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"unzufriedene Kinder" wegen Reizüberflutung??

Thema: "unzufriedene Kinder" wegen Reizüberflutung??

Guten Morgen, ich muss jetzt mal ein Thema hier reinschreiben, das mich sehr beschäftigt und unter dem ich auch einigermaßen (stark) leide. Bei meinen Jungs, 4 und 6, habe ich des Öfteren das Gefühl, dass sie (na ja, eigentlich eher der Große, aber der KLeine fängt auch schon an) irgendwie unter "Unzufriedenheitszuständen" leiden, hin und wieder. Eine Standardfrage ist z.B.: welches Programm gibt es heute? .. Jetzt erzähl ich euch mal, wie bis gestern Abend das Programm ausgehen hat und ihr sagt mir bitte, ob es eigentlich noch geht?!? Mo: zur Zeit beide Kinder nachmittags frei (Kigaschluss um 14.30 Uhr) Di: der Kleine Kinderturnen zwischen 3 und 4 Uhr, der Große geht dann mit mir zum Spielplatz oder zu Freunden. Daraufhin holen wir beide den Kleinen wieder ab. Mi: der KLeine Klingklong zwischen 14.30 und 15.15 Uhr, der Große bei nem Freund. Um 15.30 hole ich den Großen und seinen Freund ab und wir fahren alle zusammen (also der KLeine natürlich auch) zum Judo. 16-17.15 Uhr. Der Kleine wird aber in Zukunft kein Judo mehr machen, sondern Handball. Ich muss nur schauen, wie der Große ins Judo kann und ich den Kleinen parallel ins Handball bringe. Do: beide Kinder Fußball von 17-18 Uhr, davor gehen sie normalerweise beide zu Freunden und ich bringe sie dann von da zum Fußball. Fr: der Große eventuell Kinderturnen oder Reiten, wobei ich heute morgen beschlossen habe (nach intensiver Diskussion mit meinem Mann, der meint, dass ich total jegliches Maßgefühl verloren habe), dass er nun doch nicht mehr reitet. Er hatte schon circa 20 Lektionen absolviert, es hat ihm dann aber nach einer gewissen Zeit nicht mehr gefallen. Ich wollte es ihm jetzt wieder anbieten, nachdem er wieder Interesse bekundet hat, aber das werde ich mir wohl besser verkneifen. Nachmittags kommen dann die zwei am Donnerstag besuchten Kinder zu uns. So die Theorie. Abends gehen die Kinder um 21 Uhr ins Bett (!), TV dürfen sie normalerweise zwischen 19 und 20 Uhr schauen, zur Zeit aber auch die H2O-Mädels um 20.15 Uhr. An Spielmöglichkeiten ist in- und aushäusig wirklich genug vorhanden, daran soll es nicht mangeln. Auch besteht die Möglichkeit, Kinder in der Nachbarschaft zu treffen. Ich muss da nur mit, weil ich den Kleinen nicht alleine in der GEgend rumdüsen lassen will. Der Große nimmt die Aufgabe des großen und behütenden Bruders nicht wahr. Also tappt Muttern halt mit. An zwei Nachmittagen sind Kinder-Austausch-Besuche vorgesehen. Die Kinder werden von Mamataxi zu sämtlichen Activities chauffiert, manchmal auch per Fahrrad, das aber eher selten. So langsam kommt selbst mir der Zweifel, dass ich meine Kinder einfach über"fördere" mit Aktivitäten (und auch Spielsachen), so dass sie gar keinen Wert mehr für die Dinge, Spiele und Sport entwickeln können. Ist das so? Was meint ihr? LG JAcky

Mitglied inaktiv - 18.06.2009, 10:28



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Schwierig, schwierig... Bei meinem Kleinen (3,5) hält sich das Programm in Grenzen. Er hat vier Vormittage Spielgruppe und geht donnerstags mit seinem Bruder 1 Stunden direkt nebenan im Sportverein zum Sport. Der ist aber auch pflegeleicht, mit dem kann man alles machen oder nichts... Dem ist alles egal. Beim Großen (5 1/4) sehe ich ähnliche "Tendenzen", allerdings dahin gehend, daß er sich gegen Aktivitäten sperrt. KiGa jeden Tag bis 14.30 Uhr. Dienstags von 17 bis 18 Uhr Kinderball (mault er jedes Mal, wenn er da aber da war, ist's o.k.), mittwochs nun Malkurs (auf EIGENEN Wunsch, von 15.45 bis 17.15 Uhr), donnerstags Sport für beide von 15 bis 16 Uhr. ER mault herum, daß er "kaum noch zu Hause wäre". Was sagen denn die Kinder dazu?

Mitglied inaktiv - 18.06.2009, 10:53



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daher käme. SEine Sprüche lauten hingegen ganz anders, nämlich: Was gibt es heute an Programm? Darf ich heute zu dem und dem Kind..? (Hierzu muss ich anmerken, dass wir eisern die Austauschregel einhalten. Wenn er also keine Kinder zu sich einlädt, weil er Angst hat, dass selbige "seine" Spielsachen bespielen..., dann kann ich ihn nicht zu 19390 Kiga-Mitmüttern lotsen. Aber das Prinzip will ihm offensichtlich nicht so ganz einleuchten. Der Kleine ist bei uns auch eher genügsam und spielt zur Not auch mal alleine, wenn er nicht gerade dem Großen an den Fersen hängt, wogegen sich selbiger natürlich vehement wehrt *jammer* Das Problem liegt in Wirklichkeit an mir. Ich habe immer das Gefühl, den Kindern irgendwas zu "schulden" und ahbe auf der anderen Seite bei Regenwetter ein nervöses Zucken um die Augen, wenn ich die Kinder abhole. So aus der Serie: "zu Hülf, was biete ich den Kindern denn jetzt?!?" Und dann landen wir regelmäßig bei Ikea. Wenn Ikie Webmeilen einführen würde, für treue Kundinnenbesuche, dann wär ich da schon längst im Senator-Club... Irgendwie traue ich ihnen offensichtlich nicht zu, dass sie einfach mal nen Nachmittag vor sich hin spielen und gerne zu Hause sind. Ich glaub', ich werd' mal ne "no activities-week" einführen, also nur die Kurse und sonscht nix. Damit da mal ne Eigeninitiative reinkommt. Ich hab' als Kind überhaupt keine Kurse in dem Alter gehabt und kann mich nicht daran entsinnen, dass meine Mutter Spazierenstehen aufm Spielplatz mit mir praktiziert hätte. Was ich bei Regen gemacht habe, weiß ich nicht mehr, aber mit Sicherheit gab's in den 60er Jahren noch keinen Ikie :-)) LG JAcky

Mitglied inaktiv - 18.06.2009, 11:10



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Wie wäre es mit "leben" ohne Motto ;-)? "no activities-week"... klingt auch schon wieder so nach Wassermann-Programm des "Nicht-Programm-Habens-auf-Kommando". Ich habe mich von dem Streß emanzipiert. Oder sagen wir mal lieber: die Erfahrung hat mich emanzipiert. Das "nur sonntags Zeit habende Kind" wird weinend aus dem Kindergarten abgeholt und weiß mitunter gar nicht mehr, welcher Wochentag ist und was vor ihm liegt (an manchen Tagen sind es gleich zwei Aktivitäten). Nun muß man auch dazu sagen, daß ich alles, was das Kind gern und freiwillig macht für mich keine "Förderung" im drilligen Sinne ist, als mit Druck dahinter. Kinder WOLLEN ja lernen, spielen, toben... Aber nicht jedes Kind will alles gleich gern. Als mein Sohn in den KiGa kam, gingen ALLE in die Musikschule. Wirklich ALLE. Mir waren 240 € im Jahr für's Triangelspielen und Notenmalen UND HAUSAUFGABEN für meinen damals 4jährigen aber irgendwie "komisch". Damit fing für mich, die sonst einfach immer nur überwiesen und mitgemacht hat, die Frage an, warum es auch gut ist, mal etwas NICHT zu machen. Die anderen Mütter zählten mir jegliche Vorzüge auf. Vom "mal 45 Minuten ruhig sitzen und sich konzentrieren lernen", bis hin zu "Klang- und Stimmgefühl"... Ich ging die Gefahr ein und riskierte aus meinem Sohn mit der Entscheidung gegen die Musikschule für 4jährige seine akademische Laufbahn und haben ihn "werden" lassen. Während seine Freunde in der Musikschule schmorten spielte er im Sandkasten, spielte in seinem Zimmer oder saß vor dem Fernseher, je nach dem, wozu er eben LUST hatte. Es zeigte sich, daß er gern und gut malen kann. Malkurse gibt es erst für Kinder ab 7. Ich stellte ihn aber trotzdem vor (weil ich einen Flyer für einen kostenlosen Schnupperkurs bekommen hatte und als Mal-Legasthenikerin meinem Sohn gerade mal den Ottifanten bieten kann) und er darf nun 1 3/4 Jahre jünger als "normal" trotzdem hin. Der ist SO glücklich. Er "kann", auch ohne die Musikschulerfahrung, nicht nur 45 Minuten, sondern 1,5 Stunden sitzen und malen. Er weint nicht, wenn ich sage: "Wir fahren in die Kunstschule". Jedes Kind ist anders, aber ich habe bisher noch kein Kind erlebt, daß WIRKLICH diese Dauerverplanung "brauchte". Wo bleibt die Zeit, zu sich selbst zu finden? Was man kann? Sich SELBST zu entdecken, ohne Anleitung, Lenkung, Biegung? Zeit zum Kindsein, ohne gegen die Uhr zu arbeiten? Und genau deshalb dürfen meine Kinder auch mal 3 oder 4 Stunden am Stück fernsehen: weil auch mal NICHTS tun, schön sein kann. Ich habe sicher vieles falsch gemacht, gerade mit dem Großen, aber da klopfe ich mir mal auf die Schulter: sein Zeitmanagement am Nachmittag macht er selbst. Wenn er um 14.30 Uhr aus dem KiGa kommt geht er entweder in sein Zimmer und spielt oder sieht fern und spielt dann. Manchmal (gerade nach Wochenenden, an denen wir viel unternommen haben, gespielt haben und viel "los war"), schaut er auch bis abends fern (oh grusel), aber ich merke dann deutlich, daß er "nicht mehr kann" und in jeglicher Hinsicht "Ruhe" will. Nun gilt er auch seit jeher als überdurchschnittliche intelligent, vielleicht liegt es daran, daß er alle paar Tage mal für einige Stunden die "Kopfarbeit" einstellen will und muß.

