nebenkosten wir haben, so dass die Summe in ihren Ohren höher klingt als sie wirklich ist. Wir möchten nicht, dass sie denken, wir schwimmen im Geld und dann noch mehr Dinge gekauft bekommen möchten als eh schon. Wir werden sie erst später über unser Einkommen aufklären. Ich würde Deinem Sohn noch keine genauen Summen nennen. Und wenn, dann nur über sein eigenes Konto. Wenn Ihr erzählt, wie hoch Euer Familieneinkommen ist, wissen das bald alle Eltern in Eurer Umgebung - die sich aber hüten werden, ebenso offenherzig zu sein. Die meisten Eltern verfahren nach dem Leitspruch: Über Geld spricht man nicht. Und so sehe ich das auch. Kinder aber erzählen nach außen viel mehr, als uns meist klar ist... LG

von Windpferdchen am 22.07.2016, 16:15



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Ich finde es völlig legitim dass Kinder ab einem gewissen Alter wissen was die Eltern verdienen. Jedenfals in etwa. Einfach um sich mal bewusst zu machen was das Leben so kostet. Kurz vor dem Sommerferien die Info das de Klassenfahrt 250€ kostet. Von Töchterlein (9) kam nur dass wäre ja nicht viel. Ich habe ihr dann mal aufgelistet was das alles so kostet und wie lange ich dafür arbeiten muss. Einfach um klar zu machen wie teuer eigentlich alles ist. Über ihr Konto weiß sie es in etwa. Aber nicht genau. Ich finde es wichtig dass Kinder begreifen dass das Geld nicht auf der Straße liegt und das zum Beispiel ein Urlaub,eine Klassenfahrt,ein Fahrrad usw viel Geld kosten. Aber gut das muss jeder selbst wissen.

Mitglied inaktiv - 22.07.2016, 17:33



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Unsere Kinder wissen, dass sie jeder ein Sparbuch haben für Führerschein und so, auf dem z.B. das Erbe ihrer Oma für die Enkelkinder liegt. Außerdem hat jedes ein Konto (Taschengeld etc), von dem es selber abheben kann. Da sie schon ziemlich groß sind, wissen sie auch ungefähr, wie das Familieneinkommen ist. Das war hier nie ein problematisches Thema.

Mitglied inaktiv - 22.07.2016, 19:43



Antwort auf Beitrag von hopsefrosch

Wir werden es so machen, wie wir es selbst erlebt haben und eintrichtern, dass man über Geld nur mit Mami und Papi spricht. Kindlein wird je nach Reife (3/4 Jahre), das gesparte Geld (Geschenkegeld, Taschengeld usw.) im Sparschwein selbst mit zur Bank bringen, dort wird gezählt und eingezahlt. So lernt es schon einmal, dass man erst etwas hinbringen muss, bevor man wieder etwas abholen kann. Taschengeld gibt es ab dem Zeitpunkt, wo das Kind ein Girokonto führen darf, auf das Konto. Da kann es lernen, dass es keine Vorschüsse gibt. Schließlich bekommen Mama und Papa auch nicht eher das Geld und wenn es ein Samstag ist, muss es eben lernen zu planen. Wie viel Geld es besitzt, wird es also frühzeitig wissen. Abgesehen von dem Geld, dass wir separat fürs Kind monatlich bei Seite legen. Wie viel Geld wir besitzen und verdienen, geht das Kind absolut nichts an. Es bekommt vermittelt, dass es genug ist um sorgenfrei zu leben. Dies bleibt auch so, egal welches Alter.

Mitglied inaktiv - 22.07.2016, 19:58



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Wie oben bereits von einer Frau erwähnt, es ist wichtig zu vermitteln, welche Summe in welchem Verhältnis zu betrachten ist. Kommen wir mal in Erklärungsnot a la "Die Klassenfahrt kostet doch nichts!" würden wir in der allgemeinen Form sprechen und nicht von unserem eigenen Verdienst. Z.B. in unserer Region verdienen die meisten Mamis und Papis nur 1.100€ und die Mietwohnung kostet im Durchschnitt 500€ und ein Einkauf kostet das und das ... dann ist sogar einem 4. Klasseschüler schnell klar, dass die Klassenfahrt kein Schnäppchen ist und es ein Privileg ist, fahren zu dürfen.

Mitglied inaktiv - 22.07.2016, 20:17



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Mami, Papi, Kindlein

Mitglied inaktiv - 22.07.2016, 20:44



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Kind (7) verwaltet dein Taschengeld selbst-sprich, es ist in ihrem Geldbeutel, etc. Geldgeschenke kommen aufs Konto - aber das ist nicht nicht wirklich wichtig. Aber sie macht sich ohnehin schon um alles mögliche Sorgen (wir machen das lieber selber dann müssen wir das nicht kaufen), dass ich zumindest nichts mehr mit "das ist ja teuer" sage. Denn ich muss sie eher beruhigen, dass die Klassenfahrt jetzt nicht die immanente Pleite bedeutet. Wo die diese Angst her hat? Da habe ich leider keine Ahnung. Sie hat mal von einem Jungen ihrer Klasse erzählt, der meinte sein Vater wäre ja so reich - der verdiene jeden Tag 300€.... Sowas ist ärgerlich. Andererseits finde ich, wir reden in Deutschland zu wenig über Geld. Nicht wegen des Vergleichs aber im Sinne einer verantwortungsvollen Planung und eines einschätzen könnens. Und im Sinne eines "Bewusstsein" dafür entwickeln, dass Entscheidungen Konsequenzen haben (Berufswahl, etc.), die sich unter Umständen auch finanziell manifestieren. Die Gefahr dabei nicht über Geld zu reden sehe ich darin, dass dann vielleicht die Altersvorsorge und Notgroschen einfach nicht bewusst ist. Das ging mir so - und dieses Versäumnis kostet wirklich.

