November 2018 Mamis

November 2018 Mamis

Mein Postfach

Redaktion

 
Ansicht der Antworten wählen:

Geschrieben von kalypso, 35. SSW am 09.10.2018, 15:35 Uhr

Frühe Fremdbetreuung

Hallo ihr Lieben,

mich würde interessieren wie Ihr zum Thema frühe Fremdbetreuung steht. Ab welchem Alter findet Ihr es akzeptabel, wenn man aus beruflichen und finanziellen Gründen die Kleinen in die Krippe gibt? Würdet Ihr lieber auf eine Tagesmutter ausweichen für den Anfang?

Bin gespannt was ihr dazu sagt,

Liebe Grüße

 
22 Antworten:

Re: Frühe Fremdbetreuung

Antwort von CarmenMS am 09.10.2018, 16:21 Uhr

Also unsere Maus wird voraussichtlich mit einem Jahr in die Krippe kommen. Ich bin pro Krippe und finde die Förderung dort toll und auch der Umgang mit vielen anderen Kindern. Aber nicht den ganzen Tag sondern so 5-6 Stunden am Tag.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Frühe Fremdbetreuung

Antwort von Mala28 am 09.10.2018, 16:39 Uhr

Das ist immer ein spannendes Thema, weil ich mir gerne andere Meinungen dazu anhöre.
Für MICH sieht es so:
Mein Grosser ist mit 14 Monaten in die Kita gekommen.
Mein Bauchzwerg wird so 9/10 Monate sein.

Für mich hat es sowohl berufliche als auch finanzielle Gründe aber auch soziale Gründe:
Ich hab zuviel für meine Bildung getan und bin auch einfach keine Vollzeit Hausfrau und Mutter. Ich würde daheim eingehen, wie eine Blume die man nicht giesst. Mit meinem Grossen hab ich alles getan was auch eine Vollzeitmama gemacht hat von Babymassagekursen, Babyschwimmen etc.
Zudem ist es einfach so, dass man als Mutter nicht so mit seinem Kind spielen kann, wie gleichaltrige Kinder.
Finanziell ist daheim bleiben für mich einfach ein Nachteil, weil das Elterngeld für besser Verdiener einfach unverschämt ist.
Wir verdienen beide gleich, sodass es bei meinem Mann auch nicht anders aussehen würde. Vor allem wünsche ich weder mir, noch meinem Mann, die Rolle als Vollzeitmami oder Papi. Der würde genauso eingehen wie ich.

Bei mir im Freundeskreis gibt es 2 Muttis, die seit 8 Jahren daheim sind und nicht weil sie es sich leisten können, ne weil sie immer ausreden finden. Die Kinder sind 8 und 3 sowie 7 und 3 Die Männer haben ein Ausbildung gemacht und verdienen nicht die Welt. Bei denen gibt es andauernd Stress weil sie nicht in Urlaub fahren können, sich nichts leisten können. Die eine stand deswegen schon kurz vor der Trennung weil der Mann kein Lust mehr hatte den Alleinverdiener zu spielen und sich nichts leisten kann.
Ich versteh den Mann total!

Generell finde ich das Frau nicht zu Hause sein muss, wir leben im Jahr 2018. Kinder kosten Geld und als Elternteil ist man dazu verpflichtet seinem Kind eine gute Ausbildung, ein Studium, ein Auslandsjahr etc. zu ermöglichen.
Zudem sollte man für sich selber in die Rentenkasse einzahlen und sich Geld fürs Alter an die Seite legen.
Daneben finde ich, das man neben seinen Kindern auch die Verantwortung für den Partner hat.

Ich möchte sowohl finanziell als auch beruflich nicht zurückstecken und das tut man wenn man lange daheim bleibt.

Ich hab mich damals und jetzt für eine Kita entschieden. Ich hab aber auch nach einer Tagesmutter geschaut. Wobei ich das bessere Bauchgefühl immer bei der Kita hatte. Bei einer Tagesmutter wäre mir wichtig, dass sie eine erzieherische Ausbildung hat und nicht nur diesen 160 Stundenkurs von Jugendamt.

