Rund um die Erziehung

Forum Rund um die Erziehung

Brauche DRINGEND Euren Rat! Brutalo-Tochter...

Thema: Brauche DRINGEND Euren Rat! Brutalo-Tochter...

Hallo! Ich hatte ja schon über "meine frühreife Nervensäge" (wird im Nov. 3) berichtet :-) Momentan ist es furchtbar weil sie den gaaanzen Tag ihren Bruder drangsaliert. Zum einen will sie ihm Sachen verbieten, die er nicht darf (Bsp. an Pflanzen rumziehen, in den Garten krabbeln, etc.). Sie zieht ihn dazu an den Füssen weg oder schubst ihn um (wenn er irgendwo steht und an etwas dran will). Sie tritt ihn auch wenn er nicht schnell genug wegkrabbelt. Sie denkt, sie ist hier "Vizechef"! Zum anderen ärgert sie ihn manchmal aus reiner "Bosheit" (weiss nicht, wie ich es anders ausdrücken soll). Beispiel, er sitzt auf dem Boden, sie geht vorbei und haut ihn auf den Kopf. Oder sie sitzt auf dem Sofa, er zieht sich hoch und will zu ihr. Sie tritt ihn gegen den Kopf, dass er nach hinten fliegt. Es gibt sooo viele Beispiele... Ich habe mir schon den Mund fuesslig geredet, ihr erklärt, warum sie das nicht machen soll, dass es Davin weh tut und sie auch nicht gehauen werden möchte. Die Versuchung ist aber offensichtlich zu gross. Also habe ich angefangen mit Konsequenzen zu drohen (und sie auch durchgesetzt). Wenn sie nach Androhung nicht aufhört, muss sie in ihr Zimmer mit der Erklärung, dass ich es nicht dulde, dass hier jemandem weh getan wird. Leider hat Alles bisher einfach keine Wirkung gezeigt. Sie geht auf ihr Zimmer, verspricht dann meist nach einiger Zeit, dass sie lieb sein will. Sie entschuldigt sich. Oder ich hole sie wieder runter und erkläre ihr noch mal warum sie in ihre Zimmer musste. Und dann dauert es in der Regel nicht sehr lange bis wieder ein Zwischenfall passiert. Heute hatten wir den Höhepunkt bisher. Wir waren im Garten, der Kleine stand am Pool und hing mit der Hand im Wasser zum Plantschen. Meine Tochter kommt und schubst ihn so, dass er kopfüber ins Wasser fliegt! Es ist zwar nur ein Kinderpool aber es hätte auch irgendetwas Gefährliches (Strasse, Fluss etc.) sein können! Ich sass effektiv nur 1 Meter weit weg aber sooo schnell konnte ich gar nicht reagieren, wie das ablief. Ich weiss einfach nicht mehr, was ich noch tun soll damit sie solche Sachen unterlässt. Es MUSS doch irgendwann klicken, dass das nicht geht. Sie ist sehr gross und kräftig für ihr Alter - entsprechend schafft sie es sogar ihren 11 Mon. alten Bruder mit 80 cm und 11,5 Kg hochzuheben und auf den Boden zu werfen! Sie bekommt den Löwenanteil meiner Aufmerksamkeit weil man sie immer beschäfigen muss und der Kleine ist superpflegeleicht (fast zu pflegeleicht). Deswegen verstehe ich das Verhalten einfach nicht. Habt Ihr einen guten Rat???? Bin langsam am Verzweifeln und habe Angst, dass wirklich mal etwas Schlimmes passiert... :-( Viele Grüsse! Chrissie

Mitglied inaktiv - 02.08.2006, 17:55



Antwort auf diesen Beitrag

was macht sie sonst noch ausserhalb der Familie?? Wie sieht es aus im Kindi - ist ihr Verhalten da genauso?? Hast Du mit den Erzieherinnen schon gesprochen?? Macht sie irgendeinen Sport um ihren Überschuss an Energie loszuwerden??` wie reagiert sie wenn Du sie mal links liegen lässt?? Ich denke mal, dass es ihr schwerfällt, dass der Bruder plötzlich auch andere Anspruche stellt als nur Essen und schlafen und wickeln. Meine zwei haben angefangen zu streiten als der Kleine seinen eigenen Kopf bekam. Immer im Mittelpunkt zu sein und dann kommt da was anderes fällt den meisten Kindern schwer. Meine Erfahrung den Grossen in eine gute Kindersportschule zu geben war eine Klasse Entscheidung (allerdings aus anderen Gründen), aber ich finde trotz allem, dass Sport die beste Möglichkeit ist solche Energiebündel im Zaum zu halten - und unbedingt Konsequent bleiben und nicht damit aufhören - auch wenn es nicht fruchtet. Kinder haben leider immer einen längeren Atem um ihren Kopf durchzusetzten. Grüssle und gute Nerven Birgit

