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Kaiserschnitt bzw. Geburtstrauma,meine Geschichte!

Thema: Kaiserschnitt bzw. Geburtstrauma,meine Geschichte!

Erstmal echt super das es jetzt dieses Forum gibt!!! Bin sehr froh denn dann kann man sich endlich mal mit Menschen austauschen die einen auch verstehn. Ich möcht euch gerne meine traurige Geschichte erzählen..... Ich wollte immer spontan und natürlich entbinden,träumte von einer Wassergeburt. Die ersten Wochen lief alles super und wie geplant....ich muss dazu sagen,das ich eine Angst/Panikstörung habe,Schwerpunkt Verlustängste und bei jedem kleinen Ziepen beim Arzt war (nur in der SS ). Es dauerte lang bis ich schwanger wurde,fast 2 Jahre. Jedenfalls hiess es plötzlich bei einer Routineuntersuchungin in der 37 Ssw,das das Baby zu gross sei und ich mir Gedanken über einen KS machen müsse. Auf einen Schlag platze mein Traum der normalen Geburt. Ich hab erstmal Rotz und Wasser geheult und brauchte einige Tage um das zu verkraften. Nach dieser Zeit hab ich allerdings wieder Hoffnung geschöpft,da sich die US ja auch irren können und man eh nie genau sagen kann wie gross und schwer das Baby werden würde. Als ich dann in der 39 Ssw wieder zum US diesmal ins KH indem ich entbinde wollte ging,wurde der KS dann fix gemacht,da sie wieder zu gross war,vorallem der Kopfdurchmesser lag angeblich bei 12 cm!!! Ich war fix und fertig und wollte nix mehr hören oder sehen. Ich wurde nicht mal richtig gefragt,ständig hiess es nur von allen Seiten (Hebamme,Ärzte ,Schwestern) das das ein Risiko mit sich bringt,würde ich normal entbinden wollen und das sie dann nicht dafür verantwortlich sind,würde was schief gehen ect. Dann erzählte mir noch meine "tolle" Hebamme,das sie mal ein Baby entbunden hatte,das auch so gross war und während der Geburt blieb die Schulter stecken und jetzt ist das Baby einseitig gelähmt! Sowas will man als Schwangere nicht hören!!!! Jedenfalls hoffte ich bis zuletzt das meine Maus auf normalen Wege kommen würde,aber nix tat sich......mein Schleimpfropf ging zwar einige Tage zuvor ab,aber Wehen oder sonstige Anzeichen hatte ich leider nicht :-( . Also fuhren wir an dem besagten Termin früh ins KH,die Hinfahrt verlief still,mein Mann war ebenso verstört und traurig darüber wie ich....und als ich dann im KH war und warten musste bis meine Hebamme eintraf,hörte ich eine andere Frau gerade im Kreissaal entbinden......ich brach heulend zusammen :-( . Ich wollte diesen verdammten KS nicht,ich wollte ihn nicht und ich bereu es so,nicht darauf bestanden zu haben es erstmal normal zuversuchen!!!! Jedenfalls kam dann meine Hebamme und ich musste mich ausziehen und dieses "schicke" Op-Hemdchen anziehen....sie hebten mich auf die Pritsche und dann wurde mir erstmal die Tropfernadel gestochen,sehr lieblos,es tat sehr weh.....danach "rammte" mir meine Hebamme den Blasenkatheder rein....ich hatte starke Schmerzen und wollte in dem Moment lieber sterben!Ich fühlte mich wie eine Nummer! Es war einfach die Hölle und sehr schlimm für mich..... ich wollte eine PDA um wenigstens wach zusein....der Narkose Arzt stach wunderbar,ich hab nix gemerkt,nicht mal einen Pieks.....allerdings hat er zuviel Narkose-Mittel gespritzt,so das binnen Sekunden alles taub wurde,sogar mein Atem und Schluckreflex....ich bekam Panik,ich sagte ständig soweit es mir noch möglich war,das ich kaum Luft bekäme,alles fühle sich gelähmt an,doch niemand ging darauf ein.....mein Bauch war so schwer,so als ob ein riesen Stein auf ihm liegen würde,dann war ich in einem Dämmerzustand.....ich merkte nur ein starkes Rütteln und auf einmal den Schrei meiner Tochter,ich weinte vor Freude (gerade jetzt kommen mir auch wieder die Tränen..)