Bin gespannt wie andere denken.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Frühe Fremdbetreuung

Antwort von Bärenmama2016 am 09.10.2018, 17:24 Uhr

Ich finde erst mal den Begriff "Fremdbetreuung" ganz furchtbar... Die Menschen, die unsere Kinder betreuen, sind doch keine Fremden, sondern ihnen häufig näher als zb irgendwelche Verwandte.. Und gleichzeitig ist diese Nähe eine Voraussetzung dafür, dass es klappt. Deshalb: können wir das bitte irgendwie anders nennen?

Wann ist das richtige Alter? Finde ich eine total schwierige Frage, weil da sehr viele Faktoren reinspielen. Alle Beteiligten müssen es wollen, damit es klappt. Die Hauptbezugsperson (meist die Mutter) muss loslassen können und wollen. Die neuen Bezugspersonen müssen bereit sein, sich auf eine intensive Bindung einzulassen. Und sicher ist der Übergang für manche Kinder schwieriger als für andere.

Du fragst, ab welchem Alter es "akzeptabel" wäre... Das finde ich ein echt schwieriges Wort, weil es grundsätzlich immer die Entscheidung der Eltern ist - und es ist nicht an mir, über die Mutter zu urteilen, die ihr Kind aus welchen Gründen auch immer zu einem "frühen" Zeitpunkt abgibt.

Ich kann nur sagen wie wir es für uns entschieden haben: unser Großer ging ab 9,5 Monaten zur Tagesmutter - weil der Platz zu dem Zeitpunkt frei wurde. Sonst hätten wir auch einen Monat früher oder später angefangen. Mir war einfach wichtig, dass er zu ihr kommen kann. Eine geeignete Krippe hätte es hier gar nicht gegeben. Lieber früher, als mit Bauchschmerzen abgeben (Betreuungsschlüssel usw).

Insgesamt war es bei uns wie bei Mala: ich mag meinen Job und bin froh, dass ich beides haben kann - Familie und Beruf. Ich beobachte auch bei meinen Freundinnen mit Uni-Abschluss usw, die jahrelang zuhause bleiben, während ihre Männer arbeiten gehen, eine gewisse Unzufriedenheit. Sicherlich kann das auch anders laufen, aber sie sind einfach intellektuell unterfordert und je länger der Zustand andauert, desto schwieriger wird der Wiedereinstieg (oder überhaupt der Einstieg!). Und ich warte nur darauf dass die ersten sagen, dass es sich auch gar nicht mehr lohnt, es überhaupt zu versuchen...

Sehr schwieriges Thema!

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Frühe Fremdbetreuung

Antwort von Kaffeekauz, 36. SSW am 09.10.2018, 17:47 Uhr

Ich finde es hängt einfach viel vom Kind ab und das macht das planen so schwierig.

Beim großen bin ich nach einem Jahr wieder arbeiten gegangen, weil es finanziell einfach nicht anders ging. Mein Mann war noch zwei Monate auf der Meisterschule und hatte nur BAföG zur Verfügung. Allerdings bin ich Krankenpflegerin und habe dann in Teilzeit gearbeitet und dann eben an den Wochenenden, Feiertagen usw. Unser Sohn kam dann mit 16 Monaten in die Kita und ich war zum Glück schon wieder schwanger und an einem Arbeitsplatz, wo mein Ausfall nicht ganz so tragisch war. Denn was man Bedenken muss, bei Eingewöhnung im November braucht man einiges an Kind-Krank-Tagen bzw Überstunden.
Mir war wichtig, dass unser Sohn laufen kann und ein paar Worte spricht, bevor er in Betreuung kommt. Hätte mir aber gar nicht so viele Gedanken machen müssen, den unsere Krippe ist einfach soooo toll (kleine Einrichtung mit 19 Plätzen) und es lief ganz entspannt. Und unser Baby würde plötzlich so schnell groß. Sprach wie ein Wasserfall und konnte gefühlt jede Woche etwas neues.

Beim zweiten war es dann finanziell deutlich entspannter und wir haben dann beschlossen, dass ich erst wieder arbeiten werdr, wenn der Zwerg eingewöhnt ist.
Das wäre jetzt im November der Fall gewesen
Wir haben dann aber tatsächlich noch einen früheren Termin zum Kitastart bekommen und konnten im September schon starten (da war Zwerg 2 auch 16 Monate alt). Und rückblickend würde ich sagen, dieses Kind hätten wir auch schon mit einem Jahr in die Krippe geben können. Er kannte die Erzieherinnen und die Einrichtung ja schon und war einfach von Anfang an ein Wirbelwind, der sich am liebsten mitten ins Geschehen stürzt.

