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Geschrieben von FrauStorch am 11.05.2018, 8:21 Uhr

Ich will aber...

Hallo zusammen,

Unser Sohn ist jetzt zwei Jahre alt. Er war schon immer recht herausfordernd, bereits als Baby brüllte er jedes Spielzeug an, was nicht sofort machte was er wollte. Das ging beim Greifen lernen los. Kurz versucht, klappt nicht, gebrüllt. So zieht sich das seitdem durch, er ist unglaublich autonomiebedürftig und wenn er etwas möchte gehts mit Kraft und Gebrüll mit dem Kopf durch die Wand. Wehe man wagt Dinge, die er partout nicht möchte, dass ist Holland in Not. Wir versuchen schon mit sämtlichen Tricks umzugehen, ihn so viel wie möglich selber machen lassen (z.B. beim an-und ausziehen), ablenken, überreden, wir haben aber auch schon rumbrüllen und austoben lassen durch (mit sehr mäßigem Erfolg da er sich in Rage schreit).
Heute morgen war so ein Beispiel: Ich hab ihn für die KiTa fertig gemacht, dann sollte er eine Jacke anziehen. Jacke, nein, Pullover anlassen. Ich hab ihm dann gesagt, dass die Jacke ja ÜBER den Pullover kommt und er ihn ja anlassen darf, aber Jacke nein. Er verschränkt die Arme fest und rennt dann weg. Es gibt nix was ihn dann überzeugen kann die Jacke anzuziehen. Man müsste mit Gewalt die Arme aufbiegen und ihm die Jacke überziehen, die er sich dann wieder vom Körper reißen würde und alles würde noch viel hysterischer werden.
Ich hab ihm dann versucht die Jacke (ohne Gewalt natürlich) anzuziehen, was kurz klappte, da er die Arme locker ließ, doch er schrie dann nur "ausziehen, ausziehen". Dann rannte er weg, schrie "keine Kita" (da geht er sonst gerne hin) und wird richtig hysterisch. Er schreit dann "Jacke aus" als würde man ihm nach den Leben trachten, fängt an zu zittern und brüllt in den größten Tönen alles zusammen. Dann wird alles verweigert, keine KiTa, kein Kinderwagen, kein gar nicht mehr. Irgendwann schaffte er es die Jacke vom Körper zu ziehen und dann war plötzlich Ruhe. Er stieg in den Kinderwagen und ging mit in die KiTa. Aber ohne Jacke...
Das ist nur ein Beispiel von vielen. Zum Glück ist es jetzt nicht so kalt, wäre es Winter, hätten wir ein Problem. Trotzdem ist es sehr frisch draußen und er hat schon Schnupfen. Mein Mann ist dann so mit ihm los, da die Zeit zu knapp wurde. Letztens wollte er nicht in den Autositz. Mein Mann stand 25 Minuten mit ihm auf dem Parkplatz weil er sich absolut geweigert hat in den Sitz zu gehen. Er wollte nur auf dem Beifahrersitz sitzen, was ja nicht geht. Er wurde wieder völlig hysterisch, biegt den Körper durch und wehrt sich mit Händen und Füßen. Einfach reinstecken geht dann nicht, man würde ihn verletzen. Ablenken geht dann auch nicht mehr, dann geht es nur noch darum was er gerade will oder nicht will. Kriegt er seinen Willen, ist sofort Ruhe. Manchmal fängt er in seiner Wut an dann Dinge rumzuschmeißen. Dann fliegt das Spielzeug durch die Gegend.
Versucht man sowas zu irgnorieren (auch schon versucht) dann dreht er immer weiter auf, liegt irgendwann zitternd und brüllend am Boden und ist völlig verstört. Vor einigen Tagen wurde er Abends weinend wach weil er nass geschwitzt war. Ich wollte ihn umziehen (musste, weil er war echt nass und eh schon erkältet) doch er brüllte los als ich ihm den Schlafsack auszog "Schlafsack an, Schlafsack an" Ich hatte keine Chance. Er lag dann hinterher da und war halbnackt und zog die Beine und Arme so eng an den Körper dann man nichts mehr an oder ausziehen konnte. Ich hätte ihm Arme und Beine brechen müssen um das gegen seinen Willen zu machen. Er war völlig außer sich, nur weil er den Schlafsack wieder an haben wollte. Wir konnten uns dann nach einer ganzen Weile darauf einigen, dass er einen neuen Schlafanzug anzieht, aber auf keinen Fall einen Body drunter. Da machte er dann irgendwann wieder mit. Aber ob es so sinnvoll ist (weil zu warm oder kalt) ist völlig irrelevant. Es geht nur um Willen und Autonomie durchsetzen, völlig egal das eine gute Idee ist. Klar kann er das in seinem Alter gar nicht unterscheiden, ich kann es aber. Und wenn es einfach Dinge gibt die müssen (weil ich als Mutter oder sein Vater es so entscheiden), dann haben wir das Problem.

