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von Clumsi  am 08.07.2019, 22:10 Uhr

Eskimos und Indianer

Sagt mal, bin ich die einzige, sie sich darüber ärgert, dass offenbar nur linksalternative DebattiererInnen mitgekriegt haben, dass die Bezeichnungen ,,Indianer" und ,,Eskimos" absolut nicht korrekt sind?
Warum stehen diese Bezeichnungen noch in fast allen Kinderbüchern, neue Schüler werden mit ,,Alle Kindet lernen lesen, Indianer und Chinesen" begrüßt und auf sämtlichen Arbeitsblättern wird der Buchstabe ,,E" mit Eskimo und ,,I" mit Indianer verknüpft ... ,,I" wie Inuit wäre doch auch möglich.
Wie man zu Indianer- und Cowboyspielen steht, ist wieder eine andere Sache (ja, ich bin da eine absolute Spielverderberin, denn lustig war Genozid noch nie), aber sollte man nicht Kindern von Anfang an die korrekten Bereichnungen beibringen?
Fällt das noch jemandem außer mir wenigstens auf???

 
34 Antworten:

Re: Eskimos und Indianer

Antwort von Sommerhut am 08.07.2019, 22:17 Uhr

Also mich nervt es viel mehr, dass den kleinen nicht beigebracht wird, dass es HUND heißt und nicht WAUWAU. Oder AUTO und nicht BRUM BRUM!!!
Diese Babysprache geht mir echt auf die Nerven!

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Re: Eskimos und Indianer

Antwort von Angelis am 08.07.2019, 22:18 Uhr

Bei uns ist "e" der Esel und "i" das Iglu.

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Re: Eskimos und Indianer

Antwort von luna8 am 08.07.2019, 22:19 Uhr

Cowboy und Indianer ist wie Räuber und Gendarm ... hat also ( für mich) garnix rassistisches, oder so.

Heutzutage ist es ja bei einigen schon nicht mal erwünscht, dass es bei ( Sport) Spielen Gewinner und Verlierer gibt.

Ein Hinweis bzw Aufmerksam - Machen der Betroffenen bewirkt bei mir jedenfalls irgend etwas, im Gegensatz zu diesen Pseudo Disskussionen.

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Re: Eskimos und Indianer

Antwort von Meeresschildkröte am 08.07.2019, 22:21 Uhr

Den Native Americans (USA) oder First Nations (Kanada) ist wahrscheinlich ziemlich wurscht, was in irgendwelchen deutschsprachigen Schulbüchern steht, die haben andere Sorgen.
"Absolut nicht korrekt" stimmt auch nur bedingt.

Zur Bezeichnung "Inuit" für "Eskimo":

"Die Bezeichnung Eskimo wird als Oberbegriff benutzt, der auch die verwandten arktischen Volksgruppen der Kalaallit (Grönländer), Iñupiat (in Nordalaska) und Yupik (beiderseits der Beringstraße) umfasst (jedoch nicht die entfernter verwandten Aleuten). Inuit ist deshalb kein Ersatz für den Terminus Eskimo und ist auch nicht im Wortschatz aller um den Nordpol lebenden Volksgruppen enthalten." (Wikipedia)

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Re: Eskimos und Indianer

Antwort von Angelis am 08.07.2019, 22:22 Uhr

Egal wie oft ich meinem Kind sage "da ist ein Hund" es nennt ihn trotzdem "wau-ud". Ich sage "Pferd" mein Kind sagt "hopp". ....Irgendwann wird er es hoffentlich trotzdem lernen.

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Re: Eskimos und Indianer

Antwort von Meeresschildkröte am 08.07.2019, 22:26 Uhr

Mein Kind besteht auf "wuff", obwohl ich "Hund" dazu sage.

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Re: Eskimos und Indianer

Antwort von pauline-maus am 08.07.2019, 22:34 Uhr

Ähm ja, gut,OK,meinetwegen ....nur habe ich das nie als rassistisch empfunden , die ,die es betrifft können mit der Bezeichnung eh nix anfangen und Kinder gehen da neutral ran..
Daher bleibt für mich genanntes , eben auch so wie genannt...fertig aus..
Da werden wieder Moralschloesser gebaut ,die ,nur ziemlich unernst genommen werden koennen und instabil sind
Himmelherje ,irgendwann darf ein Kind nicht mehr Kind heißen, weil es somit nicht auf Augenhöhe mit den Erwachsen steht oder einer kleineren menschlichen Art angehört.