Mitglied inaktiv - 18.06.2009, 11:59



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Warum glaubst Du Deinen Kindern etwas zu schulden u.v.a., was schuldest Du Ihnen? Liebe Grüße Ebba

Mitglied inaktiv - 18.06.2009, 13:15



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mir scheint, dass "ich ihnen schulde, ihre Erwartungshaltung zufrieden zu stellen". Grotesk. Aber das wird mir gerade bewusst. Ich habe ja sogar Gewissensbisse, dass ich jetzt schon den ganzen Morgen hier schreibe und lese, meine Büroroutine, von der Haushaltsroutine ganz zu schweigen, noch nicht erledigt habe und verzweifelt auch noch darüber nachdenke, wie es heute nachmittag ablaufen wird, wenn ein Gastkind für meinen Großen kommt, der heute mrogen schon meinem Kleinen deutlichst zu verstehen gegeben hat, dass sein Freund n u r mit ihm spielt und der Kleine nicht mitspielen darf. *KOTZ* Es ist absurd. LG JAcky

Mitglied inaktiv - 18.06.2009, 13:21



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Irgendwie macht mich das ganz traurig. Mach dich nicht verrückt! Höher, schneller, weiter - warum denken wir überhaupt, dass wir unsere Kinder mit solchen Kursen fördern können, fördern müssen? Was wollen wir denn überhaupt fördern. Vielleicht ist es ja so, dass sie dadurch passiv werden und zu Konsumenten verkümmern, immer auf der Suche, was den nächsten Kick, die nächste Befriedigung bietet... Als ich Kind war, war Fördersport etwas für die Unsportlichen, in die Förderschule gingen die "Dummen". Vielleicht hilft die Lektüre von Rolf Dreikurs "Kinder fordern uns heraus" oder Lotte Kühns "Supermuttis" (ich kann gar nicht glauben, dass ich das Buch mal empfehlen würde), die könntest du mit auf den Spielplatz nehmen, so dass du da nicht mehr spazierenstehen musst, sondern ein bischen "Ich-Zeit" daraus wird.

Mitglied inaktiv - 18.06.2009, 13:32



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/mir scheint, dass "ich ihnen schulde, ihre Erwartungshaltung zufrieden zu stellen"./ Ja, das ist allerdings gotesk :-). Aber es ist gut, dass Du darüber reflektierst. Ich für meinen Teil habe auch viel darüber nachgedacht, was wichtig und richtig ist und bin zu dem Ergebnis gekommen, dass ich es unserer Tochter "schulde" (eigentlich schulde ich ihr ja gar nix, aber ich denke, das ist, da Kinder ja schon fast eine Rarität sind, so die Denke von heute, von der man sich kaum freimachen kann.), also dass ich ihr "schulde" sie so auf das Leben vor zu bereiten, dass sie die größtmögliche Chance hat ein glücklicher Erwachsener zu werden. Dazu gehört für mich auch Frust und Langeweile auszuhalten, dazu gehört vielseitige Interessen zu entwickeln und kreativ zu sein, sowohl bei der Lösung von Problemen (darum lass ich sie auch immer erst Mal selbst wurschteln) als auch im klassischen Sinne. Auch eine gute (Aus-)Bildung gehört dazu, nach ihren Fähigkeiten und Möglichkeiten. Und viele andere Dinge auch, wobei so einige sicherlich auch schlicht vom Charakter einer Person abhängen, der IMHO schon relativ festgelegt sind (zB Extrovertiert oder Introvertiert). Vieles ist einem Menschen einfach schon mitgegeben. Und ein glückliches Kind soll sie auch sein, aber das ergibt sich ja, wenn sie am Ende ein glücklicher Erwachsener werden soll :-) Aber darum sollte sie auch eine Kindheit haben die den Namen zu Recht trägt. In keiner Zeit mehr wie in der als Vorschulkind wird der Mensch wieder so frei und doch behütet, so ohne Verantwortung leben können. Mit war es wichtig unserer Tochter diese Zeit zu geben. Und absurd ist es tatsächlich, dass Du Angst vor dem Nachmittag hast. Nicht, dass ich das nicht auch kennen würde :-). Lass die Kinder wurschteln. Sag dem großen, dass der Kleine zumindest zeitweise mitspielen darf und dem Kleinen, dass der Große auch mal Zeit für sich und seinen Freund alleine braucht und er dann mal alleine spielen muss. Du kannst ihm ja anbieten, dass er solange malen oder ein Hörspiel hören könne u. Deine Mithilfe soweit als möglich reduzieren. Du wirst das sicher nicht alles von heute auf morgen ändern können. Damit wären sicher auch Deine Kinder etwas überfordert aber Erkenntnis ist der erste Weg zu Besserung :-). Liebe Grüße Ebba

Mitglied inaktiv - 18.06.2009, 13:38



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Vielleicht lässt Du wirklich ein paar Aktivitäten weg ( nur diejenigen die den Jungs nicht so am Herzen liegen), lädst einfach ein paar Kumpels von ihnen zu Euch nach Hause ein und lässt die Kinder dann entscheiden, was sie mit der Zeit machen. Ruhig auch alleine Akteur sein. Also nach dem Motto: Um 15 Uhr kommen Freunde x,y vorbei, Du hast eine "Art Minibuffet"-Getränke/ Essen vorbereitet, das steht auf dem Tisch. Wohungstür zu und setzt Dich auf die Couch, erhol dich und die Jungs sollen gucken was sie machen. Wenn sie rauswollen, gehst Du mit, lässt sie aber führen.

Mitglied inaktiv - 18.06.2009, 11:03



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Zwar werde ich mich nur schwerlich auf die Couch legen, aber die Zeit könnte ich trotzdem mehr als sinnvoll nutzen. Du, das probier' ich heut. Danke. Lg JAcky

Mitglied inaktiv - 18.06.2009, 11:14



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was ist denn KlingKlong? frühkindliche Musikerziehung? Also die Kids haben an 3 Nachmittagen was vor, wobei nicht alle beide immer einen Termin haben. Der 4. Nachmittag, Freitag, ist in Planung... hm, für 4 und 6 Jahre finde ich es schon an der oben Grenze - aaaaber: sie lernen ja nicht Englisch oder Klavier, sondern es sind (fragte ich eigentlich schon, was KlingKling ist..) sportliche Unternehmungen, also eigentlich das, was Kinder am liebsten sowieso den ganzen Nachmittag treiben. Was mich stören würde: dass sie um 21 Uhr schlafen. Das halte ich für sehr spät. Ich kann mir vorstellen, dass in dem Fall bei beiden die Schlafdauer zu kurz ist und damit beide auch etwas rappelig werden. TV-Konsum sollte eine Stunde vor dem Schlafengehen beendet sein, weil es dem Schlaf nicht gut bekommt... das solltest du mal ausprobieren. Was sind H2O-Mädels?? Wenn das etwas ist, was für 4 und 6 jährige geeignet ist, wird es doch nicht erst um 20.15 Uhr gesendet?? Wenn doch: die Sachen im TV aufnehmen und zeitversetzt anschauen, dafür dann aber zu Zeiten, die besser zu Euch passen.

