Guten Tag Herr Dr Paulus,
Muss ich mir wegen der Einnahme sorgen machen, was die Schwangerschaft, die Zeit nach der Geburt und irgendwann das stillen angeht? Konkret geht es mir um die gesundheitliche Belastung des Kindes und eventuelle Anpassungsstörungen.
Die Dosis passe ich meinem emotionalen empfinden immer wieder mal leicht an. Wenn es gut läuft nehme ich nur 9 Tropfen am abend, wenn es schlechter läuft auch mal bis zu 13. Also zwischen 18 und 26 mg, wenn ich das richtig verstanden habe, laut Packungsbeilage.
Aktuell bin ich bei 12 Tropfen. Hoffe ich kann zum Frühling hin wieder etwas reduzieren.
Vielen Dank und beste Grüße,
Marina Strauß
von
MayP
am 24.02.2023, 12:03
Antwort auf:
Amitriptylin in Schwangerschaft
Nach Anwendung von Amitriptylin in der Schwangerschaft besteht kein Anhalt für ein erhöhtes Fehlbildungsrisiko. Dieses Präparat, das zu den trizyklischen Antidepressiva gehört, ist als eines der am besten erprobten Psychopharmaka in der Schwangerschaft zu betrachten.
Nachuntersuchungen im Vorschulalter nach pränataler Exposition mit trizyklischen Antidepressiva zeigten gegenüber einer Kontrollgruppe keine Abweichungen hinsichtlich Intelligenzentwicklung, Verhalten und Sprachvermögen.
Bei hochdosierter Therapie vor Geburt können beim Neugeborenen vorübergehend folgende Symptome auftreten: Tachyarrhythmie (schnelle Herzfrequenz), Tachypnoe (beschleunigte Atmung), Tremor (Zittern), Trinkschwäche, Harnverhalt.
Angesichts Ihrer geringen Tagesdosis von 18 bis 26 mg sind solche Komplikationen jedoch nicht zu befürchten. Eine Einnahme bis zur Entbindung wäre durchaus vertretbar.
von
Dr. Wolfgang Paulus
am 24.02.2023