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Re: Eskimos und Indianer

Antwort von pauline-maus am 08.07.2019, 22:38 Uhr

Genauso lasse ich Kinder mit Waffen spielen, Grimms Märchen im original lesen, deutsche kloesse und Sauerkraut essen ,fleisch und suesskram lieben, sich als sie oder er sehen und nicht als es und trotzdem mit dem Griechen von nebenan gut befreundet sein
Seid mal bitte etwas entspannt

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Das ist Quatsch.

Antwort von Petra28 am 08.07.2019, 22:41 Uhr

Mein Kind sagte selbst zu Joggern „wauwau“, es wusste genau, dass das kein Hund war, es war das nächstmögliche, was es aussprechen konnte für „rennendes Lebewesen“. Gehe mal 9 Monate nach China und lerne Mandarin, mal schauen, ob du nicht auch solche ungefähren Ausdrücke verwenden musst und ob du alles aussprechen kannst.

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Re: Eskimos und Indianer

Antwort von Christine70 am 08.07.2019, 22:44 Uhr

Meine kinder sagten auch: wauwau, miau und tütüt....... und stell dir vor, sie können jetzt alles wunderbar aussprechen.

Ich habe noch keinen Erwachsenen gesehen, der nicht "Hund, Katze oder Auto" ausspricht.

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Re: Eskimos und Indianer

Antwort von Anna3Mama am 08.07.2019, 22:58 Uhr

In unseren Schulunterlagen hab ich weder das eine noch das andere gesehen.

I ist Igel oder Iglu, E ist Elefant oder Emu.

Sehr "politisch korrekt" ist auch, dass eins von drei Kindern im Lesebuch grundsätzlich "Ali" o.ä. heisst.

Allerdings haben wir noch eine ältere Version von Pipi Langstrumpf im Schrank, wo gefühlt auf jeder zweiten Seite vom Negerkönig oder den Negern die Rede ist. Und im Struwwelpeter gibts den "schwarzen Mohr".

Das hab ich meinen Kindern eben nebenher erklärt, dass man das Wort heute nicht mehr verwendet.

Meine sind hier aber sehr korrekt, war auch oft Thema an der Schule.
Vor allem mein Ältester (14) ist da sowieso extrem penibel.

Schwarzer, Farbiger, Afrikaner... egal wie ich es ausdrücke ist es falsch....

"Wenn Dir das Herkunftsland wichtig ist musst Du schon konkret sagen, woher... Afrika ist groß. Aber spielt die Herkunft für die Geschichte, die Du erzählen willst überhaupt eine Rolle??!?"

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Re: Eskimos und Indianer

Antwort von Konfusius am 08.07.2019, 23:08 Uhr

Sorry, aber was ist an "Eskimo" und "Indianer" so schlimm? Beide Wörter sind hierzulande nicht negativ behaftet, Kinder bekommen eher leuchtende Augen, wenn von "Indianern" die Rede ist. Sehr idealistert und romantisiert, aber eindeutig positiv verknüpft.
Ich sehe da keinen Handlungsbedarf, weil die Begriffe hierzulande in keinster Weise negativ verwendet werden. Genauso wie Piraten, Ritter oder Ninja.

Haben die "linksalternativen DebattiererInnen" (wer soll das eigentlich sein?) auch ein Problem damit, dass wir in den Vereinigten Staaten gerne als Krauts bezeichnet werden und dass das eigentlich auch nicht die "korrekte" Bezeichnung für uns ist? ;-)

Wer seine Kinder so erziehen möchte, bitte. Kein Problem damit. Aber grundsätzlich Wörter verbieten, die nicht abwertend gemeint sind? Ne, das geht irgendwie zu weit. Es gibt andere Baustellen, die gravierender sind.

