Frage: Antibiotika und stillen

Hallo liebe Biggi,  mein Baby ist zwölf Wochen alt. Ich stille voll und bin sehr glücklich damit. Für mich gibt es nichts schöneres. Ich habe jetzt eine bakterielle Vaginose. Gemerkt habe ich sie eigentlich nicht. Meine Ärztin hatte mir Fluomizin verschrieben. Das habe ich jetzt sechs Tage lang genommen und heute auch mein pH-Wert gemessen. Leider ist er immer noch bei 7. daraufhin habe ich heute mit meiner Ärztin telefoniert und sie sagte, dass wir jetzt ein Antibiotika nehmen müssen. Das muss ich drei Tage lang nehmen und mir in die Scheide einführen. Ich habe natürlich große Bedenken geäußert, weil ich stille. Danach soll ich 10 Tage eine Dörderlein Kur machen und dann erst den PH Wert messen .   Jetzt hab ich meine Ärztin folgendes vergessen zu fragen:  1. Kann es meinem Baby schaden, wenn ich das Antibiotika nehme, weil ich es ja voll stille?  2. Kann durch das Antibiotikum die Milchmenge reduziert werden und könnte ich Probleme bekommen?  3. gibt es noch etwas, was du empfehlen könntest was ich noch machen kann?    Seit heute trinke ich Omni Biotic Flora Plus. Danke für deine Hilfe 

von Sommerkind2201 am 17.04.2024, 14:37



Antwort auf: Antibiotika und stillen

Liebe Sommerkind2201, ich zitiere dir aus „Arzneiverordnung in Schwangerschaft und Stillzeit" Spielmann, Schaefer: „Erfahrungen. Bei allen gängigen Penizillinderivaten (z.B. Isocillin, Amoxypen) liegt der M/P-Quotient unter 1. Der vollgestillte Säugling erhält in der Regel deutlich weniger als 1 % einer therapeutischen Dosis (Übersicht in Bennett 1996). Ähnliches gilt für Cephalosporine (z.B. Cephorexin, Oracef), die zum Teil im Darm des Säuglings inaktiviert werden (Übersicht in Bennett 1996). ... Empfehlung für die Praxis: Penicillinderivate und Cephalosporine sind neben Erythromycin das Antibiotikum der Wahl für die Stillzeit. Soweit möglich, sollten länger eingeführte Substanzen bevorzugt werden. Wenn erforderlich können auch andere Beta-Lactam-Antibiotika und Clavulansäure verwendet werden" ... Bei vielen Antibiotika erhält ein gestilltes Kind unter Behandlung der Mutter weniger als 1 % der auf das Körpergewicht bezogenen therapeutischen Dosis. Damit werden allenfalls minimale, in keinem Falle bakterienhemmende Konzentrationen im Säuglingsplasma erreicht. In der Literatur werden immer wieder folgende Risiken diskutiert: • Beeinflussung der Darmflora (als Folge eventuell Durchfall) • Beeinflussung bakteriologischer Untersuchungen, die im Falle einer Erkrankung des Säuglings erforderlich werden könnten • Entwicklung resistenter Keime • Sensibilisierung Erwiesen haben sich alle diese Nebenwirkungen bisher nicht. Am ehesten ist - im seltenen Fall - mit einer vorübergehenden, nicht therapiebedürftigen Abnahme der Stuhlkonsistenz zu rechnen (Ito 1993)." Ich kann und darf allerdings keine medizinischen Ratschläge erteilen, ich bin kein Arzt. Bei Fragen zur Vereinbarkeit und Dosierung von Medikamenten und Stillzeit (und natürlich auch Schwangerschaft) kann und sollte sich dein Arzt jederzeit an das Berliner Pharmakovigilanz und Beratungszentrum für Embryonaltoxikologie ("Embryotox") wenden, das unter der Telefonnr. 030 450-525700 erreichbar ist, per mail unter mail@embryotox.de, oder online unter www.embryotox.de bzw. http://www.bbges.de/content/index024a.html.   Vielleicht kann dir auch Dr. Paulus oder Dr. Karle aus dem Nebenforum helfen.   Gute Besserung und einen lieben Gruß Biggi

von Biggi Welter am 17.04.2024



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