Januar 2022 Mamis

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Geschrieben von BelkaBaby am 17.01.2022, 12:46 Uhr

Rasante und intensive Geburt bei ET + 8

Ich möchte heute meinen - Achtung: sehr ausführlichen! - Geburtsbericht mit Euch teilen.
Als Vorwarnung: Die Geburt war nicht schmerzfrei und auch nicht unbedingt meine Traumgeburt, insgesamt würde ich aber doch von einer guten und vor allem selbstbestimmten Geburtserfahrung sprechen.

GEBURTSBERICHT LINNEA AURELIA *14.01.2022

Nachdem alle verfügbaren Hausmittel plus Eipollösung durch die Gynäkologin keinen Erfolg gebracht hatten, sollte ich am Freitag zur Planung der Einleitung (vermutlich ab Samstag) ins Krankenhaus.

Am Donnerstag ab 17/17.30 Uhr bemerkte ich zum ersten Mal, dass die abendlichen Übungswellen von einem nicht schmerzhaften, aber doch gut wahrnehmbaren Ziehen begleitet wurden. Natürlich steigerte das meine Hoffnungen, aber ich wollte mich nicht zu sehr darauf einlassen und habe auch erstmal noch niemandem davon erzählt.

Ab ca. 22 Uhr wurden die Wellen etwas intensiver, die Intervalle blieben aber sehr unregelmäßig und waren teilweise sehr lang. Kurz vorm Schlafengehen um die selbe Zeit habe ich meinem Mann gesagt, dass vielleicht doch noch Hoffnung besteht dass wir um die Einleitung herumkommen.

Ab ca. 23 Uhr habe ich mit Kopfhörern im Bett die Geburtshypnose gehört, auch in der Hoffnung dabei vielleicht doch noch einschlafen zu können.
Gegen 23.30 Uhr verlängerten sich die Intervalle der inzwischen zwar durchaus leicht unangenehmen aber nicht wirklich schmerzhaften Wellen noch einmal. Beim Toilettengang kurz vor 24 Uhr ging der Schleimpropf ab, und mein Versuch die Muttermundsöffnung zu ertasten ergab geschätzte 2-3 cm, wobei die Öffnung jedoch noch sehr weit hinten war. Also definitiv noch Latenzphase, was bedeutet dass noch immer alles einfach wieder hätte aufhören können. Ich legte mich wieder ins Bett.

Um 0.15 Uhr erfolgte jedoch eine spürbare Intensivierung der Wellen. Ich stand auf, ließ Badewasser ein und weckte meinen Mann um ihm zu sagen, dass er meine Cousine, die als Kinderbetreuung eingeplant war, abholen soll. Dass es wirklich langsam losgeht, war mir da wohl klar, aber ich hielt es noch immer für denkbar, dass wir nicht vor dem Morgen das Haus verlassen müssten.
Daraufhin ging ich in die Wanne. Die Kontraktionen waren bereits intensiv und ich musste sie veratmen, das war jedoch mit etwas Konzentration noch gut möglich. Obwohl ich die Wehenabstände nicht aufzeichnete und auch im Nachhinein nicht abschätzen kann, wurde mir dann doch bald klar, dass der Geburtsvorgang recht zügig voranschreitet und mir war plötzlich wohler bei dem Gedanken, bald ins Krankenhaus aufzubrechen. Auch, weil man dort sichergehen könnte, dass es dem Baby bei alldem wirklich gut ging.

Als mein Mann zurückkam, haben wir gemeinsam beschlossen dass er in unserem gute 30 min entfernten Wunschkrankenhaus anrufen soll: Der Kreißsaal dort war frei, und wir begannen den Aufbruch vorzubereiten.
Bevor ich aus der Wanne stieg, versuchte ich noch einmal den Muttermundsfortschritt zu messen und kam zu dem Ergebnis, dass es irgend etwas zwischen 5 und 8 cm sein müssten. Ich konnte die leicht hervortretende Fruchtblase deutlich spüren.
Bis ich es geschafft hatte aus der Wanne zu steigen, mich abzutrocknen und anzuziehen, dauerte es eine halbe Ewigkeit. Zwischendurch musste ich immer wieder innehalten um Wellen zu veratmen.
Bevor wir durch die Haustür sind, haben mein Mann und ich noch gemeinsam entschieden, lieber doch das näher gelegene Krankenhaus anzusteuern, da uns wohl beiden klar war dass es mit der langen Fahrt knapp werden könnte. Zum Glück war auch dort ein Kreißsaal frei!

Wir verließen das Haus gegen 1.45 Uhr und im Treppenhaus begann ich erstmals, bei den Wellen hörbar mitzustöhnen. Im Auto begann ich dann zu zittern und spürte einen Druck aufs Steißbein, wobei ich mir nicht sicher war, ob es sich dabei bereits um beginnenden Schiebedrang handeln könnte. Im Nachhinein vermute ich, dass ich während der Autofahrt in der Übergangsphase gewesen sein muss.

Nach ca. 10 Minuten Fahrt erreichten wir die Klinik – parken, Nachteingang suchen usw. Bei jeder Wehe auf dem Weg vom Auto ins Krankenhaus sowie dort auf dem Weg zum Kreißsaal ging ich nun zu Boden, und aus meinem Stöhnen war ein zunehmend verzweifeltes Brüllen geworden. In den Wehenpausen war ich trotzdem noch völlig klar und konnte glücklicherweise auch noch gut laufen.