Mitglied inaktiv - 02.08.2006, 18:25



Antwort auf diesen Beitrag

Sie geht 3x pro Woche in den Kiga, aber Herbst 4x pro Woche (momentan ist nicht mehr Platz frei). Sie ist generell sehr stürmisch und schubst auch schon mal. Im Kiga kommen sie ganz gut klar aber es gibt auch Tage wo sie dort öfter eine Auszeit bekommt weil sie ein kleines Teufelchen in sich hat. Links liegen lassen bringt in sofern nichts weil sie ja nicht will, dass man sie bei ihren "Aktivitäten" erwischt. Und lasse ich sie links liegen, lässt sie das auch schon mal an ihrem Bruder aus. Der kommt mir sowieso bald langsam wie ein Punchingball für ihre Launen vor :-( Sie begreift einfach nicht, dass sie bei ihm auch nicht Ersatzmama spielen darf. Sie hat ihm sogar schon mal die Finger in der Terrassentür eingeklemmt. Sie wollte verhindern, dass er rausgeht und weil er zu schnell war, hat sie einfach die Tür zugeknallt - ohne Rücksicht auf Verluste. Ich versuche mehr Aktivitäten für sie zu finden aber es ist schwer (wegen dem Alter) und weil ich den Kleinen noch habe. Hier darf ich z.B. im Mutter-Kind-Turnen kein kleines Geschwister mitbringen. LG! Chrissie