Mitglied inaktiv - 18.06.2009, 11:11



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KlingKlong ist so eine Art Möchtegern-Musikschule, recht kommerziell und nach amerikanischem Muster gestrickt (so wie Helen Doron-Englischkurse). Dem Kleinen macht es mal und mal nicht Spaß, aber ich bestehe darauf, weil er gewisse sprachliche Schwierigkeiten hat, die sich m.E. nur dadurch auflösen, dass er vielseitig stimuliert wird und ich selbst bin nicht in der Lage, eine wie auch immer geartete musische Schulung durchzuführen *hüstel*.. H2O-Mädels kommt auf Kika, der einzige Sender, den die Jungs schauen und handelt von Mädels, die sich in Meerjungfrauen verwandeln, wenn sie mit Wasser in Berührung kommen. Also schon kindgerecht. Dieses Zubettgehen ist ein brisantes Thema. Die Kinder sind vor 21 Uhr einfach nicht müde. Sie sind es einfach nicht. Nix zu machen. Wenn ich sie um 20 Uhr ins Bett stecken würde, käme nur dabei heraus, dass sie rumbubeln bis 22 Uhr Das Einzige wäre, sie morgens früh zu wecken, aber dann hab ich keine Zeit für mich und dafür, das Büro und mich selbst wenigstens in Schuss zu bringen, falls sich doch mal ein Kunde hierher verirrt ;-) Deshalb stehen die Kinder erst kurz vor 8 auf und sind dann natürlich abens bis spät fit wie ein Turnschuh. DAs Rumgeturne finde ich auch o.k., vor allem, zumal es beiden Spaß macht. LG JAcky

Mitglied inaktiv - 18.06.2009, 11:22



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... dass die Jungs (5 und 3 J.) um cca. 20 Uhr ins Bett gehen, bzw. wir das in der Regel anstreben und meist auch halbwegs einhalten. Aufstehen müssen sie in der Woche um 7, da der Grosse in den KiGA geht (der Kleine auch demnächst). Mit dem Kleinen war ich bisher einmal die Woche vormittags beim Schwimmen (war aber nicht so das Wahre, er hat grad ne Phase wo er das nicht mehr so mag) und Turnen (Mutter-Kind), was er toll fand. Ansonsten Spielplatz, zusammen einkaufen oder auch zu Hause spielen - er spielt total gern allein im Zimmer, z.B. mit Lego oder Puzzles etc. und ich habe den Eindruck er geniesst es richtig, dass er dafür Ruhe hat und ihm keiner "dazwischen funkt" (was der grosse Bruder durchaus tut, wenn er da ist - sie spielen zwar auhc miteinander, aber es gibt halt auch öfter mal Streit und der Grosse will alles "besser wissen"...). Von daher bin ich bei Regenwetter ehrlich gesagt manchmal ganz froh, denn dann können wir "guten Gewissens" heimgehen, er spielt dann da vor sich hin und ich kann entweder an den PC oder andere Arbeit erledigen, oder einfach auch mal nen Kaffee trinken und lesen... ;-) Der Kleine geht nach dem Mittagessen schlafen und ich arbeite von zu Hause aus. Dannn holen wiir den Grossen ab (meist so 15-15:30) und dann machen wir i.d.R. alle drei was zusammen. Aber oft ist das einfach "nur" auf den Spielplatz gehen (es wird spontan abgesprchen welcher, und ob mit Fahrrad, Roller oder z Fuss). Oder wir beschliessen, wenn ich z.B. noch irgendwas erledigen muss, quasi einen "Ausflug" draus zu machen - also mit Bus oder STrassenbahn da-und-dahin fahren, die jeweilige Sache schnell erledigen und dann dort ein Eis essen, oder Enten füttern oder so, je nachdem... ;-) Unterwegs im Bus kann man sich gut unterhalten, der Grosse erzählt vom KiGA oder sonstwas. Andere Kinder treffen geschieht meist spontan, auf dem Spielplatz oder sonst hier in der Umgebung. Gezielt verabreden tut man sich hier irgendwie nicht so oft, passiert aber schon auch mal (wenn dann aber eher auch die Mütter, z.B. furs Schwimmbad oder so)... Aber wie gesagt, bekannte Kinder treffen wir oft spontan, oder sie spielen auch mal mit bisher "UNbekannten", ist ja auch gut das zu lernen und klarzukommen... :-) An festen Terminen gibt es zur Zeit nachmittags eigentlich nur das Turnen des Grossen (bald, ab September, geht auch der Kleine mit hin). Das ist ohne Eltern, montags 17-18 UHr, und ich bin in der Zwischenzeit meist mit dem Kleinen auf dem nahegelegenen Spielplatz, oder wir gehen schnell einkaufen im Laden um die Ecke. Schwimmen hat der Grosse im KiGA. Nach den Sommerferien wird er dort auch zum Flötenkurs gehen, aber das ist wie gesagt im Rahmen des KiGA. Ich finde auch, dass genug Raum bleiben sollte für eigene Entscheidungen und Gestaltung. Klar, wenn sich herauskristallisiert, dass das Kind sic für eine bestimmte Aktivität sehr interessiert, würde ich es diese ausprobieren lassen und ggf. ermöglichen, dass es ihr nachgehen kann - aber halt nicht übetreiben mit dem "Verplanen" der Freizeit. Ich kann mich erinnern, dass ich als Kind in einer bestimmen Phase (da war ich wohl so 8-9 J.?) es nicht mehr gut fand, zu viele Sachen zu haben (Klavier, Turnen und ich weiss nicht mehr was es noch war - kann mich nur erinnern, dass es drei Nachmittage pro Woche waren und ich es schade fand, mich nur an zwei Tagen mit Freunden verabreden zu können), und wir haben es dann reduziert. Gut war wohl im nachhinein gesehen, dass ich es gemerkt habe und sagen konnte. Und es war auch nicht so gewesen, dass meine Eltern mich oder meine Schwester dazu gedrängt hätten, sondern das Ganze hatte sich allmählich so entwickelt... Aber zurück zu Euch. Wieso hast Du ein schlechtes Gewissen??? Bei Regen haben weder ich noch die Kinder ein Problem, einfach den Nachmittag zu Hause zu verbringen - entweder spielen sie zusammen, bzw. auch mall jeder einzeln (manchmal streiten sie zu sehr, dann schlage ich vor ob sie nicht jeder in eine andere Ecke des KiZi gehen und was Eigenes machen wollen) und ich mache was anderes, oder wir erzählen uns was, lesen vor etc. Oder einer von ihnen, ggf. beide helfen mir beim Wäscheaufhängen oder Ähnlichem. Oder wir schauen auch mal was auf DVD - in letzter Zeit meist Heidi - der Grosse ist da ganz versessen drauf und ich schwelge dabei in Nostalgie ;-). Meist gucken wir eine Folge, mal lasse ich mich auch zu zweien breitschlagen... (Der Kleine hält aber so lange nicht vor dem Fernseher aus, der geht dann meist ins KiZI spielen, sagt er auch so, da wuselt er dann vor sich hin... ;-)) Ansonsten was Fernsehen betrifft, so gibt es bei uns regelmässig eigentlich nur denn hiesigen Sandmann (tschechisch: Vecernicek) und hin und wieder mal nen Kinderfilm (das eher am WE wenns dauerregnet oder so)...Wir selber schauen auch recht selten was. Logopädie mache ich (mal auch mein Mann) mit dem Grossen vor dem Schlafengehen, danach lesen wir vor und sagen Gute Nacht. Auch tagsüber zwischendurch in irgednwelchen Alltagssituationen ermuntere ich ihn spontan mal, einige unsrere Übungswörter zu sprechen (er kann das hiesige rollende "R" noch nicht und dafür haben wir Übungen auf). UNd v.a. erinnere ich ihn daran, dass er es doch auch selber können will und man dafür halt üben muss. Klappt auch relativ gut so, mal sehen wann er es kann... Am Wochenende unternehmen wir an einem Tag oft alle vier was "Grösseres" , also z.B. Fahrradtour, Ausflug mit Zug und dann zu Fuss, oder fahren zu irgendeiner Ausstellung, oder jemand besuchen... etc. Manchmal sind wir auch eher zu Hause - dann bauen sie mit Papi was aus Lego etc., oder wir spielen Spiele usw. An dem anderen Tag ist teilweise Arbeit angesagt, wir machen ein bisschen "Hausputz", also ist Staubsaugen mit Papi angesagt, oder Mami beim Wischen helfen/zusehen ;-)... etc. Ich finde Du musst Dir nicht zu viele Sorgen machen. Manchmal reicht es, einfach nur "authentisch" zu sein und seine Greznen abzustecken, also dass man nicht für alles zuständig ist und sie auch selber nachdenke und initivativ werden müssen. Ich merke z.B. wenn meine Mutter da ist, die den Hang hat den Kindern alles aus der Hand zu nehmen, "vorzukauen" (wenn auch in guter Absicht), dass die Kinder dann auch mehr in so eine merkwürdige "Konsumhaltung" verfallen, die ich sonst nicht so an ihnen kenne. Sie wirken unzufrieden und paradoxerweise (trotz/wegen(?) Nonstop-Action von Omi) irgendwie unausgelastet, machen viel Quatsch, provozieren - manchmal hab ich richtig den Eindruck, dass sie probieren wann die Oma dann doch mal sagt "Jetzt reichts!" Aber sie fühlt sich ja immer für alles zuständig und grenzt sich kaum mal ab, nie würde sie ihnen bei irgendwas sagen, "Das ist Euer Problem"... und klarmachen, dass SIE aber was anderes will und das auch macht. Naja, sorry für die Länge. Das Letzte hing jetzt nicht mehr direkt mit Deinem Problem zusammen, aber ich finde doch teilweise - wollte sagen, dass Kinder auch darauf reagieren, was man selber signalisiert, wie man bei ihnen "rüber kommt" - so in die Richtung... Und dass es gut ist, wenn man selber für sich ein bisschen klarer bekommt, was man warum in der Beziehung mit den Kindern will - dann unterliegt man nicht so schnell den Trends, wie es (angeblich) "alle machen". Gruss, M.