Aber so wie es jetzt war, war es gut. Die Eingewöhnung lief wieder ganz ohne Tränen und wenn ich ihn morgens Frage, ob er in die Krippe will, ruft er "Ja!" und holt seine Schuhe.
Er genießt die Zeit mit den anderen Kindern. Und im Moment bin ich echt dankbar dafür morgens ein paar Stunden für mich und den Haushalt zu haben.
Für uns passt das so und mit dem dritten werden wir einen ähnlichen Weg gehen. Ich bin am überlegen ob ich im März 2020 ein Studium beginne, dann wird zusätzlich zur Krippe/Kiga, meine Mama ein paar Stunden abdecken (Ganztagesplätze gibt es bei uns praktisch nicht), die ab da dann in Rente ist und sich das zutraut (ich ihr übrigens auch )

Ach ja, beide Kinder gehen etwa von 8.00 bis 13.30, der große eben inzwischen in den Waldkindergarten.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Frühe Fremdbetreuung

Antwort von die_ente_macht_nagnag, 34. SSW am 09.10.2018, 18:28 Uhr

Was heißt frühe Fremdbetreuung? Bedeutet für jeden was anderes. Meine Kinder sind mit 15 Monaten bzw. 16 Monaten in die Krippe gegangen. Ich bin dem gegenüber positiv eingestellt, da ich bisher auch immer das Glück hatte ein Vertrauensverhältnis mit den Erziehern in der Gruppe aufbauen zu können. Und ich bin da ehrlich, ich finde keine Erfüllung in der ganztägigen Kinderbetreuung.

Ich hatte mir zwei Tagesmütter mal angeschaut, als nicht klar war, ob wir einen Platz für die Kleine bekommen. Bei der einen hätte ich es mir vorstellen können (rein menschlich) die andere ging gar nicht.

Bei unserer Nr.3 wird es wohl etwas früher in den Kindergarten gehen. Je nachdem wann/ ob wir einen Platz bekommen. Ideal wäre mit 1 Jahr. Eine Tagesmutter wäre nicht ideal, rein aus praktischem Gründen (unterschiedliche Schließ-/Betreuungszeiten, Kosten, etc.).

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Frühe Fremdbetreuung

Antwort von atommaus87, 35. SSW am 09.10.2018, 18:43 Uhr

Kind Nr.1 ist erst mit 2 in die Kita weil mein Freund Beamter zur Ausbildung war und es hätte nicht gelohnt eher zu arbeiten. Bei Kind Nr. 2 ging ich am 1. Geburtstag wieder arbeiten, hier haben wir es auch hinbekommen die Maus mit 2 in die Kita zu geben. Nr. 3 wird auch mit 2 in die Kita gehen weil ich den Anspruch habe, dass die Mäuse trocken sein sollen, bevor es in die Kita geht. Hab auch einige Freundinnen die lieber alle 3,4 Jahre ein Kind bekommen anstatt arbeiten zu gehen und jede Menge ausreden haben warum man mit Kindern nicht arbeiten könnte, es lohnt sich angeblich nicht und Rente die gäbe es eh nicht oder eine Einheitsrente. Frag mich was die den ganzen Vormittag machen? Verstehe die Männer aber auch nicht die das mit machen. Ich hab zu hart für alles gearbeitet als das ich meine Bildung und finanzielle Unabhängigkeit in die Tonne kloppen würde.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Frühe Fremdbetreuung

Antwort von katrin143, 37. SSW am 09.10.2018, 18:49 Uhr

Abend, meine 1 Tochter ist mit 1.Jahr in die Kita gegangen und zwar von 6-15 Uhr.
Jetzt wo ich im BV bin geht sie von 7.30-15.30, Donnerstag und Freitag ist sie immer Mittagskind da hole ich sie dann 12uhr ab.

Unsere zweite wird auch mit 1.Jahr in die Kita gehen.
Dann gehen dann alle beide von 6-15uhr.