Mitglied inaktiv - 02.08.2006, 18:42



Antwort auf diesen Beitrag

Hallo Chrissie, ich verfolge deine Geschichte so seit knapp zwei Monaten. Das ist sehr kurz. Und dann kann ich auch nur das beurteilen, wie du es in besonders stressigen Zeiten wahrnimmst, wie jetzt in deinem aktuellen Posting. Die Situation ist also von dir „überzeichnet“, so wie ich auch EUCH „überzeichnet“ sehe. Zur Zeit sehe ich folgendes: Wenn du Babies, Kleinkinder, Schulkinder, Tanten, Onkels, Omas, Nachbarn unabhängig davon siehst, in welchem Körper sie stecken, sind es alle „nur“ Menschen. Was ist ein Mensch? Was macht das Menschsein aus? Es ist der freie Wille, der uns die Möglichkeit gibt, uns immer für oder gegen etwas frei zu entscheiden. Auch wenn wir manchmal das Gefühl haben, wir müßten etwas tun. Das müssen wir nicht, wir können uns frei entscheiden - immer, denn wir sind Menschen! Vor fast drei Jahren ist dir ein freier Mensch in den Schoß gelegt worden. In einem kleinen, zerbrechlichen Körper geboren, war das freie Menschenkind ganz darauf angewiesen, das du es nährst und ihm Wärme und Liebe gibst. Als sich der erste Wille regte, hast du angefangen, ein Korsett um diesen freien Menschen anzulegen, denn du hast nicht gesehen, dass es gar kein Korsett braucht. Du hast diesem wunderbaren Menschen nicht vertraut, dass es selbstverständlich in die Familie reinwachsen kann, indem es sich an euch und euren Regeln orientiert. Schau dir Dari heute an, sie steckt in einem Korsett gefangen: sie provoziert; sie ist wütend; sie brüllt; sie begehrt auf; sie wirft, was sie kriegen kann; sie schlägt um sich sich (und trifft dabei leider auch den Nächstschwächeren, ihren Bruder). Und je mehr sie sich ihrem eigenen Willen bewußt wird, umso enger fühlt sich das Korsett an. Dari ist ein freier Mensch und sie ist total abhängig von dir. Das ist die Situation. An dir liegt es, ob sie diese Abhängigkeit als Ohnmacht oder als schützende Hülle empfindet. Bist du der „Boss“ und ziehst alle Register deiner Macht (wie es leider in so vielen Erziehungsbüchern empfohlen wird), dann bleibt nur Aufbegehren und später Ohnmacht übrig - und, weil sie ein Kleinkind ist, das Nachahmen der familiären Situation (Für dich ist sie der „Vizechef“.). Aber Dari hat auch die Chance, die Abhängigkeit von dir als Geborgenheit zu empfinden; nämliche dann, wenn sie sich unter deiner Führung frei entfalten kann. Führung heißt: Du triffst für das Kind nur die Entscheidungen, die es je nach Alter noch gar nicht selbst entscheiden kann; du bestimmst aber nicht über das Kind. (Da sich die Bedeutung vermutlich nicht bei einmaligem Lesen erschließt, müsste ich jetzt noch weiter ausholen. Mach ich aber nicht, weil ich noch etwas zur Konstellation Schwester-Bruder sagen will.) Momentan fühlt sich Dari überlegen und kostet gern aus, über ihrem kleinen Bruder zu stehen. Dieses Machtgefühl genießt sie sehr und mir würde eure jetzige Situation auch Kopfschmerzen bereiten. Begonnen hat es vermutlich damit, das du sie ermuntert hast, auf ihn achtzugeben und Verantwortung zu übernehmen, denn er ist ja der Kleine und sie schon sooo groß. Du hast damit legitimiert, dass sie über ihm steht. Und Dari hat den „Thron“ gern angenommen. Also darf es ab sofort keinen Thron mehr geben, für keinen von beiden Kindern. Ich hoffe, dass du meine Gedanken nicht als Kritik verstehst, ich kann nur das „überzeichnet“ sehen, was du schreibst. Der Umgang mit deinem Kind ist schwer, aber Dari ist bei dir, weil du die richtige Mama für sie bist. Es gibt keinen ultimativen Tipp, wie man richtig mit ihr umgeht. Den richtigen Weg kannst du nur selber finden, in dem du an den jeweiligen Situationen lernst. Ich kann nur versuchen, mit dir ins Gespräch zu kommen. Gibt´s eigentlich was Neues von der Psychologin? Liebe Grüße Heike

Mitglied inaktiv - 02.08.2006, 23:49



Antwort auf diesen Beitrag

Hallo Heike! Danke für Deinen laaangen Beitrag (hatte insgeheim gehofft, dass Du mir antwortest *ggg*). Die Theorie war mir klar, nur die Praxis happert. Dari ist durch und durch ein Alphamensch, der sich von nichts und niemandem etwas vorschreiben lassen möchte. Selbst ältere Kinder und teilweise auch Erwachsene hat sie voll im Griff. Sie gibt den Ton an und die machen, was sie wollen. Durch dieses unerschütterliche Selbstbewusstsein wird es umso schwerer für mich, ihr klar zu machen, was geht und was nicht. Wenn sie es von sich aus nicht einsieht, dann rede ich gegen eine Wand und dann hilft wirklich nur eine Konsequenz um Schlimmeres zu verhindern. Davin war von Anfang an das Opfer. Als Neugeborener wurde er zum einen aus Neugier geärgert (wie reagiert er) und zum anderen war es "bewusstes" Piesacken. Als er sitzen konnte, war es lustig ihn im Vorbeigehen umzuschmeissen. Als er anfing zu spielen, war er eine Weile interessant weil sie ihm Spielzeug nach Belieben geben und wegenehmen konnte. Es wurde auch besser weil ich ihr erlaubte, mal eine Minute auf ihn aufzupassen. Nun da er aber selbst steht und sehr schnell krabbelt und einen eigenen Willen bekommen hat, wird es wieder schlimmer. Sie denkt, sie muss meine "Vorschriften" (Bsp. nicht rausgehen, nicht an einen bestimmten Schrank ran etc.) durchsetzen, notfalls mit purer Gewalt. Ich habe ihr oft erklärt, dass ich aufpasse und sie sich nicht einmischen soll. Zur Not habe ich ihr gesagt, dass sie mich rufen soll aber NICHTS interessiert sie. Selbst wenn ich daneben stehe und sage, dass sie aufhören soll an ihm rumzuziehen, macht sie einfach weiter. Wie soll ich denn da reagieren? Erklären ist auf Grund mangelnder Einsicht ergebnislos. Vielleicht wäre noch anzumerken, dass sie im Kindergarten auch diese Vizechef Rolle annimmt. Sagen die Erzieherinnen was, will sie das bei den ungehorsamen Kindern durchsetzen. Auch dort akzeptiert sie ein nein nicht ohne Weiteres. Die Erzieherinnen mögen sie sehr gerne aber auch sie müssen ab und zu "durchgreifen" wenn sie es zu weit treibt. Das tröstet mich ein wenig weil ich sehe, dass es ein Wesenszug von ihr ist und nicht unbedingt nur ein familiäres Problem. Zur Psychologin. Ich war ja einmal da, habe ihr die Situation geschildert, dann war Dari einmal zum Spielen da wo sie meinte, sie könne sich noch kein Gesamtbild machen. Der zweite Termin wäre gestern gewesen, wurde aber wegen Krankheit von ihr abgesagt. Und dabei hätte ich den gerade jetzt sooo gut brauchen können. Ich habe nicht das Gefühl, dass die wirklich hilfreich ist - da habe ich echt mehr davon hier zu posten. Du und ein paar andere hier, habt immer super Ansichten. Liebe Grüsse, Chrissie

