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Geschrieben von Jojoko am 18.02.2017, 18:38 Uhr

Kann nicht loslassen

Hallo liebe Mamis,
ich weiß nicht so recht, ob es richtig ist hier zu schreiben, aber ich muss es irgendwie loswerden. Und ich kann mit niemandem reden, den ich kenne, den der eine Teil hält mich wohl für eine Rabenmutter, der andere für meschugge.
Vorab: ich liebe meinen beinahe zehn Monate alten Sohn über alles und genieße unsere gemeinsame Zeit sehr. Er ist ein fröhliches, verschmustes Kind. Ich stille ihn noch, allerdings eigentlich nur noch nachts und zum Einschlafen. Letzters klappt auch meistens prima, wenn auch nur mit mir.
Und da ist mein Problem. Ich fühle mich immer mal wieder so... eingesperrt. Ich kann ihn tagsüber mal beim Papa lassen, das klappt auch super, allerdings bin zurück bevor er müde wird, damit ich ihn hinlegen kann. Wenn er dann schläft, bleibe ich bei ihm, weil er immer wieder aufwacht und sich nur von mir schnell wieder beruhigen lässt. Es ist natürlich auch schön mittags ein bisschen auszuruhen, aber ich bin eben daran gebunden, weil es ohne mich nicht geht. Nachts genauso wenig, weswegen ich mit ihm zusammen im Kinderzimmer schlafe...
Ich bin so hin und her gerissen. Einerseits ist das alles ok für mich, weil ich will, dass es ihm gut geht. Aber anderseits kommen dann eben wieder diese Momente, wo ich mich frage wo ICH da eigentlich noch bleibe. Ich weiß, dass man als Mama zurückstecken muss und das ist auch ok. Aber ich würde so gerne mal wieder ohne Kind einen Kaffee trinken, ins Kino oder einfach nur nach 18 Uhr aus dem Haus.
Das Schlimme ist, dass es mir an Babysittern nicht mangelt. Ein Luxusproblem, klar. Aber ich schaffe es nicht ihn abzugeben. Nicht weil ich fürchte, dass ihm bei meiner Schwester oder wem auch immer was passieren könnte. Sondern weil ich fürchte, dass er mich braucht und ich bin nicht da. Weil er müde ist oder was auch immer. Die Vorstellung er könnte weinen und ich bin nicht da quält mich so, dass ich gar nicht erst gehe.
Ich weiß nicht mehr was ich tun soll. Ich habe wirklich ab und zu das dringende Bedürfnis nach etwas Freiraum. Und davon abgesehen muss er auch bald stundenweise in den Kindergarten, weil ich arbeiten muss. Es wäre wohl also auch für ihn gut erstmal bei einem Familienmitglied zu üben eine Weile ohne mich zu sein. Aber ich schaffe es einfach nicht. Wenn ich doch mal weggehe, kann ich es nicht genießen, weil ich ständig denke, es könne ihm schlecht gehen...
Ich bin einfach zerrissen. Ich weiß nicht, ob das normal oder bedenklich ist. Ich weiß auch nicht was ich dagegen tun soll. Und ich kann niemanden fragen. Ich kenne nur Mütter, die entweder ihre Kinder von Anfang an mal abgeben und mich für bescheuert halten würden. Oder solche, die sie gar nicht abgeben wollen, weil ihnen nichts fehlt, weil sie völlig zufrieden sind mit ihrer Mutterrolle.

Das war jetzt eine lange Rede und eigentlich gar keine Frage. Aber ich musste es irgendwie wenigstens mal loswerden.

Danke fürs “zuhören“...

Julia

 
11 Antworten:

Re: Kann nicht loslassen - normal!

Antwort von Bonnie am 18.02.2017, 18:50 Uhr

Hallo,

seltsam finde ich eigentlich nur, dass Du Dich selbst so für Deine Gefühle verurteilst. Dabei sind die doch total normal! Sehr viele Mütter möchten ihr Baby so früh noch niemand Anderem anvertrauen, das ging mir bei meinen Kindern ganz genauso! Auch meine Kinder ließen sich in diesem Alter nicht von jemand Anderem beruhigen. Und dass man gleichzeitig auch übermüdet ist oder mal für sich sein will, ist ebenso normal.

Ich find's schlimm, wenn Mütter ständig glauben, sie würden irgendetwas falsch machen oder ihre Gefühle seien verkehrt. Sei ein bisschen liebevoller zu Dir selbst, eh? Es muss Dir überhaupt nicht leicht fallen, Dein Baby abzugeben! Es ist ein Märchen, dass das ach so super fürs Kind ist, und dass auch Mütter das tun "sollten", damit sie Freiraum haben. Nix sollten sie. Alles ist freiwillig!