LG Katrin

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Frühe Fremdbetreuung

Antwort von atommaus87, 35. SSW am 09.10.2018, 20:39 Uhr

Ne Kita die schon um 6 Uhr öffnet ist klasse...im bv hab ich die kleine erst um kurz vor 9 gebracht, die grosse verlässt vor 7 mit Papa das Haus, so hab ich morgens lange Ruhe.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Frühe Fremdbetreuung

Antwort von LUpE, 37. SSW am 09.10.2018, 23:03 Uhr

Es muss ja nicht zwangsläufig die Frau sein, die zu Hause bleiben "muss" im Jahr 2018. Gerade wenn die Kinder schon was älter sind, wie in deinem Beispiel ist es ja total egal. Am Anfang ist es ja meistens einfacher, wenn gestillt wird. Und nicht jede Geburt ist nach 8 Wochen überwunden.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Frühe Fremdbetreuung

Antwort von Chrunchy am 09.10.2018, 23:14 Uhr

Ich persönlich finde, dass ein Kleinkind die Mama braucht!
Für mich -wenn es finanziell nicht anders sein muss- und auch für meinen Mann ist und war es immer wichtig, dass ich die ersten drei Jahre daheim bin. Danach habe ich und werde ich auch wieder in Teilzeit arbeiten.

Kind geht vor Geld bzw. mehrere Urlaube im Jahr oder riesiges Haus!

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Frühe Fremdbetreuung

Antwort von LUpE, 37. SSW am 09.10.2018, 23:31 Uhr

Ich finde es gibt nicht das perfekte Alter. Ich glaube z. B. dass ein 2 Monate altes Kind kaum Eingewöhnungszeit benötigt. Allerdings ist das mit Vollstillen nur schwer zu vereinbaren. Ich habe versucht während der Arbeit abzupumpen, man hat ja ein Recht auf Extra Pause dazu. Es war trotzdem extrem stressig und nicht so unproblematisch, wie das Internet uns weiß machen will.
9-10 Monate ist ja so kurz nach oder evtl. noch in der Fremdelphase, da könnte es schon länger dauern, je nach Charakter des Kindes. Ich denke, gerade in einem Alter, in dem das Kind noch nicht versteht, wenn du ihm sagst "ich komme heute mittag /nachmittag wieder" ist eine langsame Eingewöhnung besonders wichtig. Und wenn die ernst genommen wird ist es ja hinterher keine FREMDbetreuung mehr.
Tagespflege würde ich nur nehmen, wenn ich sie selber kenne oder zumindest Freunde dort sind. Es gibt einfach keine Möglichkeit "hinter die Kulissen" zu blicken. Ich denke, wenn man niemanden persönlich kennt ist Kita die bessere Wahl. Erstens sind sie besser ausgebildet, im Krankheitsfall gibt es Vertretung und dadurch, dass mehrere Profis im Raum sind, muss der Betreuer sich an gängige pädagogische Maßnahmen halten. Das klingt jetzt als würde ich total misstrauisch sein, bin ich eigentlich nicht, nur gibt es halt schon Leute, die es sich in der Tagespflege einfach machen. In der Kita ist das schwieriger. Meine Kinder kommen mit 3, 2 und 20 Monaten in die Kita. Nur bis mittags, mein Mann und ich arbeiten dann Teilzeit an einander vorbei.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Frühe Fremdbetreuung

Antwort von Bärenmama2016 am 10.10.2018, 6:44 Uhr

Wir hatten unsere Eingewöhnung genau in dem Alter, aber unser Sohn hat kaum gefremdelt, und da wir uns sehr viel Zeit nehmen konnten und das sehr sanft (über Wochen hinweg) ablief war es gottseidank kein Problem.

Mit der Tagespflege hast du, finde ich, nicht unbedingt recht. Hinter die Kulissen gucken kannst du überall nur eingeschränkt. Leider gibt es auch bei Kitas immer Momente, in denen Fachkräfte alleine sind mit den Kindern. Letztlich muss man vertrauen und die Kontrolle abgeben, und Missstände gibt es ja leider immer wieder.

Uns war es wichtig bei der Wahl, lange und ausführlich mit unserer Tagesmutter zu sprechen, sie auch mal zu besuchen wenn Kinder da sind, und mit Eltern zu sprechen deren Kinder bereits zu ihr gehen. So konnte ich am Ende halbwegs sicher sein dass sie es sich tatsächlich nicht einfach macht mit den Kindern sondern extrem engagiert ist und gut kompatibel zu unserem Erziehungsstil.. Aber so jemanden muss man erst mal finden!