....ich durfte sie nur ganz kurz sehen,ich konnte sie nicht mal streicheln,weil ich so schwach war.....dann ging meine Hebamme mit ihr und meinem Mann fort und ich lag da und wurde wieder zugenäht...ich fühlte mich leer und schwach.... nach einer gefühlten Ewigkeit fuhr mich meine Hebamme dann in den Kreissaal,wo alle bereits warteten. Sie legte mir dann meine Maus auf die Brust,ich konnt sie nicht halten,ich war einfach zu schwach.... Den ganzen Tag über konnte ich sie nicht nehmen,ich hatte starke Schmerzen als die PDA nachliess,verlangte nach mehr Schmerzmittel,die ich auch bekam. Die erste Nacht war einfach grausam,man brachte mir mein Baby zum stillen,aber ich konnte sie nicht allein hochnehmen,die Schmerzen waren zu stark,man fuhr sie mir einfach nur hin und liess mich alleine damit.Hab ich geklingelt,kam ewig niemand,und wenn dann mal jemand kam,waren sie genervt. Meine Bettnachbarin half mir Nachts und am Tag meine Familie,erst am zweiten Tag ging es halbwegs wieder. Ausserdem hatte ich schlimme Verstopfung,so sehr,das ich mir was geben lassen musste...doch es half nicht,am dritten Tag und mit Bauchkrämpfen schleppte ich mich zum Klo.....ich hatte starke Schmerzen,konnte kaum pressen,geschweigenden mich bewegen....es dauerte ewig,ich musste nachhelfen.....fragt nicht wie,es war unmenschlich! Ich hab mich geekelt,vor mir vor allem....es war furchtbar. Es war wie ein Trauma,die Geburt,die Schmerzen der Narbe aber vorallem die Schmerzen der Seele. Ich will nicht sagen,das eine normale Geburt weniger schmerzlich ist,denn das ist sie nicht,aber wenn man sich danach sehnt und diese Op nicht wollte,dann würde man 2x lieber den natürlichen Geburtsschmerz ertragen als das. Ich blicke ungern zurück und gerade jetzt wo sich der erste Geburtstag meiner Maus nähert,denke ich oft daran zurück,frage mich dauernd ob ich mir nicht noch eine Zweitmeinung hätte einholen sollen! Ob ich auf eine normale Geburt hätte bestehen sollen....ich weiss es nicht! Man gab mir nicht mal die Chance es zu versuchen! Ich war dieses Jahr bei verschiedenen Ärzten,darunter auch einem Orthopäden der sich mein Becken angesehn hat,es hätte rein gar nix gegen eine natürliche Geburt gesprochen! Im KH wurde mein Becken ja nicht mal vermessen,es wurde praktisch einfach entschieden! Aus meiner Angst wurde deren Profit! Im Nachhinein erfuhr ich zudem,das gerade diese Hebamme und dieses KH für KS prädestiniert sind,für mich ein herber Schlag ins Gesicht! Mir wurde was genommen was für mich das natürlichste auf dieser Welt ist,ich bin völlig gesund,mein Baby war und ist (es zum Glück) auch,alles war okay,dieser KS war unnötig. Ich muss damit zurecht kommen,Geschichten über normale Geburten machen mich jedesmal so traurig und ich weiss nicht ob ich beim zweiten Kind normal entbinden kann oder darf! Bislang sagte mir jeder Fa nur,das das zweite meistens auch wieder ein KS wird,das macht mich sehr wütend und traurig! Und wenn man es doch wagt und normal entbindet,kann die Narbe reissen und Mutter sowie Baby gefährden!!! Ich hatte Wochenlang danach noch schmerzen,teilweise heute noch,die Narbe sieht hässlich aus,aber am schlimmsten ist dieses Gefühl versagt zuhaben.....und das kann mir niemand aus dem Gedächtnis löschen..... Lg und Sorry das es solang geworden ist. Danke an Alle die es lesen und mir gern was dazu schreiben möchten,auch eigene Erfahrungen!