Weil Du Dir aber mehr Freiraum wünschst, könntest Du ja in winzigen Schritten versuchen, Deinen Sohn etwas mehr loszulassen. Nicht von heute auf morgen, aber so ganz hier und da: Vertraue ihn zuerst mal ein halbes Stündchen und nur tagsüber jemand aus Deiner Familie an, während Du nicht weit weg bist. Steigere das allmählich etwas auf eine Stunde usw. Beobachte, ob Du mit ganz kurzen Trennungen vielleicht doch ganz gut klarkommen kannst. Aber auch, ob Dein Sohn ohne zu weinen damit klarkommt.

Im Laufe der Zeit könntest Du diese Zeiten dann etwas ausdehnen. Es macht nichts, wenn das dauert oder es doch noch nicht klappt. Es gibt alle Zwischenstufen zwischen sehr kurz und sehr selten auf der einen, und oft oder gleich für mehrere Stunden auf der anderen Seite. Probiere es einfach aus. Je älter Dein Kleiner wird, desto eher werdet Ihr Beide kurze Trennungen schaffen. Gebt Euch Zeit.

Wichtig ist es auch, sich klarzumachen, dass die ersten ein, zwei Lebensjahre der Mäuse die aller-anstrengendsten sind! Da bin ich auch immer am Stock gegangen kräftemäßig, und den meisten anderen Müttern geht es ähnlich. Einige Freundinnen von mir haben fast jeden Tag ein Mal kurz geheult, so fertig waren sie. Es ist einerseits eine schöne und innige Zeit - aber zugleich die stressigste! Es wird viel besser, wenn sie älter werden.

LG

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Re: Kann nicht loslassen

Antwort von SabSi83 am 18.02.2017, 18:51 Uhr

Hallo Julia!

Ich kann dich verstehen. Mir ging es ähnlich. Wir sind als mein Kleiner 7 Monate war zur Familie meines Mannes gezogen. Ich war es nicht gewohnt ihn abzugeben, hab es einerseits genossen, andererseits hatte ich keine Freiräume. Als wir angekommen waren, wollte natürlich jeder das Baby haben, spazieren gehen, spielen etc. Die erste Zeit war total hart für mich weil ich es nicht gewohnt war. Immer wenn seine Großtante auf ihn aufgepasst hat hab ich mich bei meinen Erledigungen total beeilt und war gestresst.

Mittlerweile, er ist jetzt bald 12 Monate alt, lass ich mir Zeit wenn ich mal alleine unterwegs bin Es sind nie mehr als höchstens 2,5 - 3 Stunden, meistens weniger. Aber die Zeit geniesse ich, hab es aber erst lernen müssen. Mein Mops konnte ohne mich auch nie einschlafen, es war dann aber kein Problem. Wenn er doch mal quengelig wurde, habe ich einen Anruf bekommen und konnte reagieren.

Anfangs musste ich mich wortlos davonschleichen damit er nicht weinen musste, aber es funktioniert mittlerweile echt prima!

Nur Abends geb ich ihn immer noch nicht ab. Aber ich hab auch nicht das Bedrfnis dann was zu unternehmen weil ich selber zu müde bin.

Du schaffst das auch, lass ihn doch mal für eine Stunde bei Oma oder dergleichen, wenn er satt und ausgeschlafen ist und übe

Liebe Grüße

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Re: Kann nicht loslassen

Antwort von Meral am 18.02.2017, 18:53 Uhr

Finde gar nicht das du deswegen eine schlechte Mutter bist. Hatte auch große Probleme damit mein erstes Kind abzugeben. Was mir geholfen hat war, das der Babysitter mir zwischendurch Fotos von meinem schlafenden Kind geschickt hat. Da war ich dann immer beruhigt. Und um so älter der kleine wurde um so besser wurde es mit meiner Angst ihn allein zulassen.
Denke man muss das ein bisschen üben bevor man dabei entspannen kann. Such dir die Person raus, der du das am meisten zutraust. Pump nen Schwung Milch ab. Und dann versuchst du es immer wieder bis es passt.
Falls es aber nicht klappt, mach dir keine Vorwürfe. Irgendwann will deine Kind wo anders schlafen, weil es ihm Spaß macht und dann hast du schneller deine Ruhe als dir lieb ist
Schönes Wochenende noch.

