Frage: Eisen i.v.

Guten Tag Dr. Paulus, Ich habe eine Frage zur Eisensubstitution bei normochromer normozytärer Anämie mit einem Hb-Wert von 9,7g/dl. Ein Eisen-, Ferritin- oder Transferrinwert wurde nie abgenommen. Mir wurden vor ca. 2 Wochen Eisentabletten verschrieben, welche ich aber nicht vertragen habe. Es kam zu Nebenwirkungen (Obstipation, Magenkrämpfe, mehrmals tägliches Erbrechen und massives Sodbrennen), welche nach dem Absetzen der Tabletten noch einige Tage angehalten haben. Auf Anraten meiner Hebamme nehme ich nun Kräuterblut, was nur leichtes (aushaltbares) Sodbrennen verursacht. Meine Gynäkologin möchte mir nun Eisen iv geben. Ich konnte sie bewegen zunächst nochmal Blut abzunhmen, sie hat aber deutlich gemacht, dass sie Kräuterblut zur Behandlung nicht für ausreichend hält und auch bei gleichbleibendem Hb eine Eiseninfusion für zwingend notwendig hält. Da ich viele Allergien, einschl. Arzneimittelallergien, eine Atopie-Neigung und eine chronisch inflammatorische Erkrankung (M. Crohn) habe, gehöre ich sicherlich zur Risikogruppe in Bezug auf Anaphylaxie durch Eiseninfusion. Zumal bisher noch kein Eisenwert, sondern nur der Hb abgenommen wurde, empfinde ich die Empfehlung meiner Gynäkologin als sehr voreilig. Gleichzeitig muss man sagen, dass ich bereits in der 36. SSW bin und bei der Geburt meines ersten Kindes einen massiven Blutverlust durch einen Prolaps inversio uteri hatte. Ich bin selbst Ärztin, aber nunmal keine Gynäkologin, und sehe die Indikation für eine Eiseninfusion bei leichter Anämie (ohne diagnostizierten Eisenmangel) nicht wirklich als dringlich oder auch nur klar gegeben. Ich würde mich über Ihre Einschätzung sehr freuen. Vielen Dank! Errechneter Entbindungstermin: 30-05-2024 Medikamente: Ondansetron Einnahmezeitraum (seit wann) und Dosis: 4mg bis 2x tgl. bei Bedarf Bestehen Krankheiten: M. Crohn, Hyperemesis gravidarum, multiple Allergien

von Dessiree am 26.04.2024, 22:15



Antwort auf: Eisen i.v.

Grundsätzlich stellt sich die Frage, ob der niedrige Hämoglobin-Wert auf einen Eisenmangel zurückzuführen ist. Dazu könnte man Ferritin bestimmen, das als Maßstab für den Eisenspeicher gilt. Wenn tatsächlich ein Eisenmangel vorliegt und bei oraler Gabe nicht genügend Eisen aufgenommen wird, kann man auch an eine Infusion (z. B. Ferinject) denken, bevor man sich wochenlang mit Verdauungsstörungen durch diverse orale Eisenpräparate in hohen Dosen herumquält. Bei einem Hb unter 10 g/dl sehe ich durchaus Handlungsbedarf, zumal unter der Geburt mit weiteren Blutverlusten und einem entsprechenden Hb-Abfall zu rechnen ist.  

von Dr. Wolfgang Paulus am 29.04.2024



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