Frage: Baby 21 Wochen

Hallo Frau Henkes,  ich habe eine Frage bezüglich Schlafverhalten meiner fast 5 Monate alten Tochter. Sie war von Anfang an eine ziemlich gute Schläferin- im Auto und Kinderwagen ist immer problemlos eingeschlafen, zu Hause durch tragen und singen und ganz selten an der Brust. Sie hat sich auch ohne Verweigerung im Halbschlaf ablegen lassen und um 1,5 Stunden am Stück geschlafen. Sie hat vor 3 Wochen ihren ersten und eine Woche später den 2. Zahn bekommen. Möglicherweise befindet sie sich zur Zeit in einem Schub, weil sie sehr aktiv auf der Matte ist. Nur der Schlaf ist sehr problematisch geworden. Sie möchte nur durch stillen einschlafen. Auto und Kinderwagen geht gar nicht, obwohl früher nach 5 Minuten Fahrt hat sie schon geschlafen. Durch die Wohnung tragen und singen ist auch nicht mehr gut. Eine evtl alternative ist die Trage. Auch wenn sie eingeschlafen ist, man kann sie gar nicht mehr ablegen. Die Nächte sind auch sehr anstrengend geworden. Sie hat bis jetzt in ihrem Beistelbett geschlafen und 2 mal in der Nacht zum stillen gemeldet. Momentan entweder will sie die ganze Nacht nuckeln oder wacht jede 40 Minuten auf und lässt sich nur durch stillen beruhigen. Kann sich das Verhalten wegen zahnen und/oder durch den Schub so ändern? Ich bin überhaupt nicht damit zufrieden, dass sie nur so einschlafen will. Ich habe meine erste Tochter (3 Jahre alt) zwei Jahre lang gestillt und sie konnte nicht anders als stillend einschlafen. Wann ich eines Tages ins Krankenhaus müsste, war es für meine Tochter eine Trauma, von daher will ich nicht das zweite mal den gleichen Fehler machen und meinen kleinen Tochter beibringen, dass man auch anders sich beruhigen und dann auch einschlafen kann.  Wie sehen Sie als Psychologe folgendes Thema.... Die Stillberater empfehlen das Baby so oft zu stillen wie es möchte. Das einschlafen an der Brust ist auch für denen nichts "schlimmes" und ganz normal. Die Schlafberater empfehlen aber dem Kind beizubringen ohne stillen einzuschlafen, damit es lernt sich auf einem anderen Weg zu beruhigen.  Was denken Sie dazu? Wenn mein Baby durch zahnen oder durch den Schub dauerhaft gestillt sein möchte, soll ich es tun oder doch nicht? Das stillen tut meiner Tochter auf jeden Fall gut und sie beruhigt sich schnell. Ich möchte aber nicht, dass sie sich jetzt nur so beruhigen wird und bin mir unsicher, ob sie sich nicht zu viel daran gewöhnen wird. Gleichzeitig wenn sie es gerade so braucht und ich werde es ihr nicht geben, wird sie davon irgendwelche Schaden tragen? Ich weiß selber nicht mehr und hoffe Sie werden mir helfen können.  Entschuldigung für den langen Text.  Schöne Grüße 

von Karolcia2a am 13.05.2024, 20:47



Antwort auf: Baby 21 Wochen

Guten Tag, das Schlafverhalten von Baby ändert sich noch häufig. Das ist ganz normal. Für viele Kinder ist es schwierig, sich dem Schlaf zu überlassen. Dann helfen die enge körperliche Nähe zur Mutter und das Gestilltwerden. Das vermittelt dem Kind Sicherheit und hilft ihm, in den Schlaf zu finden. Das bedeutet nicht, dass Ihre Tochter die ganze Nacht an der Brust nuckeln sollte. Versuchen Sie es mit einem Schnuller, der das Saugbedürfnis befriedigen kann. Sie müssen Ihre Tochter allerdings nicht stillen, wenn sie aus anderen Gründen weint. Dann können Sie mit ihr üben, sich auf andere Art - mit Ihrer Unterstützung - zu beruhigen. Wenn Ihre Tochter feste Kost zu sich nimmt, muss sie nicht mehr gestillt werden. Sie können Sie also vor dem dritten Lebensjahr abstillen und so die Fixierung auf die mütterliche Brust vermeiden. Vielleicht finden Sie bei der Stillberaterin, Frau Welter, hier im Forum noch weitere Anregungen und Empfehlungen zu Ihrer Frage. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes

von Ingrid Henkes am 14.05.2024