Ich finde eigentlich versuchen wir da ganz entspannt mit umzugehen, aber es gibt Situationen die man nicht aussitzen kann. Wenn wir zur Arbeit müssen und Termin haben können wir nicht warten bis der Herr sich bequemt zu überlegen, ob er die Idee das Haus zu verlassen (oder aus dem Auto ein oder auszusteigen), Jacke oder Schuhe anzuzuziehen etc. auch in Ordnung findet. Es sind auch nicht immer die gleichen Sachen die täglich Probleme machen oder so. Das wechselt munter, je nachdem was ihm gerade in den Kopf kommt. Manchmal ist die Jacke drei Tage super, dann auf einmal geht sie gar nicht mehr.
Ich kann den Kern übrigens ganz gut nachvollziehen, ich selber war schon immer sehr autonom und habe es auch immer gehasst, Vorschriften zu bekommen. Daher verstehe ich schon, worum es ihm geht. Aber selbst im Vergleich zu mir, ist es bei ihm echt stark ausgeprägt. Aber es hilft nix, denn manche Dinge kann ein Zweijähriger weder entscheiden noch überblicken, egal wie stark der Wille ist. Und dann geht das Theater los.
In der KiTa macht er das übrigens nicht, vor allem nicht in dem Ausmaß.

Habt ihr noch Ideen?

 
11 Antworten:

Re: Ich will aber...

Antwort von curvi0815 am 11.05.2018, 8:54 Uhr

Du hast völlig recht.

Ein zweijähriger kann vieles nicht entscheiden. Also lasst ihn nicht entscheiden.

Beispiel: unser Sohn wollte mit ca 1,5 Jahren nicht zähne putzen. Kein gutes Zureden, kein kleiner Film, kein buch oder Liedchen nebenbei, kein zusammen putzen konnte ihn überreden. Er rannte weg. Was haben wir Rabeneltern also getan? Mein Mann hielt ihn fest und ich habe geputzt.

Schön? Nein! Wirksam? Allemal!

Ich zitiere einen Spruch einer Userin, den ich damals hier gelesen habe, als ich nach einer Problemlösungen suchte: "ich habe noch kein Kind mit Zahnputztrauma gesehen."

Dein Sohn hst euch in der Tasche. Ihr resigniert doch sowieso. Er gibt den Ton an.

Ändere das.

Ps: im Auto soll man aus Sicherheitsgründen sowieso keine Jacke tragen und auf dem Weg vom Haus dahin ist noch niemand erfroren.

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Re: Ich will aber...

Antwort von Anna3Mama am 11.05.2018, 8:55 Uhr

Hallo!
Oh ja, kann ich gut nachvollziehen...
Und Du hast den Kern erfasst. Er hat einen unglaublich starken Willen und eben den Drang zur absoluten Autonomie. Ein Charakterzug der schwierig für Eltern auszuhalten ist aber ihm ggf im Leben von Nutzen sein kann.

Jetzt in der Trotzphase ist sowas eine echte Herausforderung!
Aber.... versucht das ganze zu akzeptieren und die negative Grundstimmung herauszunehmen. Viel Struktur, einige wenige klare Regeln ... aber auch Flexibilität und Humor von Eurer Seite.