von maxinchen am 25.10.2011, 23:57



Antwort auf Beitrag von maxinchen

Ich kann dich absolut verstehen. Bei meinem ersten war ein KS nötig wegen BEL. Ich war 21 und unerfahren und habe das alles mitgemacht. Aber schön war es wirklich nicht. Es wundert mich, dass sie dir den Katheter noch vor wirken der PDA gelegt haben. Das ist nicht normal. Und die PDA wirkt auch eigentlich nicht so weit oben. Egal wie viel gespritzt wird. Das liegt einfach daran, dass nur in einen bestimmten Kanal gespritzt wird, der eben nur abwärts dann betäubt. Es kann auch gut sein, dass du in einem Schockzustand warst und es deswegen so empfunden hast. Aber sei es drum, deine Geschichte ist sehr traurig. Aber ich bin immer der Meinung, dass alles seinen Grund hat. Bei dieser Schwangerschaft jetzt war es einfach so, dass dieser KS gemacht wurde. Und du und deine Kleine seid gesund. Bei mir waren es Zeichen. Mein sohn war damals sehr krank und ohne den KS, hätten die Ärzte es erst sehr spät herausgefunden. Alles nur durch Zufall. Dieses Mal sollte auch wieder ein KS gemacht werden wegen BEL. In Woche 38+4, also gestern^^. Aber eben genau gestern, vor dem Ultraschall, hat sie sich mit dem Kopf nach unten gedreht. Und ich bin mir sicher, es wird alles gut gehen. Ich hatte die Hoffnung ehrlich gesagt auch schon fast aufgegeben. War sehr traurig und habe viel geweint. Da ich mir, wie du, eine normale Geburt gewünscht hatte. Ich bekomme sie dieses Mal. Ich bekomme eine zweite Chance. Nun wieder zu dir: Du hast versagt? Warum? Weil du dein Kind 40 Wochen wunderbar auf das Leben vorbereitet hast? Weil du so toll gelebt hast, dass es überhaupt erst groß werden konnte? Weil du eine Entscheidung getroffen hast, die gegen deine Wünsche ging, damit deinem Kind nichts passiert? Weil du jetzt, genau aus dem Grund, ein Trauma verarbeiten musst? Versagen ist was anderes. Du hast deiner Tochter Leben geschenkt. Und das hast du verdammt gut gemacht. Ich wünsche dir sehr, dass du dieses Trauma verarbeiten kannst. Denn nur dann kannst du vielleicht noch einmal schwanger werden. Und dich dann auch entspannen. Es ist nämlich totaler Quatsch, dass man wieder einen KS bekommt, wenn man schonmal einen hatte. Die Wahrscheinlichkeit, dass der uterus reißt und das Kind dann in die Bauchhöhle rutscht, liegt bei unter 1%. Du solltest die Narbe aber mindestens 3 Jahre verheilen lassen. Körperlich und auch seelisch. Aber dann liegt einer normalen Geburt doch nichts mehr im Weg.

Mitglied inaktiv - 26.10.2011, 00:11



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Ich hatte zwar keinen KS, aber um Dir Mut für eine zweite Geburt zu machen: Meine Tante hatte im Dezember 06 einen KS wg. Frühgeburt (26. Woche), und im Februar 09 stand die zweite Geburt bevor. Sie hat auf einer Spontangeburt bestanden und auch während der Geburt darum gekämpft (Hebamme und Ärztin haben sich gestritten, ob ein KS notwendig wäre oder nicht). Im Endeffekt haben sich meine Tante und die Hebamme durchgesetzt, und sie hat spontan entbunden. Such Dir im Vorfeld eine gute Hebamme, der Du auch schon bei den Vorsorgeuntersuchungen klar machst, dass Du spontan entbinden möchtest. Wenn sie wirklich gut ist, wird sich Dich darin auch unterstützen. Alles Gute.

von blubb12 am 26.10.2011, 09:37



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mir liefen gerade die tränen als ich dein text gelesen habe ... denn meine geschichte sieht nicht viel anders aus hatte wehen 10 std aber mein kleiner wollte nicht weiter in geburtskanal rutschen eine herztöne waren aber top nach 10 std . sagte dann die hebamme und die ärztin das ein KS gemacht wird ich und mein mann waren fix und fertig da ich unbedingt eine spontan geburt wollte ! als sie mir dann 8mal versucht haben diese spinal anesthesie zu geben und es nicht ging bekamm ich eine maske auf die nase gedrückt und eine vollnarkose ! ich weiß von den ersten 1 1/2 tagen nichts mehr ! ich kann noch nicht mal erzählen wie es war mein jungen das erste mal gesehen zu haben oder wie mein gefühl war !!! hoffe ich komme drüber hin weg es war ja gerade erst am 26.08.2011 aber ich fühle mich auch als versagerin !!!!

