Wie oft haben die Papis die Kleinen?

Zunächst: vergleichen kann ich unsere Zustände gar nicht, da unsere Ausgangssituation eine komplett andere ist.
Aber deinen Groll verstehe ich gut. Und ich finde auch nicht, dass du zuviel verlangst.

Mein Partner und ich sind beide selbstständig.
Ursprünglich ausgemacht war, dass wir die Arbeit, die zuhause anfällt 50:50 machen.
Er hat sogar angeboten, nach der Geburt mehr zu machen, da ich in der Schwangerschaft berufsmäßig runterfahren musste, als Ausgleich. Gleichberechtigung und so :).
Außerdem macht er den Großteil der Elternzeit.
Dann fiel aber nach der Geburt im Beruf viel bei ihm an, und ich musste viel stillen - so habe ich mich dann gefühlt 98% ums Baby gekümmert. Haushalt hat er in der Zeit des Wochenbetts wenigstens mehr gemacht als ich, das meiste blieb aber liegen.
Irgendwann waren wir dann automatisch an dem Punkt, wo er "mir das Baby mal abnahm", soviel zum Thema Gleichberechtigung.
Ich bin dann auf die Barrikaden, und mittlerweile nähern wir uns einem Zustand, mit dem ich ok bin.
Morgens macht er seine Große fertig (die ist due halbe Woche hier), ich die kleine. Manchmal mache ich auch beide, während der Herr duscht :).
Nebenbei mache ich eine Stunde Haushalt, während der Rest noch rumdümpelt. Dann bringt er die Große in die Kita. Sie ist dort 6-7 Stunden. In der Zeit habe ich ein bis zwei Stunden zum Arbeiten, mein Freund 3-4. Der Rest ist Haushalt, Essen, Organisation, gemeinsame Zeit.
Meistens nimmt er dann Nachmittags beide 2-3 Stunden, da kann ich dann nochmal arbeiten. Er hat im Gegensatz zu deinem Mann lieber beide Kinder gleichzeitig, da die sich dann gegenseitig bespaßen. Wenn die Große bei ihrer Mama ist, hab ich das Baby tendenziell mehr.
Er kocht dann Abendessen, während ich die Kids übernehme. Dann steckt er die Große ins Bett, ich die Kleine. Wenn sie gut schläft, kann ich nochmal arbeiten, er macht derweil die Küche.
Ich bin froh, dass er mittlerweile auch schaut, dass ich Zeit zum arbeiten kriege. Brauchen wir aber auch, da ich besser verdiene als er.
Was mich manchmal nervt, ist dass ich einfach mehr mache, weil ich besser multipletasken kann. Ich dusche, putze und arbeite halt viel neben der Babybespaßung her.
Er ist tendenziell ein gemütlicher Typ und kann oft nur eins auf einmal - hängt dann aber nebenher im Internet.
Dafür bin ich aber ziemlich froh, dass er sich ums Essen kümmert, sonst wären wir alle wesentlich schlechter ernährt.
Eigentlich bräuchten wir eine Reinigungskraft, dafür fehlt aber derzeit das Geld - ich müsste halt mehr arbeiten können. Teufelskreis :)
Wenn die Kleine in die Kita kommt, wirds etwas einfacher.