Mitglied inaktiv - 03.08.2006, 08:38



Antwort auf diesen Beitrag

Mit ihrem Verhalten will sie ihm klar machen, dass sie der Boss ist. Aber zwischendurch klang es mal so, dass es besser war. Hat sich was verändert bei euch? Ich vermute mal der Kleine kann jetzt mehr - mag sein, dass es Dari ein Dorn im Auge ist, dass auch er groß wird. Sicher kann er jetzt was, was Dari bei sich als groß sein definiert (?!) Da das mit dem der Vize-Chef sein dürfen doch ne Zeit lang gut gelaufen ist, solltest du vielleicht mal in einer ruhigen Minute behutsam mit ihr sprechen. Frage sie was sie so wütend macht, zeige ihr dass du IHR Unwohlsein ernst nimmst (das must du dann auch) und sie unterstützen möchtest. Erkläre, dass du beide sehr lieb hast und sie hin und wieder so auf den Bruder aufpassen darf wie du als Mama. Wenn sie das nicht tut, sage ihr, dass sie dann auch gar nicht mehr auf ihren Bruder aufpassen darf. Allgemein würde ich festlegen, dass sie nur Verantwortung haben darf, wenn du das "Kommando" dazu gibst ... Beseitige zudem ihre Ängste bzgl. der Geschwisterrivalität, die anscheinend stark hinzukommen. Dass sie nicht ausgelastet ist, scheint klar. Aber ist es nicht möglich, dass ihr gemeinsam ein bewegungsaktives Spiel macht für das sportliche? Und für das kognitive ein leicht forderndes Spiel damit sie sich auch da ausgelastet fühlt? Ich weiß, der Kleine muss auch beschäftigt werden, vielleicht gefällt es ihm beim Spiel auf deinem Schoss mit etwas besonderem in der Hand zu sein. Vielleicht kannst du auch ein Spiel finden, das ihr zu dritt spielen könnt und das allen Spaß bereitet. So können die beiden auch mal in einer angenehmen Atmosphäre zusammensein, was sich hoffentlich dauerhaft positiv auf ihre Beziehung auswirken wird. Du schriebst du darfst nicht beide Kinder mitbringen. Ich kenne es so, dass beide Gruppen relativ parallel zu einander stattfinden. So kann Dari allein in die ältere Gruppe und du machst mit dem Kleinen Sport in der jüngeren. Eventuell kannst du auch beiden noch eine Spielecke einrichten, wo der andere jeweils nicht hindarf, sodass der Kleine sich auch mal zurückziehen kann. Auch jeder sein eigenes Spielzeug und Spielzeug was beide haben dürfen. Eure Situation ist nicht einfach, gleich gar nicht einfach zu lösen, weil man selber nicht dabei ist. Dari braucht sicher einige Freiheiten, um ihre inneren Konflikte besser sortieren zu können. Du solltest nur den schützenden Rahmen darstellen, der ihr hilft nicht zu sehr ins abseits zu driften. Denke auch dran, dass jegliche Konsequenzen zur Verhinderung von strategisch Schlimmeren dienen und die Entwicklung des Kindes FÖRDERN sollen. So dass aus Strafen für das Kind immer eine positive Konsequenz gezogen werden kann. Das mit dem ins Zimmer schicken, ist glaube ich nicht besonders geschickt bei Machtkämpfen, da sie sich dann erst recht abgelehnt vorkommt (schließlich befürchtet sie den Stellungsverlust) und entsprechend (über)reagiert. Besser wäre es den Bruder wegzunehmen und mit ihm rauszugehen. Dabei ihr sagen, dass sich soetwas der Kleine nicht gefallen lassen muss und sie jetzt allein dasteht. Da es Konflikte sind, die durch alleiniges Wegschicken auch nicht besser vom Kind gelöst werden können, solltest du sie bei jedem Angriff beiseite nehmen und fragen, was sie geritten hat. Nur so wirst du ihr Hilfestellung geben können, mit ihren Gefühlen fertig zu werden. Das Wegschicken und erklären warum ist halt leider keine Hilfestellung zum "besser machen". Sie weiß nun, dass es falsch ist, aber nicht wie sie aus dem Emotionskonflikt anders und besser rauskommt. Das ist deine Aufgabe bis sie reif genug ist, dann wird sie das selber erledigen. Hoffe, du kannst damit was anfangen...besser kann ich meine Gedanken leider nicht erklären. Und wie Mama Heike schon sagte, es gibt kein Patentrezept, weil jeder Mensch so individuell ist. Das was ich schrieb ist nur zu den Sachverhalten, die mir aufgefallen sind. Dinge, wo ich denke, dass man ansetzen könne. Aber das wie und was genau musst du selber entscheiden - nur du kennst ihre dahinter steckende Persönlichkeit.

