Dezember 2023 Mamis

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Geschrieben von Izzy_96, 20. SSW am 01.08.2023, 18:57 Uhr

Hausgeburt / Geburtshaus

Ich bekomme mein zweites Kind.

Ich habe alles im krh bei der ersten Geburt gehasst + sie war der reinste Horror Film und der Grund warum wir fast 4 Jahre nicht bereit für ein zweites Kind waren.

Ich würde gerne es dieses Mal anders mache habe aber Angst vor dem neuen unbekannten.

Hat jemand Erfahrungen? Wie war es bei euch ? Was ist zu beachten? Was muss ich unbedingt vorher wissen?
Hebamme damit ansprechen?

 
8 Antworten:

Re: Hausgeburt / Geburtshaus

Antwort von Waha9, 23. SSW am 02.08.2023, 0:07 Uhr

Wir planen auch wieder eine hausgeburt
Schreib alles auf, was du für Fragen hast.
Letztendlich kannst du eine Geburt nicht planen, wir mussten dann leider wegen grünem fruchtwasser und schlechten herztöne ins KH. Ist nachts 13min entfernt. Es wurde dann relativ schnell eine Not sectio durchgeführt (vollnarkose, mann durfte nicht mit)
Kind und mir ging es gut.
Der Kopf vom Sohnemann ist leider nicht ins Becken gerutscht, trotz presswehen...

Bin auch kein KH Fan und deswegen wieder daheim!!! Falls es nicht klappen sollte, geht's halt dann wieder ins KH.

Hatten daheim aber eine sehr schöne angefangene Geburt total stressfrei, in einer entspannten Umgebung

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Re: Hausgeburt / Geburtshaus

Antwort von Kaffeekauz, 28. SSW am 02.08.2023, 9:25 Uhr

Hallo!
Ich hatte drei sehr schöne Hausgeburten. Aber bei der ersten hab ich mir schon lange Zeit einen Kopf gemacht. Ich erzähl einfach mal, das könnte also länger werden

Ich hab damals als Krankenschwester gearbeitet und für mich war KH einfach Arbeitsplatz und ich konnte mir nicht vorstellen da entspannt zu sein. Der erste Gedanke : Geburtshaus.
2015 bei uns in der Umgebung eher ein spärliches Angebot und ich könnte mir beim besten Willen nicht vorstellen mit wehen nach Stuttgart zu fahren (da fahr ich auch unter normalen Umständen eigentlich nur mit den öffentlichen hin). Ich hab mich dann mal bzgl hausgeburt informiert und überraschend schnell eine Hebamme gefunden die Hausgeburten betreut. Überzeugt war ich so halb, mein Mann sagte, er unterstützt mich, wenn ich das will, aber er macht sich Sorgen.

Wir haben uns dann mit der Hebamme getroffen und das war für mich der Wendepunkt. Sie war einfach so Tiefenentspannung und ganz offen. Hat erzählt wie es so ablaufen kann, was sie macht, wenn es Probleme gibt, aus welchen Gründen sie ins KH verlegt und wie das dann so läuft.

Eine Zusammenfassung : Eine Hebamme, die Hausgeburten betreut ist der erste Schritt. Die sind nicht immer leicht zu finden, danach solltest du also bald schauen.
Man sollte die ein oder andere Vorsorge bei der Hebi machen, damit man sich kennenlernt und sie weiß, wie die Schwangerschaft verläuft.
Nur unauffällige Schwangerschaften können außerklinisch betreut werden. Insulinpflichtiger Schwangerschaftsdiabetes, BEL oder andere Risikofaktoren (seit 2020 auch ein zu hoher BMI, was ich affig finde und der Grund ist, warum wir dieses Mal ins KH müssen) schließen es in der Regel aus.
Die Hebamme wird um deinen ET in Bereitschaft sein. Bei mir war es drei Wochen vor bis zwei Wochen nach ET. Zu dieser Zeit ist sie Tag und Nacht abrufbereit. Dafür berechnet sie eine Bereitschaftspauschale, die die KK in der Regel nicht komplett übernimmt. Bei mir zuletzt 2018 waren das 600€, die TK hat mir davon 250€ rückwirkend erstattet.
Bei der Geburt selbst arbeitet die Hebamme normalerweise nicht allein. Wie genau, bespricht sie sicherlich mit dir, bei mir hat sie jedesmal eine Kollegin dazu gerufen, wenn es dann tatsächlich Richtung Geburt ging, damit einfach ein zusätzliches Paar Hände zur Verfügung steht. Ich hatte also bei allen Geburten eine 2 zu 1 Betreuung plus meinen Mann.
Bereits Wochen vorher haben wir besprochen und schriftlich festgehalten, in welches KH ich möchte, wenn wir nicht eilig verlegen müssen (Geburtsstillstand, Wunsch nach PDA usw.) und welches KH angefahren wird, wenn es eilig ist (das nächstgelegene, das nur 5 Minuten entfernt, aber nicht mein Wunschkrankenhaus gewesen wäre. Bei einem Notfall aber natürlich unerheblich, wie die Kaiserschnittrate ist). Und eine Liste mit wichtigen Nummern neben dem Telefon plaziert.