Mitglied inaktiv - 18.06.2009, 22:42



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Hallo, ich achte auch darauf, dass die Hobbys meiner Kinder sich in Grenzen halten (maximal zwei Hobbys pro Kind, z. B. ein Instrumentalunterricht plus eine Sportaktivität). Schlaue Entwicklungspsychologen betonen ja, dass das sog. freie Spiel die einzig wirklich nötige Form der Freizeitgestaltung für Kinder ist. Alles andere - vor allem die organisierten Hobbys - sind eigentlich (!) überflüssig, wenn auch nicht direkt schädlich. Überflüssig sind sie deshalb, weil hier Erwachsene die Kinder zu anderen Erwachsenen fahren, die die Kinder beschäftigen und ihnen sagen, was gemacht wird. Es besteht auch bei schönen Hobbys wenig Möglichkeit für Kinder, sich selbst etwas auszudenken, selbst etwas auf die Beine zu stellen, selbst zu entscheiden, unbeobachtet zu spielen. Das unbeobachtete freie Spiel aber wiederum ist - wie gesagt - das Wichtigste und Wertvollste. Das Tolle ist also, dass das Einzige, was für ein Kind unbedingt in großen Mengen nötig ist, auch das Einzige ist, das rein gar nichts kostet! Hobbys sind ganz nett, aber nicht wirklich notwendig - auch nicht zur Förderung. Ein Kind fördern heißt, es viel mit anderen Kindern frei und möglichst auch phasenweise unbeobachtet (je nach Alter) spielen zu lassen. Dieses Spiel ermöglicht dem Kind, sich im Sozialverhalten mit anderen zu üben und zu messen, eigene Ideen zu entwickeln, sie mit dem Gegenüber abzustimmen und umzusetzen, gegen die Langeweile (die sehr wichtig ist!) eigene Fantasie zu setzen und z.B. auch seine momentanen seelischen Themen auszuagieren (z. B. in Rollenspielen). Ohne Langeweile keine Kreativität, kein Erfolgserlebnis! Wenn ein Kind keine Möglichkeit hat, sich mal zu langweilen und die Erfahrung zu machen, dass dieses nie lang andauert, weil man ganz von selbst irgendwann eine prima Idee hat, dann kann tatsächlich Unzufriedenheit aufkommen. Alles wird fertig vorgekaut und vorgesetzt, alles stammt von Erwachsenen, alles wird beaufsichtigt und kontrolliert, es besteht kaum Freiraum. Nicht umsonst gilt bei Soziologen die sogenannte "Straßen-Kindheit", wie wir selbst sie zum Teil noch hatten und wie sie jahrhundertlang die Regel war, als absolute Idealform der Kindheit: Die Kinder gingen nach Mittagessen und Hausaufgaben auf die Straße und kamen erst bei Einbruch der Dunkelheit wieder rein, ausgetobt, fröhlich, rotwangig, voller Ideen - das ist das pure Glück! Grüßle, Astrid

Mitglied inaktiv - 18.06.2009, 11:18



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"Nicht umsonst gilt bei Soziologen die sogenannte "Straßen-Kindheit", wie wir selbst sie zum Teil noch hatten und wie sie jahrhundertlang die Regel war, als absolute Idealform der Kindheit" - da stimme ich dir völlig zu! Aber leicht fällt es nicht, oder...?

Mitglied inaktiv - 18.06.2009, 11:26



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gemacht hat und zwar wie folgt: Meine Frage an Mutter: "sach ma', was machen denn deine Kinder so am Nachmittag?" Sie: "Nix. Spielen halt. Und einmal die Woche Fußball." ich: "Wie, die machen ja so gut wie garnix" sie: "nö, der Große geht halt zum Beachvolleyplatz und der Kleine turnt hier bei mir in der Straße rum.." ich: "Ja, und möchte dein Großer vielleicht ins Judo z.B.?" sie: "nö, der hat schon genug Programm und wenn er dieses Jahr in die Schule kommt, wird er sowieso kaum noch Zeit für irgendwas haben". Wenn ich bedenke, wie oft ich die Kinder rumkutschiere und wie wenig Zeit sie tatsächlich für sich haben und vor allem dafür, Eigeninitiative zu entwickeln, dann passt dein posting genau in den Zusammenhang. Gut, der 4jährige kann noch nicht nach freiem plaisir in der NAchbarschaft rumturnen. ABer eine Animateuse braucht er ebenfalls nicht. Am kommenden Montag, dem einzigen "freien" Tag werde ich die Kinder mal in die Nachbarstraße bringen. Da tummelt es sich nur so vor Gleichaltrigen. LG JAcky

Mitglied inaktiv - 18.06.2009, 11:41



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hm... gut, den Satz, dass Kinder mit Eintritt in die Schule kaum noch Zeit für irgendwas haben, kann ich nicht nachvollziehen. Wir haben hier nur die Verläßliche Halbtagssschule, damit ist um 13 Uhr Schluß und die Hausaufgaben dauern i.d.R. 5 Minuten. Aber ansonsten strahlt die Mutter ja eine gewisse Ruhe aus... das kommt bei dir jetzt vielleicht sogar als phlegmatisch an? Aber mach mal - guck dir die Straßenkinder am Montag mal an. Meine Tochter liebt, seit sie 4 ist, ihren Ballettunterricht - dazu kommt nun auch noch ein Nachmittag, wo sie mit einer Freundin zum Reiten geht (bzw. gefahren wird, denn der Reitstall ist - surprise - nicht hier in der City). Aber die restlichen Nachmittage muss sie schon sehen, dass sie jemanden zum Stromern findet, denn ich finde, 6 Jahre Spielplatzbegleitung mehrmals pro Woche reichen... sie ist nun 8 und kann sich etwas mehr zutrauen. Fernsehen finde ich kritisch - schrieb ich aber schon. Wullert die Kids auch noch zusätzlich auf, da wäre eine Stunde ruhige Beschäftigung vorm Schlafengehen vermutlich angebrachter, je jünger desto ruhiger. Denn TV vorm Schlafengehen - und die Kinder bleiben länger wach! Für unsere 8-jährigen ist eigentlich die Richtlinie, dass sie ab 20 Uhr Zimmerzeit hat und um 21 Uhr schlafen sollte. Richtlinie heißt, dass wir alle Aktivitäten darauf abstellen und versuchen, das im Großen und Ganzen einzuhalten, uns aber auch nicht in die Haare kriegen, wenn es nicht klappt. Sie steht um 7 Uhr auf. Nur mal so als Anhaltspunkt.

Mitglied inaktiv - 18.06.2009, 12:02



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Töchting spielt nach Ballett Klavier - diese Kombination (erst Austanzen, dann Klavier) hat sich die Klavierlehrerin "ausbedungen", ich hatte immer gedacht, eine Aktivität am Nachmittag reicht. In diesem Fall sprang das gute Kind aber vor lauter ungenutzter Energie aber erstmal übers Klavier und muss nun erstmal bewegt werden...

Mitglied inaktiv - 18.06.2009, 13:56



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Ich will Dir wirklich nicht zu nahe treten, und es ist auch nur meine Meinung, aber H2O darf Temi (8) nicht schauen. Fumi darf das - und nur, wenn vorher Zähne geputzt und Schlafanzug an ist - Fumi ist13. Wobei das "Verbot" nicht besteht, weil die Serie gruselig oder unanständig wäre, aber es ist eine Serie, die für pubertierende Mädchen konzipiert ist. Ganz ehrlich: Temi schaut zwar hin, wenn sie läuft (er findet dann gerne einen Grund, noch mal im WoZi aufzuschlagen), aber er findet sie gähnend langweilig. Mit dem Kicherkicher-Geheimnissen der Mädels und der Jungs-Schwärmerein kann er nichts anfangen - GsD!!! Was das Thema Programm angeht, würde ich gerne mehr schreiben - aber ich muß dringend weg. Ich schreibe nachher noch meine Meinung. Gruß, Elisabeth.

