Frage: Reizüberflutung/ Regulationsprobleme

Liebe Frau Henkes, unser Sohn (3,7 Jahre) geht seit Februar in den Kindergarten. Bisher nur für 2 Stunden, da er nach zwei Stunden an seine Grenzen kommt. Die Erzieher beobachten eine Reizüberflutung, einen Verlust der Impulskontrolle. Er schmeißt Dinge um und haut andere Kinder. Mein Sohn wächst viersprachig auf und spricht nur Zweiwortsätze und es fällt ihm noch schwer mit anderem Kindern in Kontakt zu treten. Er umarmt sie, küßt sie und schubst sie. Er sieht dabei nie wütend aus, sondern lächelt. Können Sie uns helfen und sagen, wie wir ihn am Besten unterstützen können? Hat dies mit dem Mangel an Sprache zu tun? Vielem Dank für Ihre Rückmeldung. Beste Grüße

von Josefina Freund am 25.04.2024, 17:37



Antwort auf: Reizüberflutung/ Regulationsprobleme

Guten Tag, ich halte es für vorstellbar, dass Ihr Sohn mit dreieinhalb Jahren schon merkt, dass er den anderen Kindern im Kiga sprachlich nicht gewachsen ist. Das erschwert es ihm, in Kontakt mit ihnen zu kommen. Möglicherweise wehrt er seine Wut über diese Hindernisse im Kontakt aggressiv ab und greift andere Kinder an. Ihr Sohn benötigt die Entwicklung von Frustrationstoleranz, um mit Frustrationen angemessener umgehen zu lernen. Darin können Sie ihn zu Hause unterstützen, indem Sie Verständnis für seine Wut zeigen, ihm aber gleichzeitig sozial angemessenere Möglichkeiten des Umgangs mit der Wut zeigen. Im Kiga benötigt er dazu die Unterstützung der Erzieher/innen. Mit einem Dreieinhalbjährigen können Sie zudem bereits gut das Beachten elterlicher Regeln und Grenzen einüben. Es könnte hilfreich sein, logopädischen Rat einzuholen, um die Gründe für die Sprachentwicklungsverzögerung genauer herauszufinden. Ein/e Logopäd/in wird Ihnen auch sagen können, ob der Erwerb von gleich vier Sprachen für Ihren Sohn sinnvoll ist.  Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes

von Ingrid Henkes am 26.04.2024