Thema:
Kriterien fürs Gymnasium / Kriterium für die Realschule
Hallo,
bei uns steht der Schulwechsel an und wir können uns nicht entscheiden, was für unser Kind das beste ist. Jetzt wollte ich Euch fragen, aus welchen Gesichtspunkten ihr Euch entscheidet. Was ist gut an Realschule/Gymnasium und was ist schlecht an Realschule/Gymnasium.
Der Schnitt unseres Kindes wird so um 2,0 liegen oder etwas besser. Wir kommen aus Ba-Wü. Bei uns gibt es keine Gesamtschulen.
Danke Euch
Beauschi
von
Beauschi
am 27.01.2012, 08:33
Hallo,
man kann doch nicht sagen, dass an der jeweiligen Schulform etwas schlecht bzw. gut ist, es kommt doch darauf an, ob DEIN Kind mit den Gegebenheiten dort klarkommt und die gestellten Anforderungen schaffen kann oder nicht. Das hängt von vielen Kriterien ab, natürlich von den Leistungen, aber auch, wie diese Leistungen erreicht werden, mit welcher Motivation ein Kind lernt, Belastbarkeit, Arbeits- und Sozialverhalten etc.
LG
Anja
von
ansaluli
am 27.01.2012, 08:58
Bei uns war es so, dass meine Tochter mit einem Schnitt von 2,0 auf die Realschule gegangen ist, jetzt 6. Klasse 11 Jahre alt. Sie musste schon in der GS viel üben, damit sie diesen Schnitt erreicht hat und brauchte von mir viel Unterstützung, vor allem Deutsch Aufsatz und Rechtschreibung fiel ihr sehr schwer. Die Lehrerin sagte mir damals auch, dass sie mein Kind in der RS sieht, trotz des Schnitts und dass sie dort bestimmt eine gute Schülerin ist. Jetzt in der 6. Klasse schreibt sie durchwegs gute bis sehr gute Noten, geht gerne jeden Tag dorthin und macht ALLES selbständig. Sie hat dadurch sehr an Selbstbewußtsein gewonnen und sie ist ein ausgeglichenes Kind mit ausreichend Freizeit.
Fazit: Die Lehrerin, wir und unsere Tochter haben damals gemeinsam die richtige Entscheidung getroffen.
P.S. Die Cousine geht mittlerweile mit 17, wird diese Jahr 18 in die 9. Klasse Gym und hat null Bock mehr. Von Anfang an jedes Jahr nur Quälerei.
Mitglied inaktiv - 27.01.2012, 09:31
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mit 17 in die 9. Klasse? Ich bin mit 15 in die 10. Klasse gegangen und habe mit 16 meinen Realschulabschluss gemacht? Wie kommt es, dass man in der 9. Klasse 17 ist bzw 18 wird (noch in diesem Schuljahr? selbst wenn man mit 7 eingeschult wird, kommt man mit 15 in die 9. Klasse? wie oft ist sie sitzen geblieben, und warum ist sie denn dann überhaupt noch auf dem Gym?
von
Keksraupe
am 27.01.2012, 10:30
wenn man mit 7 eingeschult wird, reicht es einmal sitzen zu bleiben um 17 in der 9. Klasse zu sein, oder?
Mhmm, bei uns kann man gar nicht mehr sitzenbleiben, man wird gleich querversetzt auf die Realschule. aber vielleicht ging es da ja noch....
Lg
von
Ninaaa
am 27.01.2012, 10:40
Sie wurde später eingeschult dann hat sie die 5. noch auf der HS gemacht, ist danach in die 5. des Gym (12 Jahre alt). Jetzt wiederholt sie gerade die 9. Klasse und ist 17, im Sommer wird sie 18.
Ihr eMutter meint, sie sei mit 4ern zufrieden. Das Kind wirkt eher frustriert, hat ja noch 3 harte Jahre vor sich.
Gruß Idamama
Mitglied inaktiv - 27.01.2012, 10:47
Antwort auf diesen Beitrag
Übrigens Nachbars Tochter Werdegang war genauso. Nach der 10. Gym ist sie letztes Jahr abgegangen und macht nun eine Lehre zur Industriekauffrau. Neulich sagte sie mir, sie hätte damals gleich auf die Realschule gehen sollen, BWR könnte sie jetzt gut in der Berufsschule gebrauchen auch Maschinenschreiben und IT. Sie ist aber eine sehr gute Berufsschülerin und hat mittlerweile wieder Spaß an Schule. Einziger Vorteil: die Eltern müssen sie weder ins Büro noch zur Schule fahren, da sie ja schon Führerschein hat.
Mitglied inaktiv - 27.01.2012, 10:52
Also jetzt neutral sagen, was gut und was schlecht ist, halte ich für Blödsinn.