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Re: Kann nicht loslassen

Antwort von mf4 am 18.02.2017, 18:54 Uhr

Das Kind ist noch sehr klein und mehr Zeit für sich selbst wird kommen.
Dass dein Partner das Kind allein versorgen kann ist super und wenn du mal länger Zeit möchtest lass es darauf ankommen, ob er es auch beruhigen kann.

Ich war auch der Meinung mein Baby kann nur durch mich in den Schlaf finden. Ich musste ins KH und Papa hat es super gemacht.

Vertraue da mal ganz auf deinen Mann. Das ist sicher zu beginn total ätzend und der geplante entspannte Kinobesuch wird so sein, dass du vom Film nicht mitbekommst, weil dein Kopf beim Kind ist. Dann kommst du vielleicht heim, Kind und Mann sind zusammen eingeschlafen... alles supi.

Ich denke nicht, dass man ein Baby von Beginn an unbedingt abgeben muss und ich denke auch nicht, dass alle die im Muttersein 24h am Tag sooooo sehr aufgehen es wirklich so fühlen.
Man ist keine Rabenmutter, weil man es wagt kinderlose Momente zu wünschen und toll zu finden.

Bleib geschmeidig... der normale Mütterwahnsinn.

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Re: Kann nicht loslassen

Antwort von mama-nika am 18.02.2017, 18:55 Uhr

Hallo
Das ist absolut normal :-)
Ein paar Ideen hätte ich: wäre das Familienbett was für euch? Also statt des Kinderzimmers das Schlafzimmer als Schlafstätte wählen?
Deine Schwester kann ja erstmal in deinem Beisein auf ihn aufpassen. Du bist zur Not da, falls sie ihn nicht beruhigen kann, kannst ihr Tipps geben, was sie tun kann, um ihn zu beruhigen..nimmt er Fläschchen mit abgepumpter Mumi?
Es würde dir und ihm sicher auch guttun, wenn ihr einen Spielkreis/Krabbelgruppe besucht. Neue Kontakte knüpfen, Erfahrungen anderer Mütter hören, mal raus (wenn auch wieder mit Kind).

Ein Stück weit musst du in deinen Partner und andere Babysitter vertrauen, wenn du auch mal rausmöchtest. Es ist normal, dass du mit dem Kopf immer bei deinem Kind bist. Bei den meisten Müttern, die ich kenne, ist das so und hat auch eine Weile gedauert, bis sich das gelegt hat.
Zieh an einem Strang mit deinem Partner, binde ihn auch viel ein und trau ihm zu, dass er euren Sohn auch beruhigen kann. Das können Väter auch ganz hervorragend, wenn man sie lässt :-)

LG N.

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Re: Kann nicht loslassen

Antwort von DK-Ursel am 18.02.2017, 19:03 Uhr

Hej!

Ach ich finde das ganz normal-
Als meine Kinder in dem Alter waren, bin ich auch noch nicht alleinw eggegangen oder habe sie weggegeben.
"Erst gib ihnen Wurzeln, dann Flügel".
Das Bettchen stand lange bei uns im Elternschlafzimmer, er im KIGA kam die Abösung, entgegen vieler Prophezeihungen waren meine kinder dann auf den üblichen Übernachtungsreisen mit dem KIGA, aber auch später nie heimwehgeplagt und Mutter-Klammeräffchen.
Dein Kind ist noch klein.
Es ist doch auch noch sehr abhängig von Dir und kann noch nicht äußern,was es möchte - es braucht Dich noch sehr.
Mit zunehmendem Alter kommt bei den meisten das Loslassen ganz von selbst.

Gruß Ursel, DK

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Re: Kann nicht loslassen

Antwort von mf4 am 18.02.2017, 19:08 Uhr

Hier auch... meine Kurzen waren bei mir im Bett und/oder zumindest im Zimmer bis sie 4 und 5 waren. Übernachtungs- oder Babysittergroßeltern gab es nicht aber dennoch gab es in der Kita keine Probleme beim Eingewöhnen.

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Re: Kann nicht loslassen

Antwort von luna8 am 18.02.2017, 20:47 Uhr

Ich habe meine Kinder immer ab ein paar Monaten (3?) stundenweise in die Hände der Familie gegeben.

Manchmal ging es nicht anders ( Arbeit), manchmal brauchte ich n paar Stunden ( Arzt oder so) und es ging dann später natürlich leichter, da sie gewohnt waren, auch woanders zu sein.

Diese Entscheidung ( wie du es gern machst) kann dir keiner abnehmen.

