Geschrieben von Junijunge am 05.01.2018, 21:37 Uhr |
Die Entscheidung gegen ein zweites Kind
Also, ich kann Dich gut verstehen. An vielen Tagen habe ich genau diese Bedenken, die Du äußerst. Wir sind eine kleine glückliche Familie, haben einen tollen, quietschgesunden, meist zufriedenen Sohn. Es fehlt uns nicht wirklich jemand in unserer Mitte. Wir haben auch noch einige Pläne, die sich zu dritt gut verwirklichen lassen, zu viert dann wahrscheinlich zunächst lange nicht. Außerdem ist der Junijunge bei aller Fröhlichkeit und Zufriedenheit ja dennoch ein sehr forderndes Kind ist, das mich weiterhin jede Nacht meist mehrfach braucht und auch tagsüber viel Aufmerksamkeit benötigt.
Und dann kommen diese Tage, an denen ich mir sage, wir sollten ihm unbedingt die Chance auf ein Geschwisterchen geben und dass es doch auch für uns Eltern sicher eine Bereicherung wäre, zwei Kinder nebeneinander aufwachsen zu sehen. Der Wunsch überwiegt insgesamt auch die Bedenken und wir versuchen es ja. Einmal hat es neulich geklappt, aber leider haben wir das Würmchen verloren. Nachdem ich wusste, dass ich schwanger war, hatte ich bei aller Freude aber auch ziemliche Bedenken, wie das Leben zu viert für uns sein würde. Ich glaube inzwischen aber, das ist normal und viele haben solche Ängste. Als es sich entschied, zu gehen, waren wir dann doch sehr traurig und wußten, wie sehr wir uns über Familienzuwachs gefreut hätten.
Dennoch bin ich auch jetzt wieder im Zwiespalt. Zum einen haben wir jetzt erfahren müssen, wie fragil eine Schwangerschaft anfangs doch ist und werden sie nie mehr so unbeschwert genießen wie die erste, zum anderen werden wir immer älter, der Altersabstand wird immer größer, was aber eigentlich nebensächlich ist. Drei Jahre hätte ich halt schön gefunden...
Ich glaube trotzdem, dass wir es weiter versuchen werden. Es kann sein, dass es gar nicht noch einmal klappt oder noch einmal schief geht. Aber wir wissen jetzt, wie willkommen ein zweites Kind gewesen wäre, trotz aller Bedenken.
Wenn es nicht noch einmal sein soll, sind wir jedoch auch zu dritt glücklich. Ob der Junijunge jemals ein Geschwisterchen vermissen wird, wissen wir nicht. Wir müssen es so nehmen, wie es kommt und werden wohl einfach der Natur ihren Lauf lassen. So werden wir später zumindest nicht bereuen, es nicht versucht zu haben.
Euch würde ich sagen, dass Ihr ja noch keine Entscheidung treffen müsst. Dein Mann ist mit 37 nicht wirklich annähernd zu alt und ich meine mich zu erinnern, dass Du ja ein paar Jahre jünger bist. Ihr könnt doch einfach in zwei, drei Jahren noch einmal schauen, wie es aussieht. Meine Geschwister sind 6,5 und knapp 8 Jahre älter als ich. Wir haben trotzdem miteinander gespielt und vor allem jetzt im Erwachsenenalter ist es schön, sie zu haben. Auch wenn wir weit voneinander entfernt wohnen und uns gar nicht oft sehen. Trotzdem, vor allem, wenn einmal etwas mit den Eltern ist, wie neulich ein leichter Schlaganfall meines Vaters, halten wir doch sehr zusammen und keiner steht alleine damit da. Schon das ist Grund für mich, es tatsächlich weiter zu versuchen, auch wenn uns ja die Zeit wirklich davonrennt....
- Die Entscheidung gegen ein zweites Kind - Pünktchen2015 04.01.18, 11:38
- Re: Die Entscheidung gegen ein zweites Kind - IchWerdeMami2015 04.01.18, 11:42
- Re: Die Entscheidung gegen ein zweites Kind - Libelle07 04.01.18, 12:56
- Re: Die Entscheidung gegen ein zweites Kind - Joaninha 04.01.18, 16:03
- Re: Die Entscheidung gegen ein zweites Kind - viella249 04.01.18, 19:37
- Re: Die Entscheidung gegen ein zweites Kind - Alexiell 05.01.18, 21:17
- Re: Die Entscheidung gegen ein zweites Kind - Junijunge 05.01.18, 21:37
- Re: Die Entscheidung gegen ein zweites Kind - Fusssel, 13. SSW 06.01.18, 21:30
- Re: Die Entscheidung gegen ein zweites Kind - Pünktchen2015 07.01.18, 9:39