Rund um die Erziehung

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Geschrieben von wassermann63 am 26.09.2006, 12:16 Uhr

@mama heike und @all

Hi,

ich kopier euch mal ein posting rein, das ich ins Kiga-Forum gestellt habe. Was meint Ihr dazu?

Hi,

ich lese eure Beiträge grade mit Interesse, denn auch mein Großer legt ganz verschiedene Charaktere an den Tag, zwischen Kiga und zu Hause. Nur kommt bei meinem noch hinzu, dass er sich so extrem schüchtern verhält, wenn ich ihn hinbringe (er ist jetzt schon über ein halbes Jahr da!!), also mit Festklammern etc. Und sobald ich ihm den Rücken kehre, gezwungenermaßen, taut er anscheinend total auf (laut Erzieherinnen).

Kann mir das mal jemand erklären???

Und wie ist das mit der Erzieherinnen-Autorität? Heißt das im Umkehrschluss, dass ich meine Autorität jetzt irgendwo in den Keller stellen kann? Bzw. um alles und jedes kämpfen und diskutieren muss?

Liegt dieses fast schon aggressive Verhalten, das er an den Tag legt, seitdem er im Kiga ist, wirklich indirekt am Kiga, insofern, als er den dort vielleicht vorherrschenden Druck rauslässt?

Zur Zeit bin ich nämlich wirklich fast am Verzweifeln, weil dieses aggressive Verhalten, auch Dingen gegenüber, wenn mal was nicht geklappt hat oder seinem kleinen Bruder gegenüber (nicht oft, aber immerhin ab und zu) und dieses Frustjaulen, wenn er mal den Gürtel nicht zubekommt und dieses Verweigern selbst der elementärsten Regeln hier im Hause meine Nerven äußerst strapaziert. Oft muss ich um Haltung ringen, regelrecht.

Liegt diese Westentaschen-MiniRebellion wirklich irgendwo auch am eher geregelten Kiga-Leben (ich denke mir zumindest, dass es da einigermaßen geregelt zugeht)?

Was meint Ihr und was sind eure Erfahrungen?

Lg
JAcky

 
4 Antworten:

Re: @mama heike und @all bisl LANG

Antwort von hexe am 26.09.2006, 14:34 Uhr

hallo, also meie tochter(2) geht zwar noch nciht in den kiga, aber deine beschreibungen passen VOLLKOMMEN auf anna... sie ist genauso.. wenn was nciht passt wird gemotzt, bekommt sie ihren willen nicht, wird geschrien...

ich könnte sie manchmal echt an... nee tu ich nicht...

so, ist sie jetzt aber mal übers wochenende bei dertante und ihrer tochter(9) ist sie das brävste kind...

kürzlich war sie bei ihrer anderen tante in kempten, ganz spontan... eine woche, junior ist auch mit(1). ok prima, mama und papa also sturmfrei.. ich habe mir den kindern mind. zwei mal am tag telefoniert und meine schwägerin sagte, sie ist brav und HÖRT AUF MICH....Hä, dachte ich. ich glaub ich geb sie öfter mal zur tante oder oma...

sie ist dann viel ausgeglichener.. aber wieso geht das bei anderen und bei mir nicht... wie im kindergarten, da ist er brav und aufgeweckt und daheim, das ganze gegenteil... ich weiß auch nicht...

nehm gern tipps und ratschläge entgegen..

lg mandy

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@wassermann

Antwort von Mama Heike am 26.09.2006, 21:32 Uhr

Hallo Jacky,

für Kinder ist der Schritt in den Kindergarten (und auch später in die Schule) eine enorme Umstellung, manche geraten mehr aus ihrem inneren Gleichgewicht, manche weniger.

Man kann da nicht verallgemeinern, wie lange die Eingewöhnung dauern wird. Das Kind kommt doch aus ganz sicheren Verhältnissen in eine Umgebung, die vorläufig ohne Struktur und Ordnung erscheint. Aber ohne die Sicherheit, dass auch die neue Gruppe nach einer gewissen Ordnung lebt, hat das Kind keinen inneren Halt, es wird unsicher.

