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Ganztagsschule bis 16 Uhr

Thema: Ganztagsschule bis 16 Uhr

Wessen Kinder gehen auf eine Ganztagsschule, bis 16 oder gar 17 Uhr? Meine Tochter möchte das gerne aber ich hab da so meine Zweifel. Erstens bräuchte ich die Betreuung gar nicht so lange und zweitens finde ich das schon ein bisserl hart für Erstklässler?? Ok, wenn man drauf angewisen ist, ist das natürlich was anderes und eine schöne Sache. Mein Sohn wollte das bisher nie, aber jetzt, wenn bald seine Schwester in die Schule kommt, interessiert es ihn schon. Viele seiner Freunde bleiben dort bis 16 Uhr, er sitzt schon gegen 13 Uhr zuhause, manchmal auch früher. Hab immer versucht, es ihm schmackhaft zu machen, eben weil er dort mehr Möglichkeiten hat, seine Freunde auch dort sind. Aber manchmal denke ich, warum sollte er (oder beide dann) so lange in der Schule bleiben??? Wie seht ihr das? Fluch oder Segen diese Ganztagsschulen?

von Charly80 am 01.10.2012, 21:43



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Bei uns gibt es 2 erste Klassen, eine davon gebundener Ganztag. Wenn man es braucht, ist es sicher toll, aber für uns wäre es nichts. Erstens ist ihr ganzes Umfeld auch nicht im Ganztag und 2. müsste sie dann ihr normalen Hobbys (Reiten und Ballett) aufgeben, da zeitlich nicht mehr möglich und 3. würde sie dann immer 1 ganze Woche ihren Papa nicht wirklich sehen, da er Schichtdienst hat. Und das Angebot an Ag`s ist an unserer Schule recht sparsam, gerade für die 1. Klasse( momentan nur Schach),

von sternenfee75 am 01.10.2012, 22:04



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Na ja, das kommt sicher auf das Kind an. Mein Sohn ist seit der 1. Klasse bis 15.00 Uhr in der OGS, und ich finde, dass er schon Nachteile dadurch hat. Besonders an den Nachmittagen, an denen er seinen Hobbies nachgeht, ist das alles doch sehr stressig: OGS bis 15.00 Uhr, frühestens 15.15 Uhr zuhause, Hausaufgaben nachschauen, schnell noch eine Kleinigkeit essen, umziehen und um spätestens 16.15 Uhr dann zum Training. Nach dem Training schnell duschen, essen und ab ins Bett. Finde ich nicht wirklich so toll. Bei uns in NRW ist es leider auch so, dass man die Kinder nicht vor 15.00 Uhr abholen darf, was ich echt doof finde. Mein Sohn mag die OGS sehr gerne, vermisst aber seine "Freizeit", weil (O.-Ton): Zuhause spielen ist doch noch viel schöner. Das sollte man unbedingt bedenken wenn man über die OGS nachdenkt. Klar, Kinder finden es spannend. Aber auch, wenn es immer sein muss? Mein persönliches Fazit: Wenn ich nicht darauf angewiesen wäre, würde ich ihn gerne schon Mittags abholen. Aber wie gesagt: Jedes Kind ist anders. LG Kathrin

von banffgirl am 01.10.2012, 22:09



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Hallo, bei uns gibt es (leider) keine Ganztagesgrundschule. Aber wir hatten Glück und haben jetzt ab der 5. Klasse eine Platz in einer gebundenen Ganztagesklasse bekommen. Die Schule hat dafür auch ein wirklich tolles Konzept - jede Klasse mit max. 20 Kindern und 2 Lehrer(innen). Ich würde mir das für meinen 2. Klässler wirklich auch wünschen. Klar, ist es nicht für jedes Kind das richtige, aber ich glaube sehr viele Kinder und auch Eltern würden davon profitieren.. wenn ich denken, wieviel Stress wir hier schon wegen Hausaufgaben hatten und haben.. Ein Stress, ein Streiten, das ich mit meinen Kindern eigentlich nicht haben will - geht nicht darum, das ich nicht mit ihnen Lernen will, sie abfragen will ect... sondern es geht um diesen täglichen Kleinkrieg Hausaufgaben, um das hat der Lehrer aber anders gesagt, ganz ehrlich, wenn ich so gut im Unterrichten wäre, wäre ich Lehrer geworden - hat seinen Grund, das ich kein Lehrer bin, ich kanns nicht, ich hab die Geduld nicht, wenn ein Kind beim xten Mal immer noch nicht verstanden hat, das 3x3=9 Für mich bringt die Ganztagesschule ein wesentliche entspannteres Verhältnis zu meinem Kind, wir können die Zeit die wir miteinander haben auch positiv nutzen. Also wenn ich die Möglichkeit auch an der Grundschule hätte - sofort! Und mein Sohn gehört auch den den Kindern, die die Zeit dort geniesen würden, dem es Spass machen würde den ganzen Tag mit Gleichaltrigen zusammen zu sein. Gruß Dhana

