Hallo zusammen,
ich habe ein Problem. Meine kleine, jetzt 7 Monate alt, will absolut nichts trinken. Wir hatten schon immer Probleme mit ihr mit dem Trinken, auch der Milch. Sie nimmt nur vier " Mahlzeiten" am Tag zu sich.
Morgens um 7:00 Uhr: um die 150 ml Folgemilch
Mittags gegen 12:00 Uhr: 190gr. Mittagsbrei
Nachmittags gegen 17:00-17:30 Uhr: 190gr. Grießbrei aus dem Gläschen
Nachts etwa 22:30 Uhr: 150 ml Folgemilch
Ansonsten will sie den ganzen Tag nichts anderes Essen oder Trinken.
Habe schon alles Probiert.
Sie isst auch keinen angerührten Brei, hatte ihr diesen mit Pre Milch angerührt, aber diesen will sie absolut nicht essen, auch nicht, wenn ich Ihn mit Wasser anrühre.
Habe ihr auch schon alle Sorten an Saft und Tee angeboten, abgekochtes Wasser( nehme nur das gekaufte, was für Säuglinge geeignet ist)
Habe warm und auch kalt probiert, aber das ist ihr ziemlich egal, sie will es nicht.
So jetzt hat sie seit vier Wochen einen Schnupfen und seit gestern auch noch Fieber. Sie will aber trotzdem nichts trinken zwischendurch.
Sie ist zwischendurch auch immer sehr nörgelig.
Weiß jetzt nicht mehr was und wie ich sie noch dazu bekommen kann, mal zwischendurch was zu trinken.
Achtjährige, habe auch schon sämtliche Flaschen und Trinklerntassen und Sauger und Nuckel durchprobiert.
Hat jemand von euch vielleicht noch einen Tipp für mich?
Weiß langsam nicht mehr weiter.
LG
von
Jennywollmar
am 18.12.2015, 12:24
Hallo,
Menschenkinder sind Säuglinge. Ihr wichtigstes Nahrungsmittel im ersten Lebensjahr ist daher Milch - Muttermilch oder Säuglingsanfangsnahrung (Pre oder bei Bedarf 1). Alles außer Milch ist nur BEIkost, die zum kennenlernen und ergänzen dient.
Sie muss also nicht zwingend etwas essen. Wichtig ist, dass die Beikost gesund und nährstoffreich sowie frei von Salz, Zucker und Aromastoffen ist. Wenn sie keinen selbst gemachten Milchbrei (angerührt mit Pre Milch oder als Vollmilchbrei) essen möchte, kann sie statt dessen weiterhin Milcht trinken - umso mehr Flüssigkeit bekommt sie und umso weniger spielt trinken eine Rolle.
Welchen Grießbrei aus dem Gläschen bekommt sie denn genau?
Ich würde außerdem aus der Flasche eine Pre Milch geben. Das wäre gerade in eurem Fall aus zwei Gründen sinnvoll: Zum einen ist Pre Nahrung dünnflüssiger als Folgemilch und liefert somit mehr Flüssigkeit. Und zum anderen enthält Pre Milch keine Stärke, die langsamer verdaut wird und somit ggf länder sättigt. So würde sie vielleicht häufiger etwas trinken und ihr kämt evtl. auf 5 Mahlzeiten.
Als Getränk ist Wasser pur aus einem normalen Becher völlig ausreichend. Saft, Tee und besondere Trinkgefäße sind überflüssig. Wenn sie Durst hat, wird sie auch irgendwann Wasser trinken. Solange sie rosige Haut, immer gut nasse Windeln und keine Verdauungsprobleme hat, bekommt sie auch genug Flüssigkeit.
Wenn sie allerdings hohes Fieber hat und nichts trinken will, würde ich sie vorm Wochenende mal dem Kinderarzt vorstellen (bei Schnupfen mit leichtem Fieber nicht unbedingt).
LG
von
lanti
am 18.12.2015, 13:19
Solange Babys noch keine drei vollen Beikostmahlzeiten bekommen, brauchen sie übrigens auch noch nicht unbedingt zusätzliche Flüssigkeit - siehe Zeit fürs Trinken lernen:
https://www.gesund-ins-leben.de/fuer-familien/erstes-lebensjahr/zeit-fuer-breikost/
Wenn das Kind allerdings statt Pre oder 1er Milch als Muttermilchersatz eine Folgemilch bekommt, die dickflüssiger und eher wie ein Trinkbrei zu bewerten ist, würde ich schon etwas verändern.
von
lanti
am 18.12.2015, 13:32
Vielen Dank für deine Antwort.
Also Brei bekommt sie von mir nur, weil sie vehement die Flasche verweigert hat. Es war nix mehr zu machen. Sie hat auch bis vor kurzem die Pre Milch bekommen, aber diese wollte sie auch nicht mehr. Die Folgemilch bekommt sie nur, da sie nix anderes nimmt. Es ist echt zum verzweifeln mit ihr. Bei der Kinderärztin war ich schon gewesen, sie bekommt Nasentropfen und wir Inhalieren.