Mitglied inaktiv - 18.06.2009, 11:21



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kann jeden weiteren erleuchtenden Hinweis gebrauchen :-))) LG JAcky

Mitglied inaktiv - 18.06.2009, 11:31



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Hallo Jacky, was du schreibst, kann ich ganz gut nachvollziehen, weil es mir mit meiner Tochter immer ähnlich ging - die ist auch so der Typ: "Wann kommt der nächste Programmpunkt, mir ist laaangweilig" und wird schnell ungehalten und unzufrieden, wenn sie nicht ständige Ansprache hat. Dein Großer kommt doch dieses Jahr in die Schule, oder? Vielleicht hilft es dir, wenn ich dir sage, dass sich die Lage dadurch höchstwahrscheinlich entspannen wird. Hat er denn die Möglichkeit, auch allein Freunde im Viertel zu besuchen? Oder traust du ihm das noch nicht zu? Bei meiner Tochter ist es dramatisch besser geworden, seit sie sich selbständig mit ihren Freundinnen verabreden darf - na gut, zeitliche Absprachen funktionieren da nicht immer reibungslos, deshalb hat sie mittlerweile auch ein Handy, was ich eigentlich vor dem Teenie-Alter NIE wollte. Für mich war es ein ziemlich großer psychologischer Schritt, mir klarzumachen, dass meine Tochter nicht Bespaßungsprogramm durch mich brauchte (das hatte sie mehr als genug), sondern vielmehr die Möglichkeit, ihre Zeit auch selbständig zu gestalten, ohne dass ich ein Dauer-schlechtes-Gewissen habe und mich frage, was ich jetzt noch anbieten kann. Dazu hat für mich aber auch gehört, mich damit abzufinden, dass ich sie nicht überallhin begleiten kann und sie ständig unter meiner Fuchtel steht (das fällt mir bei ihr viel schwerer als bei meinem Sohn, eben weil sie immer so anhänglich war und auch immer mal wieder gesundheitliche Probleme hat), und dass ich von ihr eben manchmal auch einen Korb bekomme, wenn ich mir eine - vermeintlich - tolle Aktivität überlegt habe, die ich mit den Kindern gemeinsam machen möchte. Ich weiß leider nicht mehr, wer das oben schrieb, aber aus meiner Erfahrung ist es tatsächlich richtig, dass die Kinder zufriedener werden, wenn sie nicht ständig von Muttern "zwangsunterhalten" werden, wenn man sich stärker auf das eigene "Erwachsenenaufgaben erledigen" konzentriert und ihnen die Freiheit lässt, sich selbst Beschäftigungen mit Gleichaltrigen zu suchen. Der Schritt, den du selbst dann natürlich machen musst ist diese Vorstellung, dass du deine Kinder auf Schritt und Tritt beaufsichtigen solltest und kannst. LG Nicole

Mitglied inaktiv - 18.06.2009, 12:13



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Und diese Weisheit kommt nicht von mir, sondern von einem Gehirnforscher. Wer gestern Abend ARD geschaut hat (21.45 Uhr, Sendung "Hart aber fair), der ist nun um einiges schlauer oder in seiner Meinung bestätigt. Kinder müssen für sich selbst herausfinden, für was sie sich interessieren. Dies geschieht allerdings nicht DADURCH, dass man ihnen viele Angebote bietet und sie sich davon das Geeignete rauspicken, sondern durch Eigeninitiative. Der Forscher sagte, dass Kinder, die viele Kurse (nach der Kita) in der Woche haben, irgendwann das Gespür für sich verlieren. Heißt: sie denken irgendwann "für meine Bildung und mein Interesse muss ich nichts tun, weil das die anderen machen" und "gebt mir ruhig Sachen vor und ICH entscheide, ob ich da dann mitmache". Jegliches Interesse wird von vornherein unterbunden oder prägt sich anders aus. Kinder, die mit einem gewissen Alter von selbst sagen, dass sie auf den Bolzplatz wollen, haben es in sich entdeckt. Kinder, die zum Turnen schon ab 3 Jahren gefahren werden, wußten im frühen Alter noch gar nicht, was da jetzt los ist und passiert und nahmen es mit der Zeit einfach hin, DASS es SO IST wie es ist. Aber ob sie das VON SELBST gewählt hätten, weiß man nicht. Meine Tochter hat im Alter von 2-3 Jahren einen Musikkurs mitgemacht (diesen für die ganz Kleinen, wo gesungen und ein wenig Puppenspiele gemacht wurden, sowie getanzt), weil wir dachten, dass es gut für sie ist. Die Kinder konnten NACH der Stunde im Gruppenraum immer noch auf Turnelementen rumtoben. Nach einigen Besuchen in der Gruppe stellten wir fest, dass Lena immer nur fragte, ob wir dahin fahren, damit sie auf den Matten und an der Kletterwand spielen kann. Sie konnte es innerhalb der 45 Min. auch kaum abwarten bis die Lehrerin sagte "so und nun könnt Ihr noch ein wenig spielen und turnen". Die Eltern konnten in der Zeit quatschen (im selben Raum) und sich austauschen. Was ich nun damit feststelle ist genau der Punkt, den der Forscher ansprach. Meine Tochter würde nun vielleicht lieber eine gewisse Sportart machen (die wir nicht kennen, weil sie sie erst äußern muss) und interessiert sich nicht für gemeinsames Singen. Sie ist jetzt 3,5 Jahre und entgegen unserer Freunde (deren Tochter auch 3,5 Jahre ist und die 3 Kurse in der Woche hat), hat Lena nun "normales" Nachmittagsprogramm: Garten (pflanzen und matschen), Freunde besuchen, spielen (draußen, auch mal allein auf dem Hof), einkaufen fahren oder die Großeltern besuchen. Alles weitere lassen mein Mann und ich erst mal auf uns zukommen. Ich sehe nämlich, dass unsere Töchter (die von unseren Freunden und unsere) auf dem selben Wissenstand sind, aber meine Tochter viel ruhiger und gelassener ist und gut schläft; und die Tochter unserer Freunde dermaßen überdreht ist und ständig Unterhaltung braucht und 3 Mal die Nacht aufwacht, weil sie wahrscheinlich mit dem Verarbeiten gar nicht nachkommt. LG Jenny

Mitglied inaktiv - 18.06.2009, 12:35



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Es ist ja so, dass der Kleine - wie gesagt - gewisse sprachliche Schwierigkeiten hat (Wortschatz, Grammatik usw. alles o.k., aber er spricht 5 -6 Konsonanten nicht aus bzw. ersetzt sie durch andere) und er deshalb schon circa 20 Logopädiestunden absolviert hat. Und ich mache mir ständig Vorwürfe, weil es mir nicht gelingt, mit ihm die Logopädie-Übungen zu Hause nochmals durchzugehen. Ich bekomme irgendwie keine Routine hinein, so im STile, dass wir jeden Sonntag Morgen Übungen machen oder ähnliches. Er blockiert und mir gelingt es nicht, die Sache spielerisch mit ihm durchzuziehen. Und so mache ich mir Vorwurf über Vorwurf, bin total gefrustet und raste in der Folge bei jeder Gelegenheit aus. Dabei liegt's ja nur an mir und meine Kinder zeigen es mir jeden TAg aufs Neue auf. Nur, da muss man erst einmal drauf kommen, dass die guten Tipps und Vorschläge, die man sich selbst abzusondern müht, auch mal auf einen selbst angewendet werden sollten ... Bis vor kurzem (nämlich bis gestern) habe ich übrigens 4 kleine Kinder zum Judo kutschiert (ist in circa 7 Km Entfernung), dort ausgeharrt und sie dann wieder nach Hause chauffiert. Und mich dann abends bei meinem Mann beschwert, wie sehr mich das doch alles stresst und nervt.. Tja und dann kam die Grundsatzdiskussion. Der Große könnte schon alleine zu seinen Kumpels in der Nachbarstraße fahren. Nur der Kleine noch nicht. Deshalb werde ich da noch eine Weile "spazierenstehen" praktizieren müssen. Ich muss mal schauen, in wie weit ich in der Lage bin, mich mal ein bisschen freizumachen von all den selbst auferlegten Zwängen. Deshalb freut es mich umso mehr zu lesen, dass "frau" das sehr wohl kann, wenn sie will :-) LG JAcky