von dhana am 01.10.2012, 22:30



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Meine Tochter geht von Anfang an bis 16 Uhr in die Ganztagsschule. Sie kennt es auch schon aus dem Kindergarten, wo sie auch immer so lange war. Sie isst dort zu Mittag, macht Hausaufgaben und kann danach AGs belegen oder auch einfach frei spielen. Es gibt viele interessante Angebote und jedes halbe Jahr werden dei AGs neu gewählt. Ihre Freundinnen sind auch in der OGS und wenn ich sie mal früher abhole, nölt sie herum und möchte da bleiben. Ihre anderen Hobbys (Sportverein) haben wir aufgegeben, als sie in die Schule kam, da es zeitlich nicht geklappt hätte. Inzwischen macht sie andere Sachen, z.B. Schwimmkurs, der samstags angeboten wurde, und jetzt reiten, das ist auch samstags. Da kollidieren die Termine nicht mit der Schule. Während der Woche ist sie in zwei verschiedenen AGs. Ich denke, jede Familie muss es für sich entscheiden. Mein Töchterchen kennt es von klein auf nicht anders und ist immer gut damit klar gekommen. Ich bin immer ganztags arbeiten gegangen, seit sie anderthalb Jahre alt war. Wir haben trotzdem ein inniges Verhältnis, es ist auf keinen Fall so, dass es einen entfremdet oder so. Viele liebe Grüße *Suse*

von *Suse* am 01.10.2012, 22:42



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Offene Ganztagsschulen sind auf jeden Fall wichtig für alle, die berufstätig sind und die Betreuung brauchen (und nicht Oma und Opa um die Ecke wohnen haben, die einspringen) oder aus anderen Gründen (Krankheit, persönliche Gründe) darauf angewiesen sind. Auch für manche Kinder etwa aus "Problemfamilien" mit z.B. überforderten Eltern (wo die Kinder sonst kein Mittagessen bekommen würden o.ä.) finde ich sie unbedingt notwendig. Für die Kinder, die nicht in die Betreuung "müssen", finde ich es aber auch schön, wenn sie zu Hause bleiben können, ohne täglichen festen Zeitplan für die Freizeitgestaltung. Ist doch schön, wenn die Kinder nach dem Mittagessen ihre Hausaufgaben fertig haben und einfach spielen können, beim Freund anklingeln: Kommst du raus? Ich fand es früher schön, dass es bei uns so war und bin froh, dass meine das auch können. Wenn es anders wäre und meine Kinder in den Ganztag gingen, würden sie sich sicherlich auch damit klar kommen. Kinder finden sich da rein, wie die Eltern es für sie arrangieren. Schlecht am Ganztag -zumindest an unserer Schule- finde ich: die Hausaufgabenbetreuung -hier sind alle unzufrieden damit, da nichts kontrolliert wird, geschweige denn verbessert oder gar erklärt. Das machen die Eltern ggf. alle noch nachdem die Kinder aus der Ganztagsschule wieder zuhause sind. Außerdem ist das Essen sehr schlecht: Tiefkühlkost von Apetito... Ich möchte auch nicht jeden Tag Aufgewärmtes essen. Dass selbst gekocht wird, hat das Gesundheitsamt aufgrund bestimmter Auflagen verboten (die Küche ist nicht komplett vom Essbereich abgetrennt etc.). Den meisten Kindern schmeckt es nicht. - Auf WDR2 haben sie letztens erst über das schlechte Essen in vielen Kitas und Schulen berichtet. Meine Nichte isst in ihrer Schule z.B. nichts Warmes, sie isst ihr selbst mitgebrachtes Brot, Obst, Rohkost etc. Warm essen sie dann abends zuhause. Nach 6 Jahren Kita, wo es ihr nicht geschmeckt hat (dort gab es das gleiche Essen wie im Altenheim nebenan), hat sie jetzt als Schulkind erfolgreich gegen das Mittagessen protestiert ;-) Die Freundin meiner Tochter geht nur an zwei Tagen in den Ganztag, wenn ihre Mutter arbeitet. Sie kommt manchmal aber direkt nach der Schule mit zu uns oder einer anderen Freundin, das macht sie lieber als in den Ganztag zu gehen.