von kirshinka am 22.07.2016, 21:17



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Meine Große ist erst 6. Genaue Beträge habe ich ihr noch nicht gesagt, nur Vergleiche wie "Das kostet so viel, da muss ich 3 Monate dafür arbeiten." Sie weiß, dass sie ein Konto hat und dass das Geld angespart wird für Führerschein etc. Wieviel es genau ist, werde ich ihr erst sagen, wenn sie damit umgehen kannund das nicht überall rausposaunt., v.a. nicht mein Gehalt, das geht niemanden etwas an. Diese Info hebe ich mir auf, wenns Richtung Berufswahl geht, damit sie in etwa vergleichen kann. Beide Kinder bekommen ab 6Jahre Taschengeld auf die Hand für kleinere Ausgaben zur eigenen Verfügung. So lernen sie schon mal mit kleineren Beträgen umzugehen. Und wenn sie im Teenageralter sind, kann ich ihnen immer noch genaueres erzählen, je nachdem verstehen sie es dann eher.

von Nachtwölfin am 22.07.2016, 21:32



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Ich kann mich ab der 3. Klasse erinnern, dass ich wusste, wieviel auf meinen Konten war. Sparbücher durfte ich im Zimmer aufheben, beim Taschengeldkonto durfte ich monatlich über eine bestimmte Summe verfügen.

von emilie.d. am 22.07.2016, 21:40



Antwort auf Beitrag von hopsefrosch

Unsere Kinder kennen den Stand ihrer "kleinen" Sparkonten und dürfen darüber recht frei verfügen. Sie wissen, dass für sie noch weitere Konten existieren, die "zweckgebunden " sind (Auto, Wohnung, Auslandsjahr etc.). Die genaue Höhe der Spareinlagen kennen sie nicht. Sie können unsere wirtschaftliche Situation (Einkommen, regelmäßige Ausgaben etc.) einigermaßen gut einordnen. Verdienstmöglichkeiten sind gerade beim großen Kind (ein Jahr vor dem Abi) Thema. Natürlich auch die Frage, wie viel Geld wir für ein etwaiges Studium monatlich zur Verfügung stellen können. Ich kann ja nicht erst anfangen, zu erklären, dass das Leben Geld kosten, wenn sie 18 oder 20 sind .....

von Julie am 22.07.2016, 22:51



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Meine Kinder sind zwischen 12 und 30 und sie kennen meinen Kontostand nicht. Ich kenne den meines Ältesten auch nicht (wüsste nicht, warum er mir den mitteilen sollte) und die jüngeren Kinder haben kein Konto, wollen bisher Taschengeld noch bar. Meine Kinder wissen allerdings wie viel ich verdiene und sie hielten das für sehr viel... bis ich ihnen erzählt habe, dass das meiste davon schon für Fixkosten drauf geht. Was Papa verdient ist hier schnuppe, denn von ihrem Vater kommt eh kein Cent. Kann gut sein, dass es in der Schule solche Gespräche gibt. Gab es ja schon immer, dass Kinder erzählen, wie viele Tausender sie haben. Ein Konto für die Kinder kann ich nicht befüllen. Sie werden ihr Geld selbst verdienen müssen, denn wir kommen gut hin aber sparen ist nicht wirklich drin. Ich bin der Meinung, dass man den Kindern nicht auf die Nase binden muss, dass man ihnen beim Auszug x tausend € geben wird.

von mf4 am 23.07.2016, 11:31



Antwort auf Beitrag von hopsefrosch

Meiner ist 5 1/2jahre alt und weiss theoretisch schon was er an Geld hat. Zumindest hat er mal gefragt und wir sagten es ihm. Aber noch hat eine so hohe Summe keinerlei bedeutung für ihn. Also ob das viel oder wenig ist. Habe ihm dann nur erklärt das es genug Geld ist damit er davon später seinen Führerschein machen kann und einen guten gebrauchten Wagen kaufen kann und das es evtl. sogar noch für schöne Sachen für seine erste eigene Wohnung reicht. Aber für ihn ist mit 5 erstmal nur interessant wieviele Matchboxautos er davon kaufen könnte. Über unseren Kontostand weiss er nicht bescheid. Höchstens sag ich mal das es diesen Monat etwas zu knapp mit dem Geld war und er deshalb leider nur eine anstelle von zwei Kugeln Eis haben kann o.ä. Allerdings finde ich auch wichtig zu erklären das wir keine Nöte ausstehen sondern das es einfach mal etwas knapper geworden ist. Später finde ich es schon wichtig das Kindern wissen was man so ungefähr verdient. Schliesslich müssen sie auch lernen was ein Fairer und angemessener Lohn ist. Das können sie aber nicht wissen wenn sie nicht wissen was für diese Branche üblich ist.

von mausebär2011 am 23.07.2016, 13:02



Antwort auf Beitrag von mausebär2011

Es ist interessant, dass sich viele Eltern bei ihrem Kontostand sehr bedeckt halten....wir ja auch. In Deutschland scheint immer noch zu gelten, über Geld spricht man nicht. Klar, die Kinder müssen lernen, was alles Geld kostet: wohnen, tanken, etc,. Wir fangen gerade mit kleinen Sachen an wie: mach das Licht aus, dreh den Wasserhahn zu etc. Später werden wir das mit den Fixkosten und dem Gehalt in Relation besser erklären können. Wir sind ja noch ganz am Anfang mit dem Taschengeld. Und den Tip zu sagen, es ist "das Führerschein-Konto" finde ich gut. Das werde ich auch sagen. Maxi!

von hopsefrosch am 23.07.2016, 14:00