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Geschrieben von Tincheeen am 01.11.2018, 11:54 Uhr

Beikost - Faust im Mund

Guten Tag

Meine kleine Maus ( heute genau 7 Monate alt ) isst schon super Brei.

Seit ein paar Tagen ist es so, dass sie nach jedem Löffelchen Brei die Faust in den Mund nimmt.
Was hat dies zu bedeuten?

Zudem tue ich mich sehr schwer mit Fingerfood, da ich sooo riesen Angst habe, dass sie sich verschluckt.
Wie kann ich diese Angst loswerden?

 
1 Antwort:

Re: Beikost - Faust im Mund

Antwort von Schniesenase am 01.11.2018, 14:02 Uhr

Google mal, "baby-led-weaning". Da bekommst Du viele Anregungen.

Ich habe unten einen Ausschnitt eingefügt, bei dem es ums Verschlucken geht. Das, was dort steht, kann ich bestätigen. Die Angst ist unbegründet, wenn man sicher essen lässt, ähnlich wie beim Babyschlaf:

- Essen nie im Vorbeigehen, sondern immer sitzend.
- Vor dem Wickeln, hinlegen, sicherstellen, dass das Kind wirklich fertig gegessen hat.
- Geeignetes Fingerfood anbieten, also keine harten Sachen, sondern gerade so weich gekocht, dass es beim Anfassen nicht zermantscht, aber weich genug ist, um nichts zu blockieren
- Das Kind machen lassen! der Würgereflex wird bei so Kleinen noch viel weiter vorne auf der Zunge ausgelöst, also lange bevor überhaupt etwas nach hinten rutscht. Sie können es selbst herauswürgen, wenn dieser ausgelöst wird. Panische auf den Rücken-Klopferei kann da echt kontraproduktiv sein, weil man sie dabei unterbricht oder erschreckt und sie es dann ggf. eben nicht selbst regeln können.
- Das Kind nie unbeaufsichtigt essen lassen. Wenn es noch nicht so perfekt sitzen kann, lieber auf dem Schoß essen lassen.
- Menge und Art das Kind bestimmen lassen.

Hab ich was vergessen?

Hier ein Text dazu, Quellenangabe unten drunter:
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3. Wird es sich nicht verschlucken?

Viele Eltern machen sich Sorgen, dass das Baby sich verschlucken könnte. Es gibt allerdings gute Gründe anzunehmen, dass Babys, die selbst kontrollieren, was in ihren Mund gelangt, ein geringeres Risiko haben, sich zu verschlucken, als Babys, die mit dem Löffel gefüttert werden. Das liegt daran, dass Babys erst dann in der Lage sind, Essen im Mund bewusst zum Rachen zu befördern, wenn sie die Fähigkeit entwickelt haben, es zu kauen. Und diese Fähigkeit zu kauen entwickeln sie erst, wenn die Gegenstände greifen können. Die Fähigkeit, sehr kleine
Gegenstände aufzuheben, entwickelt sich noch später. Daher ist ein sehr junges Baby nicht ohne weiteres in der Lage, sich in Gefahr zu bringen, da es keine kleinen Gegenstände in seinen Mund führen kann. Im Gegensatz dazu wird das löffelgefütterte Baby ermutigt, das Essen direkt nach hinten in den Mund zu saugen, was das Risiko, dass das Baby sich verschluckt, potentiell erhöht.

Die generelle Entwicklung des Babys hält mit der Fähigkeit, mit Essen in seinem Mund zurechtzukommen und es zu verdauen, Schritt. Ein Baby, das Schwierigkeiten hat, Essen in seinen Mund zu bringen, ist wahrscheinlich noch nicht reif genug, es zu essen. In dieser Situation ist es wichtig, dem Baby nicht zu „helfen“: das Risiko des Sich-Verschluckens wird minimiert, wenn der Übergang zu fester Nahrung im richtigen Tempo für das Baby stattfindet. Dieses Tempo wird durch die Entwicklung seiner eigenen Fähigkeiten vorgegeben.

Ein Baby nach hinten zu lehnen oder hinzulegen, um es mit fester Nahrung zu füttern, ist gefährlich. Wenn ein Baby mit Essen umgeht, sollte es immer in einer aufrechten Position gehalten werden. Dadurch wird sichergestellt, dass Essen, das das Baby noch nicht schlucken kann oder nicht schlucken will, ihm nach vorne aus dem Mund herausfällt.

Auch bei der babygeführten Methode müssen die üblichen Sicherheitsregeln beachtet werden. Obwohl es sehr unwahrscheinlich ist, dass ein sehr junges Baby es schafft, beispielsweise eine Erdnuss zu greifen, können und werden in seltenen Fällen auch Unfälle passieren – egal wie das Baby die Nahrung bekommt. Die normalen Sicherheitsregeln beim Essen und Spielen sollten auch da weiter befolgt werden, wo der Übergang zu fester Nahrung babygeführt erfolgt.

www.baby-led-weaning.de (category/wissen)*

*Gill Rapley, die Engländerin (Hebamme, meine ich), die das Buch Baby-Led-Weaning geschrieben hat, hat dies sehr ähnlich ausgedrückt. Das Buch gibt es mittlerweile auch auf Deutsch. Es macht wirklich Sinn, die Panik vor dem Verschlucken runterzufahren. Die Menschheit hätte nicht überlebt, wenn die Kinder nicht mit wirksamen Methoden ausgestattet wären, sich nicht zu verschlucken. Die Panik davor wird sehr geschürt, zu viel, wie ich finde. Kindern wird durch ängstliche und verunsicherte Mütter überhaupt nie geholfen.

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