Und was jetzt an "Wauwau" und "Brummbrumm" schlimm sein soll, erschließt sich mir auch nicht. Auch hier, wer sein Kind so erziehen mag, ohne Einwände. Der Rest darf ein frühkindliches "Wauwau" auch weiterhin niedlich finden (herrje, es sind Kinder, keine Maschinen und Sprache ist ein fortwährender Lernprozess, der nicht umgehend in grammatikalisch richtigen Sätzen erfolgen muss).

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Re: Eskimos und Indianer

Antwort von DK-Ursel am 08.07.2019, 23:09 Uhr

Kluger Junge, Anna - "Kinder" habenda viel besseres Gespür als wir oft allel zusammen.
"Würdest du es in deiner Geschichte auch erwähnen, wenn der Junge aus Wuppertal käme?"
Da merkt man erst, wie bekloppt man ist...

Ich bin absolut dafür, Bezeichnungen zu verwenden, die die Betreffenden nicht verletzen - udn das können so althergebrachte Wörter durchaus, ohne daß ICH das persönlich verstehe - nachvollziehe - erfahren habe.
Aber ich bin dagegen, alte (Kinder-)Bücher umzudichten, dennsie spiegeln nun mal auch in anderen Dingen als nur diesen Bezeichnungen einen zeitgeist wieder,den man Kindern durchaus erklären kann.
Genauso, wie sie die alte, schöne Sprache in den Grimms märchen, der Lutherschen Bibel oder anderes verstehen (lernen), wenn man es ihnen sagt.

Gruß Ursel, DK

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Re: Eskimos und Indianer

Antwort von AngeliqueSH am 08.07.2019, 23:57 Uhr

Ich finde auch, dass es an der Zeit ist etwas zu verändern in unseren Köpfen. Es kann ja nicht sein, dass man solche Bezeichnungen für diese Volksgruppen verwendet und den Kindern weitergibt, als wäre es die normalste Sache der Welt. Am liebsten habe ich ja immer noch die Leute ,die lauthals protestieren: ,,Ich lasse mir mein Zigeunerschnitzel und meine Negerküsschen nicht verbieten. Das kenne ich schon seit meiner Kindheit so.". Ich empfinde die letzten Jahre sowieso als sehr besorgniserregend, wenn ich sehe ,wie salonfähig Rassismus geworden ist. Eine muslimische Freundin von mir erzählte mir letztens, dass sie letzter Zeit immer mehr verbal angegriffen wird ,ihr Beleidigungen zugezischt werden oder sie mit Blicken durchbohrt wird aufgrund ihres Kopftuchs. Gerade deshalb sollte man seinen Kindern schon von Kindesbeinen an beibringen, dass man solche Begriffe und Bezeichnungen nicht einfach mal so verwenden sollte und dass dies auch falsch sei. Es ist eben nicht in Ordnung bei dem Wort "Chinesen" im Lied sich seine Augen zu kleinen Schlitzen zu verziehen oder "zum Muselmann" zu singen..

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Re: Eskimos und Indianer

Antwort von AngeliqueSH am 09.07.2019, 0:13 Uhr

Es ist ja wohl ein Unterschied, wenn man als "Krauts" bezeichnet wird ,oder wenn man jemanden als Eskimo,Neger oder sonst wie bezeichnet. Diese Völker lehnen solche Bezwuchbuhen als koloniale Fremdbezeichnung ab. Man muss das alles historisch sehen, um es zu verstehen. Ich meine, Völker ,die Genozid erfahren haben, Völker, die versklavt wurden, haben da wohl mehr Anspruch darauf, dass man sie nicht so betitelt, wie sie zu ihren schlimmsten Zeiten betitelt wurden. Wenn man uns Jahrzehnt mit Sauerkraut gefoltert hätte, uns damit gemästet hätte und verboten hätte dies zu essen, oder allgemein, wenn wir historisch gesehen, einen grausamen Bezug zu dem Begriff hätten, dann würde ich dies auch ablehnen. Aber dein Vergleich steht zu keinem Verhältnis zu dem, was oben genannt wurde.