Klar ist wahrscheinlich auch, dass Schmerzmittelgaben zuhause eingeschränkt sind. Meine Hebi hat immer Notfallmedis dabei, aber sie hängt keine Infusionen an usw.

Hinterher macht sie die U1 mit dem Baby und in der Regel auch die Wochenbettbetreuung. Du musst aber organisieren, dass ein Kinderarzt die U2 rechtzeitig macht (unserer hat Hausbesuche angeboten, machen aber nicht alle), die Blutabnahme zu Stoffwechseltest passiert und auch das Hörscreening läuft. Im KH passiert das automatisch, aber auch bei ambulanten Geburten muss man sich darum kümmern, also ist es jetzt nicht sooo ein Akt, man muss es halt mit bedenken.

Alles in allem ist es, wenn man sich darauf einlassen kann, eine tolle Art seine Kinder zu bekommen. Ich hab es zu keinem Zeitpunkt bereut und drei sehr schöne Geburten gehabt, davon zwei im Wasser. Ins KH bin ich nach der dritten noch für eine Nacht, weil bei der Plazenta die Eihäute gefehlt haben. Das war zwar nicht nach Plan, aber halb so wild. Auf eine Ausschabung konnte verzichtet werden (dank an meine Hebamme, die mich begleitet und da unterstützt hat, die Ärztin im Nachtdienst hätte mich gern schneller vom Stuhl gehabt) und meinen Sohn hatte ich bei mir. Im Endeffekt durfte ich dann nach 8h wieder heim und alles war gut.

Ich bin jetzt gespannt, wie meine erste Geburt im KH läuft. Allerdings gehe ich auch da mit einem guten Gefühl hin. Es ist ein kleines Haus mit Fokus auf interventionsarme Geburten und ich habe mich bei den drei Hausgeburten so gut kennen gelernt, dass ich zuversichtlich bin, dass es jetzt auch unter KH-Bedingungen eins entspannte Geschichte wird.

Hoffe mein Roman hilft dir etwas. Es sollte keine Werbung sein, ich denke wirklich, das ist nur etwas für Frauen, die sich in diesem Setting auch wohl fühlen. Ich habe nur das Gefühl, dass es gerne in so ein Esoterik-Homöopathie-Setting geschoben wird, was ich (als absoluter Homöopathie-Gegner) so echt nicht unterschreiben kann. Sicherheit hat auch bei Hausgeburten absolute Priorität und war auch mir total wichtig. Ich hätte es z. B. nicht gemacht, wenn ich irgendwo in der Pampa wohnen würde und wir ins nächste Krankenhaus eine Stunde durch den Schnee hätte fahren müssen. So wie es aber gelaufen ist, war ich zu jedem Zeitpunkt kompetent überwacht und konnte trotzdem mein Bedürfnis nach Ruhe und allein sein ganz nach vorne stellen.

Ich wünsche dir eine schöne Geburt, egal wo !

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Re: Hausgeburt / Geburtshaus

Antwort von Waha9, 22. SSW am 02.08.2023, 11:12 Uhr

Das mit dem bmi wusste ich gar nicht!!!
Weißt du bis wie viel man quasi daheim entbinden darf?

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Re: Hausgeburt / Geburtshaus

Antwort von Izzy_96, 20. SSW am 02.08.2023, 12:53 Uhr

Danke für deine Antwort! Waha9

Die Hebamme begleitet die hausgeburt? Oder ist man auf sich allein gestellt?

