Hallo Frau Bader,
Ich bin in der 8SSW und alle meine Kolleginnen haben von ihren Frauenärzten sofortiges Arbeitsverbot bekommen, nur meinen Frauenarzt interessiert es nicht. Er sagt das das die Firma auszusprechen hat. Habe mich mit dem Betriebsrat beraten, der sich an die Geschäftsführung und der Personalabteilung gewendet hat aber leider ohne eine Reaktion. Momentan lasse ich mich von meinen Hausarzt krankschreiben, der mich und meine Situation sehr gut verstehen kann. Was mache ich da jetzt? Sollte ich den Frauenarzt wechseln?
LG
von
Familie86
am 25.04.2024, 10:49
Antwort auf:
Firma und Arzt interessiert Arbeitsverbot nicht
Hallo,
nein, der Arzt hat Recht. Der AG muss eine Gefährdungsprüfung durchführen und dann prüfen, ob ein BV ausgesprochen wird oder eine Versetzung möglich ist. Wenn er das nicht tut, bleibt nur das Gewerbeaufsichtsamt.
Liebe Grüße
NB
von
Nicola Bader, Rechtsanwältin
am 25.04.2024
Antwort auf:
Firma und Arzt interessiert Arbeitsverbot nicht
Ärzte dürfen kein Beschäftigungsverbot aussprechen, dass sich auf einen Arbeitsplatz bezieht, das darf nur der Arbeitgeber. Einzig ein individuelles Beschäftgungsverbot wäre möglich - hierfür muss man aber auch erst einmal schauen, ob eine Krankschreibung nicht die richtige(re) Wahl wäre - aber dafür sieht deine Ärztin anscheinend keinen Grund.
Wieso solltest du denn ein BV bekommen? Wenn deine Arbeit mutterschutzkonform ist und du auch körperlich in der Lage bist zu arbeiten, dann bekommst du natürlich auch kein BV. Nur weil andere eines bekommen haben, steht dir ja rechtlich nicht auch eines zu.
BVs sind immer eine individuelle Entscheidung.
Die Krankschreibung deines Arztes hebelt übrigens ein potentielles BV aus. Eventuell hast du dir mit der aktuellen Krankschreibung also selbst ins Knie geschossen.
von
Dojii
am 25.04.2024, 11:00
Antwort auf:
Firma und Arzt interessiert Arbeitsverbot nicht
Ich arbeite in einem Industriebetrieb in der Baubranche. Wir arbeiten mit Sand und Brandkalk der überall auf dem Gelände zu riechen ist. Unsere Autos haben Kalkfilme drauf, genauso wie unsere Schreibtische und die Unterlagen der Kalklieferanten erstrecht. Ich muss jeden Tag auf die LKWs zur Kontrolle, über das Gelände und durch die Produktion laufen, wo die Konzentration erstrecht hoch ist. Ist das nicht ein Grund für eine BV?
von
Familie86
am 25.04.2024, 11:24
Antwort auf:
Firma und Arzt interessiert Arbeitsverbot nicht
Gut möglich, aber dann bezieht es sich auf deine Arbeitsstelle und MUSS vom Arbeitgeber ausgesprochen werden. Ein BV vom Arzt wäre hier rechtswidrig und würde dir mehr schaden als nutzen.
Wenn dein Arbeitgeber das nicht tut und du der Meinung bist, der Arbeitsplatz ist nicht mutterschutzkonform, musst du dich direkt an das Gewerbeaufsichtsamt wenden. Die werden dann die Gefährdungsbeurteilung deiner Arbeitsstelle prüfen und ggf. weitere Schritte einleiten.
von
Dojii
am 25.04.2024, 11:30