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Re: Eskimos und Indianer

Antwort von AngeliqueSH am 09.07.2019, 0:14 Uhr

Bezeichnungen *

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Re: Eskimos und Indianer

Antwort von Mareike92 am 09.07.2019, 0:14 Uhr

Ich finde dabei auch political correctness auch einfach angebracht.
Das Wort "Zigeuner " ist schließlich nicht der Terminus, den Sinti und Roma für sich selbst verwenden, sondern ein negativ besetzte Fremdbezeichnung.
Früher war es durchaus gängige auch sowas wie "Schuhe wichsen". Das ist heute nicht mehr gebräuchlich und muss an die heutige Zeit angepasst werden.

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Re: Eskimos und Indianer

Antwort von Mutti69 am 09.07.2019, 5:18 Uhr

Was Probleme

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Re: Eskimos und Indianer

Antwort von Liz_NGC2070 am 09.07.2019, 7:30 Uhr

Hm... ehrlich gesagt waren für mich diese Bezeichnungen bisher nicht negativ geprägt. Da hat für mich z.B. "Zigeuner" eine ganz andere Wertung.

Wichtiger ist doch meine grundsätzlich innere Haltung, Weltanschauung und sozial-politisch, gesellschaftliche Einstellung (sowie die passenden Werte und Normen), welche ich vertrete und meinen Kindern vermittle. Ich halte das sehr transparent und lebe meinen Kinder mein alternative-linke-ökospinner Haltung vor (das hängt nicht an 2 Wörtern). Und trotzdem sage ich Indianer (ohne negative Wertung).
Ich lese auch den Struwwelpeter oder Grimms Märchen vor - und bei Bedarf wird erklärt.
(Genauso schwierig finde ich, am Kinderfasching Chinesen, Indianer oder Cowboys in Frage zu stellen.)

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Re: Eskimos und Indianer

Antwort von Nynaeve2019 am 09.07.2019, 7:47 Uhr

So ähnlich sehe ich es auch, wobei ich schon versuche, den Eigennamen des Volkes zu verwenden, wenn ich ihn dann weiß, was bei den Natives (oder Indigenen, das wird in Teilen der First Nations noch diskutiert) nicht immer so einfach ist. Eskimo verwende ich aber nicht mehr, Sioux auch nicht.

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Re: Eskimos und Indianer

Antwort von miez.0 am 09.07.2019, 8:31 Uhr

Hallo
Ich unterstreiche bei dir jedes Wort.
Genau so sehe ich das auch.
LG

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Re: Eskimos und Indianer

Antwort von dann am 09.07.2019, 8:35 Uhr

Für mich ist Eskimo und Indianer nicht negativ behaftet. Wenn die betreffenden so nicht bezeichnet werden möchten, respektiere ich das natürlich, allerdings begegne ich äußerst selten einem. Ich kenne bzw. kannte einen Inuit, dem war das zum Beispiel völlig egal.
Ich verbiete meinen Kindern auch nicht als Indianer zum Fasching zu gehen.
Davon ab ist E bei uns Elefant und I Igel.
Ich werde auch hin und wieder als Blondine bezeichnet, da ich eben blond bin mit blauen Augen.. ist jetzt nicht historisch negativ aber doch durchaus negativ behaftet.
Ich finde Gefühle anderer respektieren sehr wichtig, aber nab jann auch alles übertreiben
Um zur Ausgangsfrage zurück zu kommen, Nein, mir fällt es nirgends auf in den Schul und Kinderbüchern . Was mir aber auffällt, ganz wertungsfrei, ist dass überall nun ein Cem, Semire, Oksana usw. vorkommt

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Anstatt...

Antwort von EinTraumWirdWahr am 09.07.2019, 8:35 Uhr

...hier nur über die doofen Mitmenschen, die alle so ungebildet und unsensibel sind, zu wettern, würde ich das Thema eher zum Anlass nehmen, meinen Kindern den stetigen, notwendigen und auch stattfindenden Wandel der Sprache näher zu bringen.

Es ist in meinen Augen in Ordnung, von Indianern oder Eskimos zu singen. Meine Güte, die Kinder haben einen großen Spaß daran und es hat auch Tradition, dieses Lied bei Einschulungen zu singen. Wichtiger ist doch, dass Kinder die Worte nicht abwertend benutzen, dass sie wissen oder mit der Zeit lernen, wie "Indianer" genannt werden möchten oder dass Neger heute eben als Schimpfwort aufgefasst wird.

