Januar 2020 Mamis

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Geschrieben von Frolle am 07.10.2020, 20:21 Uhr

Engelsgeduld

Naja, vielleicht habe ich an der Stelle nicht so gut auf meine Wortwahl geachtet, weil es mir ja insgesamt um etwas anderes ging. „So gut wie nie schimpfen“ entspricht eher der Realität. Also, es kommt wirklich selten vor, dass ich schimpfe (also lauter und streng).
Ich denke, es liegt vor allem an meiner Großen: Sie ist extremst sensibel und wenn ich richtig schimpfe, dann fängt sie ganz furchtbar an zu weinen und ist lange Zeit völlig verzweifelt und verstört. Sie kann das einfach überhaupt nicht ertragen, ist sehr harmoniebedürftig und versucht auch fast immer, sich an Regeln zu halten. Sie hat auch ihren kleinen Bruder tatsächlich noch nie (und ich meine wirklich nie!) richtig geärgert und ist einfach immer vorsichtig mit ihm.
Wenn ich mal (kurz!) geschimpft habe und sie abends im Bett frage, was sie am Tag am Schönsten fand, sagt sie „Gar nichts, weil du mit mir geschimpft hast!“
Das finde ich ganz schrecklich, wenn sie das so sagt und daher schimpfe ich kaum. Aber wie gesagt, es ist auch selten notwendig. Ihre großen „Baustellen“ sind Ängstlichkeit, Schüchternheit, Mutlosigkeit - da ist Schimpfen wirklich falsch. Eine „Trotzphase“ hatte sie bislang nicht so extrem und in der Zeit hatte ich mich ganz arg über ihr „wütendes, trotzendes“ Verhalten gefreut, weil sie sonst nie so aus sich herauskommt.

Auch wenn es vielleicht toll klingt, dass ich fast ohne Schimpfen auskomme: Das Gelbe vom Ei ist das nicht!
Es ist nicht toll, dass meine Tochter so empfindlich ist. Aus meiner Sicht müsste sie das zu Hause auch irgendwie „lernen“, es auszuhalten, dass auch mal mit einem geschimpft wird...

Und ganz allgemein:
Ich denke, das Beste ist, irgendwie eine ausgewogene „Schimpf-Kultur“ zu entwickeln. Wenn man gelegentlich schimpft, ist es viel wirkungsvoller und man wird ernster genommen. Kinder brauchen ja Grenzen und manchmal ist es eben das Schimpfen, womit man die Grenzen zieht. Dass das mal mehr ist, wenn man müde oder schlecht gelaunt ist, ist wohl ok, sofern man es danach mit dem Kind bespricht, sich erklärt und entschuldigt. So lernen die Kleinen, dass auch Mama nicht perfekt ist.
Was Juliette-Baguette schreibt, dem kann ich mich übrigens anschließen!

 
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