zurück| Geschrieben von Vicoline am 04.11.2013, 13:37 Uhr |
es lässt mich nicht los
Maria wird nun bald ein halbes Jahr alt und ich bin überglücklich mit ihr - aber die Geschichte mit der Geburt und dem Kaiserschnitt lässt mich nicht los:
Ich hatte mir so sehr eine normale Geburt gewünscht, ich hatte mir so sehr gewünscht stillen zu können....
3 Tage hatte ich unregelmäßige Wehen, dann regelmäßig und wir sind ins Krankenhaus - ja, es war 3 Tage vor dem ET.... 13 Stunden haben die Wehen gedauert und sie haben nix gebracht, dann 1 Versuch zusätzlicher Einleitung und weg waren die Wehen.
Am nächsten Tag nochmal ein Versuch von Einleitung, 5 Stunden hatte ich Wehen, auch wieder ohne irgendeine Wirkung.
Dann fiel die Entscheidung am nächsten Tag den Kaiserschnitt zu machen, geplant in Rückenmarksnarkose.... Diese sass auch nach 3 Stechen nciht, weshalb eine Vollnarkose gemacht wurde.
Ich hab so schlimm geträumt in dieser Narkose, lag dann mit Schmerzen im Aufwachraum als man mir sagte, dass die Kleine schwer unterzuckert hätte - ich konnte nciht zu ihr, niemand hat mir gesagt, wies ihr geht, kein Bild nichts - nur eine riesige Uhr vor Augen.... Dann durfte ich irgendwann endlich zu meinem Mann in den Kreißsaal; der hatte ein Foto und sagte mir, dass sie stabil wäre...
Erst gegen 15:00h hab ich sie dann ans Bett gebracht bekommen, mit Infusion und ganz zerstochenen Fingern - sie bekam dann schon Fläschen zum BZ stabilisieren.
An der Brust hat sie mit viel Mühe irgendwann zusätzlich genuckelt, aber wohl nie richtig getrunken.... Sie nahm nciht zu, also begann ich abzupumpen und beizufüttern - der Anfang vom Ende, denn sie wollte die Brust einfach nicht mehr. Entspannter wurde es erst als ich dann entschied, nur noch Flasche zu geben.... 3x Mal hat sie danach noch bei mir getrunken - es war so schön, so innig...
Ich mache mir Vorwürfe, weil ich nicht weiter abgewartet habe bis sich wirklich was tat - ich bin so traurig, wenn ich danach denke, wie ich ihren ersten Schrei verpasst habe und es tut so weh, wenn ich an diese Angst denke, die ich um sie hatte...
Und jeder sagt mir: "sei froh, dass sie da ist, sei froh, dass sie gesund ist..." Ja, bin ich, aber.... der Schmerz bleibt!!!
danke fürs Zuhören...
Vico
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Re: es lässt mich nicht los
Antwort von augustzwerg am 04.11.2013, 14:03 Uhr
ich kann dich verstehen bei mir sah es so ähnlich aus . 13 std. Wehen fruchtblase wurde gesprängt , eine pda die nicht saß . und dann der horror ich sollte einen KS bekomm da die Geburt nicht voran ging , aber die spinale sass nicht nach 8 versuchen beschlossen sie eine Vollnarkose zu machen ! Mein Sohn wurde 7.51 geboren ( herausgeholt) . ich wurde im aufwachrraum wach ohne mann und kind man sagte nur alles sei gut gegangen und ich habe ein gesundes baby ! dann wurde ich aufs elternzimmer geschoben , mein mann und kind nicht da ! mir fiel die klingel runter und ich hatte schmerzen aber das war mir egal ! ich fuhr das bett runter und griff nach der klingel ! dann um 11.40 sah ich mein sohn das erste mal (kann mich daran kaum erinnern wegen der vollnarkose ) .
Für mich ist es bis heute schwer darüber zu sprechen , aber ich habe meine tränen mittlerweile unter kontrolle vor anderen .
oft sitze ich hier wie in diesen moment und schaue ins KS Forum rein , obwohl es bei mir schon 2 jahre her ist .
viele verstehen nicht warum man sich schlecht fühlt sie denken KS ! besser geht es ja nicht ..... aber ich leide da bis heute psychisch drunter , denn ich habe den ersten schrei verpasst , das aussehen von meinem sohn , ich war nicht gleich für ihn da ! mein mann hat sich um ihn gekümmert was ich in ordnung finde .... aber selbst meine mutter hat mein kind vor mir gesehen und es auf den armen gehalten und das tut weh ..... ich habe solange drauf gewartet das er da ist und habe alles verpaßt , und das kann mir keiner wieder geben !
ich habe diese sprüche satt wie KS besser geht es nicht ....
man du hast es ja einfach gehabt !
wenn man sich über die geburt mit anderen unterhält kommt es mir so vor als ob sie nur was geschafft hätten und ich eine versagerin wäre !