Beispiel Jacke. Er hat T-Shirt und Pulli an. Vielleicht reicht das? (Was hatte denn der Papa an?) Also Jacke mitnehmen. Falls es ihm kalt wird, kann er sie anziehen.

Er will auf den Beifahrersitz? Ok, dann machen wir den Kindersitz ausnahmsweise auf den Beifahrersitz (dauert weniger als 25 Minuten ;-) ohne Kindersitz geht leider nicht. Hast Du auch das Polizeiauto da vorne gesehen? Wenn die das sehen, kommen sie und schimpfen! Mit dem Papa aber auch mit dem Sohn.... das ist verboten, so darf das Auto nicht starten.

Wenn das mit den Klamotten morgens gar nicht klappt und ihr es eilig habt... Kind einmal so wie es ist ins Auto setzen und mit den “richtigen“ Klamotten in der Hand im Kindergarten absetzen. Soll er sich dort fertig anziehen. Das hat bei uns gezogen und es ging erst mal besser.

Usw usf... wobei ich gegensteuern würde solange die Brüllerei noch nicht groß ist, nicht dass er denkt, je lauter und heftiger er brüllt umso eher setzt er seinen Willen durch.

Nutzt den Vorteil, dass er erst zwei ist und man ihn noch unter den Arm klemmen kann... im Notfall! Aber im Normalfall Druck rausnehmen, Alternativen überlegen, spontan und unerwartet reagieren, so kann man manchmal das “Reinsteigern“ stoppen.

Ansonsten gute Nerven. In der Trotzphase aber auch weit! darüber hinaus ;-)

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Re: Ich will aber...

Antwort von kanja am 11.05.2018, 8:56 Uhr

Aus dem bauch heraus würde ich sagen, konzentriert euch auf die Sachen, die wirklich sein müssen und lasst ihn gewähren, wo es möglich ist.

Also z. B. ohne Jacke gehen - es ist ja nicht mehr Winter, das geht doch.

Das nassgeschwitzte kind hätte ich in der Nacht einfach ausgezogen und mit in mein bett genommen, warme Decke drüber und später in der Nacht im halbschlaf wieder angezogen.

In den autositz muss er, ohne Frage. Da müsstet ihr schauen, womit ihr ihn locken könntet. Z. B. unterwegs bei einem Bäcker halten und etwas leckeres kaufen?

Einfach bisschen kreativ sein, damit er möglichst gar nicht so tief in seine Zustände rein muss.

Die Phase geht vorbei.

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Re: Ich will aber...

Antwort von schubuduu am 11.05.2018, 9:04 Uhr

Ich streite mich nicht wegen Klamotten, nehme Jacke und Schuhe mit und die Kinder ziehen sie dann an weil sie selbst merken das zu kalt ist oder eben ohne Schuhe blöd ist... ich glaube das können Kinder! Ich glaube nicht das das sich auf die Erkältung auswirkt, dafür müsste es so saukalt sein und Kind über einen längeren Zeitraum uneinsichtig.
Andererseits würde ich never eine halbe Stunde auf dem Parkplatz stehen. Da würde meine körperliche Überlegenheit zum Einsatz kommen. Das geht definitiv ohne Verletzungen! Schön ist natürlich anders, aber das wird spätestens ab dem 2. Kind nicht mehr gehen (du bist ja schwanger). Stell dir vor in der Zeit liegt Baby brüllend in der Babyschale... Schlaganfall bei euch vorprogrammiert

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Re: Normal :-)