Mitglied inaktiv - 18.06.2009, 12:39



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Familien, die damit keine Probleme haben, werden am Alltag nichts ändern. Damit müssen sie aber dann zurecht kommen...also nichts gegen Hobbys, nicht dass mich einer falsch versteht! Familien (so wie Ihr), die erkannt haben, dass es in Stress ausartet und damit die Familie "krank" macht (in welcher Form auch immer, auch Unzufriedenheit kann krank machen), sind auf dem Weg "der Besserung", wenn sie beim Tagesablauf etwas ändern. Ich kann es nicht fassen, dass Dein Sohn fragt "Und welches Programm ist heute?" ....gibt mir total zu denken, auch wenn er das vielleicht nur scherzhaft meinte. Unsere Freunde haben auch Probleme (haben auch ein 2.Kind, dass nun schon Kurse macht (noch nicht mal 1 Jahr)), aber im Gegensatz zu Euch sehen sie es noch nicht ein und suchen die Problemlösung wo anders, aber nicht bei den Kursen. Ihr braucht unbedingt Ruhe. Ich kenne Euch zwar nicht, aber ich hätte selbst als Erwachsene keine Lust auf diesen Wochenplan. Wenn Du beginnst, etwas umzustrukturieren, ändert sich vielleicht auf viel für Deinen Kleinen. Die Sprachprobleme zu beheben, finde ich wichtiger als Volleyball oder was auch immer. Dazu hat er später noch Zeit zu. Mach Dich nicht zum Sklaven Deiner Kinder, Deines Alltags, Deiner Bildung oder was auch immer. Kinder kann man auch (fast) ohne Kurse fördern. Kinder leben in einer Familie und diese soll glücklich leben und ohne Stress (zumindest ohne hausgemachten Stress). Ihr schafft das, LG Jenny

Mitglied inaktiv - 18.06.2009, 12:57



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... dein Mann Zeit nehmen? Oft sind nämlich solche Geschichten spannender, wenn derjenige, der im Alltag weniger mit den Kindern zu tun hat (in dem Falls dein Adonis), so was übernimmt? Sonst habt ihr nämlich (wie wir früher oft auch) die klassische Sonntagmorgen-Konstellation: Männe widmet sich dem Zeitungslesen und SEINEN Beschäftigungen, Kinder hängen an Mutter und nörgeln beide, weil ich nun mal mit Annabelle nicht gleichzeitig für die nächste Klausur lernen UND mit Till Fußball spielen kann. Tag das deinem Männe mal vor, ob er sich das vorstellen kann. Da hat ja auch erst mal gar nichts mit italienischer und/oder deutscher Aussprache zu tun, er soll ja wahrscheinlich nur bestimmte Lautformübungen machen, oder? LG Nicole

Mitglied inaktiv - 18.06.2009, 13:01



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liebenswerter Weise nennst ;-)) wurde von mir angehalten, sich am Sonntag Vormittag um die Kinder zu kümmern bzw. Lerninhalte spielerisch an sie weiterzugeben. Die Kinder lernen von meinem Mann seltsamerweise besser und mehr als von mir. Ich weiß nicht, ob es an deren männlichen Hirnstrukturen oder einfach daran liegt, dass sie Vati "bewundern" und deshalb versuchen, möglichst viel von ihm abzuschauen. ABer - sagen wir mal so - diese Inititiave traf auf nur recht überschaubare Gegenliebe und deshalb ist es jetzt so, dass Göga am Sonntag kocht, für uns alle, damit ich mich wenigstens ein einziges Mal in der Woche nicht um dieses obernervige Gekoche inklusive Rumgemeckere kümmern muss. Ich könnte mir schon gut vorstellen, dass mein Kleiner die Übungen eher mit meinem Mann macht. Das ist eine gute Idee. Vielleicht gelingt es mir ja, meinen Adonis von der Notwendigkeit und dem daraus resultierenden Glücksgefühl zu überzeugen, nämlich dann, wenn der Kleine tatsächlich Fortschritte erzielt. Die bisherigen Fortschritte hat er übrigens nicht nach der Logopädiestunde gemacht, sondern irgendwann und zufällig und bei ganz anderen Lauten als den in der Logopädie durchgenommenen. Und dafür darf Vati sonntagabends nach seinem gusto kochen ;-)))))) Lg JAcky

Mitglied inaktiv - 18.06.2009, 13:11



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Nicht DU musst deinen Mann von der Notwendigkeit überzeugen, das haben KiA und Logopäde/in doch wohl klar gesagt, oder? Ich würde deinem Mann einfach sagen, dass die Übungen bei dir nicht richtig klappen und du es deshalb für sinnvoller hältst, wenn dein Mann das übernimmt. Du kannst das ja auch diplomatisch machen und ihm schmeicheln, dass die Jungs es sowieso viel spannender fänden, von ihrem Papa was zu lernen. Dafür braucht dein Mann auch keine Extra-Belohnung am Sonntagabend à la "dann darf er sich in der Küche austoben". Der Papa ist nicht dein großer Sohn, er ist das zweite Elternteil des Jungen. LG Nicole

Mitglied inaktiv - 18.06.2009, 13:47



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wenigstens einmal in der Woche nicht kochen muss ;-) Das würde ich deshalb auch beibehalten wollen, zumindest so lange es kein Familyrestaurant gibt, in welchem sich alle Beteiligten wohlfühlen... ABer du hast Recht, die Kinder lernen wirklich besser oder lieber bei meinem Mann. Ihm ist gelungen, dem Großen mehr oder weniger das Schreiben beizubringen und beim Kleinen zeigen sich auch schon erste Ansätze. Ich persönlich bin viel zu verkrampft, ungeduldig und zu anspruchsvoll beim "Lehren". Das war schon immer so, deshalb werde ich wahrscheinlich auch nie Sprachunterricht geben - die armen Sprachschüler ... Das heutige "outing" hat mir wirklich so einiges an Denkanstößen gebracht. *freu* LG JAcky

Mitglied inaktiv - 18.06.2009, 13:56



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Boah, ist ja unglaublich, was du alles mit deinen Söhnen machst!! Witzig finde ich deren Frage "Was denn heute Nachmittag für Programm sei?" Du bist also schon fest als Entertainerin eingeplant, oder? Ich komme immer erst so spät von der ARbeit, dass solche Unternehmungen mit meinen Kindern kaum stattfinden. Die Große ist mit 13 Jahren natürlich selbst aktiv, aber der Kleine freut sich, wenn er einmal im Monat nachmittags zu einem Kindergartenfreund mit darf. Ansonsten schaffen wir es derzeit mit Hilfe der Oma, dass er zweimal wöchentlich einen Schwimmkurs besucht. Das ist es aber. Weitere Unternehmungen finden gelegentlich nur als Familienprogramm am Wochenende statt, aber beileibe nicht jedes Wochenende, weil die immer viiiiiel zu kurz sind um all die Dinge zu erledigen, die wir in der Woche nicht schaffen. Ich finde es nebenbei gesagt gar nicht schlecht, wenn die Kinder sich auch mal langweilen und selbst nach Unterhaltungs-/Beschäftigungsmöglichkeiten suchen müssen. Selbst wenn ich wollte, ich KANN sie gar nicht immer "versorgen". Agnetha

Mitglied inaktiv - 18.06.2009, 12:24



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meine grossen gehen normal bis 14.30 in den kiga (manchmal auch kürzer). die kleine ist noch mit mir zu hause. mit der kleine bin ich vormittags auf dem spielplatz, sonst hat sie keine aktivitäten. die grossen gehen montags zum schwimmen (turnen und musikschule gibt es im kiga) sonst keine festen aktivitäten. es gibt für die grossen eine verabredung in der woche. die retsliche zeit verbringen wir als familie. ich kann nur sagen wir sind alle zufrieden und vermissen nichts lg kerstin