Mitglied inaktiv - 03.08.2006, 01:00



Antwort auf diesen Beitrag

Hallo Susanne! Genau so wie Du es im ersten Absatz beschreibst, habe ich es auch gemacht aber Einsicht gleich null. Das Problem ist auch, dass Dari lieber Konsequenzen in Kauf nimmt (Bsp. gar nicht mehr aufpassen dürfen) als sich zu beugen. Das macht es schwer, sie zum Einlenken zu bewegen. Erschwerend kommt hinzu, dass Davin seine Schwester vergöttert (kann ich eigentlich gar nicht verstehen *ggg*) und immer wieder zu ihr hingeht, selbst wenn sie ihn gehauen hat. Würde er sie wenigstens mal ablehnen, dann würde sie kapieren, dass es nicht toll ist. Aber so kann sie unendlich weitermachen. Eigentlich können beide viel machen. Wir haben im Wohnzimmer die Spielsachen. Beide können in den Garten in den Sandkasten, kleine Rutsche, Bobby Car u.ä. steht auch da. Eigentlich haben sie es sehr schön. Oft spielen sie auch mit den Nachbarn (die Gärten sind nicht komplett geschlossen und alle Kids laufen querbeet rum), die alle Kinder im Alter meiner Racker haben. Liebe Grüsse, Chrissie

Mitglied inaktiv - 03.08.2006, 08:44



Antwort auf diesen Beitrag

Yo, es ist nicht einfach. Bisher dachte ich immer, dass Selbstbewusstsein auch ein wenig wachsen muss und auch "beschädigt" werden kann, aber deine Tochter bringt auch mir anderes bei. ;-) Wahrscheinlich ist auch ihr Bruder von ihrem Selbstbewusstsein angetan und vergöttert sie deshalb. Natürlich nicht gerade von Vorteil :-) Was machen denn die Kindergärtnerinnen konkret, wenn deine Tochter Vize-Chef spielt? Hast du dich schonmal darüber mit ihnen unterhalten - es wäre sicher sinnvoll in gleicher Weise zu handeln. Man sagt ja, jedes Kind ist einzigartig in seinem Wesen, aber deine scheint eine besonders einzigartige Persönlichkeit zu haben. Hoffe, dass die Psycho dir noch weiterhilft und nicht nur zusammenfasst, was du schon weißt. Ich befürchte leider soetwas... aber die Hoffnung trotzdem nie aufgeben. Wünsche dir einen angenehmen Tag und lass dich nicht "ärgern" :-) Kann dir sonst auch nicht sagen, was du besser tun kannst. LG