Dann hat es jedenfalls viele Vorteile: sehr kleine Gruppe, viel Austausch beim bringen und holen über das Kind, viele Ausflüge sind möglich mit kleiner Gruppe (bei uns: Wald, Turnen, Spielplatz, andere Tagesmutter besuchen, busfahren zum Markt usw)...

Langer Rede kurzer Sinn: pauschal ist nicht Kindergarten oder Tagespflege besser. Man muss einfach einen Platz finden der geeignet ist für das Kind und die Umstände, und den kann man theoretisch in beiden Modellen finden.
Ich hätte auch nix gegen einen guten Kindergarten gehabt, aber den gab es hier nicht.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Frühe Fremdbetreuung

Antwort von atommaus87, 35. SSW am 10.10.2018, 8:19 Uhr

Viele Dinge sind ja Ansichtssache aber Kinder gehen vor Geld scheinen genug Leute so zu sehen, ich finde auf Urlaub kann man eventuell verzichten, aber man sollte schon wissen ob man sich ein Kind leisten kann und ob es ein eigenes Zimmer etc. hat.

Eine Tagesmutter seh ich kritisch, allein in den Kitas haben die Betreuer im internationalen Vergleich einen geringeren Bildungsstand, zur Tagesmutter reicht ein Kurs vom Jugendamt und ein paar Vorgaben, dazu wäre ich zu schissig bei ganz kleinen Kindern.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Frühe Fremdbetreuung

Antwort von FrauStorch, 38. SSW am 10.10.2018, 8:23 Uhr

Da gibt es verschiedene Faktoren abzuwägen und hängt sehr von Kind, KiTa und Tagesmutter ab.
Ich persönlich favorisiere die KiTa, aber erst wenn das Kind laufen kann. Vorher macht gehen die da doch ein Stück weit unter, sie kommen nicht mit den anderen mit und sind noch zu abhängig. Bei uns kam unser Großer mit 16 Monaten in die KiTa und das war ein super Zeitpunkt. Man braucht aber eine echt gute KiTa, die sind auch vom Konzept her teilweise sehr unterschiedlich. Ich persönlich würde immer eine mit festen Gruppenstrukturen nehmen und eine bei der keine Gruppenwechsel vorgesehen sind (außer Vorschulgruppe). So bleiben die Beziehungen konstant, sowohl zu den anderen Kindern und auch Erziehern. Eh finde ich Wechsel ungünstig, ich würde die immer vermeiden. Wir wussten damals, dass wir unseren Wohnort wechseln werden daher haben wir ihn in die KiTa neben unserer Arbeit gebracht. So waren wir wohnortunabhängig und ein Wechsel wird jetzt nicht nötig sein. Wäre auch nicht gut für ihn.
Wenn ich bei meinen Bekannten so höre dass da die Kinder erst in U2 Gruppen kommen und danach wieder wechsel, bekomme ich schon mit dass das viel Unruhe und Verunsicherung macht. Bei uns sind es gemischte Gruppen von theoretisch 4 Monate (meist aber nie unter 1 Jahr) und 5 Jahren. Die Kinder lernen viel voneinander und profitieren sehr von der Mischung. Die Großen lernen Rücksicht und Helfen, die Kleinen werden betüddelt und haben Vorbilder. Außerdem haben die Erzieherinnen so die Möglichekeit, sich intensiver mit den ganz Kleinen zu beschäftigen weil es halt viel weniger ganz junge Kinder sind.

Tagesmutter, das ist so eine Sache. Ich war immer strikt gegen Tagesmütter, ich finde das Konzept nicht vertrauenserweckend. Man ist abhängig von einer einizgen Person die ohne aller Kontrolle agieren kann. Da muss man viel Vertrauen und auch Glück haben. Wenn ich hier so manche Tagesmutter sehe und was die so mit den Kindern machen, dann wünsche ich es mir nicht für meinen Sohn. Da packt die eine die Kinder in so eine Art Bollerwagen, schnallt die alle an und fährt Kaffee trinken. Die Kinder müssen da angeschnallt sitzen bleiben, die die wach sind kriegen ein Stück abgerissenes Brötchen in die Hand, manchen fielen im Sitzen die Augen zu weil sie noch zu jung waren und eigentlich ins Bett gehörten. Oder kaum sitzen konnten. Da gab es kein Spielen, nur Kaffee und Zeitung für die Tagesmutter.
Das ist natürlich nur ein Beispiel und es gibt auch viele schlechte KiTas und gute Tagesmütter. Aber wenn in der KiTa eine Erzieherin nicht ganz zum Kind passt, gibt es andere die das kompensieren können. Es gibt soziale Kontrolle, keine kann nur für sich alleine wurschteln. Und die kleinen sind zu jung um zu sagen, wie es ihnen geht und was den Tag über so passiert.
Ich hab jetzt aber in den letzten 1,5 Jahren auch erlebt, dass es tolle Tagesmütter gibt, die mit Herz bei der Sache sind und die Kinder in den Mittelpunkt stellen. Wenn man das glück hat solch eine zu finden, dann ist das eine sehr gute Alternative.
Aber auch hier bleibt am Ende wieder der Wechsel und irgendwann ist dann ja doch Kindergarten dran. Und da beobachte ich jetzt auch, dass so manches Kind damit zu knapsen hat.