Ich denke dass wir den Kreißsaal zwischen 2 Uhr und 2.05 Uhr erreichten. Die Hebamme nahm uns mit den Worten „Schön, dass Sie da sind“ empfangen, und ich weiß noch, dass ich diese Äußerung in dem Moment zwar nett, aber doch auch seltsam unpassend fand.

Sie führte mich sofort in den Kreißsaal (ohne vorheriges CTG o.ä., wie ich befürchtet hatte), wo ich mich für die nächsten heranrollenden Wellen direkt wieder auf den Boden kniete.
Hier merkte ich dann erstmals ganz deutlich, dass ich mitschieben muss, und bei einer der nächsten Wellen verspürte ich deutlich das Platzen der Fruchtblase, woraufhin der Drang zu Schieben noch größer wurde.
Zwischendurch legte mir die Hebamme das CTG-Gerät an und forderte mich auf, meine Hose herunterzuziehen, was ich tat. Sie bot mir außerdem an, mich am Kreißbett (?) abzustützen, und schlug mir, da die Wellen sehr lang und das Schreien und Mitschieben sehr anstrengend war, vor, zwischendurch zu Hecheln, was ich für kurze Zeit auch immer wieder tat und tatsächlich als etwas erleichternd empfand. Ich wollte damit aber keinesfalls den Geburtsfortschritt hinauszögern, sondern es einfach nur noch so schnell wie möglich hinter mich bringen.

Zum intensiven Wehenschmerz kam nun auch noch der Dehnungsschmerz hinzu. Ich griff zwischen meine Beine und konnte das Köpfchen fühlen, was mich jedoch nicht mit der zuvor immer ausgemalten Euphorie erfüllte. Ich wollte einfach nur noch, dass das Kind jetzt (!) rauskommt. Selbst als der Kopf schon draußen war, empfand ich das nicht als erleichternd und habe noch immer weiter gepresst, geschrien und geflucht. Ob nur während der Wehen oder auch dazwischen, ob es überhaupt noch Wellenpausen gab – das vermag ich im Nachhinein garnicht zu sagen.

Um 2.21 Uhr war schließlich das gesamte Baby geboren und ich weiß noch genau dass ich dachte „Dich gibt es ja wirklich!“, denn nach dem langen Warten auf die Geburt, hatte ich tatsächlich schon an der Existenz dieses Kindes gezweifelt. Hochnehmen konnte ich es allerdings erstmal nicht, da ich mich zuvor noch aus meiner Hose befreien musste, die bis dahin noch an meinen Beinen gehangen hatte - fürs komplette Ausziehen war zuvor keine Zeit geblieben. Dann gaben sie mir die Kleine endlich zwischen meinen Beinen durch und ich konnte sie hochnehmen.

Wir konnten uns dann gemeinsam aufs Kreißbett legen und erstmal Ankommen. Die Kleine hat ganz ordentlich geschimpft, auch für sie muss es wirklich turbulent und anstrengend gewesen sein.
Glücklicherweise waren ihre Werte aber einwandfrei und auch ich bin praktisch ohne Verletzungen (lediglich eine leichte Abschürfung am Damm, die nicht genäht werden musste) aus der Geburt hervorgegangen.
Die Messungen bei der U2 ergaben 3810g, 52 cm und 35 cm KU.
Wir mussten dann noch auf das Kommen von Kinderärztin und Gynäkologin am Morgen warten, aber zum Frühstück waren wir – ich denke gegen halb acht, acht, wieder zu Hause.

Ach ja: Mein Mann hätte die Geburt um ein Haar verpasst, weil er nochmal zum Auto zurück musste, da wir den Mutterpass dort vergessen haben. Der Coronatest wurde glücklicherweise erst hinterher gemacht, sonst hätte er es auf keinen Fall geschafft.

 
6 Antworten:

Re: Rasante und intensive Geburt bei ET + 8

Antwort von wunderhoch3 am 17.01.2022, 18:58 Uhr

Herzlichen Glückwunsch zur Geburt!!

Und danke für den ausführlichen Bericht! Finde es immer wieder interessant, wie es bei anderen abläuft.
Ich fand es ehrlich auch nicht als Erleichterung als das Köpfchen da war, erst als das komplette Baby draußen gewesen ist.

Scheint mir im Januar echt viele sehr schnelle Geburten zu geben, oder kommt mir das nur so vor

Eine schöne Kennenlern und Kuschelzeit wünsche ich auch!

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Re: Rasante und intensive Geburt bei ET + 8

Antwort von Daniela2412, 38. SSW am 17.01.2022, 20:12 Uhr

Herzlichen Glückwunsch

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Re: Rasante und intensive Geburt bei ET + 8

Antwort von Igelmama am 17.01.2022, 21:38 Uhr

Hallo aus dem Dezemberbus!
Herzlichen Glückwunsch zur Geburt:)

"Wellen" und "Geburtshypnose", bist du eine "friedliche" Mami?

Alles Liebe wünscht Dir die "friedliche" Igelmama

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Re: Rasante und intensive Geburt bei ET + 8

Antwort von BelkaBaby am 17.01.2022, 22:20 Uhr

Hallo Igelmama, ja tatsächlich

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Re: Rasante und intensive Geburt bei ET + 8

Antwort von Igelmama am 17.01.2022, 22:37 Uhr

Uii wie schön

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Re: Rasante und intensive Geburt bei ET + 8

Antwort von BelkaBaby am 18.01.2022, 12:01 Uhr

Konntest Du die Methode denn gut anwenden Igelmama?

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