Die meisten Erzieherinnen sind sehr bemüht, den Kindern die Eingewöhnung zu erleichtern. Je geordneter der Tagesablauf geregelt ist, umso einfacher ist es für ein Kind, die neue Ordnung anzunehmen.

Wenn du noch in Sichtweise beim Bringen bist, „hängt“ er mit einem Bein noch im sicheren Mikroumfeld Familie und mit einem Bein schon im (noch unsicheren) Umfeld Kindergarten.
Dieses Hin- und Herspringen muss ein Kind natürlich auch bewältigen, wenn es wieder nach Hause kommt. Und es will dann auch wissen, ob zu Hause die gewohnte Ordnung noch immer gilt. Es dauert halt seine Zeit, bis ein Kind mit beiden „Welten“ gleichermaßen gut leben kann, sich überall bestens auskennt und damit wieder sein inneres Gleichgewicht hat.

Und auch für die Familie gilt in diesen Umstellungszeiten: Je geordneter und vorhersehbarer (eben auch manchmal langweiliger) das Familienleben ist, um so besser. Und natürlich viel, viel Geduld. Manche Kinder brauchen auch vorrübergehend mehr Trost und Hilfe von Mama, wie beim Waschen oder Anziehen.

Mehr kann ich dir im Moment leider auch nicht sagen.

Liebe Grüße
Heike

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@hexe

Antwort von Mama Heike am 26.09.2006, 21:59 Uhr

Hallo Mandy,

leider kann ich wenig zu deiner Situation sagen, aber bei uns läuft es im Moment so. Wir haben zwei Töchter, die Große ist fast zehn und ist bis Nachmittag in der Schule, die Kleine ist fast zwei und noch zu Hause. Im Moment sind die Schwiegereltern bei uns zu Besuch, und das schon den fünften Tag!

So allmählich fangen die Probleme mit der Kleinen an. Sie kommt fast gar nicht mehr zum alleine spielen und ist dadurch unleidlich. Sie hat immer jemanden zum Dirigieren und besteht jetzt schon darauf: Jetzt Dorthin und dann Dahin und jetzt das machen. Sie hat kaum noch Zeit, alleine etwas auszuprobieren, weil ihr ständig einer die Schwierigkeiten aus dem Weg räumt.

Sie ist also momentan gar nicht mehr in der Erwachsenenwelt geborgen, denn sie ist es ja, die über das Leben von Oma und Opa bestimmt. Die beiden Erwachsenen ordnen sich also mit ihrem Tun voll den Wünschen des Kindes unter, sie haben scheinbar gar kein eigenen Willen mehr, denn sie tun auch nichts anderes mehr. Sie sind mit rein gar nichts beschäftigt, außer Spielmeister zu sein.

Die ersten drei Tage hat Mäuschen noch bereitwillig gemacht, was ihr aufgetragen wurde, denn sie ist es so gewöhnt. Nun ist das total umgekippt und alles klappt bei Oma nur noch mit viel Tricks und Zureden und Budenzauber. Bei mir hört sie noch überwiegend, weil ich mich aus dem Programm "Wir tun alles für das Kind" konsequent raushalte.

Bei meinen Eltern läuft das anders, die sind so mit sich selbst beschäftigt, dass die Kinder eigentlich lieber an mir kleben und sich auch nichts von Oma und Opa sagen lassen, selbst die Kleine nicht.

Man muss also den Mittelweg finden, dem Kind nur so viel Aufmerksamkeit zukommen zu lassen, wie es braucht, um sich geliebt und anerkannt zu fühlen. Man darf nicht übers Ziel hinausschießen und sein Leben vom Kind bestimmen lassen.

Das Kind muss immer selbstverständlich ein Teil DEINES Lebens sein, das ist die Gratwanderung.

Liebe Grüße
Heike

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Re: bei mir is es auch so...

Antwort von pickup am 27.09.2006, 9:08 Uhr

.... ich muß euch beiden zustimmen...
Es ist mit Sicherheit das Umfeld, wenn die Kinder wo anders sind.
Wenn meine Tochter irgendwo in Urlaub ist, ist sie ganz anders drauf als zu Hause, wenn ich was sage, rede ich an die Wand, wenn andere es tun...hoppla....wie man folgen kann....
LG

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