Mitglied inaktiv - 03.08.2006, 10:33



Antwort auf diesen Beitrag

Auch wenn Du keinen konkreten Rat hast, danke ich Dir trotzdem für Deine aufmunternden Worte. Es hilft auch schon wenn man verstanden wird. Ja, an Dari haben sich schon einige sogenannte "Fachleute" die Zähne ausgebissen. :-) Sie hat die Frühreife, die Sturheit, das Selbständige etc. von mir und das Alphagehabe vom Papa - diese Mischung gibt es wahrscheinlich nicht so oft. Wir hatten hier mal eine Heilpädagogin zum babysitten (die arbeitet beim JA und berät schwierige Familien). Die hat es noch 3x hintereinander nicht geschafft, Dari ins Bett zu bekommen. Das hat mich dann doch sehr beruhigt. *hihihi* Im Kindergarten muss sie übrigens, wenn sie gar nicht hört, auf einen Stuhl abseits sitzen. Ansonsten reagiert sie dort etwas besser weil die 2 Erzieherinnen zwar vertraut aber doch aussenstehende Personen sind. Ansonsten macht sie auch woanders nur was sie will. Tanzkurs ja aber bitte schön nur die Lieder mitmachen, die ihr gefallen. Kinderhotel mit Kinderbetreuung. Die Gruppe hat sich ein Hasengesicht gemalt und Hasenohren gebastelt und haben auf Hoppelhase Hans getanzt. Das ist Daris Lieblingslied und sie ist eine totale Tanzmaus. Aber nein, da hatte sie keinen Bock auf Verkleiden und dann tanzen wenn es sowieso alle tun, machen wir schon gar nicht *ggg* Aber dann auf der Strasse zu einer Band tanzen wo alle Leute ihr zuschauen, das geht problemlos. Ich hoffe nur, dass das mit dem Schulalter besser wird. Ich habe sehr oft an mir - trotz grosser Erfahrung im Umgang mit Kindern - gezweifelt. Doch mittlerweile, auch dank Heike, habe ich feststellen müssen, dass Dari einfach anders ist. Ganz besonders hat mir der Satz gefallen, dass Dari nicht schwierig ist, sondern nur der Umgang mit ihr. An dem Satz bastel ich immer noch, dass der Umgang im Alltag besser funktioniert. Vielleicht schaffe ich es ja irgendwann. Ich gebe die Hoffnung nicht auf. :-) LG! Chrissie

Mitglied inaktiv - 03.08.2006, 12:26



Antwort auf diesen Beitrag

Liebe Chrissi, ich verfolge deine Geschichte von Anfang an. Habe auch alle Antworten gelesen... Ich habe zu Hause auch einen kleinen "Teufel"...Dari scheint das weibliche Gegenstueck zu meinem Elio (2,9 Jahre)...Einziger Unterschied, wir haben nur ein Kind. Elio tobt sich nicht am Gschwisterkind, sondern an seinen Spielplatz Kumpels aus....Aehnlich wie du es beschreibst (Kopfnuss, schubsen, sagen was man darf, Chef spielen und und und). Ich habe hier auch schon gepostet und guten Rat bekommen. Am weitesten komme ich bis jetzt mit dem Vorschlag von Mama Heike. Das was sie ueber Fuehrung schreibt trifft es am besten. Ich musste da sehr umdenken. Dank Heike gehe ich die "Gewalt Akte" meines Sohnes inzwischen sehr ruhig an. Inzwischen weiss ich auch ziemlich genau, wann es brenzlig wird und kann entsprechend vorausschauend handeln. Ich habe es natuerlich viel einfacher als du, denn zu Hause ist kein weiteres Kind. Trotzdem, dass was Heike ueber Fuehrung schreibt wird auch bei Dari funktionieren. Keine Auszeit sondern in etwa "Dari, du tust Darwin weh, das geht nicht, ich muss ihn nun zu mir holen"). Fertig, mehr wuerde ich glaube ich nicht machen. In irgendeinem Posting an Wasserman hat Mama Heike mal ganz viel ueber Fuhrung geschrieben, es ging da um ein Kind, dass immer aus dem Hochstuhl ging. War sehr interessant. Was ich selbst noch nicht so genau weiss ist, wie man dieses positive Gefuehl von Macht, dass unsere Kinder offensichtlich geniessen irgendwie daempfen kann. Elio sagt mir oft ganz stolz, "schau mal Mama, ich hab dem X eine Kopfnuss gegeben"....Kein Zeichen von Mitleid mit dem weinenden Kind. Anders ist es, wenn er mich schlaegt, ich "weine" und er macht sofort ei ei und troestet. Haut er dagegen andere Kinder ist er oft nicht bereit zu troesten und scusa zu sagen. Ich glaube bei so starken Alpha Kindern hilft Strenge und Zorn ueberhaupt nicht, aber auch lange Erklaerungen fruchten nicht (ist vielleicht zu frueh??). Ich mache es kurz und buendig und mit fester Stimme. Bisher hab ich das Gefuehl es wird in klein bischen besser (aber dann kommt wieder ein Rueckfall....). Ich denk es braucht Zeit. Mein Verhalten ist fuer Aussenstehende uebrigens oft missverstaendich. Man haelt mich fuer zu soft. Das macht es leider auch nicht einfacher, aber ich ueberzeugt, ich bin auf dem richtigen Weg. Alles Gute, Christiane

