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Grösser werdendes Defizit in Mathe 3. Klasse

Thema: Grösser werdendes Defizit in Mathe 3. Klasse

Guten Morgen, ich hoffe auf einen Rat/Tipp. Mein Sohn (wird jetzt 9) geht in die 3. Klasse. Die Schule macht ihm Spass. Er ist in (fast) allen Fächern gut. Zumindest die Hauptfächer. Auch in Mathe. Allerdings gibt es täglich Probleme bei den HA. Im PlusMinus Bereich. ( Sie haben bisher nur den Zahlenbereich bis 100 bei PlusMinus.) Ich weiss leider einfach nicht, wie ich ihm verständlich machen soll, bzw. helfen kann damit der Groschen fällt. Er rechnet immer noch mit den Fingern. OK. man kann sagen, das gibt sich mit der Zeit. Übung macht den Meister. Ist mir klar. Glaube ich auch. Kann mich schlecht ausdrücken gerade. Ich möchte gerne ein, zwei Beispiele geben: Er braucht leider ewig, steht total unter Stress und weint auch oft bei zB. diesen Aufgaben: (mit Fingern) 18 - 8 = 18 + 10 = oder 28 - 10 = 28 + 10 = 28 - 3 = Das sind jetzt nur Beispiele. Es zieht sich halt durch den ganzen Bereich PlusMinus. Ich weiss nicht, wie ich ihm verständlich machen soll, dass es eigentlich total easy ist im Zehnerbereich zu rechnen, das man im Prinzip gar nicht rechnen braucht. Er setzt sich selbst unter Druck. Teilweise lasse ich ihn die HA abbrechen oder später/früher machen oder ganz ausfallen. (Halt nur die PlusMinus Aufgaben) Ich habe es ihm schon zig mal vorgerechnet, aufgeschrieben. Auch meine Mama hat es versucht, mein Freund, sein Cousin, seine Cousine. Ich will ihn auch nicht überfordern oder zu sehr anstrengen. Er "schnackelt" es irgendwie nicht. Der Groschen ist noch nicht gefallen. Aber langsam wird es zum großen Problem. Montag schreiben sie in diesem Bereich eine Arbeit. Mal und Geteilt hat er super drauf. Auch sonst alles andere. Ausser nunmal PlusMinus (auf volle Zahlen aufrechnen oder abrechnen.) Und sie werden es auch nicht mehr üben im Unterricht, das war 2. Klasse. Jetzt geht es bald in die höheren Zahlen. Aber wenn er es bei den kleinen Zahlen nicht versteht, wird es bald noch schwieriger für ihn. Hmmmmm...... Kann mir jemand helfen ? LG Notre

von Notre am 13.09.2012, 09:09



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kannst Du dir die Rechenperlen von Montessori zulegen??? Oder auch den 1x1 Kasten??? Sind beides super Dinge und manche Kinder müssen im wahrsten Sinne des Wortes Zahlen begreifen. Die Rechenperlen sind zusammengesetzt in einzelne, 10er, 50er und 100er und dann kann man es vor sich hinlegen. Genauso der 1x1 Kasten - es gibt Rechenkärtchen dazu und dann sucht man z.b. bei 5x8 auf dem Rechenkasten das richtige Ergebnis - man kann auch noch anderes damit machen- es gibt auch den 1-100 Rechenkasten. Schau mal nach einem Fachgeschäft oder in dem WWW. wo man so was bekommen kann - haben viele Fachgeschäfte in der Zwischenzeit auch die Lernmittel verkaufen. Gruß Birgit

