Schrecklich....wenn man es aus einer anderen Perspektive liest

Ich finde, dass es sehr verallgemeinert geschrieben ist und uns Menschen nicht als Individuem betrachtet.

Denn: auch jedes noch so kleine Baby ist sehr individuell und manchmal ist es nunmal so, dass es lieber im eigenen Bett schläft als im Elternbett.

Manchmal ist es halt so, dass ein Kind keine Brust möchte - und auch wenn die Mama nicht stillen möchte bedeutet es nicht, dass sie "Abstand" zwischen sich und das Kind bringen will. Keine Mama der Welt stillt nicht, weil sie ihr Kind auf Abstand halten möchte.

Ich sehe mich selber in diesem Text und muss sagen, dass es mich traurig macht, wenn es so allgemein gesprochen wird.

Ich liebe Luisa mehr als mein eigenes Leben, würde alles für sie tun, damit es ihr gut geht. Ich akzeptiere sie aber als Individuum - also habe ich SIE wählen lassen, als sie nach einigen Wochen in unserem Schlafzimmer immernoch nicht ruhig schlafen konnte und in ihrem Bettchen dan endlich Ruhe und Erholung fand.

Ich habe trotzdem viel Nähe zu ihr gehabt (und auch ihr Papa!) obwohl ich ihr das Fläschchen gegeben habe.

Sie ist trotzdem ein gesundes, munteres Baby gewesen - auch wenn sie unsere Spaziergänge im Kinderwagen und nicht im Tragetuch verbracht hat.

Sie hat sich toll entwickelt - weil ich ihr die Möglichkeit gegeben habe, selber zu bestimmen, wieviel Nähe und Abstand sie möchte. In jeder Hinsicht.

Wenn sie möchte kann sie IMMER zu uns, auch nachts. Wenn sie will. Wenn nicht, dann nicht.

Ich finde nicht, dass der Text gut ist: er macht ein schlechtes Gewissen, wo es garnicht nötig sein muss. Wichtiger ist doch, dass man sein Kind liebt und auf SEINE Bedürfnisse eingeht und nicht verallgemeinert BESTIMMT, was Bedürfnisse angeblich sein sollen.

Wer denn sonst, wenn nicht man selbst, kann sagen, was seine Bedürfnisse sind?
Doch nicht die Allgemeinheit...