Mitglied inaktiv - 03.08.2006, 12:31



Antwort auf diesen Beitrag

Hallo Chrissie, ich hoffe, du hast mein Geschriebsel soweit nachvollziehen können. Für mich sind nachwievor die zwei Aspekte ausschlaggebend: 1. Das „Korsett“ von Dari muss ab. 2. Ihr Thron muss demontiert werden, ohne für Davin einen neuen aufzubauen (also gleichrangige Behandlung der Geschwisterkinder). Das gelingt nicht von heute auf morgen, aber du hast einen starken Willen und bist hoffentlich stur genug. Es geht ja schließlich darum, dass deine Kinder die Abhängigkeit von dir eben nicht als Ohnmacht empfinden. Dafür lieben wir unsere Kinder zu sehr :-)) Die praktische Umsetzung beginnt mit der Fragestellung: „Wie führe ich Menschen?“ Erwachsene auf ein gemeinsames Ziel einzuschwören und für eine Sache zu begeistern, ist eine harte Nuss, wenn man es 1. nicht gewohnt ist und 2. rein „naturgegeben“ keine Autorität ist. Die Frage ist: Was kann man tun, um in den Augen seines Kindes eine Autorität zu sein? Der Weg geht nur über Selbsterkenntnis. In erster Linie kennzeichnet eine Autorität folgendes: selbstbewußt und souverän bestimmen, was gemacht wird. Mit Autorität meine ich nicht die machtversessenen Nieten in Nadelstreifen, sondern die Autoritäten, vor denen wir uns aufrichtig „verneigen“, also zum Beispiel Menschen, die Meister ihres Faches sind. Wenn du eine Kinderschar um einen Handwerksmeister versammelst und er mit seinen Händen arbeitet und den Kinder aus tiefer Liebe zu seinem Beruf erzählt, was er da gerade tut; dann werden die Kinder tief beeindruckt nach Hause gehen. Dieser Mann weiß genau was er da tut, ohne Zweifel, ohne Angst: er handelt selbstbewußt und souverän; er weiß genau, was zu tun ist, wenn es ein Problem gibt. Er denkt nach und handelt dann. Alle, die von ihm lernen wollen, werden seine Autorität achten. Du hast mal geschrieben, dass du Tanzlehrerin bist und schon viel Erfahrung mit Kindern hast. Wie hast du dich in einer Kindergruppe wahrgenommen, wie hast du auf die Kinder gewirkt? Warst du eine Autorität für sie und warum? Das Thema „Führungskompetenz“ ist sehr interessant und es lohnt sich länger darüber nachzugrübeln und zu "forschen". Ich würde Dari gern aus einem anderen Blickwinkel kennenlernen. 1.Schreib doch mal (wenn du magst), in welchen Situationen Dari mit sich völlig im Reinen ist. Wann ist sie eins mit dem, was sie umgibt? Wann ist sie mit sich selbst zufrieden, ohne äußeres Ziel? 2. Hat sie eine besondere Beziehung zu Pflanzen oder Tieren? 3. Was ißt sie gern? Hat sie in ihrem Milchzahngebiß Fehlstellungen? 4. Was spielt sie aus eigenem Impuls, wenn sie zu Hause ist? Ich habe die anderen Antworten gelesen (liebe Grüße an alle, schade dass Jacky Wassermann nicht mitsenfen kann) und ich habe noch viele Gedanken für dich, aber alles der Reihe nach, es wird so schon immer mega lang. Liebe Grüße Heike