von Birgit67 am 13.09.2012, 09:20



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Ich denke, wenn jemand Fremdes mit deinem Sohn arbeitet, wird es einfacher, ggf. könntet ihr ihn auf isolierte Rechenschwäche testen lassen, gerade bei dem, was du beschreibst, gute sonstige schulische Leistungen und Stress nur beim Rechnen, könnte ich mir vorstellen, dass sogar eine entsprechende Therapie bezahlt würde. Natürlich könnt ihr zuhause auch üben, selbst mit einer solchen Therapie würde das ja nicht entfallen. Für die Hausaufgaben würde ich eine Hundertertafel benutzen, damit er dort nachsehen und erstmal ruhig ggf. abzählen kann, einfach um bei den Hausaufgaben vorwärts zu kommen und einen Erfolg zu haben. Aber lass ihn in Zehner- und Einerschritten zählen, nicht nur in Einerschritten -bei 14 plus 63 in Einerschritten vorwärts gezählt, wäre letzteres keine gute Idee ;-) Dauerlösung darf zählendes Rechnen auf keinen Fall sein. Ich nehme mal an, dass er zur Überbrückung die Hundertertafel in der Schule auch benutzen darf. Das war zumindest bei uns so. Beim Üben würde ich da ansetzen, wo die Unsicherheiten anfangen. Welchen Stoff beherrscht er sicher? Fang wirklich da an zu üben. Wenn er z.B. 19 minus 1 rechnen kann, aber 19 minus 2 spontan nicht kann, weise ihn auf das Ergebnis von 19 minus 1 hin und erkläre, dass 2 nur noch einer mehr ist als 1, den er mehr wegnehmen soll- bis das Ergebnis sitzt. Vielleicht sitzen ja die Plus- Minus-Aufgaben bis 10 schon sicher im Kopf? Wenn dein Sohn gut auswendig lernen kann, und das klingt so, denn das Einmaleins- und die Geteiltaufgaben sind mehr oder weniger eine Gedächtnisleistung, kannst du die Plus- und Minusaufgaben im ZR bis 10 auch als Kopfrechenaufgaben/Blitzrechnen üben, so dass er sie im Grunde auswendig kennt. Schreibe zunächst alle Aufgaben auf, die es bis 10 gibt und notiere dir, welche er spontan weiß, welche er mit den Fingern ausrechnet und welche er nicht rechnen kann bzw. ewig braucht. Dasselbe kannst du im ZR bis 20 machen. Montessorimaterial ist zur Anschauung wirklich gut geeignet. Du kannst dir für die Zahlen bis 100 selbst solche Kärtchen basteln. Nimm z.B. weiße Karteikarten und schreibe die Zehner-Zahlen bis 90 darauf (10, 20...). Dann nimm andersfarbige Karteikarten (oder andere Pappe), die halb so groß sind, auf diese schreibst du die Zahlen von 0 bis 9 sowie die Rechenzeichen plus, minus und gleich. Außerdem brauchst du noch eine andersfarbige Karte, die so groß ist, wie die Zehner- und Einer-Karte zusammen, auf diese schreibst du die 100. Die ganzen Karten brauchst du in dreifacher Ausführung. Die Karten kann man zum Üben aufeinanderlegen: Also auf die 80 kannst du z.B. die Einerkarte mit der 4 legen. Du legst die 4 auf die 0 von der 80 (so dass die 0 verdeckt ist). Wenn dein Sohn jetzt 84 plus 3 rechnen soll, sagst du ihm, dass ihr die Aufgabe ganz einfach macht: Du legst die Karte mit der 4 wiederum unter die 0 von der 80. Dein Sohn rechnet die Aufgabe 4 plus 3 gleich 7. Du legst die Aufgabe mit den Kärtchen auf den Tisch. Die 7, die dein Sohn ausgerechnet hat, legt ihr auf die 80 wieder drauf. Ergebnis: also 87. Er kann so begreifen, dass die Aufgaben im Raum bis 100 die "gleichen" sind, wie im Zahlrenraum bis 10. Von diesen Aufgaben solltest du immer mal wieder welche rechnen: Bei 2 plus 4 z..B. anfangen und alle über 12 plus 4 , 22 plus 4 ... bis 92 plus 4 legen, rechnen und nachher ins Heft schön übersichtlich untereinander schreiben. Die Lösungen kannst du an der 100-er Tafel zeigen, dort sieht man deutlich, dass es sich immer um die "gleichen" Aufgaben handelt. Das gleiche kann man auch mit den Zehnern machen. Wenn dein Sohn im Zahlenraum bis 20 alle Aufgaben lösen kann, kann er das bis 100 auch! Zieh die Aufgaben mit den Zehner- und Einerkarten auseinander, geh immer gleich vor z.B. erst die Zehner, dann die Einer ausrechnen. 23 Bus 34, erst 23 plus 30 rechnen, dann die 4 dazurechnen. Erst wenn er diese Aufgaben beherrscht, würde ich Aufgaben dazunehmen, bei der die Einer wiederum den Zehner überschreiten, also 23 plus 39 etwa. Eierkartons kann man zur Anschauung auch gut nehmen. Fülle einen 10-er Karton z.B. mit Glasedelsteinen oder Plastikeiern... Ein voller Karton ist ein 10-er. Die geschlossenen (gefüllten) Kartons kann man gut als 10-er zum Rechnen benutzen. Als gutes Rechenspiel kann ich dir "Dingo" empfehlen (z.B. bei Prolog erhältlich). Frag zudem die Lehrerin, ob sie dir ein gutes Übungsheft empfehlen kann, wo wirklich systematisch vorgegangen wird! Manchmal gibt es passend zum Mathebuch noch ein Förderheft. Damit zu üben ist leichter, als sich selbst immer Aufgaben auszudenken. Viel Erfolg beim Rechnen!

