Thema:
Trinkt sie zu viel pre??
Trinken eure noch viel Pre?
Also meine Maus schon. Sie ist jetzt ziemlich genau 11 Monate alt. Sie trinkt mit den Nachtflaschen insgesamt ca. 7 Flaschen a 200 ml. Meistens lässt sie 40 ml stehen. Ich find das noch ganz schön viel. Aber sie isst halt noch nicht wirklich Portionen. Und zum Mittagsschlaf brauch sie zum einschlafen auch immer ne kleine Flasche.
Wir sind also über dieser 1-Liter-Regel. Sie trinkt ca 1300 ml bereits abzüglich dessen was sie stehen lässt. Ist das noch im Rahmen? Oder muss ich umstellen? Bzw. Wie gewöhne ich ihr etwas ab? Manche sagen sie gewöhnt sich so an nix anderes dann zu essen.
Danke für das Feedback
von
msdiamond
am 02.10.2014, 20:48
Meine Tochter hat nach dem Stillen im ersten Jahr auch überwiegend Pre Milch getrunken und nur wenig Beikost akzeptiert - in eine Alter, wo mein Sohn schon drei Breie aß bzw. bereits zu einer Brotmahlzeit überging. Allerdings hat sie von der Menge her immer eher wenig getrunken (zum Teil 600 ml Pre Milch in 24 Std. und sonst nichts). Bei uns kam die Wende mit gut einem Jahr. Aber so ist eben jedes Kind anders.
Nach dem was Du schreibst, trinkt Deine Kleine ja um die 1120 ml Pre Milch pro Tag. Das ist recht viel, aber nicht unbedingt zuviel. Eine 1er Milch bringt nur dann Entlastung für die Nieren, wenn davon auch nennenswert weniger getrunken wird. Aber das ist nicht bei allen Kindern der Fall. Bei gleicher Trinkmenge haben die Nieren mit der sämigeren 1er Milch mehr zu tun als mit Pre.
Hinzu kommt, dass wenn eine 1er Milch sie mehr sättigen würde, sie evtl. entsprechend noch weniger Appetit auf Beikost hat. Was isst sie denn so neben der Milch über den Tag verteilt? Isst sie Brei - Gemüse oder Milchbrei? Oder mag sie lieber Fingerfood?
Wenn sie die Milch eigentlich nie austrinkt, würde ich zudem jeweils weniger zubereiten sprich 1 Meßlöffel weniger Pulver mit der zugehörigen Wassermenge (je nach Hersteller 150 ml Wasser plus 5 Meßlöffel Milchpulver).
von
lanti
am 02.10.2014, 22:51
Also sie isst zum Frühstück Brot mit Butter meist. Davon ca eine halbe Schnitte von der Größe eines Bauernbrotes. Sie isst zwischendurch dann das was ich gerade im TK vorgebacken habe zb. Apfelbrötchen, Pfannkuchen, hirsekringel dinkelstange etc. Dann gibt es Mittagessen gegen 12/13 Uhr. Meistens Kartoffeln mit aller Art Gemüse. Dazwischen wieder mal nen Kringel, Obst, Gemüsesticks etc. zum Abendessen isst sie gerne Brot wieder mit Butter oder Mandelmus oder Kinderstreich.
Brei verweigert sie bereits seit Monaten. Sie isst ausschließlich fingerfood.
Auf 1er wollte ich eigentlich nicht umstellen aber es kam mir von der Trinkmenge viel vor. Wenn ich eine kleinere Flasche mache quasi reicht es ihr nicht. Dann weint sie bis sie ihre paar ml zum Sattwerden bekommt. Nachts trinkt sie meist gegen 2 Uhr und gegen 5/6 Uhr nochmal wobei sie nachts beide 235 ml Flaschen komplett austrinkt. Also schlafen tut sie so gesehen nachts für mich ganz gut. Die 2 Flaschen stören mich nicht sonderlich.
Und wenn ich sie mittags hinlege schläft sie ohne Fläschchen nicht ein. Würdest du da zb auf Kuhmilch mittlerweile umsteigen?
LG und denke
von
msdiamond
am 02.10.2014, 23:43
Magst Du mal euren Tages-Speiseplan incl. der Zeiten und der Milchflaschen aufschreiben, damit man evtl. besser konkret was vorschlagen kann?
Wenn sie soviel Milch trinkt, würde ich keinesfalls auf Kuhmilch umstellen. Pre Milch ist nicht nur voll vitaminisisert und frei von Zuckerstoffen etc., sondern auch im Eiweißgehalt an Muttermilch adaptiert. Kuhmilch, die auf das rasante Wachstum von Kälbchen abgestimmt ist, enthält viel mehr Eiweiß - daher sollten die Kleinen davon nicht mehr als 200 ml pro Tag (im ersten Jahr nur im Milchbrei) bekommen, um die noch unreifen Nieren nicht zu belasten. Aufgrund der insgesamt hohen Milch- und damit hohen Eiweißmenge würde ich erstmal noch ganz auf Kuhmilch verzichten.
von
lanti
am 03.10.2014, 00:03
Also:
ca. 05.30/.06 Uhr Flasche 230 ml trinkt komplett
ca. 9 Uhr Frühstück Brot mit Butter, frischem Obstmus oder Mandelmus
ca. 10.30/11 Uhr Flasche 200 ml bleibt ca 40 stehen
ca. 12/12.30 Uhr Mittagsschlaf mit Flasche 120 ml trinkt leer
14.30/15.00 Uhr Mittagessen Familientisch ohne Salz etc
16 Uhr Flasche 200 ml lässt 40 stehen
17./17.30 Uhr Nachmittagsschläfchen mit Flasche 120 ml trinkt leer
ca. 19 Uhr Abendbrot Brot etc.
