Mama-fixiert und schüchtern

Dr. med. Ludger Nohr Frage an Dr. med. Ludger Nohr Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, Psychosomatische Medizin und Psychotherapie

Frage: Mama-fixiert und schüchtern

Hallo, unser Sohn ist fast zwei und noch sehr schüchtern und auf Mama fixiert. Er hatte schon immer Scheu vor anderen Kindern, auch wenn nur ein Kind zu Besuch ist. In der Kita (7Kinder) fühlte er sich jedoch schnell (seit 15 Mo) wohl. Freunde, Omas und Opas mag er zwar, fühlt sich dort auch wohl, aber versichert sich immer, dass Mama in der Nähe ist. „Mama komm mit!“ Alleine mit ihnen spielen geht selten lange gut, dann muss ich dazu kommen. Fremden gegenüber vorsichtig, aber interessiert an neuer Umgebung, läuft rum. Mein Mann hat viel Zeit für ihn, aber Mama ist immer die Nr 1.Wenn ich ab und zu beruflich weg bin, auch über 2-3 Tage, gibt es keine Probleme. Auch wenn die 2 ohne mich was unternehmen. Aber egal wo ich dabei bin „Mama!“ Ältere Kinder sind spannend, er will gerne hin, aber nur mit mir an der Hand. Er bleibt dann mal 5 Minuten mit ihnen, dann will er wieder zu mir. Beim Turnen muss ich immer an seiner Seite sein, dann hat er Spaß.. was können wir da tun, dass er selbstbewusster wird und sich ohne Mama traut? Für mich ist das teilweise sehr anstrengend und iwie tut er mir leid. Oma und Opa haben ihn auch schon alleine betreut, das hat gut funktioniert. Momentan aber eher wieder schwierig. Sie würden sich gern mehr kümmern, aber der Klene ist total auf seine Mama fixiert..Eine kurze Phase war Papa der Held, aber nur für 3-4Wochen vielleicht. Ins Bett bringen ist auch kein Problem mit Papa

von Katharina36 am 30.07.2020, 13:06



Antwort auf: Mama-fixiert und schüchtern

Guten Tag, das Verhalten Ihres Sohnes ist keine Frage des Selbstbewußtseins, weil Kleinkinder das noch gar nicht haben. Sie bekommen ja überhaupt erst allmählich ein Bewußtsein von sich. Das Selbstbewußtsein entsteht mit den positiven Erfahrungen, die Kleinkinder machen. Ihr Sohn benötigt noch Ihre Nähe, um sich sicher zu fühlen. Wenn es Ihnen möglich ist, ihm diese oft zu gewähren, ist das gut für ihn. Dann kann er auch unabhängiger davon werden. Als Erwachsene können wir uns gar nicht mehr vorstellen, welche Fülle an Außenreizen aus der Umgebung eines Kleinkindes auf es einstürmen. Das ist für Kinder oft überwältigend und beunruhigend. Da ist es gut, wenn eine geliebte und sichere Bezugsperson dem Kind zur Seite steht und es unterstützt. Ihr Sohn scheint ja auch guten Kontakt zum Vater und zu den Großeltern zu haben und kommt in der Kita zurecht. Er hat also seinen "Horizont" schon erweitert. Das ist eine ganze Menge für einen Zweijährigen. Allmählich wird er das ausbauen und dabei erfahren, dass die "Außenwelt" ihm wohlgesonnen ist. Dann wird er auch unabhängiger. Anstrengend ist diese Phase in der Tat, aber sie geht vorüber. Ingrid Henkes

von Dr. med. Ludger Nohr am 30.07.2020



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