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Gedankenkarussell nach Notkaiserschnitt - wer kennt das?

Thema: Gedankenkarussell nach Notkaiserschnitt - wer kennt das?

Hallo Zusammen, vor 2,5 Wochen kam unser 2.Kind per Notkaiserschnitt zur Welt. Zuerst alles normal, Kreisssaal, Wehen, aber der Kopf hat sich nicht ins Becken gesenkt, so dass ein Kaiserschnitt nötig wurde. Dabei habe ich sehr viel Blut verloren, hatte als ich aus der Narkose aufwachte hinterher Herzrhythmusstörungen und einen Puls von >160, daraufhin erhielt ich Bluttransfusionen und wurde auf die Intensivstation verlegt. Unserem Baby geht es zum Glück blendend - leider habe ich ihn erst 2 Tage später zum ersten Mal im Arm halten können. Seit dem Wochenende sind wir nun zu Hause und es geht mir eigentlich jeden Tag besser, bin zwar noch schwach, aber die Blutwerte werden besser (Hb ist immerhin schon auf 6 gestiegen, nur die Thrombozyten sind jetzt zu hoch). Muss noch Eisen und ASS 100 nehmen. Jedoch habe ich das Gefühl, mein Kopf hat Mühe das Ganze zu verarbeiten. Abends liege ich im Bett und habe das Gefühl, mein Puls rast wieder so wie im Krankenhaus, dabei ist er ganz normal (zumindest unter 100). Ich habe ständig Angst, dass "es" wiederkommt. Da ich vorher noch nie ernsthaft krank war oder eine OP hatte, hat mich dieser Gefühl der Machtlosigkeit, dass der eigene Körper macht was er will, und dass das Leben so schnell vorbei sein kann, irgendwie tief in mir eingebrannt. Wer kennt das, und wie seid Ihr damit umgegangen? Danke für Eure Erfahrungen! LG

von fräuleinsonnenschein am 10.01.2014, 12:04



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Das brauch einfach seine zeit!!! Du musst alles erstmal verarbeiten. Das ist auch nach schwerer Krankheit so! Ich gratuliere dir herzlichst zu deinem Nachwuchs! Und wünsche dir das du ganz bald normalität verspürst Lg Und sprich mit deiner Hebamme ... Die Wissen was zu tun ist!

Mitglied inaktiv - 10.01.2014, 17:41



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Hallo! Leider wird man als Frau nicht immer ernst genommen,wenn man seine Probleme mit einem ungewollten Kaiserschnitt hat!Dann kommen so Sprüche wie : "Sei doch froh,du lebst,das Baby lebt" "Es hätte schlimmer kommen können" etc. Nicht sehr hilfreich in meinen Augen! Ich hatte lange an meinem Kaiserschnitt zu knabbern und bin auch heute (11 Monate später) noch total frustriert,dass es nicht so geklappt hat,wie ICH die Geburt wollte. Klar bin ich froh,dass mein Sohn lebt!Aber dieser Kaiserschnitt war ungewollt und wird es immer sein.Wenn ich heute daran denke,dann tut es nicht mehr ganz so weh,aber am Anfang habe ich mich schrecklich gefühlt!Wie eine Versagerin und gleichzeitig so schuldig,weil ich diesen Kaiserschnitt so schrecklich fand,der ja meinem Baby das Leben rettete... Ich mache mir auch viele Gedanken wegen einer weiteren Schwangerschaft.Wie wird das werden mit dem Kaiserschnitt?Immerhin ist es eine Narbe an der Gebärmutter,die ein erhöhtes Risiko (Fehlgeburt,Plazentastörung,Ruptur) darstellt.Werde ich wieder einen Kaiserschnitt brauchen?Diese Vorstellung alleine ist Horror! Von meinem Umfeld weiß keiner von meinen Sorgen oder Problemen.Ich habe das Gefühl,es würde keiner verstehen... Alles liebe und herzlichen Glückwunsch zum Baby!