Ich würde ihr sehr gerne mehr Milch zum Trinken geben, aber leider weigert sie sich stur, diese Tagsüber zu trinken. Sie nimmt auch nur eine bestimmte Sorte, bei allen anderen wird nur geschrien und die Nahrung komplett verweigert. ( Hatten wir 8 Wochen lang das Problem, dass sie jede Flasche verweigert hat) es ist sehr schwierig mit ihr.
Sie bekommt Nachmittags dann von Bebivita Griesbrei mit Apfel-Banane.
Angerührten nimmt sie nicht und sie ist auch keine Obstbreie. Achja, die Breie ist sie nur, wenn sie erwärmt sind. Kaltes mag sie überhaupt nicht.
Ich weiß langsam nicht mehr weiter, wie ich sie noch dazu bewegen kann, tagsüber überhaupt irgendwas zu trinken.
Wasser lehnt sie auch ab, egal ob Zimmerwarm oder warm gemacht.
LG
von
Jennywollmar
am 18.12.2015, 16:27
Huhu,
dass ein 7 Mon. altes Baby Beikost/Brei bekommt, wenn es gerne isst und alles gut verträgt, ist ja auch völlig in Ordnung.
Wasser muss sich wie gesagt noch nicht trinken solange sie Milch trinkt und nur zwei Breie bekommt.
Folgemilch würde ich persönlich trotzdem nicht geben, sondern bei Pre oder als Kompromiss 1er Milch bleiben. Wenn es unbedingt Folgemilch sein soll, würde ich zumindest eine 2er Milch (keiner 2er) ohne Glucosesirup (Zucker) etc. wählen.
Welche Folgemilch bekommt sie denn genau?
Dass der Brei warm sein soll ist ja kein Problem, aber man sollte auf die Zutaten schauen. Den Bebivita Abendbrei aus dem Gläschen würde ich persönlich zum Beispiel gar nicht geben - er enthält als Getreide nur vgl.weise wenig nährstoffreichen Weizengrieß und Reis, gekochtes Obstmus vor allem Fruchtzucker liefert, aber keine Vorteile für die Ernährung bietet und zudem als Zutat sogar Zucker (bereits an dritter Stelle der Zutatenliste):
http://www.rossmannversand.de/produkt/2198/bebivita-abendbrei-griess-banane-apfel.aspx
Es liest sich ein bisschen so als seid ihr in einen Teufelskreis von Erpressbarkeit beim essen geraten...die Kleine verweigert die Nahrung und Du bietest Alternativen an, wovon sie dann letztendlich das Süßeste akzeptiert und zukünftig vehement einfordert, wenn sie es einmal kennt...
Wenn Du da etwas ändern möchtest, mach Dir am besten erst mal für Dich ganz klar und bewusst: Kein Kind verhungert oder verdurstet am gedeckten Tisch!
Dass ein Baby Süßes bevorzugt (hierzu zählt auch die sämige Folgemilch, deren Stärke in Zucker aufgespalten wird), ist ganz normal und auch in Ordnung. Aber für ihre Ernährung ist ja nicht sie zuständig, sondern Du. Und was sie nicht angeboten bekommt, kann sie auch nicht beschaffen/essen, sondern lediglich protestieren und verweigern. Davon macht sie offenbar regen Gebrauch. Das erzeugt bei Mama Stress und man gibt am Ende aus Sorge vor Unterernährung etc. nach.
Die Mechanismen sind alle sehr nachvollziehbar, aber deswegen trotzdem ungünstig. Möchte man hier eine Veränderung erzielen, muss man umdenken. Denn Babys sind davon abhängig, dass die Mutter die Nahrung auswählt und anbietet, die sie für geeignet hält. Und kein Säugling kann und wird diese Verweigerung unbegrenzt fortführen - das verhindert der Selbsterhaltungstrieb (je länger das Problem schon besteht umso länger und anstrengender kann aber die Umstellung sein).
Mein Rat wäre konsequent Pre oder 1er Milch und gesunde Breie wie Gemüse Kartoffel Brei (den isst sie ja offenbar) und Milchbrei aus Pre Milch oder aus Vollmilch (dann mit etwas frischem Obst wie zB Banane) anbieten und alles andere nicht mehr anbieten und vor allem nicht mehr kaufen - dann kommt ihr beide gar nicht erst in Versuchung. Das ist zwar erstmal hart, lohnt sich aber langfristig gesehen.
Sie kann frei bestimmen, was sie essen/trinken möchte, aber Du bestimmst aus welchem Angebot sie auswählen darf (wenn sie Bier trinken oder später jeden Tag Pizza und Pommes essen wollen würde, würdest Du das ja auch nicht erlauben - nur damit sie etwas isst). Sie kann nichts mit Dir machen, was Du sie nicht machen lässt und es ist ja nicht so als würdest Du sie hungern lassen....
Das nur als Denkanstoß - entscheiden musst Du letztendlich selbst. Bei Fragen kannst Du Dich jederzeit gerne melden 
LG & schöne Feiertage
von
lanti
am 21.12.2015, 14:18
