Frage: Progesteron hinzufügen trotz ausreichender Eigenproduktion?

Guten Abend Herr Dr. Paulus, ich bin Ende der 8. SSW und hatte vor zwei Tagen leichte Blutungen (nur Spuren am Toilettenpapier, keine starken Blutungen). Ausgelöst wurden diese durch ein kleines Hämatom an der Gebärmutter. Die Blutungen haben am nächsten Tag wieder gestoppt. Ich hatte dann nur noch braunen Ausfluss, und heute habe ich noch leichte braune „Krümelchen“ im Urin. Mein Frauenarzt hat mir aufgrund der Blutungen Progesteron verschrieben, um laut seiner Aussage einer Fehlgeburt entgegenzuwirken. Allerdings war mein natürlicher Progesteron-Spiegel zu dem Zeitpunkt nicht bekannt, da dieser bis dato nicht gemessen wurde. Auf mein Bestehen hin (und auf meine eigenen Kosten) wurde dies heute nachgeholt und vorhin erhielt ich das Ergebnis: Mein natürlicher Progesteronspiegel liegt bei 30.5, also im absoluten Normalbereich. Nun stellen sich mir ein paar Fragen: 1) Warum sollte ich trotz normalem Progesteronspiegel zusätzlich Progesteron einnehmen? 2) Senkt ein überhöhter Progesteronspiegel tatsächlich das Fehlgeburtsrisiko gegenüber einem normalen Progesteronspiegel? 3) Welche Risiken / Nebenwirkungen bestehen bei einer Überdosierung? 4) Beeinflusst die externe Gabe von Progesteron die körpereigene Progesteronproduktion? In dem Sinne, dass dieser beginnt weniger zu produzieren, weil nun extern zugeführt wird und der Bedarf gedeckt ist? Ich bin grundsätzlich jemand, der nur in äußersten Notfällen Medikamente zu sich nimmt, und gerade in der Schwangerschaft möchte ich eigentlich auf Medikamente in jeglicher Form verzichten. Daher möchte ich auch Progesteron (obwohl es sehr verharmlosend dargestellt wird), nur nehmen, wenn eine wirkliche Notwendigkeit und Nutzen besteht, denn letztendlich greift es ja auch in den natürlichen Hormonhaushalt ein. Schon vorab danke ich Ihnen ganz herzlich für Ihre Rückmeldung. Erster Tag der letzten Regel: 03-03-2024

von Chris41 am 26.04.2024, 21:32



Antwort auf: Progesteron hinzufügen trotz ausreichender Eigenproduktion?

Blutungen in der Frühschwangerschaft treten häufig auf und können aus ganz unterschiedlichen Gründen entstehen. Es handelt sich nicht selten um eine Störung der embryonalen Anlage (z. B. genetisch bedingt). Daran würde auch die Gabe von Progesteron nichts ändern.  Im ersten Trimenon gelten Progesteronwerte zwischen 11,0 - 44,3 ng/ml als ausreichend. Sie können zwar durch zusätzliche Gabe dieses körpereigenen Hormons keinen Schaden anrichten, nur nützen wird es vermutlich auch nicht viel.  

von Dr. Wolfgang Paulus am 29.04.2024



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