Immer direkt mit der Moralkeule zu kommen, finde ich inzwischen teilweise wirklich unerträglich. Wir sind nur noch damit beschäftigt, politisch korrekt zu sein ... und sind uns gar nicht bewusst, dass die Wortwahl von heute mit Sicherheit morgen auch wieder politisch unkorrekt ist.

Sprache wandelt sich, das Bewusstsein wandelt sich, das hat es immer, das wird auch weiter so passieren.

Es gibt definitiv Grenzen, ja. Aber alte Kinderbücher umzuschreiben - muss nicht sein. Lieber darüber sprechen, Bewusstsein schaffen und Verständnis dafür aufbauen, dass Negerkönig damals eben akzeptiert war, heute ist es das mit Rücksicht auf andere Menschen eben nicht mehr.

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Re: Eskimos und Indianer

Antwort von PaulaJo am 09.07.2019, 10:14 Uhr

Ich finde das die Bezeichnungen "Sinti und Roma" wesentlich negativer behaftet sind als Zigeuner.Die englische Entsprechung "Gypsy" ist in anderen Ländern auch kein Problem, nur hier wird bei allem ein Fass aufgemacht...

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Re: Eskimos und Indianer

Antwort von Konfusius am 09.07.2019, 10:22 Uhr

"For there is nothing either good or bad, but thinking makes it so", sagte schon William Shakespeare und genau hier sehe ich eben das "Problem". Nicht alle Menschen empfinden gleich.

Ich selbst habe auch einen sichtbaren Migrationshintergrund und auch ich habe mit Anfeindungen und (Alltags-)Rassismus zu kämpfen. Doch ich selbst käme nie auf die Idee, dass bestimmte Wörter, mit denen ich schon betitelt wurde, grundsätzlich schlecht sind. Wörter sind eine historisch gewachsene Aneinanderreihung von neutralen Buchstaben. Wörter sind nicht per se gut oder böse. Wir GLAUBEN nur, das manche Wörter "böser" sind als andere. Erst die Art, wie ein Wort adressiert wird, taugt zur Beleidigung oder zum Lob.

Wenn mir jemand "Ausländer raus" hinterher brüllt, dann habe ich kein Problem mit dem Wort "Ausländer", das einfach nur das sprachlich logische Pendant zum "Inländer" ist. Der Mensch, der dies als abwertende Bezeichnung für mich gewählt hat, ist das Problem. Er hätte mich genauso gut auch "Matratze" oder "Milchkanne" nennen können. Grundsätzlich neutrale Wörter und erst im entsprechenden Kontext leiten wir eine positive/negative Bedeutung ab. Schulz von Thun lässt an dieser Stelle grüßen.

Es gibt Zigeuner, die sich voller Stolz "Zigeuner" nennen und daher den Begriff "Roma" als unpassend empfinden. Schießen wir hier nicht übers Ziel hinaus, wenn wir, aus Rücksicht auf eine Teilmenge, den anderen vor den Kopf stoßen, weil mal wieder alles über einen Kamm geschert wird? Manche Eskimovölker haben den Begriff Inuit gar nicht in ihrem Wortschatz und auch manche indigenen Völker Südamerikas haben eigentlich keine Probleme damit, als "Indio" bezeichnet zu werden, da es beispielsweise im Portugiesischem gar nicht so negativ behaftet ist, wie es hierzulande den Anschein hat.

Ich denke, der Sprache wird hier eine größere Bedeutung beigemessen, als sie eigentlich hat. Denn obwohl auch "political correctness" immer mehr Einzug in unseren Alltag erhält, was grundsätzlich nicht verkehrt ist, steigt der Rassismus spürbar. Warum ist das so? Widerspricht sich das nicht? Nein, ich denke, das bedingt sich sogar gegenseitig, denn je mehr Dinge tabuisiert werden, desto mehr Instrumente gibt man Homophoben in die Hand, sie zu missbrauchen. Wer genügend Hass im Herzen trägt, dem werden dadurch einfach nur mehr Mittel in die Hand gegeben, seinen Hass auszudrücken.