Mein Kriterium: Wenn bis zur 4. Klasse Schule nie "Thema" war (im Sinne von Problemen) und ein guter Schnitt dabei heraus kommt, dann ist das Kind am Gymnasium gut aufgehoben. Dann wird es auch in der Regel, von einer kleinen Delle in der 5. Klasse (bedingt durch teilweise zu anspruchslosen Grundschulunterricht) abgesehen, gut klar kommen. Wenn allerdings schon in der Grundschule für Deutsch und Mathe regelrecht gelernt werden musste (vom 1*1 abgesehen, das muss jeder lernen), dann ist das Gymnasium wahrscheinlich nicht der richtige Weg.
von
Murmeltiermama
am 27.01.2012, 09:57
..haben wir auf dem Elternabend bekommen:
Anmeldung zum Gymnasium?
1. Hat mein Kind die Grundschuljahre ohne Lernschwierigkeiten durchlaufen?
2. Geht mein Kind im allgemeinen gern zur Schule und hat es jetzt den Wunsch geäußert, auf ein Gymnasium überzuwechseln?
3. Traue ich meinem Kind zu, Einiges mehr für die Schule zu tun als bisher?
4. Kommt mein Kind im Großen und Ganzem allein mit den Hausaufgaben zurecht und erledigt es sie zügig und sorgfältig?
5. Hat mein Kind in den Fächern Deutsch, Mathematik sowei im Sachkundeunterricht in der Regel gute bis sehr gute Leistungen erbracht?
6. Zeigt mein Kind vielseitiges Interessean seiner Umgebung/ Umwelt, ist es wissbegierig und möchte Neues über das Alltägliche hinaus erfahren?
7. Kann mein Kind rasch Zusammenhänge wahrnehmen und begreifen?
8. Kann sich mein Kind Gelerntes gut merken?
9. Hat mein Kind Freude daran, sich über längere Zeit selbständig und konzentriert mit Tätigkeiten wie Lesen, Schreiben, Basteln, Malen oder Musizieren zu beschäftigen
10. Kann mein Kind längere Zeit mit anderen ( Freunden, Eltern, Geschwistern) etwas spielen, bei dem alle aktiv sind.
LG, Nina
von
Ninaaa
am 27.01.2012, 10:27
Ich finde, solche Fragen können auch nicht wirklich helfen. Für meine Söhne hätte ich z.B. nur die Fragen 1, 6, 7, 8 und 10 mit ja beantwortet, trotzdem war das Gymnasium genau das Richtige. Lesen, Schreiben,Basteln, Malen mögen sie immer noch nicht sonderlich und sie tun auch nur wenig für die Schule, aber die Noten sind meist zwischen 1 und 3 und es macht ihnen richtig Spaß, was man in der Grundschule nicht behaupten konnte. Die Noten waren in der Grundschule auch zwischen 2 und 3 mit gelegentlichen Einsen, also auch nicht richtig gut, sie sind auf dem Gym aber geblieben oder mittlerweile, bei meinem Neuntklässler, besser geworden. Die Grundschule hat keinen Spaß gemacht, weil sie langweilig war und Hausaufgaben waren oft ein Kampf, weil der Sinn nicht eingesehen wurde. Mittlerweile kümmere ich mich nicht mehr sonderlich um die Hausaufgaben, ich nehme an, sie werden oft im Bus erledigt, aber es kommen keine Beschwerden.
von
Emmi67
am 27.01.2012, 14:42
na ja, wie lernt Dein Kind - das ist ausschlaggebend. Im Regelfall ist es auf Gymnasien so dass sie nur die Rahmenbedingungen unterrichtet bekommen sich aber über den Inhalt selber informieren müssen - d.h. auch in Arbeiten Dinge zum Thema gefragt werden die nicht unbedingt im Heft oder Buch stehen. Es ist sehr viel Theoretisch - der Umfang ist sehr groß was sie lernen - aber es bleibt Theoretisch und nicht jedes Kind ist egal wie gut die Noten in der Grundschule sind dafür geeignet um selbständig zu lernen. Ein Junge aus der Klasse meines Sohnes im Gymnaisum hatte eine Anmeldenote von 1,4 - und ist dann in der 7. Klasse runter auf die Realschule weil er von Jahr zu Jahr gerade noch so durchgekommen ist - ihm lag es einfach nicht das selber lernen.
Auf der Realschule sind die Themengebiete kleiner - dafür auch viel praktisches dabei. Mein Kleiner auf der Realschule hat schon mit Lötkolben und Brenner hantiert (er ist in der 6. Klasse) davon hat mein Großer 8. Klasse Gymnasium noch nie was gehört geschweige denn gesehen.