von marie74 am 13.09.2012, 09:39



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Nimm eine Hundertertafel!!!! Er hat noch nicht kapiert wie die zahlen zueinander stehen. Auf der Hundertertafel sieht er dann genau, dass die 19 über der 29 steht usw. Das ist ne gute Seite, das kannst du auch ausdrucken http://vs-material.wegerer.at/mathe/m_orientierung100.htm

von Reni+Lena am 13.09.2012, 09:57



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Hallo, ich kann dir auch nur das Perlenmaterial (oder Würfelmaterial, die rollen nicht so weg) und die Hundertertafel empfehlen. Dein Sohn scheint noch nicht so richtig verstanden zu haben, wie das Dezimalsystem funktioniert, dass man mit 10ern genauso rechnen kann wie mit Einern und dass beim Zehnerübergang zehn Einer gegen die neue "Einheit" Zehner getauscht werden. LG Inge

von IngeA am 13.09.2012, 11:07



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Super, vielen Dank.... bin schon am schnipseln, schneiden u. drucken.... Aber eine Frage noch: WIE MACHE ICH DAS BEI MINUSAUFGABEN ?

von Notre am 13.09.2012, 11:30



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56-18= 56-10= 46-8=46-6-2=38 Er wird merken, dass er die 8 nicht von der 46 abziehen kann ohne einzutauschen => Zehnerübergang Die Klasse von meinem Sohnemann musste übrigens die Zahlenzerlegung im 10er-Raum richtig auswendig pauken. Und diese Aufgaben im 100er Raum haben sie bis zum erbrechen mit der Zerlegung gemacht. LG Inge

von IngeA am 13.09.2012, 14:24



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Hallo, meine Tochter ist heute auch in die 3.Klasse gekommen. Sie hat "schon immer" Probleme in Mathe. Sie tut sich sehr schwer, das zu begreifen, der "Groschen" wie Du auch sagst, ist noch nicht gefallen. Ich bin drauf und dran, ihr extern Nachhilfe geben zu lassen, vielleicht können die es besser erklären als ich. Ich möchte mit ihr üben, aber sie blockt total ab. Sie verweigert dann alles und ist wütend. Das ist dann auch keine Basis. Wir haben auch Montessori Material. Ich werde aber noch was kaufen glaub ich. Auch die neue Mathe CD lege ich mir wieder zu. Ist die Lernwerkstatt denke ich. Wir sind noch nicht auf einen gemeinsamen Nenner gekommen. melli