Daher finde ICH es falsch, einfach mal alles verbieten zu wollen, wo keine Not am Mann ist. Wir sollten uns lieber darum kümmern, warum Menschen mit "exotischen" Namen schlechter an Wohnungen und Jobs kommen. Oder mehr Mädchen für Technik und Jungs für soziale Berufe zu begeistern. Das sind Probleme, um die man sich vorrangig kümmern sollte. Dann können wir immer noch diskutieren, ob es nun Eskimo oder Inuit heißt.

Und was die historische Vergangenheit angeht:
Die Osmanen fielen über die Heimat meiner Vorfahren her. Darf ich mich nun also abwertend über deine muslimische Freundin äußern, weil deren historische Vorfahren (Muslime) meine (Christen) jahrhundertelang unterdrückt, verfolgt und getötet haben? Passt irgendwie auch nicht, wenn man es so ausdrückt, ne?
Tut mir leid, aber die Aussage, dass US-Bürger uns abwertend als "Krauts" bezeichnen könnten, weil sie uns nicht mit Sauerkraut gefoltert haben (dein Ernst?), schießt weit am Ziel vorbei. Ein friedliches Miteinander setzt voraus, dass sich alle respektvoll behandeln, unabhängig von den historischen Begebenheiten.

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Re: Eskimos und Indianer

Antwort von Kinderland am 09.07.2019, 10:56 Uhr

Du hast Probleme!

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Re: Eskimos und Indianer

Antwort von Reh77 am 09.07.2019, 11:03 Uhr

Dann schaffen wir am besten alle alten Lieder, Geschichten und Bücher ab und lassen alles umschreiben. Alte Filme besser vernichten.
Das natürlich so alle 30-50 Jahre, weil sich Sprache wandelt und verändert.
Vielleicht nutzen wir heute Wörter, die in ein paar Jahren nicht mehr in Ordnung sind.

Nee, nicht meine Meinung!
Ich denke Aufklärung ist viel besser.
Altersgerecht den Kindern erklären, weshalb manche Begriffe heute nicht mehr so verwendet werden.
Erklären, dass manche Begriffe verletzen.
Das verstehen Kinder schnell.
Deshalb dürfen alte Lieder dennoch gesungen werden und alte Geschichten oder Bücher vorgelesen und gelesen werden.

Bei meinen Kindern ist E = Esel und I = Igel.

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Re: Eskimos und Indianer

Antwort von Anna3Mama am 09.07.2019, 11:42 Uhr

Ja Ursel, das seh ich auch so.
Unsere Kinder wachsen von Klein auf mit einem sehr feinen Gespür und einer viel höheren Toleranz für "Diversity" auf.
Zumindest für mein Umfeld gilt das.

Früher war ich da auch eher vorsichtig und vielleicht auch ein Stück ängstlich, dass meine Kinder die falschen Begrifflichkeiten aufschnappen und vielleicht irgendjemanden damit diskriminieren könnten.

Heute kann ich mich da zumindest bei den Großen entspannt zurücklehnen.

... und ich freu mich schon auf den Tag, wenn einem der Großeltern, denen diese Themen noch nicht in Fleisch und Blut übergegangen sind, das Wort "Zigeuner" o.ä. in Anwesenheit meines Sohnes herausrutscht. Den Vortrag dürfen sie dann gern über sich ergehen lassen