Dann noch zum Thema Zeitpunkt: Ich finde nicht dass man sagen kann, dass es immer besser ist die Kinder möglichst lange zu Hause zu halten. Man kann zu Hause nie das gleiche bieten wie eine KiTa, nicht die Kontakte in dem Maß, nicht das Modelllernen von anderen Kindern, nicht das Einfügen in eine Gruppe usw. Wann dafür das richtige Alter ist, ist unterschiedlich. Man kann aber auch beobachten, dass älteren Kindern die Eingewöhnung meist schwerer fällt als jüngeren.
Ich persönlich (aber nur meine Meinung) würde aber darauf achten, dass Kind nicht zu lange betreuen zu lassen. Für den Anfang reicht ein halber Tag. So kann es von KiTa UND Elternteil (warum unbedingt immer Mama?? Mein Sohn würde meinen Mann jederzeit vorziehen) betreut werden und das beste aus beiden Welten mitnehmen.
Unser zweiter wird mit einem ähnlichen Alter in die KiTa gehen (in die gleiche) wie der Große.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Frühe Fremdbetreuung

Antwort von DianaMadeleine am 10.10.2018, 11:38 Uhr

Hallo.
Unsere Tochter kam mit 3 Jahren in den Kindergarten. Mit unserer zweiten Tochter werden wir es wieder so machen.
Wir haben allerdings viele Kleinkinder im Freundeskreis, wodurch sie mindestens viermal pro Woche Kontakte zu anderen Kindern hatte.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Frühe Fremdbetreuung

Antwort von Nicolette, 40. SSW am 10.10.2018, 12:51 Uhr

Huhu,

bei diesem Thema sollte man zuerst einen Kinderpsychologen/Entwicklungspsychologen fragen und danach die Eltern, weil doch das Kindeswohl an erster Stelle kommt. Leider kommt dies immer zu kurz, sowohl bei Privatleuten als auch in der Politik. Dr. Rüdiger Posth hier im Forum war ein solcher Experte, der leider kürzlich viel zu früh verstorben ist. Sein Forum kann man aber immer noch im Internet finden, soviel ich weiß.
Er hat die frühe Fremdbetreuung aus verschiedenster Hinsicht kritisch gesehen.

Bei vielen Leuten sehe ich diese materielle Haltung, dass man sich Kinder leisten können muss ect. Aber man muss sie sich auch emotional, ihrer psychischen Entwicklung gemäß, leisten können.
Die Fremdbetreuung ist in vielen Krippen zumindest bei uns äußerst schwierig, durch den schlechten Personalschlüssel ist es kaum möglich, eine gute Betreuung zu gewährleisten. Eine gute Fremdbetreuung kann sicherlich gut gelingen. Aber dazu braucht es eben politische Entscheidungen für eine gute Kitaqualität.

liebe Grüsse!

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Frühe Fremdbetreuung

Antwort von Mala28 am 10.10.2018, 14:11 Uhr

Es heißt aber nicht, dass ein Kind, was zu Hause durch Mama oder Papa betreut wird, besser betreut und weiter entwickelt ist auf allen Ebenen, als ein Kind, was in die Kita geht.
Letztlich kommt es darauf an, was man mit seinem Kind macht.

Und wenn ich die Kids meiner beiden Freundinnen und meinen Grossen vergleiche, war mein Grosser von klein an immer weiter. Das sehen meine Mädels genauso. Und das kommt durch die Kita und dann durch die Zeit, die wir mit ihm verbringen und vor allem, was man dann mit ihm macht z.B. basteln, singen, raus gehen, Spiele spielen.