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Re: Kann nicht loslassen

Antwort von Vreni1982 am 18.02.2017, 21:25 Uhr

Genau so war es bei uns auch. Man muss einfach das Vertrauen in die anderen Personen haben, dass sie die Aufgabe der Betreuung schon schaffen - sei es der Papa oder anderen Familienmitglieder oder Freunde. Die Kleinen wissen auch recht schnell, bei wem sie gerade sind, und stellen sich darauf ein.
Mir hat sehr gut getan, mal wieder unter Leute zu kommen. Das war meine Kraftquelle. Nach einem Abend unterwegs oder tagsüber mal Friseur oder Einkaufen war ich wie neugeboren

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Re: Kann nicht loslassen

Antwort von 2fachJungs am 18.02.2017, 21:26 Uhr

Hallo!

Erstmal mach dir nicht selbst ein schlechtes Gewissen. Deine Gedanken und Wünsche sind völlig normal.

Zum Zweiten: versuch es einfach mal mit einem Babysitter. Das kann wahre Wunder bewirken, bei deinem Kind und auch bei dir. Mein Sohn war auch ein Kind, dass sich scheinbar von keinem anderen beruhigen ließ. Das nicht anders ins Bett gebracht werden konnte als von mir, stillend. Mit 10 Monaten war ich dann aber genau wie du - gefangen zwischen dem Wunsch, mal etwas alleine zu machen nach Schlafenszeit und der Sorge, nicht da zu sein. Gleichzeitig wollte mein Mann auch gerne mal wieder einen Abend mit mir verbringen. Da unsere Familien nicht in der Nähe wohnen, haben wir uns einen "Profi" suchen müssen, eine Erzieherin. Unser Sohn, der bis dahin bei jedem fremdelte, ist an dem Sonntag Mittag, als sie sich vorstellen kam, gleich zu ihr auf den Schoß und hat gekuschelt. So hatte ich ihn noch nie gesehen. Den Samstag darauf ist sie mit ihm spazieren gegangen. Ich habe Blut und Wasser geschwitzt. Sie waren nicht mal eine Straße weiter, da hat er friedlich geschlafen. Davon gab es auch gleich ein Beweisfoto und wir sind zur Feier gleich mal einen Kaffee trinken gewesen.

Drei Wochen später - sie kam jeden Samstag - haben wir es auf die Schlafenszeit gelegt. Und was war? Das Kind ist unproblematisch und friedlich eingeschlafen. Und wir sind essen gegangen.

Für unseren Sohn war sie einfach gleich vertraut und zugleich so klar "Nicht Mama", dass ihm auch klar war, dass es anders läuft beim Schlafen gehen. Etwa 6 Wochen, nachdem wir mit ihr begonnen hatten, konnte ich sogar zu einer Abendveranstaltung, die für mich sehr wichtig war - beruflich - und mein Mann konnte ihn ohne Schwierigkeiten nicht nur ins Bett bringen, sondern auch beim Aufwachen wieder beruhigen - ich kam erst mitten in der Nacht nach Hause und keiner hatte mich wirklich vermisst.

Hab vertrauen in dein Kind, die können wirklich gut unterscheiden zwischen den Personen, die sie betreuen.

An deiner Beziehung zum Kind ändert das auch nichts. Der Große ist immer noch mit seinen 3 Jahren lieber bei mir zum Trösten als bei allen anderen, so lange ich eben in der Nähe bin - das galt bei uns von Anfang an für die gesamte Wohnung bzw Haus. Bin ich aber nicht greifbar, ist es für ihn völlig akzeptabel, wenn andere ihn ins Bett bringen oder trösten.

Frag jemanden, dem du vertraust. Das macht es etwas leichter.

Ich wünsche dir viel Erfolg dabei. Und wenn der erste Schock - deiner, deinem Kind wird es gut gehen - überwunden ist, wirst du merken, dass die Auszeiten euch allen gut tun und die gemeinsame Zeit umso schöner ist.

Alles Liebe!

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Re: Kann nicht loslassen

Antwort von Jojoko am 19.02.2017, 14:45 Uhr

Ihr Lieben,

ich bin völlig geplättet... innerhalb so kurzer Zeit haben sich so viele von euch die Mühe gemacht und mir aufbauende Worte geschrieben. Euer Zuspruch tut unendlich gut. Ich fühle mich viel besser und habe schon meine Schw
ester gebucht nächste Woche eine Stunde auf ihn aufpassen.

Ich danke euch wirklich sehr

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