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Geschrieben von zahnteufel am 13.08.2012, 13:36 Uhr

Dyskalkulie...

Hallo an alle Mama´s

hat jemand Erfahrung mit der Aussetzung von Schulnoten??

Mein Sohn hat eine Dyskalkulie ( Rechenschwäche, Q normal) und soll jetzt lt. Gutachten und Kinderarzt eine spezielle Lerntherapie machen sowie die Mathenote ( 4. Schulj.) soll ausgesetzt werden.
Jetzt sagt seine Lehrerin das wäre nicht gut, da dies im Zeugnis wie eine Note 6 gelesen werden würde und für die Anmeldung für die weiterführenden Schule, nächste Jahr nicht zum Vorteil wäre??!!

Wozu habe ich das Gutachten? Das macht doch keinen Sinn,den Kinder mit Teilleistungsstörung soll doch eine Entlastung möglich sein..

Hat jemand Erfahrung damit oder ist auch betroffen??

gerne auch PN
Grüße

 
4 Antworten:

Re: Dyskalkulie...

Antwort von Gabi am 13.08.2012, 18:20 Uhr

Hallo,
Du schreibst leider nicht, in welchem Bundesland Du wohnst, so kann ich Dir nur für NRW antworten.
Hier ist es so, dass es für Kinder mit LRS einen sogenannten Nachteilsausgleich gibt, d.h. mehr Zeit bei Arbeiten, keine Noten, höhere Bewertung der mündl. Leistungen etc. Für Kinder mit Dyskalkulie gibt es das hier leider nicht, sie werden ganz normal benotet, wie jedes andere Kind auch. Ist total dämlich, aber leider nicht zu ändern.
lg Gabi

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Re: Dyskalkulie...

Antwort von Caot am 14.08.2012, 10:24 Uhr

So weit ich weiß, wird auf eine Rechenschwäche keine Rücksicht genommen, ganz anders als LRS. Eine anerkannte und bestätigte LRS wirkt sich mildernd auf die Deutschnote aus.

Ob eine Rechenschwäche anerkannt wird, hängt von der Schule ab. Hinterfrag das also dort vor Ort, egal welches BL. Aber alles was Sie Dir anbieten ist auf freiwilliger Basis, es gibt dazu keine rechtsverbindlichen Vorschriften.

Alle Kinder die ich kenne, die eine Rechenschwäche haben, gehen privat und auf eigene Kosten zur Nachhilfe, speziell für Dyskalkulie. Ein aussetzen der Mathenote für das Übergangszeugnis würde ich nicht machen. Du kannst ja aber mal in der weiterführenden Schule nachfragen, die für Euch in Frage kommt, wie dort das aussetzen beurteilt wird. Dann seid ihr schlauer und könnt Euch besser entscheiden.

Grüßle

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Re: Dyskalkulie...

Antwort von yacofred am 16.08.2012, 15:20 Uhr

Seit den 90er Jahren ist bekannt, dass Kinder mit bestimmten Lernschwierigkeiten wie Dyskalkulie durch Noten erst so richtig fertiggemacht werden. Sie werden ständig überfordert und müssen sich dann sagen lassen sie seien dumm oder faul, obwohl niemand in Schule oder außerhalb in der Lage war, mit Ihnen einmal sachgerecht und dem Stoff und ihrem individuellen Wissensniveau entsprechend mit ihnen Mathematik zu lernen bzw. zu diskutieren. Immer wurde ihnen nur angeboten: Üben, üben und Regeln auswendig lernen. Das macht noch die letzten Reste von mathematischem Verstand kaputt.

Um gegen diese Zustände im Einzelfall vorzugehen braucht man gute Argumente, Nerven und den Willen sich in der Schule nichts gefallen zu lassen. Eltern sollen sich hinter ihre Kinder stellen und in der Schule verlangen, dass die Kinder nicht krank gemacht und die Lernentwicklung regelrecht verhindert wird - bloß weil Lehrer Noten geben wollen, um ihre Arbeit erledigt zu haben!

In vielen Bundesländern gibt es bereits Erlasse für Lernschwierigkeiten, aber trotzdem ist es fast jedesmal wieder ein Nervenkrieg, bis die Schule entsprechende Rücksichten nimmt.

Therapeuten sollten viel stärker in die Schulen gehen und für ihre Therapiekinder argumentieren. Das sollten sie schon aus eigenem Interesse tun, denn die Therapien werden durch die Schule und ihre Sturheit zur Farce gemacht. Die Kinder haben gar nicht die Nerven und die Ruhe zusätzlich zu normalem Unterricht und Konkurrenzzirkus auch noch Therapiestunden erfolgreich zu absolvieren. Die Fortsetzung der gleichen Fehler, die in der Schule gemacht werden, führen dazu, dass Kinder sich stets fragen müssen, wer hat recht, gleichzeitig aber gar nicht dazu kommen Mathematik wirklich zu verstehen! Natürlich machen schlechte Therapeuten die Sache auch nicht besser. Das müssen Eltern dann allerdings selbst vor Ort herausfinden, ob sie mit ihrem Kind in der richtigen Einrichtung gelandet sind.

hilfreicher Artikel:
http://www.rechenschwaecheinstitut-volxheim.de/eltern.html

Gruß yacofred

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Re: Dyskalkulie...

Antwort von yacofred am 16.08.2012, 15:34 Uhr

Noch was:

Das Argument Dyskalkulie wäre wie eine 6 für das Kind ist absolut zynisch. Wenn das Kind Probleme in Mathe hat, soll man dem keinen anderen Namen geben dürfen als in Form einer Note. Da ist es doch "besser" gleich amtlich zu machen, dass es dumm ist im Vergleich zu allen anderen. Das ist der ganz "normale" Rassismus der Schule. Damit ist auch offen zugegeben, dass die Schule weder willens noch in der Lage ist, dem Kind zu helfen.

Die weiterführende Schule vollstreckt im Sinne dieser Geisteshaltung ja nur die Notwendigkeiten, die gesetzlich vorgeschrieben sind. Also dürfen Eltern sich nicht beschweren, wenn ihr dummes Kind in der weiterführenden Schule dann schon gleich auf der Abschußliste steht - mit Dyskalkulie auf dem Zeugnis erst recht! Da soll man dann bei einer 6 auf dem Zeugnis erleichtert aufatmen und vor dem Lehrer, wegen des guten Ratschlags auf die Knie fallen. Da hätte man doch beinahe den Fehler gemacht, trotz schulischer Auslese in der Schule darauf zu bestehen, dass Kinder durch Schule nicht krank und dumm gemacht werden - oder ist es vielleicht doch so ... ?!

Gruß yacofred

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