Ich habe keinerlei Vorstellungen.
Ein krh habe ich um die Ecke aber dieser kommt nicht in frage da keine Kinderstation falls man eine in der Not benötigen sollte, wie es beim ersten Kind war.

Das heißt krh wäre in Düsseldorf, noch keinen Ausgewählt aber müssten 15-20 min mit dem Auto sein.

Ich habe endlich eine Hebamme gefunden was allerdings auch jetzt ewig gedauert hat und nur durch eine Freundin zustande kam (ihre Hebamme, sie hat vor 5 Monaten entbunden).

Ich habe durch die Erfahrung bei der ersten Geburt ein extremes Bedürfnis nach Ruhe, und bekannte vertraute Umgebung. Ich glaube das ich’s ganz alleine schaffen kann wenn sich nicht ständig Leute einmischen, mich verunsichern oder mir das Gefühl geben ich habe doch sowieso keine Ahnung.
So war es nämlich, der Arzt hat mir nicht einmal geglaubt das die fruchtblase geplatzt ist. Er sagte ich habe mir bestimmt in die Hose gemacht weil ich doch ständig pipi muss.

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Re: Hausgeburt / Geburtshaus

Antwort von Kaffeekauz, 28. SSW am 02.08.2023, 12:55 Uhr

Ich bin mir gerade nicht 100% sicher, aber glaube bis 30 ist ok, danach Einzelfallentscheidung, ab 35 absolutes No-Go.
Auf den Homepages von manchen Geburtshäusern steht das auch, ansonsten einfach mal außerklinische Geburt und Richtlinien bzw BMI googeln.
Mir hat das damals meine Hebamme erzählt, weil sie es auch doof fand. Die Begründung ist wohl ein erhöhtes Risiko für Wehenschwäche und die eingeschränkte Beweglichkeit. Aber beides ist halt seeehr schwammig und war bei mir, trotz meinem hohen Gewicht, nie ein Problem.
Aber das Krankenkassen und Ärztekammer ein Problem mit Hausgeburten haben ist ja leider auch keine neue Nachricht.

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Re: Hausgeburt / Geburtshaus

Antwort von Izzy_96, 20. SSW am 02.08.2023, 13:09 Uhr

Danke für deine Antwort!!!!
Vorallem so ausführlich hat man direkt mehrere Fragen aufeinmal beantwortet.

Mein Mann denkt genauso, hat Angst und macht sich sorgen, aber wenn ich’s es so will wird’s so gemacht und dafür gesorgt das wir im Notfall ins krh kommen.

Wie findet man einen krh wo die Intervention im Rahmen liegt? Von sowas habe ich noch nie gehört leider.

Ich will das krh nicht verteufeln, ich hatte damals eine Einleitung was ich nie wieder tun werde. Diese Schmerzen von 0 auf 100 waren die reinste Hölle.
Dazu die Schwester die der Meinung war „dafür werde ich nicht bezahlt“ der Arzt der meinte „ich hab doch Ka Ahnung die Blase ist nicht geplatzt“
Und die Hebamme die einen Hass entwickelt hat weil ich nach einem KS angefleht habe da ich die Schmerzen kaum noch ausgehalten habe. Und diese war dann genau ab der Hälfte der Geburt dabei und war total aggressiv und hab angefangen da auf mein Bauch zu drücken und Augenrollen usw.

Es war alles in einem schlimm. Ich lag bereits 2 std. In den Wehen aber die Schwester meinte „du übertreibst“ bis um 8 Uhr als die Ablösung kam und diese Frau war ein Engel, mit Herz und Seele dabei. Und sie hatte mich sofort ins Kreißsaal gebracht und mit der anderen so geschimpft. Vorallem ich hatte um 6 Uhr morgens angefangen zu bluten und das hat auch keinen interessiert.

Es war insgesamt eine schreckliche Erfahrung.

Ich möchte dieses Mal keine Einleitung das steht schon 1000% fest. Es war die Hölle.

Ich weiß auch nicht ob’s zu Hause die beste Wahl wäre für mich, aber allein der Gedanke eine Hebamme ist da die mir zuhört und nicht verschiedene Menschen die ignorieren was ich sage.

Ich werde meine Hebamme ansprechen ob sie sowas überhaupt betreut, falls nein ob sie jemanden kennt. Ich werde das meinem Mann auch zum lesen geben.
Er unterstützt mich mit allem und ich möchte das es für uns beide passt.