Auf der Realschule werden die Lerninhalte genau mitgeteilt d.h. sie wissen was sie lernen müssen und es steht entweder im Heft oder Buch - es ist nicht so extrem viel Eigenarbeit wie auf dem Gymnasium
sohn 1 schlägt sich ganz gut - hat aber in der 8. Klasse starke Einbusen in Kauf nehmen müssen obwohl er in der GS ein 1er Kandidat war und sehr leicht lernt und eine sehr leichte Auffassungsgabe hat.
Sohn 2 ist ein super Schüler auf der Realschule trotz Gymnasialempfehlung weil er stark schwankende Leistungen auch inder Grundschule hatte. Er fühlt sich wohl schafft gute Noten ohne großen Aufwand und das praktische gefällt ihm ganz enorm
beide Kinder fühlen sich wohl auf der Schule - der Kleine wollte nicht aufs Gymnasium wechseln und der Große will nicht auf die Realschule.
Du musst den Weg für Euer Kind finden. Ich halte nichts von: Man kann es ja versuchen - denn erfolgt ist wichtig dass sie gerne in die Schule gehen und ein wechsel vom Gym auf Real ist nicht unbedingt für jedes Kind gut.
Und dann ist es wichtig für was die Schulen stehen. Die Realschule bei uns ist stakr sozial Angagiert und legt auch viel Wert darauf dass die Schüler sich sozial angagieren.
Ich komme auch aus BaWü
GrußBirgit
von
Birgit67
am 27.01.2012, 10:31
Naja das schöne ist ja in BW (noch) das man nach dem Realschulabschluss auf ein Wirtschafts-Gym wechselt oder auf ein normales Gym. Es gibt verschiedene Abschlußtypen, man kann danach auch noch weitermachen. Was verliert man gegenüber dem Gym: ein Jahr, da der Weg über die Realschule mit Abiabschluss 13 Jahre geht. Das Gym geht 12 Jahre. Es bleibt nur abzuwarten was die grüne Landesregierung an Schule abschaffen wird oder wa sie belässt. Mach Dich doch da mal schlau.
Auf was für eine Lernform ein Kind geht, das würde ich vom Lerntyp abhängig machen. Hat es für gute Noten recht viel arbeiten müssen, oder flutschte die GS nur so, ohne großartiges zutun. Was will das Kind. Wo sieht man es als Eltern, wo die Lehrer. Aus diesen gesammelten Daten trifft man letzten Endes dann eine Entscheidung.
Grüßle
von
Caot
am 27.01.2012, 11:11
denn im Gegensatz zu uns kennen die Lehrer dein Kidn seit 4 Jahren..also lass dich BERATEN. Ansonsten: Gym ist halt nach wie vor der kürzeste und direkteste Weg zum Abi. Warum Umwege wenn es gerade geht?
von
Henni
am 27.01.2012, 14:28
Zur Frage warum Umwege, wenn es auch direkt geht: weil der Umweg (in BaWü) genau so lange dauert, wie das frühere Gymnasium + durch G8 so ein enormer Druck aufgebaut wird + weil die Kinder in der Realschule auch noch Zeit haben, um "Kinder zu sein"+ auch mal spielen, oder Hobbys nachgehen dürfen + nicht nur lernen müssen + weil man nach der 10. Klasse schon weiß, in welche Richtung es gehen soll + ob man überhaupt Abi braucht + wenn ja, dann weiß der Jugendliche für was + geht auch ganz anders an die Sache ran. Durch die Realschule ist doch nichts verbaut - im Gegenteil.
Es ist doch schön, wenn ein Kind immer "das Treppchen nach oben" nehmen kann - ein guter Realschüler ist + dann das Abi (eben in einem Jahr länger) ohne Probleme + mit Freude macht, als ständig unter Druck ein mittelmäßiger oder gar schlechter Schüler zu sein, der womöglich auch noch rückwärts muß, weil er dem Druck nicht standhalten konnte. Ich halte von der ganzen "Elite-Erziehung" auf den Gymnasien sowieso nichts - manch ein guter Hauptschüler hat schon mehr im Leben erreicht, als viele "eingebildeten" (trifft aber auch nicht auf alle Gymasiasten zu) Elite-Schüler, die nur "kopfgesteuert" erzogen worden sind.
Ich denke aber auch, man kann es nicht notenabhängig machen - kommt immer aufs Kind an - wir stehen gerade vor derselben Entscheidung + haben einen klaren Gymasiumkandidaten, bei dem alle Rahmenbedingungen (von den Noten her + auch vom Lernverhalten her...) stimmen + trotzdem tendieren wir momentan ganz stark zur Realschule - ist aber noch nicht entschieden + alle Möglichkeiten werden noch geprüft (Schnuppertage, Infoveranstaltungen und alles) - wir werden sehen!!!
von
celma08
am 30.01.2012, 09:18
Wir haben uns mithilfe der Empfehlung und der Lehrer entschieden.
von
yamyam74
am 15.02.2012, 13:18