Antwort von cube am 11.05.2018, 9:09 Uhr

Manche haben eben einen sehr starken Willen, andere geben leichter nach - aber "ich will" ist dennoch normal. Genau darum geht es ja: selbst entscheiden können lernen.
Es gibt aber einen Unterschied zwischen Bestimmungs- und Entscheidungsmacht.
Die Bestimmungsmacht liegt bei den Eltern - die Kinder erhalten nach und nach mehr Entscheidungsmacht.
Also so in der Art du suchst 2 Pullover, die dem Wetter angemessen sind heraus, er darf entscheiden, welchen er davon anzieht.
Er will sich gar nicht anziehen? Ok, seine Entscheidung - dann geht er halt im Schlafanzug in den KiGa :-) Haben wir auch gemacht. er hat dann eben selbst gemerkt, das dies eine doofe Entscheidung war. Kinder lernen aus so etwas - und zwar nicht, daß die Eltern doch Recht hatten, sondern das sie beim nächsten Mal die andere Entscheidung treffen.
Bei Dingen, die sein müssen: kurz erklären, warum/das es nun so ist - und dann innerlich vor sich hinmurmeln "das ist alles nur eine Phase, alles nur eine Phase" ;-)
Wenige Regeln, die aber klar erkennbar machen.
Alternativen anbieten bzw. bei allem, was geht, ihn (mit)-entscheiden lassen. Aber nicht weich werden bei den Dingen, die ganz klar ihr bestimmen wollt/müsst.
Es wird besser - bei manchen schnell, bei anderen eben erst nach längerer Durststrecke.
Bei uns hat es auch etwas viel länger gedauert und viel Geduld und auch Einfühlungsvermögen erfordert - aber jetzt als Vorschulkind kann er dafür sehr gut von sich aus auch Kompromisse anbieten oder akzeptieren und sich auch mal mit einer Situation abfinden, die ihm nicht passt.
Es lohnt sich, Geduld (und Konsequenz an richtiger Stelle) zu zeigen.

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Re: Ich will aber...

Antwort von mama-nika am 11.05.2018, 9:12 Uhr

Hallo

Ich finde es wirklich super, dass ihr ihn möglichst viel selbst machen lasst und ihn mitentscheiden lasst.
Aber ein 2Jähriger kann die Konsequenz seiner Wünsche noch nicht verstehen.

Und wenn er merkt, dass er nit hysterischem Gebrüll weiterkommt und seinen Willen bekommt, wird es immer so bleiben.

Ich meine das nicht böse. Keinesfalls.
Nur bei solchen Dingen wie dem Autositz hätte ich mich auf keine Diskussion eingelassen und ihn norfalls auch mit Gegenwehr in den Sitz gesetzt.

Bei allen Dingen kann man nicht den Vorstellungen des Kindes entsprechen und manchmal muss man dann eben auch Gezeter aushalten.

Nicht immer ist das Einverständnis des Kindes nötig und richtig, um bestimmte Dinge zu tun.
Bei der Jacke kann man meiner Meinung nach noch das Kind entscheiden lassen. Spätestens, wenn es draußrn zu kalt wird sehen es die meisten Kinder dann doch ein.

Bei solchen Dingen wie dem Autositz, Waschen, Windeln wechseln, waschen, umziehen etc geht und ging es meist nach meinem Willen.
Beim Umziehen durften meine Kinder sich ggf die Wäsche aussuchrn (zwischen 2 Teilen wählen)

Ich finde ihr lasst ihm zuviel Entscheidungsgewalt und hofft zuviel auf seine Einsicht. Er ist 2 da versteht er noch nicht alles und kann es auch mit den allerbesten Erklärungen nicht nachvollziehen.

Es klingt vielleicht hart, aber ihr solltet eich etwas mehr durchsetzen.
Es kommt eurem Sohn letztenendes auch zugute, wenn er nicht immer alles bekommt wie es ihm gerade recht ist.

Lieben Gruß

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Re: Ich will aber...

Antwort von Mutti69 am 11.05.2018, 9:21 Uhr

Auch wenn Dr. Posth leider verstorben ist, ich denke oft an ihn, stöbere auch gerne in „seinem“ Forum.

https://www.rund-ums-baby.de/entwicklung/stichwortsuche.htm?stichwort=bestimmungsmacht

Schau dich dort ein wenig um, folge den Stichworten (auch zum Thema Regelwerk), vielleicht kann dir das eine gewisse Hilfe sein.

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Re: Ich will aber...