Mitglied inaktiv - 18.06.2009, 12:33



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Ich denke wie Astrid, d.h. dass für kleine Kinder das freie Spielen mit anderen Kindern und alleine das Beste ist u.(bei gesunden Kindern) als Förderung völlig ausreicht. Darum habe ich mir von Anfang an zur Regel gemacht, dass unsere Tochter erst dann irgendwelche Kurse besucht wenn sie das von sich aus wünscht. Die Folge war, dass sie in der KiGa-Zeit nix gemacht hat außer spielen, spielen, spielen, am liebsten mit anderen Kindern und Anfangs am liebsten zu Hause, aber mit der Zeit auch bei anderen oder basteln mit und ohne meine Unterstützung. Ich habe auch da allenfalls mal den Anstoß gegeben, ob sie sich nicht mal verabreden wolle, mehr aber nicht. Ein oder zwei Nachmittage habe ich aber immer für mich reserviert, d.h. dann hat mein Programm Vorrang u. das war idR Freundinnen besuchen, die aber auch allesamt Kinder hatten. Am Wochenende ist mein Mann dann oft mit unserer Tochter schwimmen gegangen u. wir haben auch sonst oft was gemeinsam unternommen. Was unsere Tochter in dieser Zeit vollkommen hat am Rad drehen lassen war Fernsehen, so das Programm denn länger als 30 - 40 min lief. Erst in der Grundschule kam dann der Wunsch auf einen dort von der Musikschule angebotenen Kurs zur musikalischen Früherziehung zu besuchen und - nachdem der abgeschlossen war - Gitarre zu spielen. Noch etwas später hat sie sich von einer Freundin zum Tennisspielen animieren lassen. Tja und das sind seit dem ihre beiden nachmittäglichen Pflichttermine. Mehr nicht und mehr sollen es möglichst auch nicht dauerhaft werden. Trotzdem ist sie nach wie vor ein sehr aktives Kind. Sie liebt es sich mit Freundinnen zu treffen oder mit den Nachbarskindern zu spielen, zu bauen und zu basteln (seit ihrem 8 LJ. hat sie einen kompletten Werkzeugkasten angesammelt, einschließlich Fuchsschwanz). Am WE fragt sie morgens auch schon, was wir vor haben und falls die Antwort "Nix" lautet, ob sie sich sofort mit jemandem verabreden kann. In den Sommerferien wird sie max. 2 Tage zu Hause sein. Sie braucht Input, aber den organisiert sie sich selbst, mit unserer Hilfe. Wenn sie so mit ihren Freunden umgeht, dann geht mir beim zuschauen das Herz auf und ich fühle mich so sehr an meine eigene schöne Kindheit erinnert. Ferngesehen wird in der Woche übrigens immer noch nicht mehr als 45 - max. 60 min am Abend, d.h. bis 20.00 Uhr. Am WE sinds auch schon ganze Spielfilme oder "Wetten das" o.ä. in voller Länge. Aus dem Wohnzimmer verschwinden soll sie (jetzt 11 J.) während der Schulzeit in der Woche möglichst bis 20.30 Uhr. Danach kann sie sich noch so lange sie mag im Bad bzw. ihrem Zimmer vergnügen, aber idR ist um 21.00 Uhr/21.30 Uhr das Licht aus. Tja und was soll ich sagen, unsere Tochter ist ein rund um zufriedenes Kind und trotz fehlender "Förderung" eine Top-Schülerin. Liebe Grüße Ebba

Mitglied inaktiv - 18.06.2009, 13:04



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Ich denke mittlerweile auch, dass solch ein Alltag glücklichere Kinder macht. Es gibt noch keine Generation vor uns, die mit Kursen und Angeboten eingedeckt wurden, wo man sehen könnte, was "aus diesen Kindern wird". Erst in ein paar Jahrzenten wird man wohl feststellen, inwieweit Kurse in der Woche für Kiga-Kinder sinnvoll sind und waren. Und dann folgen sich auch wieder endlose Erkenntnisse....! Aber dann ist meine Tochter groß und ich habe vielleicht viel falsch gemacht. Lieber spiele ich nachmittags mit ihr und lese ihr vor. (nur als Beispiel) LG Jenny

Mitglied inaktiv - 18.06.2009, 13:14



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Bevor ich nun durchstarte, um 1. noch schnell den Hund um's Eck zu führen 2. ein Duden-Frühförderungsbuch zu kaufen und als Geschenk verpacken zu lassen 3. Kind 1 zum 4. Bauernhof-Kindergeburtstag in 8 Wochen an den äußersten Stadtrand zu karren, um es dort 3 Stunden später wieder abzuholen während 4. Kind 2 bei Oma verwahrt ist (daher meine Aktivitäten heute hier: ich habe "frei") noch zwei Dinge. a) "Alltag" lernen. Ich finde es in erster Linie wichtig für Kinder zu sehen, wie so ein "normaler Alltag" aussieht. Man bedenke: DAS ist die Kindheit Deiner Kinder, die sie als Erwachsene in Erinnerung behalten und dann eben auch aus der Sicht eines Erwachsenen und nicht mehr aus Sicht der JETZT nach Programm verlangenden Kinder. b) Spontanität. Wo bleibt die Zeit, SPONTAN mal etwas zu machen. Eis essen gehen, Freunde einladen, also eine Entscheidung zu haben, was man machen will? Kinder, die von früh an in einem Schema leben und lernen, lernen, lernen, die können zwar oft viele Dinge, aber sie können nicht "leben". Ich würde an Deiner Stelle dem Kleinen eine Sache und dem großen zwei Sachen gewähren, die wöchentlich gemacht werden. Und der Rest wird einfach spontan entschieden. "Was machen wir denn heute?"

Mitglied inaktiv - 18.06.2009, 13:05



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bei meinen grossen (2x4 jahre) bin ich zum pekip und spielgruppe gegangen heute sage ich muss man nicht haben. die kleine fats 2 jahre vermisst nichts und ist glücklich morgens auf dem spielplatz wo sie kinder trifft die sie kenne und mag. für mich ist wichtig nicht von einem zum andern zu hetzten, sonern wirklich die zeit intensiv zu gestalten. wo bleibt man sonst bei all den terminen als familie????? bei uns sind die nachmittag alle bis auf einer spontan gestaltet, ob mit decke, spiele und co in den park, in der sonne liegen und ich sehe was was du nicht siehst spielen oder ienfach nur kuscheln. ist es nicht das an das man sich später mit einem wohlighen gefühl erinnert?

Mitglied inaktiv - 18.06.2009, 13:32



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Hallo Jacky, weißt Du, ich mag meine Freundin sehr, aber in Punkto Kurse hat sie glaube ich den Schuss nicht gehört. Es ist bei unseren 3,5-jährigen Mädels schon so, dass ihre Kleine z.B. mittwochs nachmittags mit meiner Lena spielen will. Wenn sie dann ihre Mama fragt, sagt diese "Aber xy...du weißt doch, dass wir heute zum Sport fahren wollen, heut ist Mittwoch, wieder Sport. Mit Lena kannst Du ja morgen noch spielen!" Da stimmt doch was nicht, oder!? Wie das alles bei unseren Freunden ausgeht, sag ich Dir mal in ein paar Wochen, denn im Moment ist das zwischen uns ein Riesendiskussionsthema. LG Jenny

Mitglied inaktiv - 18.06.2009, 14:07



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Viell. wiederhole ich manches...nu ja, dann überlies mich:-) Ich finde Euren Wochenplan sehr anstrengend und umfangreich! Ich würde es so weder wollen noch jemals machen. Ich würde (im Gegensatz zu Dir) selbst überfordert sein und auch das Gefühl haben, meine Kinder zu überfordern bzw. regelrecht durch das riesige Angebot zu erdrücken. Ich glaube(!), dass Kinder auch mal "leere" Zeit brauchen, die sie selbst und alleine füllen dürfen und müssen. Ich weiß nicht, ob ich nun großen Quatsch von mir gebe, aber ist denn bei einem solchen Angebot, wo fast jede Minute etwas geboten wird, überhaupt noch Platz für die eigene Kreativität und Phantasie der Kinder? Ich denke, dass Kinder auch lernen sollten, mit aktionsfreien Zeiten und/oder Langerweile umzugehen. Das heißt natürlich nicht, dass man sie jeden Tag sich selbst überlassen soll. Aber ein gesundes Mittelmaß sollte gefunden werden. Und auf der "Mitte" bewegst Du Dich womöglich nicht mehr wirklich:-) Für mich wäre auch eine Frage, wie es in der Zukunft, dh. dann parallel zur Schule, weitergehen soll? So kannst Du´s ja sicher nicht beibehalten, da Hausaufgaben Vorrang haben und einigermaßen Zeit in ANspruch nehmen werden. Ich denke, Du machst all das mit absolut löblichen Absichten. Und ich gebe auch zu, dass das, was Du womöglich ein wenig zuviel machst, ICH zu wenig mache. Meine Kinder haben jeweils einen Nachmittag, an dem sie "verplant" sind (mit einem Kurs) und einen gemeinsamen Nachmittag, andem Spielkameraden zu uns kommen oder umgekehrt. An einem dritten Nachmittag machen wir zusammen etwas, dh. Eis essen oder auf den Spielplatz gehen oder schwimmen..... 2 Nachmittage werden relativ planlos verbracht bzw. sind die Kinder gezwungen, meinen "Plan" mitzumachen, was auch immer ich gerade zu erledigen habe. Sie müssen dann eben beim Einkaufen helfen oder "dürfen" beim Putzen helfen, was sie durchaus als Ehre empfinden (nimmer lang wahrscheinlich, also nutz ich die Zeit...*g*) Dann kommt das WE, das besonders anstrengend ist, da Papa dann mit seinem "Plan" kommt, während ICH es "planlos" bevorzuge (eigentlich ist mein ganzes Leben meist planlos...:-)) Tja Jacky.....wie auch immer..... Ich denke, man schuldet seinen Kindern lediglich schöne Erinnerungen, Halt und Geborgenheit! Zeit ist etwas sehr Wertvolles. Für mich zu wertvoll, um sie zu sehr vollzustopfen. LG