Und man wird immer Kinderpsychologen finden die gegen und für eine Betreuung sind.

Die Argumentation meiner beiden Freundinnen sind immer: Ein Kind braucht eine Mutter.
Bei dem Satz bekomm ich einen Anfall, weil ein Kind braucht Mutter und Vater. Das vergessen die beiden sehr gerne.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Frühe Fremdbetreuung

Antwort von Chrunchy am 10.10.2018, 15:27 Uhr

Mala

Ich finde das hat weniger mit "das Kind ist weiter/ besser entwickelt " zu tun sondern mehr mit "sich geborgen /zu Hause fühlen.

Und das kann ein Kind bei den Eltern oder Großeltern besser als unter vielen in einer Gruppe.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Frühe Fremdbetreuung

Antwort von Mala28 am 10.10.2018, 15:44 Uhr

Das Geborgen fühlen hat für mich aber nichts damit zu tun, dass das Kind nur von Eltern und Großeltern betreut wird.

Übertriebenes Beispiel: Es gibt doch einige Eltern, die das Kind anstatt in die Kita zu schicken, daheim behalten und dann das Kind vor dem Tv oder im Zimmer parken und nichts mit dem Kind machen. Die Kinder können sich nicht geborgener fühlen.
Für mich hat das zu Hause geborgen und wohl fühlen nichts mit der Dauer oder Art der Betreuung zu tun, sondern eher mit dem was du deinem Kind gibst an Liebe etc. Und wie man die gemeinsame Zeit gestaltet.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Frühe Fremdbetreuung

Antwort von Chrunchy am 10.10.2018, 16:02 Uhr

Ja wenn man es von der Seite sieht hast du Recht.
Ich mag es nur nicht, wenn wie bei uns im Ort die Leute riesige Häuser bauen und um das abbezahlen zu können muss das Kind den ganzen Tag in die Krippe. Das kann ich irgendwie nicht nachvollziehen, Familie ist für mich was anderes.
Aber klar, urteilen darüber darf ich nicht und will ich nicht.
Ich bin einfach froh dass wir das so machen können wie bisher, könnte auch anders sein.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Frühe Fremdbetreuung

Antwort von estelle03 am 11.10.2018, 0:08 Uhr

Ich Schleich mich mal ein....
Ich gebe Chrunchy recht. Eine große Krippengruppe mit wenigen Erziehern ist nicht wirklich die bessere Variante. Die Aufmerksamkeit die ein Kind zu Hause bekommt, die bekommt es in der Krippe nicht. Gerade ganz Kleine müssen in der Krippe einfach mal durch. Das wünsche ich mir für mein Kind nicht. Meine Tochter geht mit 17 Monaten und das finde ich ich schon zeitig genug. Sie sollte wenigstens laufen und etwas sprechen können.
Ich arbeite selbst als Erzieherin und sehe es tagtäglich, wie schlecht die Situation sehr oft ist. Für beide Seiten Kind/ Erzieher....man will immer das Beste für die Kinder als Erzieher aber die Rahmenbedingungen sind sehr schwierig. Viele Erzieher ziehen eine Tagesmutter vor: kleine Gruppe, mehr Individualität, man kann besser auf einzelne Bedürfnisse eingehen etc...

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Frühe Fremdbetreuung

Antwort von Barbiesbaby am 12.10.2018, 16:24 Uhr

Ich wurde mit 9 Monaten in die Krippe gesteckt und aus mir ist auch was geworden, aber ich würde es für mein Kind nicht wollen.
Ich werde 2 Jahre zu Hause bleiben und dann kommt mein Sohn in die Krippe, aber auch nicht den ganzen Tag, maximal 6 Stunden pro Tag.
Aber das heißt ja nicht dass das andere schlecht ist, das kommt bestimmt auch aufs Kind an, so pauschal kann man das ja nicht sagen. Ich persönlich fände es aber ab 1 Jahr vollkommen in Ordnung wenn das Kind halbtags in die Krippe kommt

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Die letzen 10 Beiträge im Forum November 2018 - Mamis
Mobile Ansicht

Impressum Über uns Neutralitätsversprechen Mediadaten Nutzungsbedingungen Datenschutz Forenarchiv

© Copyright 1998-2024 by USMedia.   Alle Rechte vorbehalten.