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Re: Eskimos und Indianer

Antwort von AngeliqueSH am 09.07.2019, 12:39 Uhr

Wenn mir jemand "Ausländer raus" zurufen würde, würde ich es auf jeden Fall als ein Beleidigung aufnehmen und du weißt es genauso wie ich, in welchem Kontext diese Person dieses Wort benutzt.
Weil meine Freundin eine Muslimin ist, muss sie zwangsläufig eine Türkin sein? Selbst wenn ,wäre das für mich irrelevant.
Wenn man die ganzen Verbrechen an der Menschheit, die von christlichen Völkern ausgeführt wurden, erwähnen würde, würden wir hier noch bis morgen sitzen. Stichwort: Srebrenica mit 8000 offiziell getöteten Muslimen (von christlichen Serben), Tschetschenien mit offiziell 200.000 muslimischen Opfern und genauso vielen Verwundeten (durch russisch orthodoxe Gauner). Diese beiden Beispiele spielten sich nicht etwa im Mittelalter ab, sondern in dem 90ern! Siehe Afghanistan, Pakistan und andere Länder, wo einfache Zivilisten aus den Hubschraubern heraus gezielt angeschossen werden und man sich darüber herzlich amüsiert, dass man jemanden "Uups,umgelegt" hat. Ich finde, man sollte sich nicht so von der Hetz und Hasswelle leiten lassen und auch das Leid der muslimischen Menschen sehen, auch wenn es einigen schwer fällt, weil sie in allen Muslimen ein Feinsbild sehen. Wir sollten Rassismus ,egal aus welcher Ecke, nicht hinnehmen und uns nicht diese Ausdrück schönmalen.

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Re: Eskimos und Indianer

Antwort von AngeliqueSH am 09.07.2019, 12:41 Uhr

Feindbild*

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Re: Eskimos und Indianer

Antwort von Konfusius am 09.07.2019, 13:58 Uhr

"Weil meine Freundin eine Muslimin ist, muss sie zwangsläufig eine Türkin sein?"
Muss sie das? Finde ich nicht. Könnte auch eine Pakistani sein. Oder Albanerin. Oder eine Deutsche, die zum Islam konvertiert ist.

Wo auch immer ich das Wort "Türkin" in den Mund genommen habe, bleibt mir ein Rätsel, aber gut, wenn du mich so sehen willst, dann werde ich an deiner Einstellung nichts ändern können. Ist mir ehrlich gesagt auch zu anstrengend, dich vom Gegenteil überzeugen zu wollen und ich will nicht meine Freunde als Stilmittel vorschicken, um meine Argumentation zu untermauern.

"Selbst wenn ,wäre das für mich irrelevant."
Tatsächlich? Wieso dann die reflexartige Unterstellung? So irrelevant kann es ja dann doch nicht für dich sein, sonst hättest du es nicht extra erwähnt.

Bedenke bitte mal im Stillen und für dich allein, ob du dich nicht selbst zu sehr auf die Merkmale eines Menschen, wie Herkunft oder Religion, fixierst, wenn du einfach blind annimmst, dass ich deine Freundin NATÜRLICH als Türkin sehen muss, nur weil sie Kopftuch trägt? Vielleicht scheitert es hier an deiner eigenen Wahrnehmung?

"(durch russisch orthodoxe Gauner)"
Also ist "Russen dissen" okay für dich? Komische Einstellung, wirklich.

Ich denke, wir werden uns hier nicht mehr in der Mitte treffen. Du unterstellst mir rassistische Motive, wo ich keine habe und du zielst völlig an meinem Gerechtigkeitssinn vorbei, wenn du denkst, dass ein Mensch mehr Respekt verdient hätte als ein anderer, selbst wenn eine edle Motivation dahintersteckt.

Es ist besser, wenn wir hier an dieser Stelle einen Cut machen, bevor das zu sehr ausartet. Ich hab zwar gerade ein bisschen ein Sommerloch, aber das bedeutet nicht, dass ich mich jetzt im Netz über Themen streiten möchte, wo man keinen gemeinsamen Konsens mehr findet. Zumal es auch gar nichts mehr mit der ursprünglichen Fragestellung zu tun hat.

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Re: Eskimos und Indianer

Antwort von Clumsi am 09.07.2019, 14:06 Uhr

Vielen Dank für mannigfaltiges Feedback erstmal! Ich bin gegen die Vernichtung alter Kulturgüter und für mich ist es auch ein Unterschied, ob irgendjemand das Wort ,,Indianer" verwendet oder ob Sachbücher für Kinder Titel wie ,,Bei den Indianern" haben. Vielleicht rutscht mir auch mal das Wort Negerkuss raus, aber in einem Buch oder Lied oder als Titel eines Grundschulreferats fände ich den Begriff ,,Neger" unangebracht. Ich finde, man kann doch den Kindern jetzt von Anfang an die Bezeichnungen beibringen, die keinen verletzen und von den jeweiligen Gruppen favorisiert werden.