19.30/ 20 Uhr Flasche 200 ml lässt 40 stehen
21-22 Uhr Flasche 235 ml trinkt leer
02/02.30 Flasche 230 ml lässt manchmal 40 ml stehen
Und dann wieder von vorne ab 6 Uhr
Dazwischen gibt es immer mal was in die Hand zum knabbern wie bereist geschrieben.
Ok also nicht auf 1er ud nicht Kuhmilch frisch.
Es geht mir gar nicht sie von der Milch weg zubekommen oder uns Geld für die pre deshalb werde ich deine Ratschläge befolgten. Sondern hab mir sorgen gemacht ob's nicht zu viel ist.
Was sagst du zu ihrem Speiseplan?
Danke für Hilfe und Tipps
von
msdiamond
am 03.10.2014, 16:09
Supi, so hat man einen guten Überblick ;)
Also sie trinkt sehr viel Milch zumal sie ja zusätzlich auch noch Bei-/Familienkost bekommt. Da sie erst 11 Monate ist und es sich um eiweißreduzierte Pre Milch (nicht um Kuhmilch) handelt, ist das noch ok. Und Du sagst ja auch, dass sie weint, wenn Du ihr weniger gibst.
Trinkt sie schon länger soviel oder ist das jetzt erst kürzlich so (vll ein Wachstumsschub)?
Auf Dauer würde ich schon versuchen die Milchmenge zu reduzieren. Aber macht euch da jetzt nicht verrückt. Eigentlich nehmen sich die Kleinen, was sie brauchen und für Wachstum und Entwicklung brauchen sie halt viel Energie und jeder Stoffwechsel ist anders.
Entwickelt sich ihr Gewicht immer entlang der gleichen Perzentilkurve im Untersuchungsheft?
Was auffällt ist, dass sie sehr häufig Nahrung zu sich nimmt und kaum mal längere Pausen zwischen den Mahlzeiten hat (außer morgens). Da würde ich mal ansetzen und das vielleicht ein bisschen zusammen fassen.
Ich mache mal einen Vorschlag und Du schreibst, ob das so für euch denkbar wäre oder nicht:
früh morgens um 6 eine große Milchflasche wie gewohnt 235 ml
um 9 Uhr Frühstück mit Brotmahlzeit mit Obst oder Rohkost
vor dem Mittagsschlaf gegen 12 Uhr 200 ml Pre Milch
nach dem Mittagsschlaf gegen 15 Uhr wie jetzt auch Familienkost
gegen 17.30 Uhr Getreideobstbrei (alternativ 170 ml Milchflasche)
19 Uhr Abendbrot, Pfannkuchen, Apfelbrötchen, Gemüsepuffer o.ä.
20 Uhr 200 ml Abendflasche
21/22 Uhr 235 ml Nachtflasche
Wäre das so eine Option für euch?
Da sie schon recht viele Mahlzeiten hat würde ich zwischendurch nicht mehr viel zu knabbern geben. Sie muss nicht ständig essen. Sonst wird das irgendwann zur Gewohnheit und dient mehr der Beruhigung/Regulation als der Nahrungsaufnahme/Sättigung.
von
lanti
am 03.10.2014, 16:45
Danke für deine Antwort.
Dein Vorschlag hört sich sehr gut an. Gucken wir mal was wir in der Praxis umsetzen können.
Sie wiegt jetzt ca. 10,5 Kilo auf etwa 75/76 cm. Sie hat schon immer viel getrunken. Sie hat zwar specki Beinchen und Ärmchen aber noch absolut normal.
Wir haben heute schon immer nur 1 kleinere Flasche angeboten tagsüber das klappt schon mal gut.
Ja ohne ihre Flasche weint sie.
Ich werde deinen Rat und Vorschlag ab morgen berücksichtigen schauen wir mal weiter.
Danke im Voraus :-)
von
msdiamond
am 03.10.2014, 17:44
Ein einzelnes Gewicht ist immer nur eine Momentaufnahme und sagt wenig aus. Aber solange der Kinderarzt zufrieden ist, wird das auch in Ordnung sein. Was wog sie denn bei der Geburt und was mit 6 Monaten (oder in einem anderen Alter dazwischen)?
Auf die Flasche verzichten muss und soll sie ja gar nicht. Aber Du hattest geschrieben, dass sie weint, wenn Du ein kleineres Fläschchen machst. Wenn das jetzt klappt, ist das doch schon mal prima.