von augustzwerg am 26.10.2011, 11:06



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Ich kann dich so gut verstehen! Ich hab mir das auch immer soooo schön vorgestellt, wenn man mir nach der Geburt das Kind auch die Brust legt und man kuscheln kann... Die Realität war allerdings auch bei mir anders. Bei mir war der Kaiserschnitt zwar wohl wirklich notwendig, da die Herztöne immer schwächer wurden und zudem das Fruchtwasser knallgrün war. Der Kaiserschnitt an sich war auch super - wenn man das so sagen kann. Ich wurde noch im Gebärsaal umgezogen, rasiert, Kanüle gelegt, über den Kaiserschnitt aufgeklärt und musste das Formular unterzeichnen. Das war alles eine Sache von ein paar Minuten und war absolut problemlos. Dann gings zack rüber in den OP, mir wurde die PDA gelegt und dann losgeschnitten. Auch das war alles absolut schmerz- und problemlos. Danach gings allerdings nicht mehr so toll weiter. Mein Sohn kam sofort weg und wurde beatmet - ich konnte ihn nicht einmal sehen. Nachdem ich zugenäht war konnte ich ihn kurz sehen und dann wurde er in ein anderes Krankenhaus verlegt zur Beobachtung. Ich kam am nächsten Tag hinterher und konnte ihn dann über 30 Stunden später das erste mal im Arm halten. Dann hatte ich allerdings auch das Problem, das ich nach dem KS starke Schmerzen hatte und nicht richtig laufen konnte. Und das Problem mit der Verdauung kenn ich auch. Ich dachte immer ich sterbe, wenn ich aufs Klo musste. Das waren Bauchkrämpfe, da waren die Wehen nix dagegen! Durch die Kliniksituation konnte ich meinen Sohn die erste Woche kaum sehen, da er im Nebenhaus untergebracht war - und komm da erst mal hin! Laufen ging nicht, Transportservice konnte man vergessen - da hat man sich angemeldet und wenn man Glück hatte, kam dann nach 4 Stunden mal jemand. Ich hab dann halt immer warten müssen, bis Besuch kam, die mich im Rollstuhl rübergeschoben haben - und dann teilweise draußen warten mussten, da nur 2 Leute (inkl. Eltern) rein durften. Nach ein paar Tagen hab ich mich dann zumindest selbst, auf den Rollstuhl gestützt, rüberschleppen können. Aber die meiste Zeit war ich allein und hab um mich herum die glücklichen Eltern mit ihren Kindern gehabt. Das Schlimmste war mal ein Anruf aus der Kinderklinik, kurz nachdem ich wieder zurück im Zimmer war und meinen Kleinen schlafend zurückließ: "Ihr Sohn ist aufgewacht, hat Hunger und lässt sich von keinem beruhigen. Können Sie nicht nochmal kommen?" Guter Witz - wie denn? Warten, bis nach ein paar Stunden der Transportservice kommt? Mein Besuch war weg und allein ging noch nicht... Das war vielleicht ein Scheißgefühl, da hilflos im Zimmer zu liegen und zu wissen, dass dein Kind in der Klinik nebenan verzweifelt nach seiner Mama schreit! Das sind so die Sachen, die ich wohl mein Leben lang nicht vergessen werde und die mich immer wieder unendlich traurig machen. Ich hatte es mir halt so schön anders vorgestellt. Das einzig Positive: das Stillen hat trotzdem von Anfang an super geklappt und ich konnte schon am Tag der Geburt abpumpen, so dass er zumindest Muttermilch bekommen hat, wenn ich nicht da war.

von schneiderm am 26.10.2011, 11:20



Antwort auf Beitrag von maxinchen

Hallo, Es tut mir leid, dass ihr euch so schlecht fühlt. Ich würde darüber nachdenken das Geburtserlebnis therapeutisch zu verarbeiten. Für die nächste Entbindung solltet ihr euch genau über die moeglichen KH informieren und deren Praxis bei KS genau erfragen. Mittlerweile sollte bei einer Sectio die Spinale und das sofortige Auf den Bauch legen üblich sein (natürlich geht das bei einer Notsectio nicht). Ebenso sollte das Rooming in (mit der der Betreuung durch Schwestern in einemKinderzimmer) üblich sein. Auch ein Kaiserschnitt kann ein positives Erlebnis sein.

von Lina_100 am 26.10.2011, 11:41



Antwort auf Beitrag von maxinchen

Hallo, Es tut mir leid, dass ihr euch so schlecht fühlt. Ich würde darüber nachdenken das Geburtserlebnis therapeutisch zu verarbeiten. Für die nächste Entbindung solltet ihr euch genau über die moeglichen KH informieren und deren Praxis bei KS genau erfragen. Mittlerweile sollte bei einer Sectio die Spinale und das sofortige Auf den Bauch legen üblich sein (natürlich geht das bei einer Notsectio nicht). Ebenso sollte das Rooming in (mit der der Betreuung durch Schwestern in einemKinderzimmer) üblich sein. Auch ein Kaiserschnitt kann ein positives Erlebnis sein.

von Lina_100 am 26.10.2011, 11:41