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Re: Hausgeburt / Geburtshaus

Antwort von Waha9, 23. SSW am 02.08.2023, 21:57 Uhr

Also meine Hebamme macht nur hausgeburten und nach sorge.
Und ja die Hebamme begleitet dich durch deine Geburt.
Bin auch kein KH Fan und würde bei den ganzen Sachen ausflippen, wenn die mich komisch oder falsch oder ohne Herz behandeln würden.
Verstehe dich voll und ganz.
Gerade bei einer Geburt will man sich auf sich konzentrieren und nicht dauernd gestört oder unterbrochen werden.
Such dir eine Hebamme die hausgeburten macht und mach einfach mal ein kennenlern Gespräch aus, da kannst du fragen zu allem stellen und sie wird dir alles erzählen, wie eine Geburt bei ihr bzw dir ablaufen wird.

Viel Erfolg

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Re: Hausgeburt / Geburtshaus

Antwort von SuitcaseOfMemories am 04.08.2023, 19:55 Uhr

Du hast ja schon viele hilfreiche Antworten bekommen.
Ich würde dir empfehlen, dich schnell auf die Suche zu machen, denn eine Hausgeburtshebamme zu finden ist noch schwieriger als eine Hebamme für die Nachsorge. Allerdings springen immer wieder auch Frauen ab, weil zB sie zB Diabetes bekommen oder das Kind in BEL bleibt und sie deshalb nicht außerklinisch entbinden können. Solltest du also wo anrufen und eine Absage bekommen, frag mal nach, ob du dich zB alle 4 Wochen nochmal kurz melden und nachfragen darfst oder ob es eine Warteliste gibt.

Dasselbe gilt für eine Geburtshaushebamme. Oft ist das auch kombiniert, meine hat beides angeboten.
Wenn du wo einen Platz bekommst, gibt es in der Regel ein ausführliches Kennenlerngespräch, in dem dir alles erklärt wird und du Fragen stellen kannst.

Hausgeburten und Geburtshausgeburten sind super sicher. Auf quag.de (glaube, so heißt die Homepage) kannst du dir Geburtsstatistiken von jedem Jahr durchlesen.

Eine andere Möglichkeit, aber auch das wird nicht überall angeboten, sind Beleghebammen. Die hat einen Vertrag mit einer bestimmten Klinik, aber arbeitet dort nicht im Schichtsystem, sondern ist f0r ihre Frauen rufbereit. Dh du rufst sie an, wenn die Geburt losgeht und sie betreut dich dann im Krankenhaus so lange, wie die Geburt dauert und muss eben auch keine anderen Frauen nebenbei betreuen.

Wenn all das nichts wird: eine Geburt ist nie ganz planbar, aber du kannst viel dafür tun, dass es gut wird.Sprich mal mit deiner Hebamme über deine Geburtserfahrung und deine Sorgen. Oft kann das sehr hilfreich sein. Du kannst dir vorher überlegen, was du brauchst, damit es dir unter der Geburt gut geht und auch, wie dein Mann dich unterstützen kann oder auch Wünsche an die Hebammen und Ärzte weitergeben kann.

Hast du schonmal von der friedlichen Geburt gehört? Dazu gibt es einen Podcast mit vielen tollen Folgen und auch einen Onlinekurs, den man (für viel Geld...) buchen kann. Ich glaube, man muss der Typ dafür sein, aber dann kann das sicher sehr hilfreich sein.

Noch ein Vorteil: du hattest schon eine Geburt. Die zweiten gehen meistens deutlich schneller und du weißt schon, wie es sich anfühlt und kannst dich so vielleicht besser drauf einstellen

Zum Thema einleiten: natürlich gibt es Situationen, in denen - außer ein Kaiserschnitt - keine Alternative zur Einleitung möglich ist, zB bei einer Schwangerschaftsvergiftung oder wenn das Kind an ET+14 noch nicht von alleine kommt. Aber auch hier kann deine Hebamme dich in vielen Fällen unterstützen, zB indem sie dich - wenn alles gut ist - bestärkt, nicht auf Anraten der Ärzte einzuleiten, nur weil du 7 Tage über Termin bist oder indem sie versucht, auf relativ naürlichem Wege die Geburt anzustubsen.

Alles Gute!

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