Mag sie GOB (zB 150 g rohes Obst gerieben oder püriert, 3-6 EL Getreidebrei Hafer oder Hirse, 1 Teel. Öl bzw. alternativ weiches Obst wie zB Banane plus Hirsekringel, eine Dinkelstange oder etwas Brot)? Wenn ja, würde sie so "nur" noch 870 ml Pre Milch trinken ;)
Bin mal gespannt wie es klappt und würde mich über eine Rückmeldung freuen :)
von
lanti
am 03.10.2014, 18:41
Also bei der Geburt hat sie 3725 Gramm gewogen. Bei der U5 mit 6 Monaten hat sie 7880 Gramm gewogen. Ja der Kinderarzt ist Super zufrieden gewesen. Und jetzt ca. 10 Kilo,
Ja ne zur Nacht und morgens und mittags möchte ich das sie noch ihre großen Flaschen bekommt.
Ich frag auch den KIA bei der U6 die ist ja auch bald.
Ich werde jetzt mal schauen was ich davon umsetzen kann. Auf jeden fall stelle ich nicht auf 1er um und keine Kuhmilch erstmal.
GOB hab ich ihr heute wie immer mit frischem Obst (heute Mango) angeboten. Verweigert die komplett.
Ich werde die Tage berichten wie es läuft :-)
Hauptsache mein Mädchen ist zufrieden, gesund und munte :-)
Danke für deine Hilfe.
LG
von
msdiamond
am 03.10.2014, 21:23
Ach so das Bild wollte ich noch anhängen....
LG
von
msdiamond
am 03.10.2014, 21:38
Das Gewicht scheint sich ja entlang der gleichen Kurve zu entwicklen wie es sein soll - schau ich mir mit mehr Zeit nochmal genauer an...
http://www.hebamme4u.net/baby/wachstumskurven/perzentilen.html?cHash=0444a5b7cc0943d8ff2754402a963c4c&type=1
Wenn sie drei große Flaschen Pre Milch trinkt und keinen GOB mag, würde ich nachmittags etwas anderes anbieten oder zumindest eine kleinere Milchflasche und ansonsten wie schon beschrieben - so dürfte die Milchmenge zukünftig zumindest geringer ausfallen. Man muss da nichts übers Knie brechen...
Wie klappt es denn?
Beim Kinderarzt kannst Du nachfragen, aber lass Dich vonm evtl. Ratschlägen wie "Sie braucht keine Pre mehr und kann jetzt Kuhmilch bekommen" (stimmt aber wenn sie viel Milch trinkt wird es dann zuviel Eiweiß) oder "Sie sollte moit 1 Jahr keine Flasche mehr trinken" (eine Pre Milchflasche ist analog zum stillen zu sehen und somit weiterhin völlig ok) nicht verunsichern. Baby- und Kinderernährung ist nicht der zentrale Punkt im Medizistudium und nicht alle Kinderärzte bilden sich auf diesem Gebiet freiwillig aktuell fort. Sprich manche Kinderärzte sind sehr gut Ansprechpartner für Diagnose und Behandlung von Krankheiten, aber nicht für Ernährung - das kommt immer auf den Arzt an - vielleicht ist eurer da ja auch sehr kompetent ;)
von
lanti
am 06.10.2014, 11:57
Hallo Lanti,
danke erstmal das du dir für uns soviel zeit nimmst.
Als ich gehe nach deinem "plan" vor und ich muss sagen es klappt echt super! Die Einschlafflaschen sind bis auf abends eigentlich komplett ersetzt worden. Abends möchte ich das noch nicht. Das soll sie dann selbst entscheiden. Vielleicht war es auch mein Fehler wenn sie nicht richtig schlafen wollte etc hab ich ihr halt die Flasche gemacht. Da wir schon lange nicht mehr stillen leider wollte ich ihr halt nie "das einschlafstiellen" nehmen also hab ich's mit der Flasche genauso gemacht.
Sie ist genauso ausgeglichen wie immer. Sie schläft jetzt die 2-3 Tage mittags einfach ruhig ein klar muss ich dabei sein aber das ist ja schnuppe.
Ach mein Kinderarzt halte ich in der Hinsicht nicht für besonders kompetent... Da bisher jetzt die letzen Tage alles gut klappt werde ich ihn auch nicht fragen. Er würde mir direkt was erzählen wenn er das hört...
LG
von
msdiamond
am 06.10.2014, 13:51
Das ist ja super! Freut mich zu hören - na siehst Du, so schnell kann es gehen - manchmal braucht man nur einen Plan und etwas Entschlossenheit 
Das Gewicht entwickelt sich ja immer entlang der gleichen gelben 85% Perzentile im Link - so soll es sein :)
Und wenn ein Kind gesund ist und sich gut entwickelt, muss man die Ernährung auch nichts mit dem Kinderarzt besprechen ;)
von
lanti
am 06.10.2014, 20:32
Danke nochmal du hast mir Super weitergeholfen :-)
Und wenn sie zwischendurch doch mal mehr brauch warum auch immer wird sie es auch bekommen.
Vielen lieben dank nochmal.
von
msdiamond
am 06.10.2014, 21:38