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Re: Anstatt...

Antwort von kaempferin am 09.07.2019, 15:41 Uhr

Genauso wie Du sehe ich das auch.

"...hier nur über die doofen Mitmenschen, die alle so ungebildet und unsensibel sind, zu wettern, würde ich das Thema eher zum Anlass nehmen, meinen Kindern den stetigen, notwendigen und auch stattfindenden Wandel der Sprache näher zu bringen."
EBEN! Und es fand und finden nun mal immer wieder Wandel der Sprache statt. Das kann man gar nicht verhindern und aufhalten. Und das muss man auch nicht. Denn Sprache ist doch "lebendig" und "lebt" praktisch vom Wandel. Oder... ?

"Es ist in meinen Augen in Ordnung, von Indianern oder Eskimos zu singen. Meine Güte, die Kinder haben einen großen Spaß daran und es hat auch Tradition, dieses Lied bei Einschulungen zu singen. Wichtiger ist doch, dass Kinder die Worte nicht abwertend benutzen, dass sie wissen oder mit der Zeit lernen, wie "Indianer" genannt werden möchten oder dass Neger heute eben als Schimpfwort aufgefasst wird."
Genau. So sieht es aus. Und man stelle sich vor, ich hatte - und habe immer noch, denn dieses Buch steht immer noch in meinem Regal und das lese ich immer noch in größeren Abständen - ein Schüler/innen- und Jugendbuch, wo auch noch von "Negern" die Rede ist. Und nein, das ist kein rassistisches Buch, sondern es handelt sich von einem Reisebericht in afrikanische Länder - sehr, sehr spannend übrigens von der ersten bis zur letzten Seite! Allerdings ist das Buch schon sehr, sehr alt - und zwar aus dem Jahr 1967(!) - und da galt das (heutige) (Un)wort "Neger" eben noch nicht als verwerflich und rassistisch. Man sollte von daher auch mal die ZEIT bedenken, WANN das Buch geschrieben wurde.

"Immer direkt mit der Moralkeule zu kommen, finde ich inzwischen teilweise wirklich unerträglich. Wir sind nur noch damit beschäftigt, politisch korrekt zu sein ... und sind uns gar nicht bewusst, dass die Wortwahl von heute mit Sicherheit morgen auch wieder politisch unkorrekt ist."
Auch damit hast Du recht. Und GERADE DIE, die immer und ständig in großem Stil mit der Moralkeule wedeln, sind selber auch nicht besser - oftmals ganz im Gegenteil. Habe das schon des öfteren gerade in Internet-Foren erlebt. Die sind z.B. sehr fies und gehässig zu Benutzern/innen, deren Beiträge ein paar Grammatik- und Rechtschreibfehler enthalten. Da wird dann so richtig fies drauf geklopft. Aber Hauptsache, anderen mit der Moralkeule zu kommen und diese kräftig schwingen. Und sowas hasse ich!

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Re: Eskimos und Indianer

Antwort von AngeliqueSH am 09.07.2019, 18:39 Uhr

Ich habe extra nicht geschrieben "Russisch orthodoxe MENSCHEN", sondern "Gauner". Und Personen ,die in ein anderes Land ziehen um es in ein Schlachtfeld zu verwandeln und unschuldige Menschen umzubringen, sind für mich keine Menschen, sonder Verbrecher, Gauner. Wenn du es anders siehst , tut es mir sehr leid für dich. Durch meinen Vater ,einen Politikwissenschaftler und Kriegsfotografen, der ständig in solchen Kriegsgebieten unterwegs war und auch jetzt, zwar sehr selten, noch in solchen Regionen unterwegs ist, habe ich, denke ich, mehr Sensibilität und auch noch ein anderes Wissen dafür und darüber. Wir sollten einfach mal akzeptieren, dass wir nicht das Recht dazu haben andere Menschen mit Namen zu betitelt, weil wir es so "gewohnt sind und nichts Negatives damit verbinden". Es reicht doch aus,dass diese Volksgruppen es wohl negativ sehen.

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