Falls du reden möchtest kannst du mich auch persöhnlich anschreiben .
Fühl dich gedrückt du bist nicht alleine .
Re: es lässt mich nicht los
Antwort von Lina301 am 04.11.2013, 14:46 Uhr
Was die Geburt angeht, kann ich dich gut verstehen. Ich hatte auch einen ungewollten und ungeplanten KS in Vollnarkose und das Gefühl so viel verpasst zu haben. Nur dass sie bei mir schon nach dem ersten Versuch bei der Spinalanästhesie gleich ein Vollnarkose gemacht haben. Ich habe mein Kind auch erst ein paar Stunden nach der Geburt gesehen- allerdings bei mir nur deswegen, weil das im KH so üblich ist Mutter und Kind nach dem KS routinemäßig zu trennen auch wenn es beiden gut geht.
Die Sprüche a la "Sei doch froh, es ist doch alles gut gegangen!" oder "Hauptsache das Kind ist gesund!" fand ich auch sehr nervig. Selbstverständlich bin ich froh, dass mein Kind gesund ist, aber das ändert doch nichts daran, dass der KS eine schlimme Erfahrung war, die man nicht so schnell vergisst oder abhaken kann ( wie augustzwerg sieht man auch bei mir daran, wie so oft hier und auf anderen Seiten zum Thema reinschaue, dass mich das Thema nicht loslässt) und dass der KS zuviele Schmerzen und andere Folgen mit sich bringt, als dass ich das Gefühl haben könnte, es sei "alles gut gegangen". Zum Glück hat nie jemand behauptet ich hätte es mir mit dem KS leicht gemacht, das wäre ja auch ziemlich absurd.
Diese Vorwürfe, du hättest nicht genug für dein Kind getan, brauchst du dir nicht zu machen (auch wenn Gefühle nicht immer logisch sind). Denk doch daran, wie lange du sie in deinem Bauch rumgetragen hast und wieviele Schmerzen du mit dem Wehen und den KS auf dich genommen hast und jetzt kümmerst du dich doch auch um sie. Das sind doch viele Gründe dafür, stolz auf dich als Mutter zu sein.
Hast du jemanden mit dem du darüber reden kannst? Vielleicht eine Hebamme?
Re: es lässt mich nicht los
Antwort von cuppa am 04.11.2013, 20:45 Uhr
Ich weiß nicht, ob man nicht auch einfach zuviele Erwartungen an das Erlebnis "Geburt" hat - wer hat denn schon eine Geburt, die dem romantischen Bild entspricht, das man als Erstgebärende oft im Kopf hat? Ich vermute mal, die allerwenigsten. Auch natürliche Geburten sind doch nur allzu oft alles andere als schön (hab ich mir zumindest sagen lassen ;-) ). Bei meinem ersten Kind - wie bei euch als normale Geburt geplant, letztlich dann ein KS - war ich auch völlig überrumpelt von der Tatsache, dass das alles mal überhaupt nicht so lief, wie ich es mir vorgestellt hatte... Allerdings hat sich bei mir sehr schnell die Erleichterung darüber eingestellt, dass alles überstanden und der Zwerg gut auf der Welt war.
Ich wünsche euch alles Gute und kann nur raten, diese blöde Erfahrung nicht überzubewerten. Genießt die Zeit mit euren Kindern!
...
Antwort von bastians mama am 04.11.2013, 22:21 Uhr
"diese blöde Erfahrung nicht überbewerten"
wie bitte soll das gehen wenn man von jetzt auf gleich damit konfrontiert wird einen KS zu bekommen und das noch in VN? Das Kind, auf was man sich schon so lange gefreut hat, nicht gleich sehen zu können? Ich glaube nicht dass hier irgendjemand was überbewertet. *kopfschüttel*
Ich denke es wird irgendwann leichter, auch wenn mir noch heute die Tränen laufen wenn ich daran denke. Bei uns sind es schon 5 Jahre und ich habe noch regelmäßig Albträume.
Ich wünsch euch alles Gute mit euren Kleinen
Re: ...
Antwort von cuppa am 05.11.2013, 8:01 Uhr
Ich sagte ja nicht, "ignorieren" / "so tun als wäre nichts" / "nie wieder drüber nachdenken" ... , sondern "nicht überbewerten", im Sinne von sich nicht drauf fixieren, nicht ewig dem ersten Schrei nachtrauern, den man verpasst hat, sondern sich auf die schönen Erfahrungen mit dem Kind freuen, die vor einem liegen und die man eben nicht verpassen wird, sondern in vollen Zügen genießen kann.