Antwort von FrauStorch am 11.05.2018, 10:01 Uhr

Ich danke euch für eure Antworten. Ich finde es gar nicht so leicht zu entscheiden, ob wir lockerer oder strenger sein sollten. Ich will ja nicht den Willen meines Sohns brechen, mich aber auch nicht nur von ihm dirigieren lassen. Vielleicht mache ich es z.B. beim Thema Jacke das nächste mal so, dass ich ihm zwei Jacken hinhalte und er sagen darf, welche er anziehen mag.
Danke für den Link, Mutti, da ist wirklich viel wahres dran. Ich konnte auch vieles in dem wiederfinden, was die anderen schrieben. Mein Sohn mag es z.B. auch gar nicht, wenn ich mich auf den "falschen" Stuhl setze, weil es z.B. Papas Stuhl ist. Da will er uns dann auch gerne sagen, wo wir sitzen sollen. Da passt es gut, was Dr. Posth hier schrieb:

"Wenn es möglich ist und nicht zu kurios, sollte man dem Kind in dieser Hinsicht nachgeben. Auch wir Erwachsene versuchen noch, uns die Welt so einzurichten, wie wir sie verstehen können. Allerdings geben wir schneller auf, wenn es nicht gelingt. Wir sind verständiger und wir akzeptieren die Unmöglichkeit stillschweigend (meistens).
Versteht Ihre Tochter dann mit der Zeit mehr von den Dingen um sie herum, hört dieses Einflussnehmenwollen langsam auf und gleicht sich den Reaktionen von Erwachsenen an. Das geht automatisch und nicht, in dem sie den Willen Ihrer Tochter brechen. Damit hören dann auch die dramatischen Anfälle auf. Da die Bestimmungsmacht in diesem Fall ja nur richten will, was scheinbar in Unordnung geraten ist, leitet sich aus der Erfüllung auch kein negativer Lerneffekt ab. In anderen Fällen kann das passieren, in diesem Zusammenhang aber nicht."

Manchmal setzen wir uns dann um, aber eher im spielerischen Sinne. Das mit dem Bestimmungsrecht hilft nochmal. Und es ist echt so, dass er versucht sich seine Dinge so zu sortieren, das hab ich auch schonmal gedacht.

Das mit "in der Hand haben" weiß ich gar nicht... es wirkt auf mich nicht so, als macht er es berechnend, dafür ist er noch zu klein. Er kann ja auch noch gar keinen Perspektivwechsel. Es geht ihm nicht darum uns rumzukommandieren, sondern tatsächlich für sich selber bestimmen zu wollen und seine Welt ordnen zu wollen. Das merkt man auch daran, dass er richtig verzweifelt wird, wenn es dann nicht so läuft wie er möchte. Er brüllt dann nicht um uns zu kommandieren sondern weil er in seiner ganzen Wut so verzweifelt ist, dass er nicht mehr weiß wohin damit.
Daher funktioniert sowas wie mit der Polizei noch nicht. Das versteht er noch nicht.

Zum Thema körperliche Überlegenheit: Ja, das ist ja so ein Ding damit. Klar versuchten wir das auch schon. Er ist aber für seine zwei Jahre und ein Monat recht groß und schwer (Kleidergröße 98 mit bestimmt 15 oder 16 kg). Alleine das unter den Arm klemmen geht kaum noch, er wehrt sich mit Händen und Füßen, drückt sich ab so dass er uns schon mehrfach fast runtergeflogen wäre. Da haben wir von ihm schon blaue Flecken bekommen. Ihn mit Zwang in den Autositz zu drücken haben wir auch schon probiert, das geht nicht. Er wehrt sich so als geht es um sein Leben, er drückt seinen Rücken dann so stark durch dass man ernsthaft gewalttätig werden müsste und ohne Quetschungen und blaue Flecken geht das nicht mehr. Er tritt, haut um sich und fliegt dabei halb aus dem Auto. Dafür ist er schon zu kräftig geworden. Wie gesagt, er wird völlig hysterisch. Und ich möchte ihn nicht verletzen. Zumal er mir auch (ohne Absicht natürlich) beim wehren kräftig in den Bauch treten kann und auch schon tat. Das ist schwanger jetzt nicht unkritisch.

