Frage: Unsichere Bindung?

Guten Morgen, unsere Tochter ist knapp 2 und wird gerade im Kindergarten eingewöhnt. Sie kennt die Einrichtung durch den großen Bruder. Wir sind in der 2. Woche der Eingewöhnung. Zu Beginn blieb sie bei mir oder kam öfter zu mir bzw suchte Blickkontakt. An Tag 4 erfolgte die erste Trennung. Sie weinte nicht und spielte die 30 Minuten mit ihrer Erzieherin. Das ist auch weiterhin so. Wenn ich komme, kommt sie direkt zu mir und umarmt mich. Dann gehen wir. Während meiner Abwesenheit sucht sie auch stark den Körperkontakt zu ihrer Erzieherin. Zuhause thematisiert sie mehrmals, dass ich sie immer wieder abhole. Nun wurde ich verunsichert: Laut Bindungstheorie hätten wir keine sichere Bindung. Stimmt das tatsächlich? Ich habe sie nie schreien lassen, sie schläft noch bei uns im Bett, stillt nachts noch, bekommt Verständnis (auch bei heftigen Wutausbrüchen) und alle Nähe, die sie möchte. Ist unsere Bindung wirklich unsicher?  Danke!

von BeccaB91 am 25.04.2024, 09:44



Antwort auf: Unsichere Bindung?

Guten Tag, Sie müssen sich keine Sorgen machen. Das Verhalten Ihrer Tochter ist ganz normal. Die Bindungstheorie greift für die beschriebene Situation nicht. Ihre Tochter ist sicherlich gut gebunden und lässt sich doch gut auf die Eingewöhnung ein. Sie befindet sich in einer ganz neuen Situation, die eine Zweijährige verständlicherweise zunächst verunsichert. Sie verschafft sich in dieser Situation Sicherheit, indem sie wieder mehr Körperkontakt sucht und sich immer wieder rückversichert, dass sie zuverlässig abgeholt wird. Dieses Verhalten ist kein Hinweis auf eine unsichere Bindung sondern eine Bewältigungsstrategie, um die neuen Entwicklungsaufgaben zu meistern. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes

von Ingrid Henkes am 25.04.2024



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