Re: es lässt mich nicht los
Antwort von bock1992 am 05.11.2013, 8:54 Uhr
ich kann dich gut verstehn bei mir ist der ungeplante ks jetzt 8monate her und ich sollte mich glücklich schätzen das meine zwillinge gesund sind da die ärzte mir in der schwangerschaft so viel angst gemacht haben. ich hab heut noch probleme damit ich durfte meine kinder auch nicht sehen ich kann mir heut nicht mal die krankenhausbilder angucken dann fang ich sofort anzuheulen und die schrecklichen errinnerungen kommen hoch.
ich fühl mich von meinen mann und verwandten völling un verstanden sie verstehn das einfach nich und sagen auch immer sei froh das sie gesund sind ich bin froh und glücklich aber ich kann die komplikations reiche schwangerschaft und die horror geburt nicht vergessen.
Vielleicht eine Hilfe!?
Antwort von Ani77 am 05.11.2013, 11:24 Uhr
Habe diese Seite per Google gefunden:
http://www.geburtstrauma.de/Hilfsportal.html
Re: es lässt mich nicht los
Antwort von tscherstin am 05.11.2013, 17:16 Uhr
Hallo zusammen,
nach meinem KS-Trauma hat mir diese Seite sehr geholfen.
http://www.kaiserschnitt-netzwerk.de/index.html
Die Gründerin dieser Seite ist Ärztin in Düsseldorf und beschäftigt sich intensiv mit traumatisierten Müttern. Ich hatte einen sehr angenehmen Kontakt mit ihr, sie ist wirklich sehr verständnisvoll.
In dem Forum der Seite berichten diverse Mütter von ihren Erfahrungen. Auch ich tat dies und zu lesen, wie vielen anderen es ähnlich geht, erleichterte mich ein wenig.
Die Erinnerungen verblassen mit der Zeit ein wenig, der Schmerz bleibt und das können nur Frauen wirklich nachvollziehen, die es auch erlebt haben.
Ganz liebe Grüße
Kerstin
Re: es lässt mich nicht los
Antwort von tamtamgo am 06.11.2013, 13:25 Uhr
Ich fühle mit dir :-(
Re: es lässt mich nicht los
Antwort von Manau80 am 06.11.2013, 22:37 Uhr
Hallo!
Lies mal, was ich grade Mandy 1311 geantwortet habe......
Mir gings erst besser als meine Tochter ein Jahr alt wurde. Und das ganze Geburtstdrama ist auch der Grund, warum wir kein drittes Kind mehr wollen. Aber: Zeit heilt Wunden. Ich kann jetzt damit leben, manchmal kommen noch Tränen, aber es ist okay. Es läuft eben nicht alles perfekt.
Lg Manau
Re: es lässt mich nicht los
Antwort von tamtamgo am 07.11.2013, 9:02 Uhr
Tut mir echt leid für euch!!!
Re: es lässt mich nicht los
Antwort von majo am 11.11.2013, 10:46 Uhr
ich weiß nicht ob die die antwort noch liest, aber ich kann dich wirklcih sehr gut verstehen!! mein zwerg ist mittlerweile 6,5 monate und auch an mir nagt die geburt immer noch!
es ist zwar, gott sei dank, bei weitem nicht mehr so schlimm wie am anfang aber richtig verdaut hab ich meine geburt auch nicht! auch ich habe mir immer eine normale geburt gewünscht die letzendlich im notkaiserschnitt geeendet hat. wie bei dir kam mein kleiner direkt weg und lag eine woche aufgrund einer infektion auf der überwachunngsstation. das stillen war dann sowieso schon probelmatisch und ich musste aufgrund einer schweren brustentzündung aufhören.
anfangs bin ich sofort in tränen ausgebrochen, sobald mich jemand nach der geburt gefragt hat. mittlerweile kann ich darüber reden. trotzdem gibt es immer noch wieder ereignisse die mich zurückwerfen. ich hab mir immer vorwürfe gemacht, dass ich die geburt nach "so einer langen zeit" noch immer nicht verdaut hab. aber mittlerweile lass ich es zu und versuch nicht so hart mit mir zu sein!
es ist mein - und auch dein - gutes recht das zu betrauern! wir haben uns das nicht ausgesucht und hatten eine andere vorstellung davon. und es tut weh, dass es so gelaufen ist wie es gelaufen ist und das darf man auch betrauern. mir hilft diese erkenntnis. sprüche wie "jetzt ist doch alles gut" ,etc. kenn ich zugenüge. ich lass mich gar keine diskussionen ein und spreche nur mit leuten darüber die mir solche dinge nicht entgegen bringen! lass dir die zeit die du brauchst um das ganze zu verarbeiten!!
liebe grüße
majo (mit krümel, bald 7 monate :))
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