von Olis Mama am 10.01.2014, 20:51



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Die AP hadert hier aber nicht mit dem KS an sich, sondern mit der Tatsache, dass ihr nach dem KS so schlecht ging und somit sie das Gefühl / die Ängst hat das Leben könnte von heute auf morgen vorbei sein. Das ist eine ganz andere Konstellation. Ich würde raten, diese Ereignisse (und zwar nicht der KS an sich- sondern die Dramatik danach) in einer Traumatherapie aufzuarbeiten, damit die dramatischen Erlebnisse durch "das gute Ende" "überschrieben" werden (ganz verainfacht gesagt).

von Fuchsina am 11.01.2014, 00:24



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Es ist ganz normal dass man durch die Hormonumstellung nach der Geburt gerade in der Zeit besonders sensibel ist. Und nun hast du wirklich etwas schlimmes erlebt, mit einer überraschenden großen OP und dann noch Komplikationen und Aufenthalt auf der Intensivstation. Es ist völlig normal, dass du damit nicht sofort umgehen kannst. Lass dir Zeit. Du musst erstmal wieder in deinem Körper "ankommen" und in deine neue Mutterrolle reinwachsen. Wenn es dir hilft, sprich über dein Erlebnis z.B. mit deiner Nachsorgehebamme oder mit einer Hebamme, die bei der Geburt dabei war.

von Lina301 am 10.01.2014, 23:10



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Ich kann dich sehr sehr gut verstehen, bei 33+0 bin ich bei meinen Frauenarzt zusammen gebrochen...totale Blutdruckkrise, ab ins Krankenhaus, da meine Maus auch BEL lag, schwebte das Messer über uns, eh sie meinen Blutdruck im Griff hatten, war es wirklich wirklich schlimm,erst viel zu hoch (230/130), dann viel zu niedrig (100/50) hatte höllische Schmerzen, habmich nur noch übergeben und zum Schluß bin ich 24 h gar nicht mehr wach geworden, das Alles mit Baby im Bauch.Letzten Endes haben wir es Gott sei Dank noch bis 37+0 geschafft und der Maus geht es prima, Kaiserschnitt war auch ok. Ich habe leider immer noch Bluthhochdruck, muss Medikamente nehmen und fühle mich mehr als bescheiden und denke auch das mein Körper in einer der wichtigsten Situationen in meinem Leben völlig versagt hat. Ich kann dir auch nur raten, gib die Zeit, versuche dich zu entspannen und deine Baby zu genießen.Wenn du aber das Gefühl hast, diese Gedanken um den Puls werden übermächtig und beschäftigen dich immer häufiger, du kontrollierst deinen Puls ständig u.ä. gib dich in Behandlung. Kenne aus dem engeren Freundeskreis jemanden mit sogenannter Herzphobie...ein furchtbarer Teufelskreislauf...Angst, dadurch hoher Puls, wieder Angst.....das kann wirklich in Todesangst enden. Ich möchte dir natürlich keine Angst machen....ich hab es so sehr gut geschafft meine Angst um den Blutdruck relativ gut in den Griff zu bekommen, geholfen hat mir auch sehr der Gedanke, das ich meinen Körper gut kenne, merke, wenn mein Blutdruck zu hoch ist und dann kann ich jederzeit den Krankenwagen rufen...Hilfe ist binnen Minuten da. Drück Dir die Daumen

von Paeonia86 am 11.01.2014, 22:26



Antwort auf Beitrag von fräuleinsonnenschein

Ein ganz herzliches Danke an alle, die auf meinen Post geantwortet haben u mir so viel Kraft und Gelassenheit geschenkt haben. Ich werde der ganzen Sache Zeit geben, viel darüber sprechen und so versuchen zu verarbeiten. Zum Glück habe ich eine tolle Hebamme, die mich gut versteht. Danke, lg und wunderbares WE!

von fräuleinsonnenschein am 12.01.2014, 13:33