Mitglied inaktiv - 18.06.2009, 14:27



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Wobei im Grunde das meiste gesagt ist. Ich möchte aber Kurse und ähnliches nicht ganz so pauschal "verurteilen". Wie viele Kurse ein Kind braucht/will/aushält, hängt sehr stark vom Kind ab. Die Tochter meiner Freundin macht Fußball im Verein (zwei Mal die Woche plus Samstags Spiel während der Saison), Schlagzeug (ein Mal die Woche), Turnen (ein Mal die Woche), Einradfahren (ein Mal die Woche), das ganze vergangene Jahr Erstkommunionunterricht (ein Mal die Woche) und mußte jetzt fast mit körperlicher Gewalt davon abgehalten werden, Ministrantin zu werden (das wäre wieder ein Mal die Woche Treffen und "Dienst" in der Kirche sonntags gewesen). Aber: Das Mädel ist 9! Manche Kinder brauchen das. Aber ich finde, daß sich ein solches Bedürfnis aus sich selbst heraus entwickeln sollte, nicht aus der Gewohnheit - weil es ja schon immer so war, daß fast jeden Nachmittags irgendwas war - da sein sollte. Ich hatte lange ein schlechtes Gewissen, weil ich als voll berufstätige Mutter den Kindern niemals so richtig Kurse bieten konnte. Die Kinder waren bis mindestens 16:00 Uhr in der Krippe, im KiGa oder im Hort - danach ist nicht mehr viel mit Kursen oder Vereinen. Bei Fumi habe ich mir mühsam einen Englischkurs von meiner Zeit abgeknapst. Im Nachhinein denke ich aber, daß es so, wie es war, für beide Kinder prima war. In den jeweiligen Einrichtungen gab es eine pädagogisch "gesunde" Mischung aus Freispiel und angeleitetem Spiel, aus gezieltem Angebot und ungezieltem "macht, was Ihr wollt". Die Kinder haben gelernt, mit anderen Kindern einfach zu spielen, und dabei ihre eigenen Stärken und Schwächen zu finden und auszuleben. Sie konnten sich mit einem Buch in die Kuschelecke zurückziehen, eine Gruppe Kinder für ein Brettspiel zusammentrommerln oder sich einem Lego-Bau-Marathon anschließen - es war jeweils ihre Entscheidung und ihre Verantwortung, das zu tun, was sie gerade wollten. Beide Kinder haben sich - unter fast gleichen Voraussetzungen - ganz unterschiedlich entwickelt. Temi ist der "ich konzentriere mich auf eine Sache und brauche ansonsten viel Ruhe"-Typ. Fumi ist der "gib mir Action, egal welche!"-Typ. Temi geht jetzt seit fast 2 Jahren in den Fußballverein, und das ist für ihn genau das richtige. Fußball ist sein Sport. Und mit inzwischen 8 Jahren ist es eben auch nicht mehr "mein Angebot an ihn", sondern es ist wirklich und ehrlich sein Ding. Er hat zwei Mal die Woche Training im Verein, dann noch einmal die Woche Training im Hort (die einzige Hortaktivität, bei der er regelmäßig mitmacht), und in der Saisaon an fast allen Samstagen ein Spiel. Und diese Aktivitäten organisiert er weitgehend alleine. Er geht meistens alleine vom Hort zum Sportverein (dort treffe ich ihn, weil ich nicht mag, daß er seine Fußballsachen den ganzen Tag herumschleppt - aber der Verein hat auch einen netten Biergarten, wo ich dann sitzen und lesen oder mit Freundinnen quatschen kann). Er trifft sich mit Freunden, um gemeinsam auf dem Bolzplatz zu üben. Das ist SEIN Hobby, und in weiten Teilen ist ihm das dann auch überlassen. Fumi ist inzwischen 13, und bei ihr ist es schon lange so. Sie macht, was sie will. Sie verabredet sich zum Schwimmen mit Freundin A oder für's Kino mit Freundin B, Wenn ihr zu Hause langweilig ist, dann zucke ich mit den Schultern und sage: "Da ist das Telefon." Oder ich sage: "Wenn Dir langweiig ist, könntest Du ja Dein Zmmer aufräumen/das Bad putzen/die Wäsche sortieren/Englisch üben...." Die Message ist jedenfalls: "Wenn Dir langweilig ist, ist das DEIN Problem!" Gestern auf Vox habe ich leider nur einen Ausschnitt einer Sendung der Reihe "BBC Exclusiv" (eine übrigens wirklich tolle Reihe) gesehen. Es ging in der Sendung gestern genau um Förderung von Kleinkindern. In dem Ausschnitt, den ich gesehen habe, ging es speziell ums "Warten Können". Es wurde über eine Langzeitstudie berichtet mit Menschen, die über einen Zeitraum von mehr als 40 Jahren - von der Babyzeit bis weit ins Erwachsenenalter hiein - immer wieder befragt und getestet wurden. Als diese Kinder 4 Jahre alt waren, gab es einen "Warten-Test". Eine Süßigkeit wurde vor das Kind auf den Tisch gestellt und der Tester hat gesagt: "Ich hole noch mehr davon. Das darfst Du essen, sobald ich wieder da bin." Dann ging er für ein paar Minuten aus dem Raum. Manche Kinder aßen die Süßigkeit dann unerlaubt vorher, manche konnten aber warten und bekamen als Belohnung mehr davon. Warten konnten vor allem die Kinder, die sich selber ablenken konnten, indem sie an etwas anderes dachten oder sich mit etwas anderem beschäftigten. Und langfristig hat sich herausgestellt, daß die Kinder, die warten konnten, mit 40 Jahren erheblich glücklicher, erfolgreicher und intelligenter waren als die, die damals nicht warten konnten. Warten-Können ist also offensichtlich eine Qualität, die langfristig glücklich macht. Ich fand den Bericht sehr interessant (weil ich mich wenige Stunden vorher maßlos über Temi geärgert habe, der bei Tisch nicht warten konnte, bis alle etwas auf dem Teller hatten). Und er paßt auch hier: Warten können, sich selber mit etwas beschäftigen können, bei sich selber sein - das sind offensichlich Talente, die man braucht, um langfristig ein zufriedender Mensch zu sein. Und ich fasse mir durchaus an die eigene Nase wenn ich sage, daß das leider oft aus den Augen verloren wird. Natürlich ist es einfacher für mich, wenn ich Temi einfach reinhauen lasse, sobald er seine Nudeln auf dem Teller hat. Ich habe mich gestern also mehr über mich geärgert als über Temi - weil ich das Thema "warten, bis alle was auf dem Teller haben" nicht konsequent genug durchziehe und es gestern auffiel, weil wir Gäste hatten. Nur: ICH bin bequem, ICH gehe oft den leichten Weg, ICH ärgere mich - das langfristige Problem mit dem Warten hat aber Temi. Leicht von Thema ab - aber nur leicht, wie ich finde. Der Grundtenor ist: Kinder müssen nicht alles haben, und schon gar nicht sofort. Es tut ihnen gut, wenn sie sie Langeweile, Sehnsucht, unerfüllte Wünsche erfahren. Daran wächst man. Noch was ganz konkretes: Die Kinder sind keine Einheit. Wenn der Kleine zu klein ist, um alleine zur Spielstraße zu laufen - dann laß den Großen mal alleine gehen, und der Kleine hilft Dir zu Hause beim Abwasch oder Gemüseschnibbeln für das Abendessen. Vielleicht nicht gleich morgen, aber nachdem Ihr drei oder vier Mal gemeinsam zu der Spielstraße gegangen seid. Oder Du läßt den Großen vorgehen und kommst mit dem Kleinen eine halbe Stunde später nach. Große Kinder haben einen unglaublichen Vorteil: Sie dürfen schneller groß werden, weil Mama sich mit dem Kleinen beschäftigen muß. Nimm Deinem Großen diesen Vorteil nicht weg, indem Du die Kinder als Doppelpack betrachtest und Dich dann - naturgegeben - an den Fähigkeiten und Freiheiten des Kleinen orientierst. Gruß, Elisabeth.

Mitglied inaktiv - 18.06.2009, 16:23



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in deinem letzten Absatz. Ein ganz wichtiger Aspekt. Danke! Lg JAcky

Mitglied inaktiv - 18.06.2009, 20:40



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meine kinder sind auch 4 und fast 6, bis 14 uhr im kiga. wir haben nur einen (!) einzigen festen termin pro woche, da gehen beide zum mini-handball (selbe gruppe). hinzu kommen verabredungen. der kleine verabredet sich noch nicht viel, der große in 14 tagen vielleicht 1x. ansonsten verbringen wir die nachmittage zu hause. in unserer straße wohnen viele gleichaltrige kinder, mit denen meine jungs dann spontan spielen, zum spielplatz gehen usw. also treffen ohne verabredung. dein programm klingt sehr extrem. wo bleibt da die zeit zum "rumgammeln", freiem spielen? ich glaube, deine kinder sind überfrachtet. daher die unzufriedenheit.

Mitglied inaktiv - 18.06.2009, 17:13