Wie man's macht, man macht es falsch

Hallo Ihr Lieben,

ich habe meine Chefin relativ früh über meine Schwangerschaft informiert, damit sie sich rechtzeitig einen Ersatz für meine Stelle suchen kann. Derzeit bin ich als einzige Vollzeitkraft in der Buchhaltung zusammen mit einer Teilzeitkraft tätig die aber auch noch das Sekretariat vertreten muss.

Seit ich aufgrund meiner starken Schwangerschaftsübelkeit zwei Wochen (inkl. Krankenhausaufenthalt) aus dem Verkehr gezogen wurde, hat sie sich in den Buchhaltungsapparat mit eingeschaltet.

Ich muss dazu sagen, dass wir Anfang 2014 noch 4 Vollzeit-Personen für den Buchhaltungsbereich gewesen sind. Die Arbeit ist nicht weniger geworden dafür halt die Kollegen.

Mehrfach habe ich anklingen lassen, dass mir die Arbeit über den Kopf wächst, saß heulend vor Erschöpfung bei ihr im Büro und meine Arbeitszeiten haben auch für sich gesprochen.

Im Februar hatten wir den letzten Versuch generell Jemanden für die Buchhaltung zu finden.

Für meine Chefin geht immer alles in fünf Minuten, ich halte mich ihrer Meinung nach zu lange mit banalen Dingen auf, bin auf der anderen Seite aber wohl zu fahrlässig.

Momentan rupft sie einfach alles auseinander was ich mache, sie verunsichert mich damit sehr, so dass ich noch langsamer werde und meine Arbeit doppelt und dreifach überprüfe. Dann bekomme ich wieder eins über den Detz weil ich mich solange damit aufgehalten habe.

Gestern hat sie mich gebeten ihr Unterlagen für eine Besprechung nach oben zu bringen. Unsere Sekretärin hatte im Besprechungsraum schon Sachen für die anstehende Besprechung u. a. die Stammakte bereitgestellt, also stellte ich die Belege mit dazu.

Prompt bekam ich noch vor Arbeitsbeginn einen Anruf wo die Unterlagen seien. Natürlich war es nicht richtig, dass ich sie schon in das Besprechungszimmer gestellt hatte.

Eine andere Kollegin meinte heute zu mir "ihr kommt vor der Geburt, einfach nicht mehr auf einen gemeinsamen Nenner".

In der gestrigen gemeinsamen Mittagspause, haute sie vor versammelter Mannschaft raus, das sie nicht der Meinung ist, dass ich in der Lage bin mich schnell an die Situation mit Kind, Hund und Haushalt anzupassen.

Als ich sie damals gebeten hatte, dem Kollegium bis zum Ende der 12. Woche nichts zu sagen, wiegelte sie ab, stellte sich auf den Flur und rief das ich schwanger bin.

Einschließlich heute muss ich noch 26 Tage arbeiten und habe noch 14 Tage Urlaub bis ich nach dem Betriebsurlaub im Dezember, Anfang Januar endlich in den Mutterschutz eintrete.

Aber irgendwie ist mir momentan nur nach heulen zumute. Alles reden hilft nichts, ich hätte mir meine Situation ja selbst ausgesucht. Sie kann auf meine Schwangerschaft insbesondere auf meine Arzttermine momentan keine Rücksicht mehr nehmen und ich müsse die Zeit nacharbeiten, auch das bekomme ich vor versammelter Mannschaft gesagt, so dass ich kaum eine Chance habe mich gerecht zu wehren.

Ich hoffe die Zeit vergeht schnell.

Sry für den langen Text.