Hallo :-)
unsere Tochter wird nun in wenigen Wochen 12 Monate alt und bevor Sie nun erschrecken: Keine Sorge ;-) Mein Mann und ich haben nicht die Erwartung oder den Anspruch unsere Tochter jetzt bereits windelfrei zu bekommen. Auch wenn wir staunen, wie Bekannte von uns, dass von Anfang an probiert und geschafft haben.
Allerdings bemerken wir, dass unsere Maus es höchst spannend findet wenn Mami auf die Toilette geht und dass sie diese auch auf ihrer Bad-Erkundungstour immer interessanter findet.
Da wir stoffwindeln und mittlerweile auch ein sehr gutes Gefühl dafür haben, wann sie zumindest ihr großes Geschäft in die Windel verrichtet (das war lange Zeit sehr unterschiedlich), kam uns die Idee, ob wir unsere Tochter (mit einem entsprechenden Aufsatz) schon mal auf die Toilette setzen (während wir die ganze Zeit dabei sind !!). Uns ist klar, dass sie vermutlich erstmal überhaupt nichts in der Toilette hinterlassen wird (weil alles viel zu spannend ist) und es noch zu früh für eine „Sauberkeitserziehung“ ist. Also ohne Druck, sondern wenn sie Lust darauf hat, um sie einfach mal an das Setting heranzuführen.
(zur Info: sie kann krabbeln, die Couch, Stufen usw. hochklettern, frei und selbstständig sitzen, nur mit Hilfe laufen, wenige Sek. freihändig stehen)
Nun, wo ich aber nach einem geeigneten Aufsatz suche, bin ich verunsichert.
Ist es doch noch alles zu früh? Ab wann sollte man ein Kind frühestens an Töpfchen oder Toilette mit Aufsatz heranführen?
Mein Mann und ich wollten das Töpfchen eigentlich überspringen, da unsere Maus wie gesagt jetzt schon die Toilette so spannend findet und wir eher auf den Nachahmungseffekt setzen, als noch ein Töpfchen dazwischen zu schalten, oder ist das falsch gedacht.
Ich will unsere Tochter nicht überfordern. Ihr den Übergang von Windel zu Toilette aber so sanft und natürlich – auf ihr Interesse reagierend – gestalten.
Über eine Rückmeldung würde ich mich sehr freuen.
Vielen Dank und herzliche Grüße!! :-)
von
ToniLL519
am 07.05.2020, 12:37
Antwort auf:
Toilettentraining: Spielerischer sanfter Start ab wann und wie am besten möglich
Hallo,
für ein gezieltes Toilettentraining ist es mit 12 Monaten, wie Sie es selbst schon ganz richtig bemerkt haben, tatsächlich noch ein bisschen früh.
Ihre "kleine Maus" ist noch ganz am Anfang eines langen Reifungsprozesses. Bis zur sicheren Blasen- und Darmkontrolle müssen viele Funktionen im Körper reifen und zusammenspielen. Zum einen muss die Blase lernen Urin zu speichern. Dann muss sie ein Signal an das Gehirn senden, wenn sie voll ist. Im Gehirn muss diese Information dann umgewandelt werden in die Reaktion "Toilettengang". Bis diese Vorgänge wie ein Zahnrad ganz automatisch ablaufen, muss vor allem die Körperwahrnehmung sehr gut ausgebildet sein. Diese entwickelt sich bei allen Kindern unterschiedlich schnell, ähnlich wie beim "Laufen lernen".
Ein guter Zeitpunkt um Kinder zu fördern und zu unterstützen ist immer, wenn sie selbst Interesse daran zeigen. Sie haben dieses Interesse ja bereits bei Ihrer Tochter beobachtet und möchten sie deshalb jetzt unterstützen. Kinder lernen am Besten am Vorbild der Eltern, so wie Sie es schon sehr gut beschrieben haben. Nehmen Sie sie weiterhin mit zur Toiletten wenn Sie selbst gehen. Erklären Sie die Vorgänge, aber überfordern Sie die Kleine nicht. Ein Töpfchen ist vorübergehend sicher eine gute Idee. Die große Toilette ängstigt manche Kinder.
Die Windel lassen Sie erst weg, wenn sie tatsächlich öfter trocken ist und ihre Tochter selbständig aufs Töpfchen bzw. zur Toilette geht. Seien Sie bitte nicht enttäuscht wenn sie das Interesse am Toilettengang noch einmal verliert.
In der Zwischenzeit achten Sie darauf, dass Ihre Tochter ausreichend über den Tag verteilt trinkt, so dass ihre Blase gut trainieren kann. Ein guter Zeitpunkt für ein geplante "großes Geschäft" ist immer kurz nach einer Mahlzeit, da sich der Darm zu diesem Zeitpunkt aus einem natürlichen Reflex heraus bewegt.
Wenn Sie weiterhin mit Geduld und Gelassenheit die Entwicklung Ihrer Tochter begleiten kann nichts schief gehen. Sie sind auf dem richtigen Weg.
Weiterhin alles Gute.
Mit freundlichen Grüßen.
Katja Hauenstein
von
Katja Hauenstein
am 08.05.2020