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bzgl deines letzten Absatz

Antwort von mama-nika am 11.05.2018, 10:50 Uhr

Ich verstehe deine Situation. Schwanger ist es schon nicht ohne ein so schweres Kind zu schnappen und dann noch irgendwie in den Sitz zu kriegen mit Gegenwehr.

Dennoch denke ich, dass er mit 2 Jahren auch wissen sollte, dass es manchmal eben auch nach eurer Nase gehen MUSS und er es durchstehen muss ohne euch dabei (unbeabsichtigt) zu verletzen.

Du hast bald 2 Kinder und es kann dann nicht mehr nur nach seiner Nase gehen. Da sind dann 2 Kinder mit 2 (oft) unterschiedlichen Bedürfnissen und Willen.
Es ist nur ein gut gemeinter Rat, dass ihr ihn jetzt relativ schonend daran gewöhnt, dass er auch mal einfach folgen muss.
In amderen Situationen darf er dann entscheiden.

Mein Großer war 11 Monate, als er großer Bruder wurde. In der Autonomiephase war das "Baby" auch schon etwas größer, es war dennoch wahnsinnig anstrengend, wenn wir irgendwohin mussten und der große genau dann seinen Willen durchboxen wollte.
Es ging einfach nicht immer. Das Baby schrie, lag mit Fieber im Babysafe, der Arztbesuch stand an, Windel war voll und der Große hatte sich in den Kopf gesetzt, dass er jetzt, genau jetzt, keine Lust hatte den Schlafanzug aus und die Hose an zu ziehen.

Und solche Situationen kennen wahrscheinlich alle Eltern mit mehr als einem Kind.

Du hilfst ihm nicht, wenn du seinem Willen immer nachgibst oder alles ausdiskutierst. Mit 2 Kindern wird es so nicht mehr funktionieren, dass du eine halbe Stunde auf dem Parkplatz stehst und deinen Sohn in den Autositz "quatscht".

Ich wünsche dir alles Liebe. Versteh meinen Text nicht böse oder angreifend. Das soll er nicht sein, im Gegenteil.
Und ich denke nicht, dass du den Willen deines Sohnes brichst, wenn er auch mal folgen muss und mit Gegenwehr in den Sitz gesetzt wird.

Liebe Grüße

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Re: Ich will aber...

Antwort von Sterntaler-2016 am 11.05.2018, 17:06 Uhr

Du hast ja schon sehr viele Antworten bekommen und ich kann da auch nichts anderes mehr hinzufügen...
Aber - hast du das Buch "mein gewünschtestes Wunschkind..." schon gelesen? Ich bin absolut keine die ständig irgendwelche Ratgeber liest aber das Buch ist wirklich super und beschreibt Situationen wie eure ganz toll...
Hat mir in manchen Dingen wirklich geholfen
Lg

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Re: Ich will aber...

Antwort von FrauStorch am 11.05.2018, 19:47 Uhr

Ach was, das nehme ich doch nicht böse, ihr habt ja recht mit den Einwänden. Ich möchte halt nur nicht rohe Gewalt anwenden müssen... Gott sei Dank sind diese Extremen nicht täglich, aber es kommt halt immer mal wieder, je nach Stimmung, auch so stark durch.
Bezüglich Nr 2 haben wir (hoffe ich) eine recht gute Regelung für das erste Jahr gefunden. Ich mache 4 Monate Elternzeit, in der Zeit geht mein Mann arbeiten (er arbeitet 75%) und kommt dann mit Nr 1 nach Hause. Nr 1 geht ja in die KiTa, den holt er nach der Arbeit ab. Dann geht mein Mann in Elternzeit und ich arbeite halbtags und bin dann auch Nachtmittags zu Hause. Wenn beide Kinder zusammen kommen, sind wir also größtenteils zu zweit, ich hoffe das nimmt den Stress etwas raus. Später ist Sohnemann dann schon 3,5 - 3,75 Jahre alt, ich hoffe dann hat er etwas mehr Verstand in der Birne

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