Geburtsbericht. Vorsicht: sehr lang

Habe jetzt endlich ein wenig Zeit. Der Kleine und die Schmerzen haben mich ganz schön auf Trab gehalten.

Falls hier auch Erstgebärende den Bericht lesen, dann lasst euch bitte nicht abschrecken oder verunsichern. Jede Frau und Schwangere, jeder Körper und jede Entbindung ist anders.

Also...
Am 03.02. verlor ich, wie ihr bereits im Beitrag gelesen habt, meinen Schleimpfropf. So viele haben mich dann aus meinem Bekanntenkreis verunsichert, dass es in paar Stunden losgehen wird. Ich musste echt aufpassen, dass ich mir nicht noch irgendwelche Anzeichen auf eine baldige Geburt einbilde.

Die Nacht vom 3.02. zum 04.02. hatte ich vereinzelt Wehen. Es waren aber noch Vorwehen. Diese haben mich die Nacht echt genervt, sodass ich erst 4 Uhr eingeschlafen bin und um 8 Uhr wieder wach war. So... nur 4h Schlaf.

Bin dann mit meinem Hund Gassi gegangen und da kam dann eine echte Wehe. War aber noch sehr sehr gut aushaltbar. Doch die kam schon alle 8 Minuten. Ab nach Hause und Partner geweckt. Er und ich haben noch geduscht. Er hat noch was gegessen. Ich wollte nicht. Gegen 10:30 Uhr waren die Wehen alle 5 Minuten. Um 11 im KH und Muttermund bei 3cm. Weiterhin alle 5 Minuten. Dann in die Wanne. 16:00 Uhr war MuMu bei 6cm und ich bekam einen Einlauf. Um 18 Uhr war MuMu bei 8cm und 19 Uhr bei 9cm. Der letzte 'cm' war grausam. Die Schmerzen waren echt heftig. Auch die Übergangsphase bevor ich pressen durfte, waren echt fies. Dazu gesagt, hatte ich keinerlei Schmerzmittel. Das wollte ich auch nicht. Sie bot mir Lachgas an. Habe das denn versucht. Aber geholfen? Kein bisschen. War zwischen den Wehen benebelt und musste das während einer Wehe einatmen. Das empfand ich als sehr störend. Also Lachgas schnell wieder weg. Wollte während der Wehe schon weinen vor Schmerz, aber es ging nicht, weil ich mich versucht habe auf das Atmen zu konzentrieren. Das gezielte rhythmische Atmen fand ich auch sehr schwierig. Dann kam die Phase: ich will pressen, aber darf nicht. Leichter gesagt als getan. Bei den Wehen wurde auch meine Fruchtblase aufgemacht, nach Kopf geschaut und gedrückt und den letzten 'cm' vom MuMu selber geöffnet. Boah..... das war echt böse.
Zwischen den letzten Wehen hatte ich keine Zeit mehr auf Erholung. Die Wehe war zwar weg, aber es war noch so ein Schmerz da. Mir wurde schlecht. Beine und Arme kribbelten.
Als dann endlich meine Pressphase losging, war das so ein toller Ansporn. Es tat zwar weh, aber eine Ende war in Sicht. Bei der dritten Presswehe kam sein Kopf und ich habe ihn angefasst. Dann hatte ich keine Kraft mehr und musste kurz aufhören. Aber, dass der Körper noch drin war, tat mir auch ziemlich weh. Letzte Presswehe und er war da. Viel Zeit durfte wir nicht verlieren. Danach sagten sie mir, dass seine Nabelschnur lange um Hals gewickelt war. Er war mega blau.
Nachgeburt wollte nicht kommen. Da wurde viel auf meinem Bauch gedrückt. Ich bekam Medis gespritzt damit das schneller und auch endlich mal rauskommt. War sehr unangenehm.
Zuguter letzt musste die Ärztin noch 1,5h an mir nähen. Dammschnitt, geprellter Stütz und meine Scheide ist gerissen. Mir wurde woanders etwas Haut entnommen um meine Scheide wieder schick zu machen. Kann leider nicht sitzen.

Ich hatte zu meinem Glück eine 1 zu 1 Betreuung. War an dem Tag die Einzige die entbunden hat. Die Hebamme war einfach nur super. Die Ärztin auch. Habe mich sehr gut aufgehoben gefühlt.
Mein Partner war auch so klasse.