von sojamama am 13.09.2012, 15:19



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Hallo sitzt denn der 20er Bereich +/-? Ist ja Stoff der 1. Kl. aber ich hatte bei meinem Sohn den Eindruck, als wir das dann mal richtig geübt hatten damals in den Ferien zur 2. Klasse gingen die Aufgaben im 100er Bereich sozusagen "von selbst". Er ist auch vor knapp 4 Wochen in die 3. gekommen jetzt. viele Grüße

von RR am 13.09.2012, 18:01



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Wir stehen/standen auch vor diesem Problem und ich habe es jetzt einigermaßen in den Griff bekommen. So schwer es dir auch fallen mag (mir ist es sehr schwer gefallen) aber behalt die Ruhe. Bei meinem sensibelchen von Tochter war es sehr wichtig, dass ich mir meine Verzweiflung nicht habe anmerken lassen. Gerechnet werden kann mit allem was einem in die Finger kommt. Wir haben auch schon mit Kartoffeln gerechnet. Das lockert alles auf, das bringt Spass in die Sache. Mal sind es Wäscheklammern... mal Perlen, mal keine Ahnung was. Dazu gibt es ganz einfache simple Aufgaben. Fang auf dem untersten Niveau an, damit dein Sohn merkt, dass er durchaus etwas kann und auch soviel kann, das man darauf aufbauen kann. Das sind dann so Aufgaben wie beispielsweise... 50 Kartoffeln werden benötigt, 43 Kartoffeln hat man bereits ausgebuddelt..wieviele fehlen noch? Dann kann das ganze gesteigert werden. Ein Hochaus soll insgesamt 100 m hoch werden. 50 m sind schon fertig gebaut. Wieviele m fehlen noch? Wenn es zunächst zu schwierig ist, geh wieder einen Schritt zurück und lass ihn etwas einfaches rechnen. Klappt das einfach wieder gut, lass ihn etwas kniffligeres rechnen. Teilt euch das ganze in Passagen ein...nicht stur stundenlang durchmachen. Macht Pausen, futtert euch mal einen Pudding... trinkt mal einen heißen Tee oder eine heiße Schokolade. Und dann wird wieder gerechnet... 24 Schokoladenstücke waren da, 12 sind bereits aufgefuttert worden. Wieviele Stücke sind übrig?

von Drachenlady am 13.09.2012, 19:28



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Montessori & Co schön und gut - aber die Preise für die Materialien sind eine Unverschämtheit. Dabei tun es z.B. Kieselsteine oder eine selbst angefertigte Zahlentabelle auch. Es gibt noch vielerlei einfache und billige/kostenslose Hilfsmittel zur Veranschaulichung und um dem Kind die Zahlen im wahrsten Sinne des Wortes in Fleisch und Blut übergehen zu lassen. Aber dazu müsste man viel mehr über dein Kind wissen (Lerntyp, Wissenstand, genaue Schwierigikeiten etc.)

von Grundlagentrottel am 14.09.2012, 13:31



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Vielleicht hilft es den Stoff der 2. Klasse nochmal zu festigen. Gerade für Jungs die gerne an den PC gehen bietet sich www.abfrager.de an. HIer würde ich dann nochmal Mathe Klasse 2 Plus- u. Minusaufgaben filtern. Meiner war immer begeistert wenn er zum üben länger an den PC durfte als normalerweise. In Klasse 3 geht es schon bis zum 1000 Raum und große einmaleins-Aufgaben. Vorsicht das ihr nicht zuviel Druck aufbaut das bringt nur Blockaden und Lernverweigerung. Im Alltag gibt es auch viel zu rechnen: beim Einkaufen (Obst wiegen lassen und nachrechnen wieviel noch bis zu 1 Kg fehlt usw.) Nachrechnen wieviel man noch sparen muß, bis man sich einen großen Wunsch kaufen kann. Beim Sammeln von Bildern (Fußball) kann man wunderbare Malaufgaben bilden usw. Ich habe meinen Sohn auch mehr mit solchen Aufgaben ans Lernen bekommen anstatt mit den Schulbüchern. Und beim kleinsten Erfolg ist ganz viel Lob angesagt!!! LG

von Kalianer am 14.09.2012, 16:43