Mitglied inaktiv - 03.08.2006, 23:12



Antwort auf diesen Beitrag

Hallo! Mit den 2 Punkten (Korsett weg und Entthronung) hast Du den Nagel auf den Kopf getroffen. :-) Bisher hatte ich noch nie Probleme Kinder zu führen. Ich habe früher Kindergruppen geleitet, war mit denen auch jeweils 3 Wochen im Sommerlager und war immer diejenige, die die Zügel im Griff hatte (wir waren als Leiterinnen immer zu zweit) und die von den Kids geliebt wurde. Habe Babysitting gemacht - eine Familie sogar mit Zwillingen und Baby. Während des Studiums habe ich in einem Heim für behinderte Kinder (von leicht wie Down Syndrom bis ganz schwer) gejobbt. Ich habe mich sehr viel um die 4 Kids meiner Freundin gekümmert. Hatte die 4 Racker sogar besser im Griff als die Mutter selbst, die leider überhaupt keine Autoritätsperson ist und der öfter Alles über den Kopf wächst. Als Tanzlehrerin habe ich Kindergruppen ab 3 Jahren unterrichtet, sowie Schülerkurse gemacht (mit bis zu 60 Schülern!). Wie gesagt, das lief sehr gut und war wirklich nicht immer ein Zuckerschlecken. Ich war konsequent aber trotzdem lustig und freundlich - ich denke, diese Berechenbarkeit im Umgang wurde geschätzt. Respekt war auch stets da, bei den Tanzkursen ganz klar weil Tanzlehrer etwas "Besonderes" sind - selbst bei den Erwachsenen. :-) Zu Deinen Fragen: 1. Sie ist mit sich eins wenn sie in Gedanken versunken spielt (mit Puppe, Puppenküche, Expermientiersachen), beim Baden, im Sandkasten, wenn sie zu Musik tanzen kann (ganz die Mama!), Bücher anschauen, Kuscheln auf dem Sofa oder morgens bei uns im Bett. Sie liebt den Zoo, in den Zirkus gehen, Bauernhöfe - Alles was mit Tieren zu tun hat. Mein Vater geht mit ihr fast jede Woche in den Zoo und Tierpark oder in den Zirkus, wenn einer in der Stadt ist. Sie hilft gerne in der Küche - Kartoffeln schälen und schneiden u.ä. 2. Sie hat ihre 3 Goldfische, die sie jeden Morgen füttern darf. Sie fühlt sehr mit der Natur ("der Baum hat Durst"), hat aber keine Präferenzen. Tiere liebt sie über Alles. 3. Lieblingsessen: Apfelmus, Griessbrei, Joghurts, Wurst und Fleisch, Reis, Nudeln mit Sauce, Gummibärchen, Äpfel, Bananen, Erdbeeren. Käse, Gemüse, Salat und sonstige Früchte werden konsequent gemieden. Fehlstellungen weiss ich nicht. Die oberen Schneidezähne haben eine Lücke wie ich sie auch als Kind hatte (hatte Zahnspange). 4. Von sich aus Alles mit Puppen und Stofftieren, sozusagen die Vorstufe von "Mutter, Vater, Kind". Sie kocht mir und ihren Puppen Essen, bemuttert ihre Babies, führt sie spazieren. Sie macht gerne Musik oder stellt selbst den CD-Player im Wohnzimmer an und tanzt dazu (KIKA-Tanzalarm und Volker Rosin sind ihre Favoriten). Sie liebt es zu putzen mit ihrem Spielputzwagen (oder Feuchttüchern!). Sie kommt oft zu mir zum Bücher angucken und Puzzle oder ein Spiel machen. Kannst Du daraus irgendeinen Schluss ziehen??? Liebe Grüsse! Chrissie

Mitglied inaktiv - 04.08.2006, 11:43



Antwort auf diesen Beitrag

*

Mitglied inaktiv - 04.08.2006, 23:14