von marie74 am 01.10.2012, 22:52



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wenn nicht sämtliche Freunde in der OGTS sind... Hier sind 99% der Eltern berufstätig.

von Petra28 am 02.10.2012, 08:27



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Wir haben es in der letzten Schule gemacht und es hat sehr gut funktioniert. Es ist ja auch eine Frage, was das Kind kennt und nicht kennt. Unsere Nachbetreuung hat ein weitgefächertes Programm von den verschiedensten Sportarten und Musikunterricht (Gitarre, Klavier etc.). Es war sehr positiv. Jetzt nach unserem Umzug ist sie in einer OGS. Das Nachmittagsprogramm ist weniger strukturiert und sie hat nur einen Musikkurs. Es gefällt ihr aber sehr gut, weil sie keine Geschwister hat und dort zum Spielen mit Freunden kommt.

von Pamo am 02.10.2012, 08:41



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...wir sind darauf "angewiesen" weil wir beide arbeiten. Ich freue mich, daß meine Kinder sich wohlfühlen. Und es gab tatsächlich Zeiten, in denen mehr Kinder in der Ganztagsschule waren und meine zuhause allein saßen. Inzwischen ist es nicht mehr so extrem. Wenn Deine Kinder das wollen - warum denn nicht? Die Angebote sind meist ja schön ausgewogen und zum Teil auch günstiger als wenn Du die im Verein wahrnehmen müsstest. Sie haben dann gegessen wenn sie nach hause kommen und sind wohl ausgelastet. Und: sieh es doch als Chance für DICH. Dann kannst Du vielleicht (mehr) arbeiten und Euch auch noch was "bieten". Oder Du genießt einfach die Zeit, wenn Du nicht auf die Arbeit angewiesen bist. Wenn Du allerdings dann nur für das Betreuungsgeld arbeiten müsstest...keine Ahnung, wie ich dann entscheiden würde als Mutter.

von eumeline am 02.10.2012, 09:08



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Ich fände es toll, wenn wir eine Ganztagsgrundschule hätten. Muss ja nicht gleich bis 16 Uhr sein, reicht ja in den ersten beiden Jahren bis 15 Uhr. Das macht dann das Arbeiten auch leichter und worauf es mir ankommt, das ist eigentlich ein warmes Mittagessen, damit mein schwerbehinderter Mann hier nichts machen muss.

von Badefrosch am 02.10.2012, 21:38



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Bei uns gibt es Mittagessen, vom Caterer geliefert, aber keine Hausaufgabenbetreuung. Die Kinder haben die Möglichkeit, sie nach dem Mittagessen zu machen, aber wenn alle spielen, macht es natürlich keiner. Ab 14:15 gibt es Ags, aber nicht son gutes Angebot. Um 15:05 ist dann aus, bis auf Kinder, die dann (gegen Gebühr) noch betreut werden. Mein Sohn hat in der 1. Klasse länger bleiben wollen, weil er das spielen mit den Klassenkameraden toll fand. Blöd war für ihn dann, das wir danach die HA machen mussten. Also hat er es seitdem nur noch mittwochs gemacht, wo ich arbeite. Nachmittags sind kaum Kinder in seinem Alter auf dem Spielplatz und im Sommer kommt es denn mal vor, das er noch etwas auf dem Schulhof spielen möchte, was ich dann natürlich erlaube.

von Birke am 03.10.2012, 14:23



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Wie Du schon sagtest, für denjenigen, der darauf angewiesen ist, ist so eine Ganztagsbetreuung eine ideale Lösung. Das Kind ist ansich gut aufgehoben und man weiß, wo es zu finden ist. Muss ja nicht so ablaufen wie bei uns, dass das Kind mehrfach einfach nach Hause gelaufen ist, und niemand hat bemerkt, dass das Kind weg ist. Für unsere Tochter kommt es gar nicht in Frage. Einerseits hat sie sehr schlechte Erfahrung gemacht, andererseits ist sie auch eher der Typ, der nach der Schule einfach zu Hause sein möchte. Ich habe kein Kind bekommen, um es von fremden Personen erziehen zu lassen und mir wird einfach zuviel in der Erziehung reingepfuscht. Das fing schon im Kindergarten an. Für mich ist es auch ein Unding, dass das Familienleben dann nur noch am Wochenende stattfindet. Gegen 17.00 Uhr wäre unsere Tochter dann zu Hause. Was habe ich dann noch von meiner Tochter? Nein, die durchschnittlich 27 Unterrichtsstunden in der Schule reichen vollkommen aus. Mehr Schule braucht es nicht.

von Drachenlady am 07.10.2012, 15:09